Die 10 peinlichsten Rechtschreibfehler im Anschreiben

Heike Kruse - 12.04.2016

Peinliche Rechtschreibfehler im Anschreiben

Fehler im Anschreiben passieren, aber lieber nicht dir! | Foto: Thinkstock/SIphotography

Kür und Pflicht sollten beim Anschreiben sitzen

Nehmen wir Bewerbungen. Wie bildet sich der Arbeitgeber seinen ersten Eindruck von dir? Er liest dein Anschreiben. Und solche Anschreiben sprechen nicht allein durch Inhalt, Stil und Gestaltung, sondern zuallererst durch Rechtschreibung.

Der Stil ist Kür, die Rechtschreibung ist Pflicht. Wenn die Orthographie holpert, kommt der Stil nicht mehr zum Tragen – und der Inhalt wird konterkariert. Die Firmen denken (auch wenn das oft übertrieben ist): Wer nicht einmal die Rechtschreibung beherrscht, der beherrscht auch seinen Job nicht.

Zwischen "das" und "dass", zwischen richtigem und falschem Apostroph, zwischen "scheinbar" und "anscheinend" können Welten liegen. Je nachdem, ob du das richtige Wort und die richtige Rechtschreibung gebrauchst. Oder daneben liegst. Diese Liste warnt dich vor den zehn peinlichsten Rechtschreib- und Ausdrucksfehlern.

Diese Fehler solltest du vermeiden

1. Idioten-Apostroph

Falsch gesetzter Oberstrich: Apostrophe werden zur Katastrophe – wenn man sie falsch einsetzt. Im Englischen darf der Apostroph dem Genitiv sein ''s'' anhängen. Im Deutschen soll er lediglich Verkürzungen leichter lesbar machen – etwa bei ''Sind Sie's?'' oder " 's wird Zeit ...". 
 

2. Scheinbar perfekt

Nicht nur anscheinend falsch: ''Scheinbar'' und ''anscheinend'' werden oft identisch verwendet, haben aber unterschiedliche Bedeutung. Eine ''anscheinend'' gute Lösung ist höchstwahrscheinlich die richtige. Eine ''scheinbar'' gute Lösung ist mit Sicherheit die falsche. 
 

3. Das Anrede-Risiko

Beschreiben oder adressieren: Ob ''Sie'', ''Ihnen'' oder ''Ihr'' – prüf bei Großschreibung immer, ob das Wort tatsächlich als Anrede gemeint ist. Ist nämlich die Beschreibung einer Tätigkeit beabsichtigt, gehören diese Wörter kleingeschrieben. 
 

4. Als oder wie?

Unterschiede und Gleichsetzung: Wer ''als'' und ''wie'' gemeinsam verwendet, kapituliert vor der Sprache. Das ''wie'' wird bei Vergleichen verwendet. Ist bei einem Satz dagegen eine Steigerungsform mit von der Partie, ist das ''als'' richtig. 
 

5. Die "Er"-Falle

Nationale Adjektive: Alle Wörter, die sich aus geographischen Namen ableiten und auf ''er'' enden, werden großgeschrieben. Dagegen schreiben sich Adjektive auf ''-isch'' (''dänisch, chinesisch, polnisch'') grundsätzlich klein. 
 

6. Wenn "seid" zum Himmel schreit

Gleicher Klang, andere Bedeutung: Die Wörter klingen identisch, aber meinen nicht dasselbe. ''Seit'' bezieht sich auf einen Zeitraum, ''seid'' dagegen ist eine unregelmäßige Form von ''sein''.

7. Die S-Kurve

Was passiert, wenn du die Rechtschreibreform ignorierst und nach wie vor ''daß'' statt ''dass'' schreibst? Dann entsteht beim Empfänger der Eindruck, du hättest noch nie von dieser Reform gehört – und bist auch sonst ein wenig lernfähiger Mensch. 
 

8. Wort-Schöpfungen

Nicht nach Gehör schreiben: Jeder Lehrer kennt das von seinen Schülern. Manchmal schreiben sie die Wörter lautschriftlich aufs Papier und nicht so, wie sie eigentlich geschrieben werden. 
 

9. "Das" nervt!

Dies und ''dass'': Dieser Fehler ist wohl der häufigste und schleicht sich nicht nur in Anschreiben und E-Mails, sondern sogar in renommierten Zeitungen ein: Das Relativpronomen ''das'', das sich – wie hier – auf ein Substantiv bezieht und dieses ersetzt, wird mit dem ''dass'' verwechselt, das als Konjunktion zwei Satzteile verbindet. 
 

10. Große oder kleine Fehler

''An dem'' oder nur ''am''? Groß- oder Kleinschreibung– das ist hier die Frage. Für Tageszeiten gilt: Wenn sie nach Adverbien wie ''gestern'' oder ''morgen'' stehen, gelten sie als Substantive – und werden großgeschrieben.

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