Was Recruiter vom Fußball lernen können

Was Recruiter vom Fußball lernen können

In diesem Sommer ist es wieder soweit: Die Fußballweltmeisterschaft findet in Russland statt und alle (Fußball-interessierten) Augen richten sich auf das große Turnier an dessen Ende die beste oder auch taktisch cleverste Mannschaft die größte Trophäe des Fußballs entgegennehmen wird. Grund genug, um sich aus Sicht der Personalabteilung mit den aktuellen Trends zu diesem Thema zu beschäftigen. Was können Personalmanager und Recruiter von den Nationalmannschaften oder auch Fußballvereinen lernen?

Frühes Scouting und langfristige Eingliederung

Sowohl im Vereinsfußball als auch bei Nationalmannschaften steht die strategische Zusammensetzung der Mannschaft an oberster Stelle. Fast alle Vereine scouten mittlerweile bereits Kinder oder jugendliche Spieler, um potenzielle Talente früh zu entdecken und von sich überzeugen zu können - Damit soll allerdings nicht gesagt werden, dass auch Firmen diese Politik für sich nutzen sollten, da sich die Interessen gerade in jungen Jahren noch sehr stark verschieben. In den darauffolgenden Jahren werden diese „High Potentials“ dann von verschiedenen Vereinen umworben und entscheiden sich für den für sie passendsten Verein. Da diese Talente in den seltensten Fällen die Schule beendet haben, nutzen die Vereine eigene Jugendinternate und eine ausgeprägte Infrastruktur, damit sie sowohl eine fachliche – in diesem Fall fußballerische – als auch die schulische Ausbildung genießen können. Auch in der Nationalmannschaft gibt es Sichtungsturniere und -events um zukünftige Nationalspieler früh an die Strukturen des DFB zu gewöhnen und Anreize zu schaffen, sich später in den U-Nationalmannschaften beweisen zu wollen. Auch Unternehmen können sich diesen Ansatz zu Nutze machen und interessante potenzielle Mitarbeiter früh vom eigenen Unternehmen und den Möglichkeiten zu überzeugen. Dies beginnt in der Schule mit Praktika oder Nebenjobs und führt weiter über das Studium, auf Messen, in Kinos, oder auch in den Innenstädten. Hier spielen auch mögliche Hobbies der Zielgruppe eine wichtige Rolle. Fazit: Es ist wichtig, dass man sich dort aufhält und „scoutet“, wo sich die Zielgruppe befindet, um die Talente frühzeitig von den Vorzügen Ihres Unternehmens zu überzeugen.

Perspektiven schaffen

Welche Gründe gibt es nun für Talente sich für einen bestimmten Verein oder Ihre Unternehmen zu entscheiden? Die Lösung ist meist relativ einfach: Perspektive. Natürlich gibt es finanzielle und örtliche Reize, welche auch für die Talente und ihre Familien eine nicht untergeordnete Rolle spielen. Trotzdem geht es in jungen Jahren häufig darum einen Verein zu finden, welcher die Jugend fußballerisch und schulisch fördert und Ihnen aufzeigt, dass man mit ihnen in der Zukunft plant. Zudem sind die allgemeinen Rahmenbedingungen im Verein nicht zu unterschätzen. Das gleiche gilt für Unternehmen: Was kann der Verein oder auch Ihr Unternehmen den Talenten bieten, dass diese sich für Sie entscheiden? Welche langfristigen Möglichkeiten gibt es sich selbst zu verwirklichen und weiterzubilden? Diese Ansätze haben sich in den letzten Jahren verstärkt. Viele junge Menschen suchen vor Allem nach der Möglichkeit die eigenen Talente zu nutzen und weiter zu entwickeln. Allerdings stecken diese jungen Menschen noch in der Entwicklung ihrer eigenen Persönlichkeit und wissen teilweise noch nicht in welche Richtung es gehen soll. Das ist leider nicht so leicht wie im Fußball, wo es letztendlich dann doch nur auf den Fußball selbst ankommt. Sie können die Richtung der Talente trotzdem lenken, in dem Sie ihnen Aufgaben in verschiedenen Bereichen anvertrauen und beobachten, wie sie sich auf neue Aufgaben und Bereiche einstellen. Hieraus lässt sich häufig erkennen, welcher Fachbereich am ehesten zu ihnen passt.

Verantwortung abgeben und die Bindung stärken

Im Fußball ist es wie in der Wirtschaft: Mitarbeiter wechseln häufiger den Arbeitgeber als es vielleicht vor 20 Jahren der Fall gewesen wäre. Während früher Spieler Ihre ganze Karriere bei einem Verein gespielt haben, ist dies heutzutage eher selten der Fall. Stattdessen nutzen Spieler die Möglichkeiten, um sich nach neuen Arbeitgebern umzuschauen, welche die eigenen Talente noch besser fördern und gegebenenfalls Verantwortung übertragen. Es gibt viele Beispiele für Spieler, die den Verein wechseln um Verantwortung übernehmen zu können, da die bisherige Struktur dies nicht hergegeben hat. Dies lässt sich auch zu großen Teilen auf ein Unternehmen übertragen. Hier spielt die Zusammensetzung der eigenen Mannschaft eine entscheidende Rolle: Talente lernen von Erfahrenen und nutzen ihr neues Wissen, um Verantwortung innerhalb der Mannschaft oder des Unternehmens zu übernehmen und Jüngere weiterzuentwickeln. Durch die übertragene Verantwortung identifizieren sie sich noch mehr mit den eigenen Aufgaben und tragen die getroffenen Entscheidungen stärker mit. Dies führt zu höherem Anspruchsdenken und hilft dabei das Potenzial eines Spielers/Mitarbeiters voll auszuschöpfen. Zudem wird der Mitarbeiter darin bestärkt, dass er seine eigenen Talente bestmöglich einsetzen kann und der aktuelle Arbeitgeber für seine Entwicklung die beste Option darstellt. Dadurch erhalten Sie "mündige" Mitarbeiter, die in Ihrem Unternehmen und mit den eigenen Aufgaben glücklich sind. Zudem entsteht kaum Wissensverlust und die nächsten Herausforderungen können angegangen werden.

Denn machen wir uns nichts vor: Der Arbeitsmarkt ist im Wandel. Die demographischen Entwicklungen in den nächsten Jahren schaffen immer neue Herausforderungen für Sie als Personaler und führen dazu, dass die jüngeren und älteren Mitarbeiter zusammen an Lösungen arbeiten sollten, damit Ihr Unternehmen für die Zukunft gut aufgestellt ist.

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