Einstiegsgehalt für Absolventen
Wie realistisch sind deine Gehaltsvorstellungen? | Foto: Thinkstock/Creatas
Einstiegsgehalt: Starre Gehälter waren gestern
Generell kannst du davon ausgehen, dass Gehälter in der heutigen Wirtschaftswelt zunehmend frei verhandelt werden. Dabei haben viele Faktoren Einfluss auf deine Stellung in den Verhandlungen. Deine Qualifikation und Angebot und Nachfrage gehören dabei zu den wichtigsten Faktoren. Wenn du dank deiner Ausbildung Fähigkeiten besitzt, die dich von anderen Bewerbern abheben und dem Unternehmen einen besonderen Mehrwert bieten, hast du eine sehr gute Verhandlungsposition. Hier gilt es dich gut zu verkaufen. Doch auch die Firmengröße spielt für das Gehalt eine Rolle – je größer das Unternehmen, desto höher sind in der Regel die Gehälter.
Gehaltskriterien in der Übersicht
Einstiegsgehalt nach Regionen - Hohe Gehälter im Süden
Geographisch gesehen gehören die Städte im Süden Deutschlands zu den Regionen, in denen die Gehälter am höchsten sind. Städte wie München oder Stuttgart sind unter den Orten mit den besten Verdienstmöglichkeiten, was nicht zuletzt der ansässigen Automobilindustrie zu verdanken ist. Der Erfolg der Automobilindustrie wirkt sich nicht nur auf die Industriegehälter aus, sondern hat auch Einfluss auf die Gehälter in der Verwaltung der jeweiligen Unternehmen, was für ein hohes Lohnniveau sorgt. Im Durchschnitt liegen die Regionen mit den besten Verdienstmöglichkeiten unterhalb der Main-Linie. Die Ausnahme stellt hier Frankfurt durch seinen sehr gut aufgestellten Finanzsektor dar. Hamburg oder Berlin gelten zwar als erfolgreiche Medienstädte, doch ist in diesen Branchen das Durchschnittsgehalt geringer als in der Industrie. Außerdem entstehen in diesen Regionen viele Start-Ups, die anfangs oft niedrigere Löhne bieten.
Besserverdiener beim Berufseinstieg: MINT-Berufe
Bei den Durchschnittsgehältern für Berufseinsteiger sind Absolventen der MINT-Berufe vorn dabei. Hier finden sich die höchsten Einstiegsgehälter. Allerdings wird auch bei den Naturwissenschaftlern differenziert. Während Chemiker und Physiker sehr gefragt sind und dementsprechend mehr verdienen, fallen Biologen im Vergleich etwas ab. Trotzdem liegt das Einstiegsgehalt hier zwischen 35.000 bis knapp 50.000 Euro, was natürlich auch von deinem Abschluss abhängig ist. Auch Ingenieure und Informatiker gehören nach Abschluss des Studiums zu den Besserverdienern. Ein Einstieg in den Berufsfeldern Medien oder Tourismus ist dagegen weniger lukrativ. Besonders Geisteswissenschaftler verdienen an ihrem ersten Arbeitsplatz deutlich weniger.
Hoher Abschluss - Hohes Einstiegsgehalt
Doch nicht nur dein Studienfach differenziert dein Einstiegsgehalt. Natürlich wirkt sich auch dein Abschluss auf dein Gehalt beim Berufseinstieg aus. Einer Umfrage der Hans Böckler Stiftung aus dem Jahr 2012 zufolge haben, abgesehen von Magistern, Berufseinsteiger mit einem Bachelor einer Universität mit knapp 34.000 Euro das geringste Durchschnittsgehalt beim Berufseinstieg. Das Einstiegsgehalt eines FH-Bachelors wird auf etwa 40.000 Euro beziffert. Darauf folgen Uni Master und FH-Master, die fast gleichauf liegen (42.000 bis 43.000 Euro). Weitab ist der Doktortitel – zwar dauert die Promotion länger, allerdings erhältst du schon beim Berufseinstieg mit etwa 50.000 Euro ein hohes Einkommen.
Einstiegsgehalt: Das musst du wissen!
Jetzt lesenDas Einstiegsgehalt in verschiedenen Branchen
Zu den Branchen mit den höchsten Einstiegsgehältern zählen beispielsweise die Halbleiterindustrie oder die Luftfahrt. Doch auch in der Automobil- und Pharmaindustrie sind die Aussichten rosig. Trotz Krisen in den letzten Jahren verdienen auch Berufseinsteiger in der Bank- und Kreditwirtschaft vergleichsweise sehr gut. Zu den Branchen in denen du in einer Einstiegsposition tendenziell weniger verdienst, zählen die Werbewirtschaft, Bildungsinstitutionen und die Touristik. Doch auch Bewerber aus Feldern wie dem Grafikdesign verdienen weniger als Mitarbeiter in der Industrie.
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Jetzt lesenDie Unternehmensgröße als Gehaltsindikator
Dein Gehalt beim Einstieg ist aber nicht nur von der jeweiligen Branche oder deinem Abschluss abhängig, sondern hängt auch davon ab, wie groß das Unternehmen ist, in das du einsteigst. In der Regel verdienst du in großen Unternehmen mehr, da hier häufig ein tarifgebundener Lohn gezahlt wird, während sich kleine Unternehmen, vor allem mit weniger als 100 Mitarbeitern, an individuelle Gehälter halten. Maßgebend ist in jedem Fall dein Verhandlungsgeschick in den Gehaltsverhandlungen – so kannst du deinen Lohn positiv beeinflussen.
Beliebtes Einstiegsmodell: Der Trainee
Eine beliebte Art des Berufseinstiegs ist das sogenannte Einstiegsprogramm bzw. die Traineeship. Dabei handelt es sich normalerweise um eine Einstiegsposition, die an Absolventen einer Hochschule vergeben werden. Der Trainee wird im Rahmen dieses Programmes durch verschiedene Positionen innerhalb des Unternehmens geführt und kann so alle Abteilungen kennenlernen um sich auf seine Anstellung vorzubereiten. Außerdem gibt es die Möglichkeit, dass der Berufsanfänger auf eine spezifische Position vorbereitet wird. Leider gibt es bis heute keine verbindlichen Regeln für ein Trainee-Programm, der Ablauf kann also genau wie die Entlohnung sehr unterschiedlich sein. Die Verdienstspanne reicht dabei von knapp 20.000 Euro am unteren Ende der Skala bis zu mehr als 60.000 Euro im Jahr am oberen Ende. Dabei ist besonders die Branche des Einstieges wichtig, denn in den Medien wird generell weitaus spärlicher entlohnt als in finanziell stärkeren Branchen wie der Finanz- oder Pharmabranche. Hier solltest du schon beim Bewerbungsgespräch darauf achten, dass du eine branchenspezifische und faire Entlohnung erhältst.
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