Beamter werden: alle Informationen zum Beamtenstatus
Als Polizist /-in gibt es verschiedene Laufbahnen, um Beamte /-r werden zu können. | Foto: Markus Spiske/Unsplash
Eine Laufbahn als Beamte /-r ist genau das richtige für dich, wenn...
- du viel Wert auf einen sicheren Arbeitsplatz legst.
- du für Recht und Ordnung einstehen möchtest.
- du steuerliche Vorteile genießen möchtest.
- du auf dein Streikrecht verzichten kannst.
- starre Hierarchien kein Problem für dich sind.
- du auch unter hohem Druck arbeiten kannst.
Beamter /-in werden
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Definition zum /-r Beamten
Als Beamte /-r gilt, wer mit seinem Dienstherren (Bund, Bundesland oder Kommune) in einem öffentlich-rechtlichen Tarifverhältnis steht. Sie vertreten die Interessen des Dienstherren und übernehmen Aufgaben, die zur Sicherung des Staates oder zum öffentlichen Leben beitragen.
Beamter werden: die Voraussetzungen
Um Aussicht auf eine Verbeamtung zu haben, musst du bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Beispielsweise musst du deutscher Staatsbürger im Sinne von Artikel 116 des deutschen Grundgesetzes sein. Doch auch Staatsangehörige eines anderen EU-Landes haben in vielen Bereichen die gleichen Einstiegschancen wie jemand mit deutscher Staatsangehörigkeit. Außerdem darfst du keine hohen finanziellen Schulden haben und musst einen gesundheitlichen Eignungstest bestehen. In den meisten Bundesländern gelten außerdem Altersgrenzen, die du zum Eintritt in den Beamtenstatus nicht überschreiten darfst. Einige Beamten-Berufe setzen weitere Eigenschaften voraus. Als Polizist /-in in Nordrhein-Westfalen musst du zum Beispiel eine Mindestgröße von 1,63 Meter als Frau und 1,68 Meter als Mann haben. Außerdem sind ein gutes Sehvermögen und Nacht- und Schichtdiensttauglichkeit Voraussetzungen für eine Verbeamtung.
So wirst du Beamte /-r – die Ausbildung
Die Ausbildung eines /-r Beamten richtet sich immer nach der eingeschlagenen Laufbahn. Unterschieden werden die Laufbahnen in einfachen, mittleren, gehobenen und höheren Dienst. Welche Laufbahn letztendlich für dich infrage kommt, hängt von deinem Bildungsabschluss und dem angestrebten Beruf ab. Die Laufbahnausbildung für Beamte /-innen wird Vorbereitungsdienst oder in einigen Berufen auch Referendariat genannt. Während deiner Ausbildung giltst du als Beamte /-r auf Widerruf und besitzt noch nicht das Privileg der Unkündbarkeit. Sollten Zweifel an deiner Eignung für die Beamtenlaufbahn bestehen, kannst du immer noch kurzfristig aus dem Dienst entlassen werden. Die Ausbildung von Beamten /-innen unterscheidet sich zwischen den Bundesländern und Kommunen und ist nicht einheitlich geregelt.
Einfacher Dienst
Den einfachen Dienst kannst du bereits mit einem Hauptschulabschluss antreten. Beispielberufe für den einfachen Dienst sind Justizwachmeister /-in, Museumsamtsmeister /-in oder Zollwachmeister /-in nach einer Zoll Ausbildung. Im einfachen Dienst dauert der Vorbereitungsdienst zwischen sechs und zwölf Monaten. In einigen Fällen ist sogar gar kein Vorbereitungsdienst vorgesehen. Bezahlt wirst du nach den Besoldungsgruppen A2 bis A6. In vielen Bundesländern wurden die Besoldungsgruppe A2 bis A4 jedoch weitestgehend abgeschafft, weshalb du meistens in die Besoldungsgruppe A5 eingruppiert wirst.
Mittlerer Dienst
Um eine Ausbildung zum /-r Beamten im mittleren Dienst anzutreten, musst du mindestens einen Realschulabschluss oder einen Hauptschulabschluss mit abgeschlossener Berufsausbildung vorweisen können. Dein Vorbereitungsdienst dauert in diesem Fall zwei bis zweieinhalb Jahre. In den mittleren Dienst wirst du eingestellt, wenn du zum Beispiel als Regierungssekretär /-in, Polizeibeamte /-r oder Brandmeister /-in bei der Feuerwehr arbeitest. Bezahlt wirst du nach den Besoldungsgruppen A5 bis A9.
Gehobener Dienst
Der gehobene Dienst setzt mindestens eine Fachhochschulreife, in vielen Fällen aber auch ein abgeschlossenes Studium voraus. Dein Vorbereitungsdienst dauert in der Regel drei Jahre und ermöglicht eine Eingruppierung in die Besoldungsgruppen A9 bis A13. Wenn du zum Beispiel Lehrer /-in werden möchtest, schlägst du eine Beamtenlaufbahn im höheren Dienst ein. Weitere Berufe im gehobenen Dienst sind unter anderem Steuerinspektor /-in, Forstinspektor /-in und Kriminalhauptkommissar /-in.
Höherer Dienst
Die höchste Stufe im Beamtentum wird als höherer Dienst bezeichnet. Diese kannst du erreichen, wenn du mindestens ein Master- oder Diplomstudium in einer berufsbezogenen Fachrichtung abgeschlossen hast. Dein Vorbereitungsdienst, um in den höheren Dienst übernommen zu werden, dauert zwischen eineinhalb und zwei Jahren. Im höheren Dienst gibt es verschiedene Arten von Besoldungsgruppen. In die Besoldungsgruppen A werden die meisten Beamten /-innen, wie Studienräte, Polizeidirektoren /-innen und Leiter /-innen von öffentlichen Krankenhäusern, eingruppiert. Höhere Beamte /-innen werden in die Besoldungsgruppe B eingeteilt. Dazu zählen zum Beispiel Regierungsbotschafter /-innen oder Generäle der Bundeswehr. Die Besoldungsgruppe C ist ein auslaufendes Modell, nach dem nur noch einige Hochschulleiter /-innen bezahlt werden. Das Nachfolgemodell dazu ist die Besoldungsgruppe W, in die Professoren /-innen und Lehrstuhlinhaber /-innen eingruppiert werden. Richter /-innen und Staatsanwälte finden sich in der Besoldungsgruppe R wieder.
Vorteile des Beamtenstatus
Als Beamte /-r genießt du einige Vorteile gegenüber Angestellten bei einer privaten Firma. So bist du nach einer überstandenen Probezeit Beamte /-r auf Lebenszeit und kannst nicht gekündigt werden. Es sei denn, du begehst eine Straftat oder handelst in deinem Beruf grob fahrlässig. Des Weiteren musst du keine Beiträge für Renten- und Arbeitslosenversicherung zahlen, da du bereits durch die Unkündbarkeit und eine Pension von deinem Dienstherren gut abgesichert bist. Dadurch bleibt dir ein höherer Nettoverdienst am Ende des Monats übrig. Die Pension ist ein großer Vorteil des Beamtentums. Im Gegensatz zur Rente ist diese dir nämlich sicher und ist nicht abhängig von einzahlenden Arbeitnehmern /-innen oder einer privaten Rentenversicherung.
Die Vorteile des Beamtentums sind:
- Unkündbarkeit
- Keine Beiträge für Renten- und Arbeitslosenversicherung
- Pension anstatt Rente
- Zuschüsse zur privaten Krankenversicherung
Die Aufgaben von Beamten /-innen
Als Beamte /-innen werden Angestellte des Bundes, Landes, Kreises oder der Kommune bezeichnet. Das heißt, dass sie nicht für einen privaten Arbeitgeber arbeiten, sondern den sogenannten Dienstherren in der Arbeitswelt vertreten. Da Beamte /-r ein Status und keine Berufsbezeichnung ist, sind die Aufgaben von Beamten /-innen sehr vielseitig und erstrecken sich über die verschiedensten Branchen: Egal, ob du als Finanzwirt /-in beim Finanzamt, Richter /-in am Gericht oder Kriminologe /-in bei der Polizei arbeitest, wirst du als Beamte /-r bezeichnet. Im Allgemeinen verpflichten sich Beamte /-innen dazu, den Bund, das Bundesland, den Kreis oder die Kommune zu vertreten und für das Grundgesetz und die Ordnungs- und Wertevorstelungen ihres Dienstherren einzustehen. Du übernimmst sogenannte hoheitliche Aufgaben, die zur Sicherung des Staates oder zum öffentlichen Leben beitragen. Arbeitest du zum Beispiel als Finanzwirt /-in im Finanzamt, bearbeitest du Steuererklärungen und betreust Kunden, während du als Richter /-in Gerichtsurteile fällst und angehende Juristen /-innen lehrst. Insgesamt gibt es mehr als 100 verschiedene Beamten-Berufe. Dementsprechend viele Aufgabengebiete kannst du als Beamter /-in ausfüllen.
Gehalt: So viel verdienst du als Beamte /-r
Das Gehalt eines /-r Beamten wird in den Besoldungsgesetzen des Bundes und der Bundesländer geregelt. Demnach unterscheidet sich auch das Beamten-Gehalt von Dienstherr zu Dienstherr. Außerdem hängt das Gehalt eines /-r Beamten von der Besoldungsgruppe und der Berufserfahrung ab. Da es über 100 Beamten-Berufe gibt, in denen du überall unterschiedlich eingruppiert wirst, ist es schwierig, ein allgemeines Durchschnittsgehalt für eine /-n Beamte /-n zu berechnen. Es fallen jedoch einige der bestbezahlten Berufe unter den Beamtenstatus. Um dir jedoch einen groben Überblick zu liefern, haben wir einige Beispiele aus unterschiedlichen Besoldungsgruppen in der Tabelle zusammengefasst:
Besoldungsgruppe | Einstiegsgehalt | Beispielberufe |
---|---|---|
A8 | 2.638,35 | Polizeiobermeister /-in, Oberbrandmeister /-in |
A12 | 3.771,26 | Grundschullehrer /-innen, Kriminalhauptkommissar /-in |
A16 | 5.950,11 | Leitende /-r Direktor /-in, Chefarzt /-ärztin |
B1 | 6.763,72 | Direktoren /-innen von Forschungseinrichtungen |
B6 | 9.857,60 | Bundesbankdirektor /-in, Botschafter /-in |
B11 | 14.105,40 | Staatssekretär /-in, Präsident /-in des Bundesrechnungshofes |
W1 | 4.726,83 | Juniorprofessor /-in |
W2 | 6.220,62 | Professor /-in |
W3 | 6.871,22 | Lehrstuhlinhaber /-in, Hochschulpräsident /-in |
R2 | 4.497,91 | Richter /-in am Amtsgericht |
R5 | 9.337,17 | Präsident /-in am Amtsgericht |
R8 | 10.891,49 | Präsident /-in des Oberlandesgerichts |
Aufstiegschancen als Beamte /-r
Die Aufstiegschancen als Beamte /-r sind nicht besonders hoch. Zwar kannst du durch ein Studium in einen höheren Dienst und eine höhere Besoldungsgruppe aufsteigen, zumindest im öffentlichen Dienst herrschen allerdings sehr starre Hierarchien. Dadurch ist es schwer, beruflich aufzusteigen. Worauf du dich jedoch freuen kannst, sind regelmäßige Gehaltserhöhungen durch den Aufstieg von Erfahrungsstufen. So ein Aufstieg erwartet dich jeweils automatisch nach einer bestimmten Anzahl an Berufsjahren.
Beamter werden: ein Beruf mit Zukunft?
Beamte /-innen wird es immer geben. Der Bund, die Bundesländer, Kreise und Kommunen brauchen immer Angestellte /-innen, die die jeweiligen Interessen vertreten. Jedoch werden immer weniger Arbeitnehmer /-innen verbeamtet. Beispielsweise wurden Beamtenstellen bei der Post oder der Deutschen Bahn komplett gestrichen und auch Lehrer /-innen werden nicht mehr überall automatisch verbeamtet. So wird es in Zukunft zwar weniger Beamte /-innen geben, jedoch ist es nicht möglich, komplett ohne sie auszukommen.
FAQ: Häufige Fragen
Überblick: Die wichtigsten Infos, wie du Beamte /-r werden kannst
- Als Beamte /-r musst du einen Vorbereitungskurs absolvieren.
- Die Länge der Ausbildung richtet sich nach dem Dienst, in den du eintreten möchtest.
- Beamte /-r ist kein Beruf, sondern ein Status.
- Dein Gehalt ist abhängig von Besoldungsgruppe, Bundesland und Erfahrungsstufe.
Alternative Berufe
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