Die 10 dümmsten Formulierungen im Anschreiben
Dumm ist nur, wer Dummes tut – auch beim Anschreiben | Foto: Thinkstock/SIphotography
Das Anschreiben stellt einige Menschen vor große Probleme
Es ist wie verhext: Dieselben Menschen, die beim Plaudern immer die richtigen Worte finden, glotzen auf einen leeren Bildschirm, wenn sie ein Anschreiben verfassen wollen. Sie schreiben und löschen, löschen und schreiben. Der Text will einfach nicht recht gelingen. Diese Ladehemmung ist ganz normal. Schließlich haben wir keine Übung darin, uns selbst zu verkaufen, auch noch in Schriftform. Nicht einmal Firmen beherrschen diese Kunst – deshalb gibt es Werbeagenturen. Und wenn das Anschreiben schließlich geschrieben ist, bleibt ein schlechtes Gefühl im Bauch zurück.
Oft aus gutem Grund: Ein unglücklich formuliertes Anschreiben kann deine Bewerbung auf den Stapel "unbrauchbar" befördern. Jeder Bewerber stellt sich wohl dieselben Fragen:
- Worauf kommt es beim Anschreiben an?
- Was darf ich auf keinen Fall schreiben?
- Welche Formulierungsfallen lauern?
- Und wie kann ich diese geschickt umgehen?
Diese Fehler solltest du im Anschreiben nicht machen
1. Anonymer Empfänger
Misslungene Formulierung: ''Sehr geehrte Damen und Herren ...'' Wer einen Bewerbungsbrief mit diesen Worten beginnt, schreibt zwischen den Zeilen: ''Ich bin schlecht vorbereitet, sogar in wichtigen Angelegenheiten.''
2. Standard-Einstieg
Misslungene Formulierung: ''... wie ich Ihrer Anzeige vom 20. März 2016 entnehme, suchen Sie ...''. Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance. Wer mit einem Standardsatz beginnt und sich hilflos auf die Anzeige bezieht – was er doch längst im Betreff getan hat –, der verbreitet gähnende Langeweile.
3. Nacherzählung
Misslungene Formulierung: ''... nach dem Besuch des Elb-Gymnasiums in Hamburg wechselte ich an die Universität in Heidelberg. Nach meinem Studium ...'' Ein Anschreiben, das nur den Lebenslauf nacherzählt, ist überflüssig. Klapper mit deinen Worten nicht eine Station nach der anderen ab.
4. Leer-Floskeln
Misslungene Formulierung: ''Ich bin engagiert, stark belastbar und denke für meinen Arbeitgeber mit.'' Die Erfahrung zeigt: Je mehr einer behaupten muss, er sei engagiert oder stark belastbar, desto weniger ist er es. Solche wichtigen Botschaften darfst du nicht in leeren Floskeln transportieren, sondern solltest immer Beispiele dafür anführen.
5. Schwammig
Misslungene Formulierung: ''Meine Aufgabe als Abteilungsleiter war mit Führungsverantwortung verbunden.'' Solche Sätze sagen vor allem, dass du nichts zu sagen hast. Wie sah diese Führungsverantwortung aus? Hattest du direkte Personalverantwortung?
6. Provoziertes Missverständnis
Misslungene Formulierung: ''Immer wieder hat mir mein Arbeitgeber die Möglichkeit gegeben, Fortbildungen zu besuchen.'' Will der Bewerber tatsächlich sagen, dass sein Arbeitgeber ihn zu Fortbildungen geschickt hat, obwohl er dorthin nicht unbedingt wollte? Es sollte vielmehr darum gehen, was du aktiv mitbringst.
7. Schachtelsätze
Misslungene Formulierung: ''Nach Erfüllung meiner Aufgabe als Projektleiter, durch die ich der Firma einen Umsatzzuwachs von 10 Prozent beschert, erste Führungserfahrung gesammelt und die Betreuung der Auszubildenden übernommen habe, wurde ich – aufgrund einer persönlichen Fürsprache des Vorstandsvorsitzenden – zum Abteilungsleiter befördert.'' Alles, was hier geschrieben steht, ist äußerst interessant – aber auch äußerst schlecht formuliert. Hauptsachen gehören in Hauptsätze, nicht in Nebensätze.
8. Ich bin's!
Misslungene Formulierung: ''... wie Sie meinen Unterlagen entnehmen werden, wäre ich eine ideale Besetzung für Ihre Vakanz.'' Vielleicht stimmt dieser Satz sogar. Aber willst du den Personaler tatsächlich arbeitslos machen? Darüber zu entscheiden, ob du geeignet bist oder nicht, ist der Kern seines Jobs, nicht deiner.
9. Gefährlicher Konjunktiv
Misslungene Formulierung: ''Ich würde mich über die Chance freuen, mich bei Ihnen persönlich vorstellen zu dürfen.'' Das klingt ein wenig wie: ''Ich würde mich freuen, im Lotto sechs Richtige mit Zusatzzahl haben zu dürfen.'' Zwischen den Zeilen schwingt mit: Die Wahrscheinlichkeit tendiert gegen Null.
10. Übertriebene Achtung
Misslungene Formulierung: ''Hochachtungsvoll verbleibe ich...''. Hochachtung darfst du haben – aber am Ende eines Anschreibens hat diese Floskel nichts verloren. Sie klingt altmodisch und unnötig unterwürfig.
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