Grüne Jobs

02.06.2015

Das Thema Nachhaltigkeit schafft in Unternehmen immer mehr grüne Jobs | Foto: Thinkstock/rawpixel

Nachhaltigkeit ist in den Betrieben angekommen

"Arbeitnehmern ist immer wichtiger, wie ein Unternehmen agiert. Sie wollen nicht mehr nur gewinnorientiert arbeiten, sondern sinnstiftend", sagt Marcus Noack, Geschäftsführer von jobverde.de, einem Stellenportal, auf dem nachhaltig wirtschaftende Arbeitgeber vakante Jobs ausschreiben – auch für Studenten. Und die Auswahl an Stellenangeboten nimmt täglich zu. Für Noack ein untrügliches Zeichen, dass das Thema bei den Betrieben angekommen ist.

Tatsächlich sehen sich Unternehmen zunehmend in der Pflicht, umzudenken. Denn die Erwartungen von Investoren, Politik und Öffentlichkeit gegenüber der Wirtschaft steigen. Wobei nachhaltig zu agieren nicht nur heißt, umweltbezogen und ökonomisch zu denken.

Wenn eine Firma auf Chlorbleiche verzichtet und Ökopapier bedruckt, oder mit energiesparenden Geräten Strom und Kosten senkt, greift das streng genommen noch zu kurz. Denn auch die dritte Säule darf nicht in Vergessenheit geraten: Die soziale Verantwortung gegenüber Mitarbeitern, Kunden und Zulieferern. Ausbeuterische

Recyclingpapier ist nur der Anfang

Auch Dr. Lena Christiaans, Leiterin des Employer Branding bei Henkel, betont: "Nachhaltigkeit ist inzwischen ein Alleinstellungsmerkmal bei der Auswahl des Arbeitgebers." Seit Jahren arbeitet der Konzern daran, seinen ökologischen Fußabdruck zu verkleinern. Das DAX 30-Unternehmen in Düsseldorf ist für seine Wasch- und Reinigungsmittel, Beauty-Produkte und Klebstoffe bekannt.

"Bis 2030 wollen wir unsere Ressourceneffizienz verdreifachen", sagt Christiaans. Ein Vorhaben, das jedoch nicht umsetzbar wäre, wenn die Mitarbeiter es nicht mittrügen. Bei Henkel agieren sie als "Nachhaltigkeitsbotschafter", die ihr Wissen an Kollegen, Lieferanten, Kunden und Schüler weitergeben. Grundsätzlich könne man sich nicht früh genug mit dem Thema auseinandersetzen, sagt Christiaans auch mit Blick auf die Studenten, die im Unternehmen arbeiten. Jährlich machen weltweit über 1.500 Jungakademiker hier ein Praktikum.

Gute Zeiten für grüne Jobs

Längst ist der Konzern nicht mehr die Ausnahme der Regel. Und so sind "grüne" Studentenjobs keinesfalls mehr auf bestimmte Studiengebiete oder Branchen beschränkt. Jede Disziplin kann ihren Beitrag leisten – egal ob im BWL-, Marketing-, Chemie- oder Kommunikationsumfeld.

Auch hat Nachhaltigkeit nichts mit der Firmengröße zu tun. Das zeigt das Beispiel der Werbeagentur "DSP dienachhaltigen", die mit ihren zwölf Mann zu den Kleinen in der Branche zählt. "Wir gehören zu den ersten deutschen CO2-neutral zertifizierten Agenturen", sagt der geschäftsführende Gesellschafter Roman Link. Das Unternehmen berät Kunden in punkto nachhaltiger Markenkommunikation. Für einen Gebäudereiniger hat DSP beispielsweise unlängst die Dienstleistungsmarke "Green Clean" entwickelt. Statt aggressiver Chemie kommen Ökoreiniger zum Einsatz und Staubsauger, die weniger Strom verbrauchen.

Auch die soziale Verantwortung kommt bei DSP nicht zu kurz. Ein wichtiges Thema sind faire Löhne – auch bei Praktikanten, die für ein halbes Jahr im Betrieb mitarbeiten können. Für Link ist die Unterstützung durch junge Leute eine Bereicherung. "Ich kann oft auch noch etwas dazu lernen", lacht er. Rosige Zeiten also für den grünen Jobmarkt und nachhaltig orientierte Hochschüler.

Grüne Stellenbörsen

greenjobs.de: Angebote von PR-Jobs bis hin zu Ingenieursstellen
eejobs.de: spezialisiert auf die Energie-Branche
sneep.info: rund um Nachhaltigkeit und Ethik in der Wirtschaft
jobverde.de: Stellenanzeigen von grünen Arbeitgebern aus allen Berufsfeldern
biojob-boerse.de: für Bio-Fans
www.nachhaltigejobs.de: Angebote im Bereich Corporate Social Responsibility bis hin zum Umweltschutz
www.green-energy-jobs.net: Stellenangebote rund um erneuerbare Energien

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