BAföG in der Ausbildung: Das musst du wissen!

Celina Kumpernatz - 08.08.2019

BAföG in der Ausbildung Tipps

Das Geld ist knapp in der Ausbildung und wer Unterstützung braucht, dem steht sie auch zu. Eine Möglichkeit ist das BAföG in der Ausbildung. | Foto: Djelics / GettyImages

Was ist eigentlich BAföG?

BAföG steht für das Bundesausbildungsförderungsgesetz, das du während der Ausbildung zur finanziellen Unterstützung beantragen kannst. Dieses Gesetz kommt in Deutschland zum Einsatz, wenn du in deiner Ausbildung nicht genügend finanzielle Unterstützung von deinen Eltern erhältst und daher auf finanzielle Förderung vom Staat angewiesen bist. Somit wird es dir ermöglicht, eine Ausbildung zu absolvieren, die deinen Fähigkeiten und Interessen entspricht, auch wenn deine finanziellen Umstände dies nicht ermöglichen können. 

Voraussetzungen: Dann hast du einen Anspruch auf BAföG in der Ausbildung! 

Um BAföG zu erhalten, musst du bestimmte Voraussetzungen erfüllen, damit du einen Anspruch auf den Erhalt von BAföG geltend machen kannst.

Du bekommst BAföG, wenn:

  • du nach Abschluss der 10. Klasse auf eine gemeinbildende Schule gehst (z.B. auf eine Berufsfachschule, Fachschule, Akademie oder Berufsfachschule).
  • du deine erste Ausbildung absolvierst. 
  • du bei Start deiner Ausbildung jünger als 30 Jahre bist. 
  • du ein duales Studium in Angriff nimmst.
  • du eine schulische Ausbildung absolvierst.
  • der Ausbildungsbedarf nicht durch ein eigenes Einkommen oder das Einkommen eines Ehepartners bzw. der Eltern abgedeckt ist. 

Wie viel BAföG in der Ausbildung erhältst du?

Wie hoch die Summe deines BAföG ausfällt, wird individuell nach deinem Einkommen während der Ausbildung sowie nach dem Einkommen deiner Eltern bzw. Ehepartner berechnet. Auch wird berücksichtigt, ob du noch bei deinen Eltern wohnst oder bereits einen eigenen Haushalt führst. Wohnst du nämlich alleine, wird auch berücksichtigt, ob du für deine Ausbildung den Wohnort wechseln und somit Kosten eines Umzuges auf dich nehmen musst. Die BAföG-Höhe wird ebenfalls davon beeinflusst, ob du eine eigene Kranken- oder Pflegeversicherung besitzt oder noch über deine Eltern mitversichert bist. Hast du zudem eigene Kinder, die unter zehn Jahre alt sind, erhältst du einen Kinderbetreuungszuschlag. 

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So beantragst du Bafög

Um alle Schritte für einen Erhalt von BAföG in die Wege zu leiten, stellst du einen schriftlichen Antrag, den du beim BAföG-Amt bekommst. Der Antrag beinhaltet das Einreichen verschiedener Formulare, die sowohl du selbst als auch deine Eltern bzw. deine Ehepartner ausfüllen müssen. Ebenfalls musst du dem Amt verschiedene Auskünfte über deine Situation, z.B. zu deiner finanziellen Situation, geben. 

Der Antrag und die Berechnung deines BAföGs erfolgt über das zuständige Amt für die Ausbildungsförderung deiner Stadt. Der mögliche BAföG-Zuschuss im Monat liegt zwischen 231 und 587 Euro. In § 21 BAföG wird geregelt, welches Einkommen angerechnet werden kann. Durch die BAföG-Reform 2019 sollen die Freibeträge bis 2021 in drei Stufen angehoben werden, sodass ermöglicht wird, dass mehr Menschen BAföG-berechtigt sind.

Darum lohnt es sich immer einen Antrag zu stellen

Auch, wenn du finanziell gar nicht so schlecht aufgestellt bist, lohnt es sich in jedem Fall einen Antrag auf BAföG zu stellen und deinen Anspruch auf die Finanzierungshilfe prüfen zu lassen. Im schlimmsten Fall erhältst du eine Absage, aber dann hast du es zumindest versucht. Im Internet kannst du auch mit dem BAföG-Rechner vorab schon einmal testen, ob du einen Anspruch auf BAföG erhalten würdest oder nicht. Der BAföG-Antragsassistent unterstützt dich dabei, alle Unterlagen fehlerfrei und vollständig einreichen zu können. 

Wie lange musst du warten?

Die Bearbeitungszeit für dein BAföG ist gar nicht so leicht zu bestimmen, denn die Bearbeitungsdauer unterscheidet sich von Bundesland zu Bundesland. In der Regel musst du jedoch durchschnittlich mit einer Wartezeit von mindestens 2,5 Monaten rechnen. Daher solltest du dich rechtzeitig mit der Beantragung von BAföG in der Ausbildung beschäftigen.

Besonderheiten von BAföG

Die duale Ausbildung als Ausnahme 

Hast du dich für eine betriebliche oder überbetriebliche – also für eine duale – Ausbildung entschieden, kannst du nicht durch BAföG gefördert werden. Dann hast du jedoch die Möglichkeit, eine staatliche Beihilfe in Anspruch zu nehmen, und zwar die sogenannte Berufsausbildungsbeihilfe (BAB). 

Keine Rückzahlung von BAföG nach der Ausbildung 

Hast du während deiner Ausbildung BAföG erhalten, musst du dieses nach deiner Ausbildung nicht zurückzahlen. Nur Studenten, die während ihres Studiums BAföG erhalten, müssen dieses anschließend zurückzahlen. 

Überblick: Die wichtigsten Infos zum BAföG:

  • BAföG dient zur finanziellen Unterstützung in der Ausbildung.
  • Um deinen Anspruch auf BAföG geltend machen zu können, musst du verschiedene Voraussetzungen erfüllen.
  • Wie viel BAföG du erhältst, hängt von deiner individuellen Situation ab.
  • Die Bearbeitungszeit deines Antrags kann etwas Zeit in Anspruch nehmen, daher solltest du dich frühzeitig damit beschäftigen.

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