Stellenanzeigen gestalten: So überzeugen Sie Bewerber!

Stellenanzeigen gestalten: So überzeugen Sie Bewerber!
  1. Design
  2. Struktur und Layout
  3. Unternehmens- und Jobbeschreibung
  4. Darstellung von Arbeitgeberbenefits
  5. Überblick
  6. Mustervorlage

Für Bewerber ist es fast immer der erste Berührungspunkt mit einem Unternehmen: Die Stellenanzeige. Seit jeher spielt die Stellenanzeige bei der Suche nach neuen Mitarbeitern durch Unternehmen sowie bei der Suche nach neuen Arbeitgebern durch den Einzelnen eine entscheidende Rolle. Wo man früher in der Tageszeitung nach passenden neuen Stellen gesucht hat, gibt es heute viele Online-Jobbörsen und Anbieter, die eine deutlich höhere Sichtbarkeit ermöglichen. Trotz vieler Trends zu automatisierten Bewerbermanagementsystemen und neuen Möglichkeiten in der Personalvermittlung, ist die Stellenanzeige weiterhin das beliebteste Mittel von Bewerbern, wenn Sie sich über neue Arbeitgeber informieren möchten bzw. nach neuen Stellen Ausschau halten. So ergaben bei Befragungen des Centre of Human Resources Information Systems (CHRIS) der Universität Bamberg und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, die in Kooperation mit Monster durchgeführt werden, folgende Ergebnisse:

“Seit Beginn unserer Untersuchungen vor über 15 Jahren ist der aus Kandidatensicht meistgenutzte Kanal zur Suche nach Stellenanzeigen die Internet-Stellenbörse. So verzeichnet dieser Kanal einen Anstieg um 11,0 Prozentpunkte im Vergleich zum Jahr 2012. (...). Auch bei der Frage nach dem aussichtsreichsten Kanal, um einen neuen Job zu finden, nennen die meisten Kandidaten Jahr für Jahr die Internet-Stellenbörsen. Über die Hälfte sieht hier aufgrund der bisherigen eigenen Erfahrungen bei den Stellenbörsen eine hohe Chance, einen neuen Arbeitgeber zu finden. Es folgen Personalberater / Headhunter sowie Empfehlung von Bekannten. Auf Platz vier und fünf kommen die Stellenanzeigen und öffentliche Profile in einem Karrierenetzwerk” (Quelle: CHRIS, Recruiting Trends 2018: Social Recruiting & Active Sourcing, S.8, 2018)

Die Sache hat dennoch einen Haken: Wer einfach nach der klassischen “Wir sind – wir suchen – wir fordern – wir bieten” Formel vorgeht, ohne sich große Gedanken um die Außendarstellung bzw. Form zu machen wird wenig erfolgreich bei der Bewerbersuche sein. Deshalb haben wir für Sie wichtige Tipps und Hilfen für eine bestmögliche Stellenanzeigengestaltung zusammengefasst.

Das Stellenanzeigendesign

Stellenanzeigen richtig gestalten: Natürlich muss eine Stellenanzeige für den potenziellen Mitarbeiter ansprechend sein. Sie ist das erste Aushängeschild des Unternehmens und vermittelt einen ersten Eindruck. Um diesen positiv zu gestalten, eignen sich am besten Bilder von Personen oder auch Mitarbeitern. Gruppenbilder sollten Sie vermeiden, denn diese wirken unruhig und lenken den Leser eher ab. Achten Sie darauf, dass die gezeigten Personen/Bilder für die Position angemessen, sympathisch und authentisch wirken. Natürlich ist ein “Cappucino-trinkender Hipster mit Notebook ein optischer Hingucker“ für eine Position als Informatiker oder Ingenieur aber nicht wirklich passend oder gar authentisch. Daher versuchen Sie lieber etwas Fach- oder Zielgruppenspezifisches zu finden.

Struktur und Layout der Stellenanzeige

Bekanntes muss nicht immer schlecht sein. Bewerber sind es gewohnt, dass Stellenanzeigen meist ähnlich aufgebaut und einer bekannten Struktur folgen. Da die Anzahl der Anzeigen, die sich der Bewerber bei seiner Jobsuche anschaut, deutlich gestiegen ist, werden die Anzeigen beim ersten Lesen meist nur überflogen. Deshalb sollten Sie bei der Positionierung der einzelnen Elemente tatsächlich auf Bewährtes setzen. Bedeutet: Verwenden Sie Bilder und das Unternehmenslogo als Eye-Catcher im oberen Anzeigen-Drittel.

Der Titel der gesuchten Position (und gegebenenfalls der Standort) erhält in der Regel die höchste Aufmerksamkeit, folgt als nächstes (im Zentrum der Anzeige) und darf das Bild überlappen, sollte aber nicht die Personen auf dem Bild verdecken. Bei der Struktur der Textelemente hat sich bewährt, dass die Stellenanzeige ein- oder zweispaltig aufgebaut ist. Wichtig ist hier, dass die Stellenanzeigen auch mobil-optimiert sind und sich der jeweiligen Bildschirmgröße anpassen. Zudem sollten Sie lieber Stichpunkte als einen Fließtext verwenden. Hierdurch findet sich der Leser in der Stellenanzeige einfacher zurecht und kann sich schnell einen Überblick verschaffen. Dagegen ist es für Viele ungewohnt sich die einzelnen Aufgaben aus einem Fließtext selbst zu suchen.

Zuletzt kommen die Kontaktdaten des Unternehmens und des Ansprechpartners, sowie eine Möglichkeit sich zu bewerben, ob via E-Mail, Online-Bewerbung oder eventuell sogar via Post. Falls Ihre Anzeigen auch auf externen Stellenbörsen veröffentlicht werden, achten Sie darauf, dass Sie Ihr Online-Karriere-Portal oder die E-Mail Adresse für die Bewerbung verlinken, damit es für den Besucher der Seite kein Hindernis gibt, sich bei Ihnen zu bewerben. Weitere Elemente wie Arbeitgebersiegel können Sie nach Bedarf einbinden, abhängig vom Gesamtlayout und Restplatz in der Anzeige.

Stellenanzeigen schreiben: Die Unternehmens- und Jobbeschreibung

Stellenanzeigen beginnen häufig mit einer Unternehmensbeschreibung, die gerne etwas länger ausfällt, um Kandidaten möglichst viele positive Einblicke zu gewähren. Hier reicht allerdings meist ein kurzer und vor allem authentischer Einblick ins Unternehmen und gegebenenfalls in die Branche. Alle weiteren Unternehmensinformationen können und sollten sich die Bewerber bei Interesse von Ihrer Website holen.

Wen suchen Sie? Diese Frage sollten Sie sich zuerst stellen, bevor Sie sich um die weitere inhaltliche Ausgestaltung der Stellenanzeige kümmern. Was für eine Position möchten Sie besetzen und welche fachlichen, theoretischen und sozialen Fähigkeiten sollte ein passender Kandidat mitbringen? Durch ein Gespräch mit der Fachabteilung lassen sich diese Faktoren relativ schnell klären. In der Regel haben die entsprechenden Personen eine feste Vorstellung von einem geeigneten Kandidaten. Doch auch hier lauern Tücken, denn es wird gerne die “Eierlegende Wollmilchsau” gesucht, obwohl dies aufgrund der Rahmenbedingungen oder der Tätigkeit nicht unbedingt erforderlich ist. Versuchen Sie also ein möglichst realistisches Kandidaten-Profil zu erstellen, damit Sie nicht eigentlich geeignete Kandidaten abschrecken, unter Anderem auch im Hinblick auf die Berufserfahrung. Für viele Tätigkeiten reichen bereits 2 Jahre Berufserfahrung auf ähnlichem Gebiet.

Achten Sie darauf, dass sich viele Tätigkeiten von Unternehmen zu Unternehmen unterscheiden, sich die genutzten Programme aber häufig ähneln, sei es im Bereich ERP, CRM oder zum Beispiel auch ein Konstruktionsprogramm. Wer sich stärker mit der zugrundeliegenden Logik auseinander gesetzt hat, versteht meist relativ schnell, wie er mit einem neuen Programm arbeiten kann, daher sollten Sie nicht übermäßig Wert auf bestimmte Anwendungen legen. Insgesamt gilt daher: Beschreiben Sie absolute Grundvoraussetzungen und geben Sie zusätzlich weitere Wunschvorstellungen an.

Stellenanzeigen gestalten Inhalte

Unabhängig von der Qualifikationen der Kandidaten achten Sie darauf den Stellentitel sowie den Inhalt nicht aus Sicht des Unternehmens zu wählen, sondern aus Sicht des Kandidaten. Ein einfaches Beispiel: Ein Kandidat sucht eher nach einem “Praktikum” und weniger nach einem “Praktikanten”. Natürlich sind die meisten Online-Jobbörsen so ausgelegt, dass die Position trotzdem gefunden wird, aber so kann man den Streuverlust minimieren und die Sichtbarkeit verbessern. Es gibt wenige Kandidaten, die nach dem Stellentitel “Bürofee” oder “Nachwuchsheld” suchen, dadurch nehmen Sie sich selber die Chance auf passende Bewerber.

Bei der Beschreibung der Tätigkeiten versuchen Sie diese so klar wie möglich zu formulieren und trotzdem spannend zu präsentieren. Dies sollte aber nicht dazu führen, dass eine Tätigkeit, die eigentlich eher monoton ist, als besonders abwechslungsreich dargestellt wird. Was für Kandidaten in der Regel ebenfalls sehr spannend ist, sind die Entwicklungsmöglichkeiten. Auch werden in vielen Stellenanzeigen sehr ähnliche Phrasen benutzt, die die Bewerber schon zig Mal gelesen haben. Solche Phrasen verwässern durch allgemeine Formulierung das Tätigkeitsprofil, mindern das Interesse und Ihre Stellenanzeigen werden austauschbar. Seien Sie deshalb ehrlich, denn Mitarbeiter werden schnell unzufrieden, wenn sie unter anderen Voraussetzungen eingestellt wurden. Natürlich gelten bei den genannten inhaltlichen Aspekten auch die gesetzlichen Bestimmungen, daher achten Sie auf geschlechtsneutrale Formulierungen und potenzielle Diskriminierung bezüglich Alter, Religion, Geschlecht, Herkunft oder Ähnlichem.

Darstellung von Arbeitgeberbenefits: Was können Sie Kandidaten bieten?

Jedes Unternehmen hat gewisse Vorteile (Benefits), teilweise sogar Alleinstellungsmerkmale, die Sie den Kandidaten beziehungsweise zukünftigen Mitarbeitern bieten können. Überlegen Sie sich, welche Aspekte besonders für Sie sprechen oder inwieweit sich Ihr Unternehmen von anderen unterscheidet, das sollten aber natürlich positive Aspekte, sog. Benefits, sein. Hier gibt es viele Möglichkeiten der Präsentation wie zum Beispiel:

  • Örtliche bzw. zentrale Lage / gute Verkehrsanbindung
  • Rahmenbedingungen / Tarifverträge
  • Urlaubstage / Wöchentliche Arbeitszeit
  • Home-Office-Möglichkeiten / flexible Arbeitszeiten
  • Kostenfreies Essen/Getränke
  • Betriebliche Altersvorsorge
  • Sonstige betrieblichen Leistungen
  • Berufliche Entwicklungsmöglichkeiten
  • Weiterbildungsangebote

Auch hier gilt: Seien Sie ehrlich, authentisch und versuchen Sie Floskeln zu vermeiden, denn flache Hierarchien scheint es mittlerweile in jedem Unternehmen zu geben.

Alle Tipps zur Stellenanzeigengestaltung auf einem Blick:

  • Zweispaltige Anordnung erleichtert die Lesbarkeit
  • Fließtext vermeiden
  • Wichtige Informationen hervorheben
  • Bilder, mit passendem Inhalt und wenigen Personen wählen
  • Zielgruppenspezifische Gestaltung
  • Kurze und lebendige Unternehmensvorstellung
  • Gängiger und verständlicher Jobtitel
  • Konkrete, ehrliche und spannende Jobbeschreibung
  • Grundvoraussetzungen und gewünschte Qualifikationen
  • Leistungen und Vergünstigungen des Unternehmens hervorheben

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