Game Producer: Alle Informationen zum Beruf

Marek Firlej - 19.08.2021

Game Producer Videospiele Berufsbild

Gut gespielt: Hinter den Kulissen koordinieren Game Producer das Entwicklungsteam. | Foto: RODNAE Productions / Pexels

Eine Ausbildung als Game-Producer /-in passt zu dir, wenn:

  •  Computer- und Videospiele deine Leidenschaft sind.
  •   du ein Talent für Organisation und Planung hast.
  •  du gut mit Zahlen umgehen kannst.
  •  du Verantwortung für Personal, Geld und Projekte allgemein übernehmen kannst.
  • du durchsetzungsstark verhandeln kannst, aber auch Kompromisse eingehen kannst.
  •  du Verständnis für IT-Entwicklungsprozesse und/oder kreative Arbeit hast.
  • Belastbarkeit und Zielorientierung ebenfalls zu deinen persönlichen Stärken gehören.

Game Producer

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Game Producer: Definition

Game-Producer /-innen (auch: Game-Produzent /-innen oder Spiele-Produzent /-innen) sind für die Herstellung von Computer-, Konsolen- und Handyspielen die Projektmanager /-innen verantwortlich. Sie koordinieren, organisieren und überwachen den gesamten Prozess vom Entwurf bis zur Fertigstellung. Außerdem fungieren sie oft als Schnittstelle zwischen Entwicklerteam bzw. -studio und Publisher und verwalten daher das Entwicklungsbudget.

Voraussetzungen: Das solltest du mitbringen

Als Game-Producer /-in koordinierst du kreative Teams. Das heißt, dass Organisationsgeschick und Führungsqualitäten gefragt sind. Auch unternehmerisches Denken, analytisches Verständnis und die Fähigkeit, mit Zahlen umzugehen, zählen zu wichtigen Eigenschaften. 

Die Spielebranche ist offen für Quereinstiege, aber Kenntnisse in Spieleentwicklung, Projektmanagement und Medienproduktion werden vorausgesetzt. Du kannst also als Game-Designer /-in o. ä. anfangen oder in der Filmproduktion. Dafür gibt es entsprechende Lehr- und Studiengänge an privaten und öffentlichen Hochschulen und Fachschulen sowie betriebliche Ausbildungen. Auch hier sind wiederum Quereinstiege oder autodidaktische Zugänge möglich. Für ein Studium benötigst du Abitur oder Fachabitur, für die einschlägigen Ausbildungen an beruflichen Fachschulen und in Unternehmen ist in der Regel werden unterschiedliche Schulabschlüsse vorausgesetzt.

So wirst du Game-Producer /-in: die Ausbildung

Der Beruf Game-Producer /-in ist kein standardisierter, anerkannter Ausbildungsberuf. Das heißt, dass du dir die entsprechenden Kenntnisse entweder in einem ähnlichen Beruf aneignen und als Quereinsteiger /-in starten oder dass du ein (meist privates) Studium oder eine Weiterbildung auf dem Gebiet absolvieren kannst.

Berufe und Tätigkeitsfelder, die du z. B. erlernen kannst, um Game-Producer /-in zu werden, können sein:

  • Game-Designer /-in (Aus-/Weiterbildung oder Studium)
  • Medienkaufmann /-frau (Ausbildung)
  • Fachwirt /-in Medien bzw. Bachelor Professional in Media (kaufm. Weiterbildung)
  • Medienwirtschaft / Medienmanagement (Studium)
  • Medienproduktion (Studium)
  • Game-Design / Interaction Design (Studium)

Die oben genannten Ausbildungen sind unterschiedlich lang. Die Weiterbildung zum/zur Medienkaufmann /-frau erfordert 900 Stunden. Das ist ein knappes halbes Jahr in Vollzeit oder entsprechend länger, wenn sie nebenberuflich absolviert wird. Ein Studium dauert in der Regel zwischen zwei und fünf Jahre, abhängig davon, ob du nur den Master, nur den Bachelor oder beides studierst.

Die wichtigste Ausbildung, wenn du Game-Producer /-in werden willst, ist aber deine Praxiserfahrung. Schau, dass du neben Studium/Ausbildung/Beruf bereits einen Job in der Spieleentwicklung oder wenigstens als Producer -in  oder Projektmanager /-in einem anderen Medienprojekt findest.

Gehalt: So viel verdienst du als Game-Producer /-in

Es ist Segen und Fluch der Berufe in der Kreativbranche: Sie sind kaum reguliert und es gibt nur für wenige Berufe Tarifverträge. Das heißt, es gibt viele Freiheiten in Ausbildungsgestaltung, Quereinstieg – und natürlich in den Verdienstmöglichkeiten. Game-Producer /-innen können in großen AAA-Projekten Spitzengehälter verdienen – aber auch in Indie-Studios (beinahe) umsonst arbeiten.

Unter den verschiedenen Berufen in der Spieleentwicklung liegen Game-Producer /-innen gehaltsmäßig vorn. Gemäß einer Erhebung der britischen IT-Recruiting-Firma SkillSearch lag das Durchschnittsgehalt in der Games-Branche in Nord- und Westeuropa im Jahr 2020 bei 49.000 Euro brutto jährlich. Producer /-innen ziehen diesen Schnitt dabei leicht nach oben. Sie verdienen

  •  im Mid-Level 42.000 Euro,
  •  im Senior-Bereich 60.000 Euro,
  • als Lead Game-Producer /-in rund 75.000 Euro.

Das Einstiegsgehalt beträgt in der deutschen Spiele-Industrie im Schnitt 28.700 Euro brutto im Jahr. Diese Zahl bezieht sich aber auf die gesamte Spieleentwicklungsindustrie. Da Game-Producer /-innen in mittleren und größeren Unternehmen selten als Anfänger /-innen starten, sondern z. B. aus dem Game-Design oder dem Projektmanagement aus anderen Branchen stammen, gibt es wenig verlässliche Zahlen zum Einstiegsgehalt als Game-Producer /-in.

Generell hängt dein Gehalt von vier Faktoren ab:

  • Je größer das Unternehmen ist, für das du arbeitest, desto höher ist tendenziell dein Gehalt.
  • In den USA verdienen Game Producer im weltweiten Durchschnitts-Vergleich (mit Abstand) am meisten, gefolgt von Kanada, anschließend kommt Mitteleuropa.
  • Mit wachsender Arbeitserfahrung wächst in der Regel auch dein Gehalt.
  • Frauen verdienen im Schnitt immer noch weniger als Männer, allerdings sind auch (noch) weniger Frauen in Führungspositionen zu finden.

Weiterbildungsmöglichkeiten

Die Spieleindustrie ist eine dynamische Branche, die sich ständig wandelt. Mit jeder Konsolengeneration werden die Karten neu gemischt. Vor zehn Jahren hat auch kaum jemand an Spiele-Flatrates, digitale Distribution oder Handyspiele geglaubt. Das heißt, es gehört zu deinem Beruf, dich regelmäßig weiterzubilden, zu informieren und zu recherchieren.

Formale Ausbildungen gibt es dabei kaum, dafür sind die internen Aufstiegsmöglichkeiten oft an deine Erfolge im Beruf gebunden. Wenn du ein erfolgreiches Spiel produziert hast, hast du wohl was richtig gemacht. Natürlich kannst du dich auch spezialisieren und dich nebenberuflich weiterbilden, z. B. in Game-Design, Art-Design oder auch Marketing, Marktforschung oder anderes. So schärfst du dein Profil und trainierst deine Expertise.

Work-Life-Balance

Im Zusammenhang mit der Spieleentwicklung ist in den letzten Jahren immer wieder das Wort "Crunch" gefallen. Das bezeichnet eine Phase vor der Fertigstellung eines Spiels, in der jede /-r nochmal alles gibt, damit das Produkt rechtzeitig erscheinen kann. Allerdings nimmt das in vielen Studios immer wieder ungesunde Züge an: Überstunden bis hin zu 18-Stunden-Tagen (natürlich unbezahlt), unbezahlte Arbeit am Wochenende, hoher sozialer- und Leistungsdruck und das Ganze über Wochen, ja manchmal Monate hinweg. In solchen Phasen ist das "Life" aus Work-Life-Balance komplett verschwunden.

Laut einer Erhebung des IT-Recruiting-Unternehmens SkillSearch ist rund der Hälfte der mitteleuropäischen Spieleentwickler /-innen erst in der Pandemie 2020 aufgefallen, wie wichtig ihnen das Gleichgewicht zwischen Arbeit und Freizeit ist. Die Mentalität in der Branche ist eben, dass spannende Projekte wichtiger sind als Privatleben – und einige Unternehmen können das ausnutzen. Aber auch im normalen Arbeitsalltag ist es hier wie in allen Kreativberufen: Überstunden sind keine Seltenheit, wenn wichtige Fristen eingehalten werden sollen.  Ansonsten gelten auch hier geregelte Arbeitszeiten und viele Arbeitgeber /-innen sind flexiblen Modellen wie Gleitzeit und Home-Office gegenüber aufgeschlossen.

Überblick: Die wichtigsten Infos zum Beruf des /-r Game Producers /-in

  • Es gibt keine geregelte Ausbildung zum /-r Game-Producer /-in – lerne etwas, das mit Medienproduktion, Projektmanagement und/oder Spieleentwicklung zu tun hat.
  • Game-Producer /-innen organisieren und überwachen den Entwicklungsprozess eines Computerspiels von der Planung bis zur Veröffentlichung.
  • Erfahrung durch erfolgreiche Spielprojekte ist die Goldwährung für Aufstiegschancen und mehr Gehalt.

Alternative Berufe

Wenn es dein Traum ist, Computer- und Videospiele zu entwickeln, dann hast du die Wahl zwischen einer Handvoll unterschiedlicher Berufsfelder. Während der Beruf Game-Produzent /-in die Schnittstelle zwischen Kommerz und Kunst darstellt und Organisationsgeschick braucht, gibt es andere Tätigkeiten, die technischer oder kreativer sind.

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