Werkzeugmechaniker /-in: Alle Informationen zum Beruf!

Hannah Dautzenberg - 05.11.2020

Werkzeugmechaniker /-in Mann in Werkstatt

Der Arbeitsplatz eines /-r Werkzeugmechanikers /-in liegt häufig in der Werkstatt. | Foto: Andrea Piacquadio/Pexels

Der Beruf Werkzeugmechaniker /-in passt zu dir, wenn...

  • du gerne praktisch arbeitest. 
  • dir organisieren Spaß bereitet. 
  • du sorgfältig und gewissenhaft arbeitest. 
  • deine Hände und Finger feinmotorisch arbeiten können. 
  • du ein gutes Sehvermögen besitzt. 
  • du körperlich fit bist. 
  • du selbstständig arbeiten kannst. 
  • du mit Arbeiten am Wochenende oder Schichtdiensten keine Probleme hast.
  • eine hohe Leistungsbereitschaft für dich selbstverständlich ist. 
  • dir Mathematik und Technik Spaß machen. 
  • du über ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen verfügst. 

Werkzeugmechaniker /-in

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Werkzeugmechaniker /-in – die Definition

Für jedes Bauvorhaben und sogar die kleinsten Renovierungen ist vor allem eines nötig: das richtige Werkzeug. Du hattest schon immer Spaß daran, mit Werkzeug umzugehen und interessierst dich für das, was hinter den Geräten steckt? Dann könnte der Beruf des /-r Werkzeugmechanikers /-in genau das Richtige für dich sein. Hier beschäftigst du dich täglich mit der Herstellung von verschiedensten Werkzeugen für die Industrie oder Medizin.

Geschichte

Die Arbeit mit Bronze findet bereits sehr mehr als 4000 Jahren statt. Schon 2000 Jahre vor Christus lernten die Menschen, aus Kupfer und Zinn Bronze herzustellen und darauf Werkzeuge zu gießen. Über viele Jahrhunderte wurden die Werkzeuge von Schmieden hergestellt, doch mit der heutigen Art der Herstellung hat das kaum noch etwas gemein. Durch die Industrialisierung und die immer mehr aufkommenden Werkzeugmaschinen wurden dann die Voraussetzungen für den heutigen Beruf des /-r Werkzeugmechaniker /-in.

Voraussetzungen

Die wichtigste Voraussetzung, die du vor Beginn der Ausbildung erfüllen solltest, ist ein Schulabschluss. Im Idealfall besitzt du die mittlere Reife, aber auch mit dem Hauptschulabschluss wirst du einen Ausbildungsbetrieb finden. Dazu solltest du ein Mindestalter von fünfzehn Jahren erreicht haben und motiviert sein, deine kommenden dreieinhalb Jahre in die Ausbildung für deinen Wunschberuf zu investieren.

Ausbildung: So wirst du Werkzeugmechaniker /-in

Der Einstieg in den Beruf des /-r Werkzeugmechanikers /-in geschieht in der Regel durch eine Ausbildung. Alle wichtigen Details zur Ausbildung haben wir dir im Folgenden zusammengefasst.

Dauer der Ausbildung

In der Regel dauert die Ausbildung für Werkzeugmechaniker /-innen dreieinhalb Jahre. Die Möglichkeit, diese Zeit zu verkürzen, besteht ebenfalls. Dazu kannst du entweder vor Vertragsbeginn oder während der Ausbildung eine Verkürzung beantragen. Solche Verkürzungen kommen bei einer beruflichen Vorbildung oder bei besonders guten Leistungen während der Ausbildung infrage.

Vielleicht hast du bereits vor der Ausbildung eine Zeit in diesem Bereich gearbeitet oder eine ähnliche Lehre begonnen. In diesem Fall kannst du das als Begründung für eine Verkürzung benutzen. Ebenso wie gute Leistungen während der Zwischenprüfung. Stimmen dein Ausbildungsbetrieb und deine Berufsschule der Verkürzung zu, kann diese vertraglich festgehalten werden und anschließend in Kraft treten. Genauso ist eine Verlängerung der Ausbildung möglich, falls du die nötigen Inhalte während der dreieinhalb Jahre noch nicht erlernen konntest. Eine Verlängerung kommt in der Regel aber seltener vor als eine Verkürzung.

Inhalte der Ausbildung

Die Ausbildung zum /-r Werkzeugmechaniker /-in ist dual aufgebaut, was bedeutet, dass du sowohl Lerneinheiten in der Berufsschule als auch einem Ausbildungsbetrieb absolvierst.

Die Berufsschule stärkt vor allem den theoretischen Hintergrund, den du zum Erlernen der Tätigkeit benötigst. Neben allgemeinbildenden Fächern wie Mathematik oder Deutsch wirst du berufsspezifisch geschult. Somit stehen Fächer wie “Herstellen von einfachen Baugruppen” oder “maschinelle Herstellung von Bauelementen” auf dem Lehrplan.  

In deinem Ausbildungsbetrieb wirst du dann mit den praktischen Tätigkeiten vertraut gemacht. Dazu zählt beispielsweise die Charakterisierung verschiedener Werkstoffe, die du für deine Arbeit benötigst. Ebenso lernst du, wie du verschiedenste Bauteile mit maschineller Hilfe oder in Handarbeit herstellen kannst und welche verschiedenen Verbindungstechniken wie Verschrauben, Schweißen oder Kleben dir bei der Verarbeitung helfen können. Du erfährst, wie du Bauteile mit Prüfgeräten inspizieren kannst und was bei Fehlern oder Reparaturen zu tun ist. Neben der Wartung von Betriebsmitteln und Geräten wirst du auch in IT-Systeme eingearbeitet, die du zur Herstellung der verschiedenen Werkzeuge ebenfalls benötigst.

Da die theoretischen und praktischen Inhalte deiner Ausbildung sehr vielseitig sind, haben wir dir eine Übersichtstabelle erstellt. Hier kannst du genau erkennen, welche Ausbildungsinhalte dich im Betrieb und der Berufsschule erwarten. 

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Aufgaben

Die Hauptaufgabe eines /-r Werkzeugmechanikers /-in ist, wie der Name bereits vermuten lässt, die Herstellung von Werkzeugen. Dabei kann es sich um Metall- oder Kunststoffteile handeln, um chirurgische Geräte, um Press- und Prägeformen, Spritzgusswerkzeuge oder Stanz-, Umform- und Druckgerätschaften. Die Bearbeitung und Herstellung der Geräte geschehen sowohl in Handarbeit als auch mit maschineller Hilfe. Somit besteht eine weitere Aufgabe aus der Programmierung und Bedienung von computergesteuerten Maschinen, wie zum Beispiel den CNC-Maschinen. Nach der Herstellung der Werkzeuge gehört auch die Inspizierung und Reparatur der gefertigten Teile zum Aufgabenbereich eines /-r Werkzeugmechanikers /-in. Außerdem kontrollierst du regelmäßig die Betriebsmittel und Werkzeugmaschinen, die du zur Herstellung benötigst. Je nach Betrieb und Aufgabenbereich kann es auch zu Kundenkontakt kommen. Du besprichst die gewünschten Produkte mit dem /-r  Kunden /-in, fertigst Skizzen an und stellst die fertigen Werkteile anschließend deinem /-r Kunden /-in vor.

Zusammengefasst besteht deine Tätigkeit als Werkzeugmechaniker /-in also aus: 

  • der Herstellung von Werkzeugen 
  • Reparaturen und Inspizierungen 
  • der Programmierung von (CNC-) Maschinen 
  • Kontrolle der Betriebsmittel und Werkzeugmaschinen
  • Absprache mit den Kunden /-innen

Skillset

Den Großteil deiner benötigten Fähigkeiten erlernst du während deiner Lehre. Ein paar Eigenschaften solltest du aber bereits zu Beginn deiner Ausbildung mitbringen. Diese unterteilen sich in Hard- und Softskills.

Hardskills

✔️ gute schulische Leistungen in den Fächern Physik, Werken, Technik, Informatik und Mathematik
✔️ hohes Interesse an diesen Fachrichtungen haben.
✔️ gute Hand-Augen-Koordination

Softskills

✔️ guter Umgang mit Menschen und ein offenes Sozialwesen. 
✔️ Präzision und Sorgfalt
✔️ hohe Motivation besitzen und Leistungsbereitschaft

Einsatzorte

Als Werkzeugmechaniker /-in arbeitest du in der Regel in Werkhallen oder Baubetrieben.

Viele Werkzeugmechaniker /-innen finden ihren Arbeitsplatz in der Metall- oder Kunststoffindustrie. Hier wird meistens an Serienherstellungen gearbeitet und weniger Wert auf die Produktion von Einzelstücken gelegt. Solltest du daran interessiert sein, kannst du nach einer Anstellung in einem Werkzeugbaubetrieb Ausschau halten. Möchtest du feinmechanisch arbeiten und detaillierte Präzisionsteile herstellen, dann kommt ein Arbeitsplatz in einem Unternehmen infrage, welches medizinische Geräte herstellt. 

Gehalt: So viel verdienst du als Werkzeugmechaniker /-in

Ein wichtiger Punkt, den es vor dem Beginn der Ausbildung zu klären gilt, ist der des Gehalts. Auch wenn du die Entscheidung für oder gegen eine Ausbildung nicht alleine von diesem Aspekt abhängig machen solltest, musst du dir darüber im Klaren sein, welches Gehalt dir während und nach der Ausbildung gezahlt wird. 

Als Werkzeugmechaniker /-in arbeitest du in der Industriebranche und kannst dich somit über hohe Gehälter freuen. Die Branche der Industrie ist die wirtschaftlich größte und wichtigste, was die hohen Bezahlungen erklärt. In der Ausbildung verdienst du bereits im ersten Lehrjahr ein überdurchschnittliches Gehalt von 830 bis 930 Euro brutto im Monat.  Mit dem zweiten Jahr steigt das Gehalt auf 910 bis 980 Euro Monatsbrutto an. In vielen anderen Ausbildungsberufen verdienst du sogar im letzten Lehrjahr nicht so viel. Im Bereich der Werkzeugmechanik erhöhen sich die Gehälter im dritten Jahr der Ausbildung auf 970 bis 1.060 Euro brutto monatlich. Das letzte Ausbildungsjahr wird mit 1.010 bis 1.120 Euro brutto im Monat vergütet. 

1. Lehrjahr 2. Lehrjahr 3. Lehrjahr 4. Lehrjahr
830 - 930 Euro 910 - 980 Euro 970 - 1.060 Euro 1.010 - 1.120 Euro

Mit abgeschlossener Berufsausbildung verdienst du zwischen 1.500 und 2.000 Euro Monatsbrutto. Dieses Einstiegsgehalt kann sich im Laufe der Jahre mit steigender Berufserfahrung wieder erhöhen, sodass du bis zu 2.700 Euro brutto im Monat verdienen kannst. Solltest du eine Weiterbildung anstreben, ist auch bei diesem Gehalt noch nicht die Grenze erreicht. Je nachdem welche Fortbildung du anstrebst, kannst du dein Gehalt im Schnitt auf bis zu 3.200 Euro Monatsbrutto anheben. Genaueres zu den Weiterbildungsmöglichkeiten im Bereich der Werkzeugmechanik erfährst du im folgenden Abschnitt. 

Bei allen genannten Gehältern handelt es sich jedoch nur um Durchschnittsgehälter. Die tatsächlich gezahlten Beträge sind stark abhängig von dem Betrieb, für den du dich entscheidest und die jeweilige Branche, in der du tätig bist.

Die Weiterbildungsmöglichkeiten

Um deine berufliche Verantwortung auszubauen und auch dein Gehalt erhöhen zu können, sind Weiterbildungen eine gute Möglichkeit. Diese werden häufig intern vom Betrieb angeboten oder müssen extern organisiert werden. Im Bereich der Werkzeugmechanik gibt es verschiedene Möglichkeiten der Weiterbildung, die wir dir hier vorstellen.

Techniker /-in

Nach deiner Ausbildung bietet es sich an, eine Weiterbildung zum /-r Techniker /-in zu beginnen, wenn du dich für technische Zusammenhänge schon während deiner Lehrjahre begeistern konntest. Mit einem Teil- oder Vollzeitkurs an der Fachschule für Technik kannst du den Technikertitel erlangen. Zu berücksichtigen ist allerdings, dass du bei der Weiterbildung in Vollzeit als Voraussetzung mindestens anderthalb Jahre Praxiserfahrung vorweisen können musst.

Industriemeister /-in

Eine weitere Option stellt die Weiterbildung zum /-r Industriemeister /-in dar. Hier benötigst du als Voraussetzung keine bestimmte Zeit im Berufsleben, allerdings ist auch dort eine gewisse Berufserfahrung empfehlenswert. Wenn du auf der Meisterschule deine Prüfung abgelegt hast, kannst du als Industriemeister /-in nicht nur dein Gehalt anheben, sondern auch über die Selbstständigkeit nachdenken und Lehrlinge ausbilden.

Wusstest du, dass...

...die ersten Werkzeuge bereits 2000 Jahre vor Christus hergestellt wurden? Schon zu Beginn der Bronzezeit lernten Menschen, aus Kupfer und Zinn Bronze herzustellen und damit Messer, Äxte oder Pfeile zu fertigen. 

...du die Ausbildung zum /-r Werkzeugmechaniker /-in auch in Österreich beginnen kannst? Die Ausbildungsinhalte unterscheiden sich kaum von denen in Deutschland, jedoch wurde die Bezeichnung der Werkzeugmechanik im Jahr 2011 dort durch Metalltechnik ersetzt. 

Studium

Solltest du eine Hochschulzugangsberechtigung vorweisen können, kommt auch der akademische Weg der Fortbildung für dich infrage. Ein Bachelorstudium kannst du in der Regel innerhalb von drei Jahren absolvieren, solltest du Interesse an einem Master haben musst du mit fünf Jahren rechnen. Neben dem Vollzeitstudium gibt es auch die Möglichkeit von berufsbegleitenden Studiengängen. Diese werden jedoch nicht von jeder Uni angeboten, weswegen du dich vorher über die genauen Angebote der Hochschule informieren solltest. Im Bereich der Werkzeugmechanik kommen einige Studiengänge infrage, unter anderem Maschinenbau, Kunststofftechnik oder auch Prozessoptimierung. Nutze daher die Online-Portale der Universitäten oder Informationstage, um herauszufinden, welcher Studiengang der richtige für dich sein könnte.  

FAQ: Häufige Fragen

Wie heißt der /die Werkzeugmacher /-in heute?

Die Bezeichnung des /-r Werkzeugmachers /-in gibt es heutzutage nicht mehr. Seit dem 15. Januar 1987 heißt die Berufsbezeichnung in Deutschland stattdessen Werkzeugmechaniker /-in.  

Was verdient man als Werkzeugmechaniker /-in?

Mit einigen Jahren Berufserfahrung ist ein Gehalt von 2.700 Euro brutto im Monat möglich. Je nach Anstellung und Unternehmen kann dein Gehalt aber auch geringer ausfallen.

Was ist ein /-e Formenbauer /-in?

Formenbauer /-innen stellen Formen, Modelle, Produktionswerkzeuge, Kunststoffteile, Prototypen und vieles Weitere her. Die Kundschaft der hergestellten Produkte kann dabei vielfältig sein.

Überblick: die wichtigsten Infos zum Beruf des /-r Werkzeugmechanikers /-in:

  • Die Ausbildung zum /-r Werkzeugmechaniker /-in ist dual aufgebaut und dauert dreieinhalb Jahre.   
  • In der Berufsschule werden dir die theoretischen Kenntnisse nähergebracht, während der Ausbildungsbetrieb deine praktischen Fähigkeiten schärft. 
  • Nach abgeschlossener Ausbildung kannst du mit einem Einstiegsgehalt von 1.500 bis 2.000 Euro brutto monatlich rechnen.   
  • Um deine Fähigkeiten auszubauen, stehen dir Weiterbildungsmöglichkeiten zur Verfügung. Damit kannst du sowohl dein monatliches Gehalt als auch deine beruflichen Kompetenzen verbessern.

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