Trainee oder Direkteinstieg?

Anna Lenja Hartfiel - 20.04.2017

Trainee vs. Direkteinstieg: Wir erklären, was zu wem passt.

Foto: Orla/Thinkstock

Für den Berufseinstieg nach dem Uniabschluss bieten sich in erster Linie zwei Optionen: ein Traineeprogramm oder der Direkteinstieg. Die beiden unterscheiden sich zwar in Grundzügen – trotzdem ist eins aber nicht unbedingt besser als das andere. Vielmehr hängt es von deinen Vorkenntnissen und Karrierewünschen ab, welcher der beiden Karrierewege besser zu dir passt.

Bezahlung, Vertrag und Weiterbildung

Wer gerade frisch aus der Uni kommt, freut sich darauf, endlich eigenes Geld zu verdienen. Diejenigen, die den Direkteinstieg wagen, schneiden dabei besser ab – ihr Gehalt ist im Durchschnitt höher. Außerdem winkt hier noch ein Bonus: Oftmals gibt es einen unbefristeten Vertrag gleich mit dazu. Bei Trainees sieht es auf den ersten Blick weniger rosig aus. Die Gehälter sind etwas niedriger und die Verträge beschränken sich oft auf die Dauer des Traineeprogramms, meist also zwischen zwölf und 24 Monaten. Dafür bringen Traineeprogramme meist eine persönliche Betreuung mit sich: Trainees bekommen in vielen Firmen einen Mentor an die Seite gestellt. Außerdem investieren Unternehmen in die Weiterbildung ihrer Trainees, sodass neben Netzwerk-Events und Seminaren manchmal sogar integrierte Auslandsaufenthalte dazugehören. Mitunter sammeln Trainees hier Erfahrungen, die mit Geld nicht zu bezahlen sind.

Generalisten und Spezialisten

Auch im Ablauf unterscheiden sich die beiden Varianten wesentlich: Als Trainee lernst du alle Bereiche deines Unternehmens kennen. Du musst also flexibel sein, dich spontan auf neue Anforderungen einstellen können und offen für neue Menschen sein. So erhältst du einen Überblick darüber, wie das Unternehmen in seiner Gesamtheit funktioniert. Beim Direkteinstieg hingegen erhältst du gleich einen festen Arbeitsplatz und wirst Teil eines festen Teams. So kannst du früher auch große Projekte mitbetreuen und dich viel tiefgehender in dein Arbeitsfeld einarbeiten. Was besser zu dir passt, hängt also stark von dir und deinen Wünschen ab: So ist ein Traineeprogramm etwas für Generalisten, die das Unternehmen als Ganzes begreifen wollen, dafür aber auf einen festen Arbeitsplatz verzichten und Flexibilität zeigen können. Spezialisten hingegen finden eher im Direkteinstieg ein für sie passendes Programm mit schnellem Zugang zu großen Projekten und einem festen Team.

Und danach?

Auch bei den Zukunftschancen zeigen sich Unterschiede: Die oft befristeten Verträge von Trainees werden dadurch kompensiert, dass das Unternehmen in ihre Weiterbildung investiert und daher oftmals ein großes Interesse an der Übernahme hat. Da der Trainee bis dahin alle Bereiche des Unternehmens kennengelernt hat, ist das Programm oft als Vorbereitung auf Fach- und Führungspositionen gedacht. Der Direkteinsteiger sollte sich dafür vorher genau informieren, welche Aufstiegsmöglichkeiten das Unternehmen ihm bietet und ob diese zu seinen Vorstellungen passen.

Fazit

Damit ist klar, dass beide Wege ihre Vor- und Nachteile bieten: Du bist mobil, hast Lust auf verschiedene Einsatzstellen und vielleicht sogar Auslandsaufenthalte, möchtest gerne in eine Führungsposition und legst Wert auf Weiterbildung? Dann passt ein Traineeprogramm besser zu dir. Du möchtest einen festen Arbeitsvertrag, der dir Sicherheit bietet, und ein festes Team, in dem du von Anfang an mitwirken kannst? Dann bist du beim Direkteinstieg oft besser aufgehoben.

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