Sprachkenntnisse in der Bewerbung - Pimp Your Lebenslauf

Sprachkenntnisse in der Bewerbung

Mit der Abschlussarbeit in der Tasche, stehen viele Absolventen vor der gleichen Aufgabe: Bewerbungen schreiben. Dazu gehört in jedem Fall ein ansprechender Lebenslauf. Neben persönlichen Daten und dem Bildungsweg, gehören auch Fremdsprachenkenntnisse dazu. Doch wie gebe ich meinen Kenntnisstand korrekt an? UNICUM Beruf sprach mit Experten und kam zu der Erkenntnis: Ehrlich währt am längsten.

Text: Janina Bäcker

Sprachkenntnisse sind in einer Arbeitswelt, die immer internationaler wird, unerlässlich. „Besonders Englischkenntnisse werden vom akademischen Nachwuchs als Standard erwartet“, weiß Studienberaterin Astrid Knott vom Career Service der Ruhr-Universität Bochum. Weitere Sprachkenntnisse sind natürlich von Vorteil. Englisch und Französisch lernt man bereits in der Schule. Spanisch hat man zwei Semester an der Uni studiert und Holländisch abends im VHS-Kurs.

Kenntnisstand richtig angeben

Ein unterschiedlicher Kenntnisstand in den verschiedenen Sprachen ist unvermeidbar. Wichtig ist es allerdings diese Niveaustufen im Lebenslauf kenntlich zu machen. „eine Norm wie man Sprachkenntnisse definiert, die von allen gleich verwendet und verstand wird, gibt es aber nicht“, sagt Andreas Eimer, Leiter des Career Service der Universität Münster. „Man sollte eine Definition wählen, die beschreibend ist.“

Üblich ist eine Unterscheidung in vier Kategorien

  • Muttersprache: Diese Sprache erlernt man von frühster Kindheit an. Bei einer bilingualen Erziehung könne es auch zwei oder mehrere Sprachen sein.
  • Verhandlungssicher: Die Angabe beinhaltet immer einen Aspekt der Fachsprachlichkeit und einen Bezug zum beruflichen Umfeld. Fachvokabular muss vorhanden sein. Man sollte in der Lage sein, eine fachliche Diskussion in seinem Arbeitsumfeld leiten zu können.
  • Fließend: Diese Umschreibung bezieht sich auf die Alltagssprache. In der allgemeinen Kommunikation ist man so fit, dass eine fließende Unterhaltung möglich ist.
  • Grundkenntnisse: Nur einfache Sachverhalte können durch einen geringen Wortschatz ausgedrückt werden. Man kann sich vorstellen oder im Restaurant bestellen.

 

Vorsicht  beim Schummeln

„Unter Bewerbern ist es relativ verbreitet, gerade bei den Sprachkenntnissen ein wenig zu übertreiben oder zu beschönigen“, sagt Dr. Nicolai Besgen, Fachanwalt für Arbeitsrecht. „Davon ist dringend anzuraten, denn Sprachkenntnisse sind im Bewerbungsgespräch einfach zu überprüfen.“ Wird mitten im Bewerbungsgespräch die Sprache gewechselt, stellt sich sofort heraus, ob richtige Angaben gemacht wurden. Ungeachtet aller anderen Qualifikationen, disqualifiziert man sich selbst, sollte man trotz der Angabe „fließender Kenntnisse“, dem Gespräch nicht folgen können. Sollte man sich doch durch Vorstellungsgespräch gemogelt haben und die Sprachdefizite fallen erst im Joballtag auf, kann das schwerwiegende Folgen haben.

„Handelt es sich um eine starke Übertreibung oder gar eine glatte Lüge, kann es im schlimmsten Fall nach Vertragsschluss sogar zu einer Anfechtung des Arbeitsvertrages durch den Arbeitgeber kommen“, erklärt Besgen. So ist man den angetretenen Job ganz schnell wieder los. Eine Lücke im Lebenslauf inklusive. Denn wie erklärt man in zukünftigen Vorstellungsgesprächen dieses kurze Zwischenspiel.

 

Klassische Sprachpannen

Wer sich im Business-Englisch nicht ganz so sicher ist, greift gerne mal auf kreative Einfälle zurück. Deutsche Wörter einfach zu „verenglischen“ kann aber ganz schön schief gehen.

  • „He’s a successful undertaker“ – das bedeutet keinesfalls, dass jemand ein erfolgreicher Unternehmer ist, sondern ein Leichenbestatter. „businessman“ ist die richtige Übersetzung
  • „I don’t like this art of working.” – Die Kunst der Arbeit ist nicht wirklich für jeden etwas. „this kind of working“ hört sich da schon besser an
  • „Your idea is simply genial“ – Meint: die Idee ist freundlich. Ist aber wirklich genial gemeint, bietet sich „brilliant“ als bessere Übersetzung an
  • „Let’s make a date for tomorrow“ – Damit lädt man zu einer romantischen Verabredung ein, nicht zu einem Geschäftstermin. Richtig: „Let’s make an appointment for tomorrow“

 

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