So bekommst du einen roten Faden in deine Präsentation

Präsentation: Auf den richtigen Aufbau kommt es an! | Foto: monkeybusinessimages/Thinkstock
Die Präsentation: Unerlässlich in Studium und Beruf
Bestimmt hast du auch schon Vorträge erlebt, die anfingen und dann – Gott sei Dank – irgendwann zu Ende waren. Den Gedankengängen des Vortragenden zu folgen ist nicht immer ganz einfach, gerade bei komplexen Zusammenhängen im wild umherspringenden Faktengemetzel. Was dort fehlt, ahnst du schon: der rote Faden. Marion Koppitz, CEO von i-pointing, erklärt dir in ihrem Gastbeitrag, wie du Struktur in deine Präsentation bringen kannst, um dem Zuhörer von Beginn an eine Orientierung zu geben.
"Fachwissen ist die goldene Basis des Vortrags!"
Dass du dich in dem Fachgebiet, über das du referierst, tipptopp auskennst, ist die Voraussetzung für alles. Deine Fachkompetenz ist die Basis, auf der dein ganzer Vortrag aufgebaut ist.
Das gewünschte Ziel
Bevor du mit der Vorbereitung deines Vortrags beginnst, beantworte bitte diese Fragen: Warum hältst du den Vortrag und was willst du mit ihm erreichen? Rein informative Zwecke sind für eine Präsentation zu wenig. In deinen Informationen sollten Erkenntnisse und somit Handlungsanweisungen stecken. Die Zuhörer müssen anschließend animiert werden, beispielsweise die nächsten Projektschritte abzusegnen oder ein Produkt zu kaufen – so hast du das Ende des roten Fadens festgeknotet.
Die passende Zielgruppe für die Präsentation
Jetzt musst du dich entscheiden, wie hoch der rote Faden gehängt werden soll. Hältst du einen Vortrag vor Fachpublikum und beinhaltet dieser viele technische Details, oder ist das Ganze eher für Entscheider gedacht, die das große Bild brauchen?
Der optimale Umfang
Nachdem du festgelegt hast, welches Ziel du verfolgst und für wen du den Vortrag hältst, strukturierst du den Inhalt – und zwar zuerst den zeitlichen Rahmen. Wie heißt es so schön: "Sie können über alles reden, nur nicht über 45 Minuten", denn die Aufmerksamkeit deiner Zuhörer hat Grenzen. Eine Vortragsdauer von 20 Minuten ist optimal, redest du länger als 45 Minuten, verlieren deine Zuhörer – schon aus Erschöpfung – den Faden.
Mit Blick auf die Zielgruppe ziehst du eine Linie bezüglich der Inhaltstiefe. Welche Details sind nötig, welche nur unnötiger Schmuck? Stutze das Themengebiet zurecht, bis es für die Zielgruppe und den Zeitrahmen passt.

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Nachdem du den fachlichen und zeitlichen Rahmen deines Vortrags festgelegt hast, kümmerst du dich um die Struktur. Viele Präsentatoren halten ihren Vortrag, als wäre er ein Krimi: Die Auflösung kommt zum Schluss. Sonst hört einem ja niemand mehr zu, wenn das Ergebnis gleich am Anfang verraten wird. Ein guter Vortrag ist jedoch gegenteilig aufgebaut. Wenn der Zuhörer die ganze Zeit versuchen muss, zu erraten, worauf der Vortrag hinausläuft, verliert er schnell die Konzentration. Um den roten Faden in ein dickes Tau zu verwandeln, hat sich der didaktische Dreisatz bewährt:
- Weise immer wieder auf spätere Themen der Präsentation hin ("Dieses Thema behandeln wir später noch detaillierter …").
- Berichte von dem Thema, auf das du vorher schon verwiesen hast.
- Verweisen immer wieder auf zurückliegende Aspekte, die du schon vorgetragen hast ("Wie ich Ihnen eben schon erzählt habe, …").
Diese Vorgehensweise solltest du natürlich nicht bei jedem Satz anwenden, vielmehr bei jedem neuen Themenblock. So kann der Zuhörer bei deinem Vortrag am Ball bleiben und muss nicht gleichzeitig versuchen, herauszufinden, wohin die Reise geht. Ausblicke und Rückblicke führen zudem – wie eine Wiederholung – zu einer konstanten Aufmerksamkeit des Zuhörers.

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Wenn du am Anfang eines Themenblocks einen Ausblick gibst, sparst du eine Menge Zeit. Diese gesparte Zeit kannst du für verschiedene Zwecke verwenden: entweder den Vortrag kürzer gestalten oder langsamer voranschreiten. Zeit haben und sich Zeit lassen können, trägt in hohem Maße dazu bei, einen für den Zuhörer übersichtlichen und gut gegliederten Vortrag zu halten.
Die visuelle Führung
Zeige auf deinen Folien nur das, was du nicht erzählst. Visualisiere also nur Dinge, die nicht so einfach gesagt werden können. Wenn du Strukturen, Abläufe und Agenden präsentieren willst, layoute mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass der Zuhörer in Sekundenschnelle erkennen können muss, worüber du jetzt gerade sprichst. Im Durcheinander von übervollen Folien kann der rote Faden schnell reißen. Wenn du mit wohldosierten Visualisierungen und Zeigehilfen den optischen Teil der Veranstaltung führst, wird unterwegs kein Zuhörer verloren gehen.
Unsere Expertin
Marion Koppitz (Jahrgang 1966) ist Gründerin, Gesellschafterin und CEO von i-pointing, Deutschlands Premium-Anbieter für Präsentationserstellung. Die in Passau geborene Betriebswirtin war mehrere Jahre bei Siemens Management Consulting als Präsentationsdesignerin tätig, bevor sie dort als Kommunikationsberaterin Turnaround-Projekte unterstützte. 2001 gründete sie die Firma i-pointing mit der Idee, professionelles Präsentationsdesign rund um die Uhr anzubieten. Ihr Credo: Rettet die Welt voüberflüssigen PowerPoint-Folien!

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