Promotion in Informatik: Der Doktor fürs Digitale

Kevin Kallenbach - 18.04.2018

Doktor machen Informatik

Als Doktorand in der Informatik genießt man einige Freiheiten. | Foto: Headway/Unsplash

Forschungslust? Dann promovier doch!

Einen guten Arbeitsplatz in der freien Wirtschaft würde Raphael Leon Bialon auch jetzt schon finden. Wahrscheinlich würde er da sogar mehr Geld verdienen als an der Uni. Dennoch ist der Informatiker nach seinem Masterabschluss an der Alma Mater geblieben, um Vorlesungen zu halten, Studierende zu betreuen und vor allem an seiner Dissertation zu arbeiten. Der Grund für diese Entscheidung war allein die Leidenschaft am Forschen. "Ich kann hier sehr selbstbestimmt arbeiten. Dabei sammle ich Wissen und Erfahrungen darin, Projekte zu managen, Studierende zu motivieren und Vorträge auf Konferenzen zu halten", erklärt der Doktorand. 2Davon werde ich auch beruflich profitieren."

Du musst dich selbst motivieren!

Den meisten Informatik-Doktoranden geht es wie Raphael Leon Bialon. Sie bringen die nötige Eigenmotivation mit, um über mehrere Jahre hinweg an einem technischen Problem zu forschen und genießen die Freiheiten des Hochschulbetriebs – häufig in dem Wissen, dass noch viele Jahre als Arbeitnehmer auf sie zukommen werden. Andere Absolventen, die ohnehin keine akademische Karriere anstreben, wechseln direkt nach dem Masterabschluss in die Wirtschaft.

"Wer keine Freude am wissenschaftlichen Arbeiten hat, wird das Schreiben der Dissertation als einen sehr steinigen Weg empfinden. Mit einem Informatikstudium bekommt man heute unserer Erfahrung nach auch ohne Promotion eine sehr gute Stelle, gerade in jüngeren IT-Unternehmen", betont Dr. Michelle Carnell, Leiterin der Saarbrücken Graduate School of Computer Science.

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Später kann's immer noch in die Wirtschaft gehen

Auf lange Sicht allerdings zahlt sich der Doktortitel auch in der freien Wirtschaft aus: "Wer sich durch eine Promotion durchgebissen hat, bringt vertiefte Fachkenntnisse mit und hat auch besondere Problemlösungsfähigkeiten bewiesen. Gerade die traditionsreichen Firmen glauben noch an diese Zusatzqualifikation und vergeben Projektleitungsstellen gerne an promovierte Bewerber", sagt Carnell.

Prof. Dr. Bernhard Beckert, Dekan der Fakultät für Informatik und Vorsitzender des Promotionsausschusses am Karlsruhe Institute of Technology sagt: "Wer Updates in bestehende Systeme einspielen oder Rechenzentren am Laufen halten möchte, wird wenig von einer  Promotion profitieren. Wer allerdings selbständig Ideen entwickeln und umsetzen will, kann sich schon in der Dissertation über einen langen Zeitraum hinweg in eine Problemstellung vertiefen. Die dadurch erworbenen Fähigkeiten zahlen sich in vielen Fällen mittel- und langfristig auch finanziell aus."

Die haben's gut: Finanziell abgesichtert!

Wer Talent für eine Promotion mitbringt, wird häufig schon im Laufe des Masters von einem potentiellen Betreuer angesprochen. "Die Professoren ermutigen geeignete Kandidaten, die Promotion zu verfolgen. Die Chancen, eine passende Forschungsstelle zu bekommen, sind sehr gut", betont Carnell. Wer weiß, an welchem Lehrstuhl er oder sie promovieren möchte, sollte dort auch die Masterarbeit schreiben und vorab Erfahrungen als studentische Hilfskraft sammeln.

Wer ohnehin sofort in die freie Wirtschaft möchte, kann schon seine Abschlussarbeit in einem Unternehmen schreiben. Finanziert werden Doktoranden meist über Landesstellen an den Universitäten oder auch über Drittmittel. Nur selten müssen Informatiker sich beispielsweise um ein Stipendium bemühen.

Wer sich für eine Individualpromotion am Lehrstuhl entscheidet, hat eine enge Beziehung zu seinem Doktorvater. "Anders als es die Bezeichnung suggeriert, ist er oder sie allerdings keinesfalls Einzelkämpfer, sondern in das Team und den täglich Lehr- und Forschungsbetrieb eingebunden", betontBeckert. Doktoranden in strukturierten Programmen werden häufig von einem Team betreut, das ihnen auch spezifische Weiterbildungsmöglichkeiten anbietet. Sie können sich stärker auf ihre Dissertationen konzentrieren, so dass sie ihre Promotionen im Schnitt auch schneller abschließen.

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