Bewerbungsfoto lächeln (oder nicht): Das solltest du beachten!

Heike Kruse - 08.04.2022

Perfektes Foto im Lebenslauf

Für das perfekte Bewerbungsfoto solltest du einige Dinge beachten. | Foto: Thinkstock/demaerre

Beim Bewerbungsfoto ist lächeln erlaubt!

Das wichtigste zuerst: Bewerbungsfoto und lächeln passen zusammen, du darfst und solltest auf deinem Bewerbungsfoto lächeln. Mit und ohne Zähne, beides ist erlaubt! Allerdings solltest du dabei stets darauf achten, dass das Ganze nicht gestellt aussieht, sagt Marcel Heß, Porträtfotograf und Experte für Bewerbungsfotos bei Canon Deutschland: "Manche Menschen neigen zu viel Mimik. Das wirkt dem Kontext nicht mehr entsprechend. Personaler sehen gerne ein freundliches und zuversichtliches Lächeln, sehen aber auch, wenn es aufgesetzt ist."

Sein Tipp deshalb, das Bewerbungsfoto bei einem Profi machen lassen: "Dafür solltest du dir ein professionelles Studio suchen, das Zeit dafür einplant, dass du in einer angespannten Fotosituation auch ein schönes Lächeln hinbekommst." Außerdem bekommst du so auch eine ehrliche Rückmeldung, wie dein Foto und dein Lächeln darauf wirkt. 

Das Bewerbungsfoto sollte zu dir UND deinem Job passen

Natürlich musst du nicht zwingend auf dem Bewerbungsfoto lächeln, besonders, wenn du dich damit unwohl fühlst. Versuche, so natürlich wie möglich auf dem Foto zu sein und überlege dir, wie du gerne wirken möchtest. Dabei sollte einerseits deine eigene Persönlichkeit eine Rolle spielen, aber auch der Job, für den du dich bewirbst. 

Das solltest du beachten:

Neben der Frage, ob du auf einem Bewerbungsfoto lächeln solltest oder nicht, gibt es noch andere wichtige Themen rund um das Foto in deiner Bewerbung. Wir haben mit Experte Marcel Heß über allgemeine Anforderungen an dein Bewerbungsfoto und die Frage nach der richtigen Kleidung gesprochen.

Welche Bewerbungsfotos sehen Personaler gerne?

Marcel Heß: In meiner Zeit als Porträtfotograf habe ich diese Frage auch häufig an Personaler gestellt. Der Tenor bei allen war, dass sie nicht gerne abgelenkt werden möchten. Es geht nicht darum, dass du dich besonders hübsch kleidest, sondern darum, wie viel Mühe du dir mit dem Bewerbungsbild machst. Ein Beispiel: Wenn du eine Bewerbung bei einem Großkonzern einreichst, dann wirst du mit einem Bewerbungsbild für 12 Euro nicht weit kommen. Das Bewerbungsfoto sollte dem Anlass angepasst sein. Man schickt ja auch keine Bewerbung mit Eselsohren ein. Genauso ist es mit den Bildern.

Wie muss das Bewerbungsfoto aussehen?

Du solltest selbstsicher und offen auf dem Foto wirken. Ein Lächeln ist durchaus erwünscht. Ausgefallene Formate sorgen außerdem für Aufmerksamkeit. Ein Passbildformat solltest du auf keinen Fall verwenden. Das ist zu standardisiert. Damit kannst du den Personaler nicht beeindrucken. Und außerdem verwässert es "den ersten Eindruck", den sich eine Firma von dir macht. Ein zu großes Bild ist allerdings auch nicht empfehlenswert, denn damit rückst du dich selbst zu sehr in den Mittelpunkt. 

Muss ich Business-Kleidung tragen?

Das ist von der Branche abhängig. Auf jeden Fall ist es ratsam, sich dezent zu kleiden und bunte Farben vermeiden. Ein Eigentor schießt man sich außerdem mit Labels und Brandings, sogar wenn diese vom Wunschunternehmen selbst stammen. Beispiel: Wenn du dich bei der Telekom mit einer magentafarbenen Krawatte bewirbst, dann ist das mehr als gewagt. Damit würdest du dich zu sehr anbiedern. Frauen sollten aufpassen, dass sie nichts Schulterfreies anziehen. Eine zu offenherzige Bluse wird auch schnell zum Problem. Aufpassen solltest du auch bei gestreiften Krawatten. Streifen können das Bewerbungsfoto sehr unruhig werden lassen. Der Fokus wird somit vom Gesicht abgelenkt. 

Gehört das Bewerbungsfoto auch auf das Anschreiben?

Der Trend hat sich stark geändert. Ich rate den Leuten immer: Macht ein getrenntes Deckblatt mit den nötigsten Adressdaten und Foto. Darauf müsste auch verzeichnet sein, bei welcher Firma man sich als Was bewirbst. Das führt zu einem schönen Erinnerungseffekt. Wenn der Personaler sich die Bewerbung ausdruckt, kann er der Bewerbung sofort ein Bild zuordnen. In Anschreiben und Lebenslauf würde ich dann kein Foto mehr unterbringen. 

Bewerbungsfoto

Das Bewerbungsfoto: Tipps vom Profi

Es gilt einiges zu beachten beim Bewerbungsfoto: Größe, Format, Stil. Das passende Foto ist wichtig, denn in Bewerbungen vermitteln Bilder den ersten Eindruck über den potenziellen neuen Arbeitnehmer. UNICUM hat für dich anhand einiger Beispiele Tipps für das optimale Foto gesammelt.

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Wie viel darf ein Bewerbungsfoto kosten?

Ich würde eher sagen: Wie viel darf es nicht kosten. Automatenfotos würde ich nicht empfehlen. In meiner Zeit als Porträtfotograf kamen oft Bewerber zu uns, die sich nur die digitalen Rohdaten mitgenommen haben, um diese dann selbst auszudrucken. Da leidet die Qualität enorm, weil die Standardprinter kein ordentliches Farbmanagement haben. Außerdem kann es Farbstiche geben und letztendlich kann das Bewerbungsfoto ganz anders aussehen, als es geplant war. Die meisten Fotografen haben Angebote für Studenten.

Für Männer: Ist ein Bart auf dem Foto erlaubt?

Ein Bart ist okay, wenn er sauber rasiert ist. Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass manche Personaler Drei-Tage-Bärte nicht gerne sehen. Dass empfinden manche als ungepflegt. Ansonsten kommt es natürlich auf die Branche an: Wenn du etwas Kreatives studiert hast und auch in die Richtung willst, ist es okay, Bart zu tragen. Im kreativen Bereich ist die Toleranz einfach größer als im klassischen Ingenieursberuf. 

Bewerbungsfoto mit Bart Spiegel

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