Bankkaufmann: Voraussetzungen, Aufgaben und Gehalt

Celina Kumpernatz - 20.06.2022

Das mustt du über die Ausbildung zum Bankkaufmann wissen!

Bankkaufleute finden immer die Balance zwischen Zahlen und Menschen | Getty Images/utah778

Checkliste: Ist der Beruf Bankkaufmann / Bankkauffrau etwas für mich?

  • Interesse an Zahlen, ständiger Kontakt mit Menschen und abwechslungsreiche Aufgaben stellen keine Herausforderungen für dich dar, sondern vielmehr Motivatoren.
  • Die Themen Geld und Finanzen lassen dich auch in deiner Freizeit nicht los.
  • Du bist ein Analytiker und ein Kommunikationstalent, die Balance zwischen Zahlen und Menschen ist für dich kein Problem.
  • Du lässt dich niemals aus der Ruhe bringen und bewahrst immer einen kühlen Kopf.
  • Du hast für deine Kunden immer ein offenes Ohr und stehst ihnen beratend zur Seite.
  • Du besitzt persönliche, soziale, fachliche und organisatorische Kompetenzen.
  • Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit, Pünktlichkeit, Kritikfähigkeit sowie angemessene Umgangsformen sind für dich keine Fremdwörter.

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Voraussetzungen und Ablauf der Ausbildung

Du liebst Zahlen und das Thema Finanzen lässt dich auch in deiner Freizeit nicht los? Dann ist der Beruf Bankkaufmann / Bankkauffrau genau das Richtige für dich. Der Bankkaufmann ist ein bundesweit anerkannter Ausbildungsberuf und beschäftigt sich mit allen Geschäftsbereichen von Kreditinstituten. Von der Bearbeitung von Aufträgen bis hin zu der Beratung von Kunden über Finanzprodukte ist alles dabei. Als Voraussetzung für eine Ausbildung als Bankkaufmann oder Bankkauffrau wird ein mittlerer Schulabschluss (Realschule) empfohlen. Die Ausbildung dauert zwei bis drei Jahre, kann jedoch auch bei besonders guten Noten bzw. bei beruflichen oder schulischen Vorbildungen vorzeitig verkürzt werden. Der typische Ablauf einer Ausbildung ist auch hier gegeben: Du verbringst einen Teil deiner Zeit in der Berufsschule, wo du alles Wichtige zu den Themen Kreditgeschäft, EDV, Kundenkontakt etc. lernst. Den anderen Teil deiner Zeit wirst du im Betrieb eingesetzt, um genügend Praxiserfahrungen zu sammeln. Ab Mitte des zweiten Ausbildungsjahres legst du deine erste Zwischenprüfung ab, am Ende des dritten Ausbildungsjahres steht die Abschlussprüfung auf dem Programm.

Die Aufgabenfelder in der Ausbildung sind ziemlich vielfältig: Bankkaufleute stehen dem Kunden bei allen wichtigen Fragen beratend zur Seite, z.B. rund um das Thema Geldangelegenheiten. Du beantwortest alle Fragen zu den Themen eigenes Konto, Finanzierung, Kredit, Bausparverträgen sowie Altersvorsorge. Ebenso stehen die Durchführung von Kundenaufträgen, die Erstellung von Finanzkonzepten sowie die Abwicklung von Auslandsgeschäfte auf deinem Tagesprogramm. Die Einsatzsorte variieren abhängig von deiner Tätigkeit. Du kannst sowohl die Kunden direkt am Schalter einer Bankfiliale beraten als auch in Beratungsräumen oder Büros dem Kunden zur Seite stehen.

Der Berufseinstieg nach der Ausbildung

Nach dem erfolgreichen Abschluss deiner Ausbildung ist es üblich, dass du von deiner auszubildenden Bank übernommen wirst. Somit ist dir ein Arbeitsplatz nach deiner Ausbildung sicher und du musst dir darum keine weiteren Gedanken machen. Jedoch kannst du dich auch bei einer anderen Bank bewerben, bei der du vor allem deine Soft Skills hervorheben solltest. Zuverlässigkeit, Vertrauenswürdigkeit, zuvorkommendes Arbeiten und Verhalten werden hier groß geschrieben. Nach der Ausbildung kannst du in allen Bereichen einer Bank arbeiten, da du schon während deiner Ausbildung viele verschiedene Bereiche kennenlernen und genügend Praxisluft schnuppern durftest. Durch eine Spezialisierung während deiner Ausbildung ebnest du schon deinen beruflichen Weg für die Zukunft. Als Bankkaufmann/Bankkauffrau hast du auch die Möglichkeit den Berufseinstieg im Bereich Versicherungs- und Finanzdienstleistungen zu wagen, direkt ein Studium anzuschließen oder dich selbstständig zu machen.

Bewerbung als Bankkaufmann /-frau

Vor dem Start deiner Ausbildung als Bankkaufmann /-frau steht zunächst einmal die Bewerbung. Dabei gilt es neben der Bewerbungsfrist und formalen Aspekten vor allem auch einige inhaltliche Schwerpunkte für den Beruf des/der Bankkaufmanns /-frau zu beachten.

Bewerbung für eine Ausbildung

Ein wichtiger Bereich der Ausbildung zum /-r Bankkaufmann /-frau ist die Beratung zu verschiedenen Finanzprodukten. Für den Beruf ist es also wichtig, dass du sicher im Umgang mit Zahlen bist. Das solltest du in deiner Bewerbung in jedem Fall unterbringen. Ebenso spielt auch der Kundenkontakt eine große Rolle. Mache also in der Bewerbung deutlich, wieso du gerne mit Kunden /-innen zusammenarbeitest und wo dabei deine Stärken liegen.

Bewerbung für eine Festanstellung

Bewirbst du dich nach deiner Ausbildung für einen Job, hast du bereits wesentlich mehr Erfahrung im Berufsleben gesammelt als noch bei deiner Bewerbung für die Ausbildung. Das sollte auch deine Bewerbung widerspiegeln. Bringe deshalb Erfahrungen aus deiner Ausbildung ein. Welche Finanzprodukte liegen dir besonders? Welcher Bereich der Arbeit hat dir viel Spaß gemacht? Zeige, dass du als Bankkaufmann /-frau schon einige Erfahrungen gesammelt hast und für deinen zukünftigen Arbeitgeber eine Bereicherung bist.

Arbeitsalltag und Gehalt

In einer Bank arbeitest du hauptsächlich Vollzeit, hier orientiert man sich oft an den Öffnungszeiten der Filliale. Termine sind jedoch auch außerhalb der Öffnungszeiten möglich, der Kunde ist schließlich König. Der Dresscode in einer Bank ist eher formell, besonders bei Kundengesprächen zählt der erste, professionelle Eindruck. Üblich ist auch eine einheitlich Berufsbekleidung, die man aber steuerlich absetzen kann. Natürlich ist auch das Gehalt bei der Wahl eines Berufes nicht unwichtig. Im Bankwesen sind in der Regel Tarifverträge üblich. Ausbildungsvergütungen können unterschiedlich ausfallen, dies ist natürlich auch abhängig von den einzelnen Arbeitgebern. In privaten als auch in öffentlichen Banken verdient man als Bankkaufmann/Bankkauffrau monatlich meistens zwischen 800 und 1.100 Euro brutto. Das Einstiegsgehalt nach der Ausbildung beträgt zwischen 2.200 und 2.500 Euro monatlich, dies ist aber auch abhängig von deiner Tarifgruppe und deinen Aufgabenbereichen. Aufstiegschancen sind auch hier gegeben. Je länger du in einem Unternehmen bist, umso regelmäßiger sind Gehaltserhöhungen und Karrieresprünge möglich. Weiterbildungsmaßnahmen bieten dir weitere Aufstiegschancen.

Gut zu wissen

Im Bankenwesen bieten sich dir viele Vorteile: Abgesehen davon, dass der Berufseinstieg nach Abschluss der Ausbildung gesichert ist, kannst du auch von einer betrieblich geregelten Altersvorsorge, einem kostenlosen Konto sowie einer Arbeitnehmersparzulage (staatlich gewährte Geldzulage zur Förderung der Vermögensbildung) profitieren. Auch ein 13. und 14. Gehalt (Urlaubs- und Weihnachtsgeld) ist keine Seltenheit!

Weiterbildungsmöglichkeiten neben dem Beruf

Hier gibt es ein buntes Angebot: Zahlreiche Qualifizierungen und Weiterbildungsoptionen ermöglichen dir verschiedene Karrierewege. Insbesondere im Bankenwesen ist der Karriereweg vom Azubi bis zum Filialleiter keinesfalls untypisch. Beispielsweise kann durch die Weiterbildung zum (Bank-) Fachwirt dein jährliches Einkommen auf 30.000-40.000 Euro ansteigen. Anpassungsweiterbildungen helfen, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Bank- und Finanzdienstleistungen, Finanz- und Rechnungswesen, Bankrecht, Versicherungen). Aufstiegsweiterbildungen bieten dir die Möglichkeit, beruflich voranzukommen und Führungspositionen zu erreichen (z.B. durch die Prüfung als Bankfachwirt/in oder Fachwirt/in für Finanzberatung). Auch der Trend zu Digital Banking (digitale Bankprodukte und digitaler Service) ist ein aktuell wichtiges Weiterbildungsthema für Bankkaufleute. Der Einsatz von künstlicher Intelligenz bietet ein großes Weiterbildungspotential. Ein zusätzliches (duales) Studium eröffnet weitere Berufs- und Karrierechancen (z.B. durch einen Bachelorabschluss im Studienfach Bank, Finanzdienstleistungen oder Finanz-, Wirtschaftsmathematik).

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