Berufe in der Pathologie: die Top 9!

Lisa Beitz - 01.07.2019

Arbeiten in der Pathologie

Für viele unverständlich – die tägliche Arbeit mit dem Tod | Foto: Thinkstock/Darrin Klimek

Arbeiten in der Pathologie

Bestatter

Der wohl bekannteste Beruf ist der Bestatter. Der Ausbildungsberuf dazu nennt sich Bestattungsfachkraft, anschließend kann der Meister gemacht werden. Der Bestatter hat die Aufgabe den Verstorbenen abzuholen und zu versorgen sowie die Angehörige zu betreuen und zu beraten. Dabei hilft er zum Beispiel bei der Sargauswahl, der Traueranzeige und Trauerkarte. Für die Vorbereitung und Durchführung der Beerdigung ist er ebenfalls zuständig. Auch die Friedhofsverwaltung kann in seinen Aufgabenbereich fallen.

Die Ausbildung ist dual, ein Teil wird in der Berufsschule, der andere im Bestattungsunternehmen absolviert. Der Lehrinhalt ist durch einen Rahmenlehrplan bundesweit einheitlich geregelt. Es werden unter anderem berufsbezogene Rechtsvorschriften, psychologische Maßnahmen und das Herrichten von Särgen und Urnen gelehrt. Nach Abschluss der Ausbildung hat man die Möglichkeit zur Weiterbildung zum geprüften Kremationstechniker, Bestatter im Notfalleinsatz und Thanatopraktiker. Ihre Abschlussprüfungen werden vor den zuständigen Handwerkskammern abgelegt.

Bestatter im Notfalleinsatz

Die Bestatter im Notfalleinsatz kommen dann zum Einsatz, wenn die Kapazität der normalen Bestatter ausgelastet ist. Dieser Fall liegt bei Natur- oder Nuklearkatastrophen, Massenkarambolagen oder sonstigen dramatischen Ereignissen mit unnatürlich vielen Toten vor. Die psychische und physische Belastung bei solchen Einsätzen ist für die Bestatter besonders hoch, weshalb diese zusätzliche Fortbildung nötig ist. Die professionelle Organisation und Kommunikation in solchen Notfällen ist entscheidend.

Sie sind für die betriebswirtschaftliche Planung und Durchführung von Notfalleinsätzen verantwortlich und helfen, wenn nötig, vor Ort bei der Bergung der Toten. Das sind jedoch nur Anschnitte des Aufgabengebiets. Die qualifizierten Bestatter arbeiten weiter in den gewöhnlichen Bestattungsunternehmen, können aber jederzeit zum Beispiel vom THW (Technischem Hilfswerk), dem Landeskriminalamt oder der Polizei zu einem Einsatz gerufen werden.

Kremationstechniker

Die geprüften Kremationstechniker sind für die Einäscherung von Verstorbenen zuständig. Sie beschäftigen sich in ihrer Weiterbildung mit Bestattungsrecht, Betriebswirtschaft und der Kremationstechnik, dazu gehören Kühlraum-, Ofen- und Filtertechniken. Die Weiterbildung ist staatlich anerkannt und kann auch von leitenden Mitarbeitern eines Krematoriums gemacht werden.

Der Kremationstechniker muss dafür Sorge tragen, dass die eingeäscherten Toten nicht verwechselt werden. Um das zu gewährleisten, wird vor der Feuerbestattung ein feuerfester Schamottstein mit einer Identifikationsnummer hinzugefügt, der bis zur Umfüllung in die Urne bei der Asche bleibt. Andere Materialreste werden ausgefiltert, sodass letztendlich tatsächlich nur die Asche des Toten übrigbleibt.

Thanatopraktiker

Der Thanatopraktiker, auch Einbalsamierer, hat für die Hinterbliebenen eine besonders wichtige Aufgabe. Er übernimmt die Verantwortung dafür, dass der Anblick des Verstorbenen bei der Aufbahrung erträglich ist. Für diese Weiterbildung benötigen Bestatter Grundkenntnisse in Anatomie, Psychologie, Medizin, Bakteriologie, Chemie und Kosmetik.

Es liegt am Thanatopraktiker den Toten auch nach extremen Bedingungen, zum Beispiel nach einer langen Lagerung ohne Kühlung, noch ästhetisch und lebensähnlich wirken zu lassen. Das Verfahren nennt sich „modern embalming“. Hierbei wird das Blut in den Adern und Venen durch verwesungshemmende Wirkstoffe ersetzt. Dadurch kann längerfristig eine Aufbahrung ermöglicht werden. Auch trägt es dazu bei, dass die Hygiene gewahrt wird und so keine gesundheitliche Gefahr für die Öffentlichkeit besteht. Zusätzlich sind sie für die Totenmaske, das Schminken der Toten, zuständig, um den Verstorbenen lebendig wirken zu lassen.

Sektions- und Präparationsassistenten

Ein anderer Ausbildungsberuf, der mit dem Tod im Zusammenhang steht, ist der des Sektions- und Präparationsassistenten. Sie helfen den entsprechenden Fachärzten bei der Leichenöffnung und Obduktion. Um medizinische Präparate herzustellen, legen sie die einzelnen Organe frei oder nehmen Gewebeproben, um die Todesursache zu prüfen. Nach der Obduktion verschließen sie die Leichen wieder und bereiten sie für die Bestattung vor. Sektionsassistenten können sowohl in der Pathologie als auch in der Gerichtsmedizin arbeiten.

Die Ausbildung ist schulisch und wird innerhalb eines Jahres abgeschlossen, inklusive eines sechsmonatigen Praktikums. Um die Präparate herzustellen, ist handwerkliches Geschick wichtig. Aber auch ein Verständnis von Chemie und Biologie ist notwendig, um den Beruf ausüben zu können.

Pathologe /-in

Stelleanzeigen und Jobs suchen

Passende Stellenanzeigen

Der Beruf des /-r Pathologen /-in interessiert dich und du suchst nach passenden Jobs? Im UNICUM Karrierezentrum findest du viele offene Stellen, um in deinen Traumberuf zu starten. 

Offene Stellen finden

Pathologen

Möchte man Facharzt für Pathologie werden, schließen sich für die Pathologie Ausbildung weitere sechs Jahre Facharztstudium an. Um die abschließende Prüfung zu bestehen, wird eine bestimmte Anzahl von selbstständigen Obduktionen und Gutachten vorausgesetzt. In der Weiterbildung werden Kenntnisse und Erfahrungen in der Erkennung von Krankheiten, ihrer Entstehung und Ursache durch eine Obduktion oder einer Laboruntersuchung erworben.

Mit dem Pathologen verbindet man oft ausschließlich die Arbeit mit Toten. Dies ist allerdings nicht der Fall. Das Wort Pathologie bedeutet Krankheitslehre. Und so gehen auch die Aufgaben über eine Obduktion hinaus in das Labor, wo auch von lebenden Personen Gewebeproben untersucht werden. Wenn zum Beispiel beim Hautarzt ein Muttermal entfernt wird, wird dieses in die Pathologie gesendet. Dort werden sie auf Krebszellen untersucht. Die Diagnose von Krebs ist allgemein eine besonders wichtige Aufgabe des Pathologen.

Aber natürlich gehört auch die Obduktion von Toten mit zu der Arbeit von Pathologen. Hier muss man allerdings beachten, dass Pathologen nur Verstorbene untersuchen, bei denen eine natürliche Todesursache vorliegt. Der Tote wird auf Verletzungen oder auf die ursprüngliche Funktionsfähigkeit der Organe überprüft. Anschließend wird er hergerichtet und konserviert. Fachärzte für Pathologie können als angestellte Ärzte in einem Krankenhaus arbeiten oder sich mit einer pathologischen Praxis selbstständig machen.

Rechtsmediziner

Wählt man nach dem Medizinstudium den Beruf des Facharztes für Rechtsmedizin, ist anschließend eine fünfjährige rechtsmedizinische Weiterbildung notwendig. Auch für diesen Facharzt müssen selbstständige Obduktionen durchgeführt und Gutachten erstellt worden sein, um die Prüfung zu bestehen. In der Weiterbildung werden zusätzlich zu den medizinischen auch strafrechtliche, verkehrs- und versicherungsmedizinische Fragestellungen bearbeitet. Hinzu kommt der Erwerb der Fähigkeit Zusammenhänge zwischen den Ergebnissen der Obduktion und den Ermittlungen herzustellen.

Der Rechtsmediziner wird im Auftrag der Polizei, des Gerichts oder anderer Behörden tätig und hat die Aufgabe Todeszeit und -ursachen zu klären. Er kümmert sich also um die juristischen Aspekte der Medizin. Das ist eine der Unterscheidungen zum Pathologen. Rechtsmediziner beschäftigen sich unter anderem mit den unbekannten, Pathologen mit den bekannten Todesursachen und das nicht im Auftrag des Gerichts.

Bei ungewöhnlichen Todesfällen kann es auch vorkommen, dass der Rechtsmediziner zum Tatort gerufen wird, um zum Beispiel festzustellen, ob Fund- und Sterbeort identisch sind. Sie kommen aber nicht nur mit Toten in Kontakt. Auch bei Missbrauchs- und Gewaltopfern kann ein Facharzt für Rechtsmedizin hinzugezogen werden, um die Untersuchungen durchzuführen. Wenn es von der Polizei verlangt wird, werden ebenfalls die standardgemäßen Laboruntersuchungen, wie Blutalkoholanalysen, vom ihm durchgeführt.

Forensiker

Forensiker begeben sich auf Spurensuche, um Verbrechen und Straftaten aufzuklären. Mithilfe von Blut- oder Speichelproben des Täters / der Täterin am Tatort lassen sich Rückschlüsse auf die DNA ziehen. Dabei arbeiten sie vor allem im Labor und nicht vor Ort am Tatort.

Um Forensiker zu werden, kannst du entweder direkt Forensik studieren oder ein Studium im Bereich Naturwissenschaften oder Informatik absolvieren. Entschließt du dich nach deinem Studium noch für eine Promotion, ewarten dich bessere Jobchancen.

Als Forensiker arbeitest du in der Regel beim Bundes- und Landeskriminalamt, bei Polizeibehörden oder auch bei der Staatsanwaltschaft.

Kriminalbiologen

Auch Kriminalbiologen arbeiten mit Toten. Allerdings beschäftigen sie sich, anders als die Rechtsmediziner, nicht direkt mit den Leichen, sondern mit den Dingen, die mit den unterschiedlichen Todesarten einhergehen. So zum Beispiel mit Insekten, die sich auf Tote ansiedeln und dort ihre Eier ablegen. Durch die Untersuchung dieser Insekten, kann unter anderem der Todeszeitpunkt festgestellt werden.

Um Kriminalbiologe zu werden, muss man zunächst Biologie im Bachelor studieren. Wichtig ist, dass man sich entweder bereits dann oder anschließend im Master auf Entomologie (Insektenkunde) oder sogar schon auf die forensische Entomologie (kriminalistische Insektenkunde) spezialisiert. Auch rechtsmedizinische Schnittstellen im Studium sind ein guter Einstieg in die Kriminalbiologie. Der Weg in diese Bereiche wird oft durch Wahlfächer oder Seminare ermöglicht.

Nach der Ausbildung werden Kriminalbiologen hauptsächlich von der Polizei oder vom Gericht eingesetzt. Außerhalb von den Einsätzen beschäftigen sich die meisten der Insektenexperten mit dessen Erforschung, indem sie die Insekten sammeln, züchten und untersuchen. Die Ergebnisse bringt sie auch bei ihrer Arbeit weiter.

Das könnte dich auch interessieren

Der Beruf passt nicht zu 100 Prozent zu dir? Dann check gerne unsere weiteren Karriere-Ratgeber aus, um den perfekten Job für dich zu finden. 

Berufsbild Forensiker

Forensiker: alle wichtigen Berufinfos im Überblick!

Als Forensiker zu arbeiten klingt in erster Linie spannend, denn bei dem Beruf kommen einem direkt Krimis wie der Tatort in den Sinn. Denn Forensiker arbeiten in verschiedenen technischen und wissenschaftlichen Gebieten als Experten, um die kriminalistische Aufklärung von Verbrechen zu unterstützen. Mithilfe von DNA-Spuren decken Forensiker Mordfälle auf und überführen so die Täter. Wir stellen dir genauer vor, wie die Ausbildung zum / zur Forensiker / Forensikerin abläuft, welche Voraussetzungen du erfüllen solltest, welche Aufgaben dich erwarten sowie die Gehalts- und Berufsaussichten des Berufs. 

Jetzt lesen
Kriminalbiologie Einstieg

Wie wird man eigentlich ... Kriminalbiologe?

Dank TV-Serien wie "CSI" haben wir ein ziemlich falsches Bild von der Arbeit eines Forensikers und Kriminalbiologen. Was wirklich in den biologischen Labors passiert und was man für den Beruf mitbringen muss, verrät Dr. Mark Benecke. Dieser zählt nicht nur zu den bekanntesten Kriminalbiologen der Welt, sondern bildet auch seit über einem Jahrzehnt den Nachwuchs in diesem Fach aus.

Jetzt lesen
Berufe mit höchsten Einstiegsgehältern 2021

Das sind die bestbezahlten Berufe 2024

Nach der Schule ist vor dem Berufsleben: Bei der Wahl des richtigen Jobs ist die Frage nach den Verdienstmöglichkeiten von großer Bedeutung. Gerne möchte man einen Beruf wählen, bei dem man in der Zukunft auf gute Gehaltsaussichten hoffen kann. Wir stellen dir hier die Top-25-Berufe mit den höchsten Einstiegsgehältern vor.

Jetzt lesen

Artikel-Bewertung:

Anzahl Bewertungen: 1