Entwicklungshilfe: Gute Jobaussichten für Geisteswissenschaftler
Wer in der Entwicklungshilfe arbeiten will, muss engagiert sein | Foto: Thinkstock/Jupiterimages
Geisteswissenschaftler aufgepasst!
Die gute Nachricht: Geisteswissenschaftler haben in der Entwicklungshilfe super Aussichten!
- Die Arbeitsgemeinschaft für Entwicklungshilfe (AGEH) mit Sitz in Köln etwa vermittelt schwerpunktmäßig Soziologen, Pädagogen, Politiker, Kultur- oder Sozialwissenschaftler im Auftrag von Caritas International oder Kindernothilfe für Hilfsprojekte in Asien, Afrika und Lateinamerika; Naturwissenschaftler wie angehende Ingenieure delegiert die AGEH dagegen weniger.
- Worldvision freut sich ebenfalls über Geistes- und Gesellschaftswissenschaftler, Soziologen oder Politologen, aber auch durchaus über BWLer.
- Die Welthungerhilfe wünscht sich Studienabschlüsse aus den Bereichen Agrar, Geographie, Wasser oder Ernährung.
- Und Misereor profitiert zunehmend von immer spezialisierteren Studiengängen wie "Nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit", "Development and Rights" oder "Peace studies".
Nicht nur der Studienabschluss ist entscheidend
Die nicht so gute Nachricht: Stellen in der Entwicklungshilfe sind rar – und begehrt!
Bei Misereor etwa kommen auf rund 40 Jobs im Jahr bis zu 1.100 Bewerbungen. Kämpfer werden aber belohnt, Greenpeace zum Beispiel wählt Bewerber gar nicht nach Fachrichtungen aus, sondern setzt auf ein "stimmiges Gesamtpaket". Politische Wachheit, Auslandserfahrungen, ökonomisch-ökologisches Engagement, erkennbare "Macher"-Mentalität: wer das zusätzlich mitbringt, kann sich bei Greenpeace mit jedem Studienabschluss bewerben.
Jede Organisation stellt andere Anforderungen
Die Arbeitsgemeinschaft für Entwicklungshilfe (AGEH) freut sich über Menschen, die bereit sind, in einfachen Verhältnissen zu leben und zu arbeiten; da ihre Fachkräfte Dienstverträge auf Basis des Entwicklungshelfergesetzes bekommen, müssen Bewerber bei der AGEH außerdem EU-Bürger oder Schweizer sein, Deutsch und/oder Englisch und die Amtssprache des Einsatzlandes sprechen und eine neue Sprache erlernen wollen.
Manche Organisationen setzen unbedingt Berufserfahrung voraus, Unicef Deutschland zum Beispiel: die wenigen Stellen bei Unicef Deutschland in den Bereichen Marketing, Kommunikation, Finanzen und Verwaltung werden grundsätzlich nicht an Kandidaten vergeben, die frisch von der Uni kommen – man muss mindestens zwei bis drei Jahre bei einer NGO (Non-Governmental Organization), also einer sozial- und umweltpolitisch orientierten Vereinigung gearbeitet haben.
Die Kindernothilfe dagegen stellt wiederum Berufseinsteiger ein.
Erfolgreich bewerben in der Entwicklungshilfe
Ab ins Netz: Die Kindernothilfe akzeptiert ausschließlich Online-Bewerbungen, Worldvision nimmt nur Bewerbungen über die eigene Job- und Karrierewebseiten entgegen, ebenso Misereor oder die AGEH. Letztere kann man auch per E-Mail anschreiben, und auch die Welthungerhilfe favorisiert Kurzvorstellungen per E-Mail. Seriöse E-Mail-Adressen mit Vor- und Nachnamen und einem eindeutigen Betreff vermitteln einen guten ersten Eindruck.
Greenpeace oder Brot für die Welt ist es egal, ob die Bewerbung analog ist oder digital. So oder so wünscht man klar durchstrukturierte Präsentationen, die echtes Interesse an der jeweiligen Organisation, an ihren Zielen, Werten und Idealen rüberbringen.
Brot für die Welt zum Beispiel ermuntert Bewerber, die sich glaubhaft für Nachhaltigkeit einsetzen wollen, auf Plastikhüllen zu verzichten. Bei einer Online-Bewerbung sortiert man dort Mails mit 25 Anhängen direkt aus; Arbeitsproben etc. lieber in eine Zip-Datei packen oder die Unterlagen auf einer Webseite einstellen und zu dieser verlinken. Lebensläufe nicht schlampig einscannen, sondern schön sauber. Und: bitte keine Tippfehler!
Stellensuche im Netz
Viele Organisationen schreiben sie auf ihren eigenen Homepages unter der Rubrik "Jobs" oder "Über uns/Stellenangebote" aus, aber natürlich kann man sich auch blind bewerben.
- Initiativbewerbungen beispielsweise an die Welthungerhilfe sendet man an die E-Mail-Adresse jobs@welthungerhilfe.de.
- Angebote findet man im Internet auch auf allgemeineren Portalen wie www.entwicklungsdienst.de oder auf Entwicklungspolitik Online vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.
- Ebenso schreiben die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit oder der Zivile Friedensdienst (ZFD) aus.
- Jobangebote für Greenpeace liest man neben Ausschreibungen auf der eigenen Webseite auch auf www.greenjobs.de.
- Fündig wird man außerdem in den obligatorischen Börsen wie dem UNICUM Karrierezentrum.
- Und in der Zeitung, aber in der richtigen: die Kindernothilfe zum Beispiel inseriert in der Regel in der Wochenzeitung Die ZEIT.
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