Home-Office: So geht arbeiten von zu Hause
Im Home-Office arbeitest du von zu Hause aus. | Foto: Annie Spratt/Unsplash
Definition: Was bedeutet "Home-Office"?
Unter "Home-Office" versteht man das Arbeiten von zu Hause. Home-Office findet in den meisten Fällen hauptsächlich digital statt und gilt in Deutschland noch als relativ neues Arbeitsmodell. Durch das Internet und die damit einhergehende Remotedesktopverbindung, durch die auf die Server und den Arbeitsplatz beim Arbeitgeber von zu Hause aus zugegriffen werden kann, wurde dieses Konzept überhaupt erst ermöglicht. Der Prozess, in dem sich die Arbeitswelt an die digitalen Veränderungen anpasst, wird oft als Arbeit 4.0 bezeichnet. Genau darunter fällt auch Home-Office als Arbeitsmethode.
Home-Office: Diese vier Voraussetzungen müssen vorliegen!
Um im Home-Office arbeiten zu können, musst du einige Voraussetzungen erfüllen. Wir zeigen dir, welche das sind.
Genehmigung des Arbeitgebers
Die Entscheidung, ob du im Home-Office arbeiten darfst, wird allein durch den Arbeitgeber getroffen. Ein Gesetz, das dir ein Recht auf Home-Office einräumt, gibt es aktuell nicht. Zwar gibt es Überlegungen, ein solches Gesetz auf den Weg zu bringen, konkret wurde diese Idee allerdings noch nicht. So bist du daran gebunden, ob dein Arbeitgeber dir Home-Office erlaubt oder nicht. Du hast jedoch die Möglichkeit, bei der Vertragsverhandlungen bestimmte Home-Office-Tage anzusprechen und wenn der Arbeitgeber einverstanden ist, dir das Recht darauf in deinen Vertrag schreiben zu lassen. Dies gilt auch bei einigen Nebenjobs von zu Hause.
Geeigneter Arbeitsplatz
Bevor du jetzt zu deinem Arbeitgeber rennst und das Thema Home-Office ansprichst, solltest du sicherstellen, dass du zu Hause einen geeigneten Arbeitsplatz hast. Mit dem Laptop auf der Couch zu liegen, reicht da in den meisten Fällen nicht aus. Es ist nicht nur unproduktiv, sondern in den meisten Fällen auf Dauer auch unbequem. Du solltest dir also überlegen, ob du dir ein Arbeitszimmer einrichten möchtest, in dem du einen vernünftigen Schreibtisch mit Bildschirm, Maus und Tastatur nutzen kannst. Außerdem musst du sicherstellen, dass du all deine Arbeiten, die du im Büro erledigst, auch zu Hause erledigen kannst. Sorge also für eine stabile Internetverbindung, ständige Erreichbarkeit übers Telefon und für die nötige Soft- und Hardware, um barrierefrei arbeiten zu können. Damit sollte dein Arbeitsplatz ausgestattet sein:
- stabile Internetverbindung
- Telefon oder Diensthandy
- PC, Laptop
- Jegliche Soft- und Hardware, die auch auf der Arbeit genutzt wird.
- gegebenenfalls zusätzlichen Bildschirm
- gegebenenfalls Webcam für Online-Meetings und Videokonferenzen
Produktivität und erreichen der Ziele
Die Voraussetzung, auf die dein Arbeitgeber wohl am meisten Wert legen wird, ist deine Produktivität und dass du deine Ziele erreichst. Home-Office bedeutet nämlich nicht gleich Urlaub, nur weil du zu Hause bist. Du musst deine Arbeit genau so verrichten wie im Büro. Dein Arbeitgeber gibt dir mit der Möglichkeit zu Hause zu arbeiten einen großen Vertrauensvorschuss und den gilt es zurückzuzahlen.
Gesetze einhalten
Obwohl du zu Hause bist und nicht im Büro arbeitest, bist du für Tätigkeiten, die deine Arbeit betreffen, immer noch über deinen Arbeitgeber versichert. Demnach gelten auch hier die Gesetze zu Arbeits- und Gesundheitsschutz. Wenn dein Home-Office jedoch als wöchentliche Telearbeit vereinbart ist, ist der Arbeitgeber für die Einrichtung des Arbeitsplatzes und die Einhaltung der Schutzgesetze zuständig. Als Telearbeit werden Arbeiten bezeichnet, die ein /-e Arbeitnehmer /-in ganz oder teilweise außerhalb des Unternehmens verrichtet und über ein elektronisches Kommunikationsnetz mit dem Arbeitgeber verbunden ist.
Außerdem musst du im Home-Office Datenschutz-Richtlinien befolgen, die dir dein Arbeitgeber auferlegt. In einigen Branchen kann es auch sein, dass du dafür einen verschlüsselten Zugang brauchst, der dir von der IT deines Unternehmens eingerichtet wird.
Anspruch und Gesetzeslage
Einen gesetzlichen Anspruch auf Home-Office gibt es in Deutschland nicht. Die Überlegungen, einen solchen Anspruch gesetzlich festzuhalten gibt es zwar, er wurde jedoch noch nicht konkret. Genauso wenig wie du einen Anspruch auf Home-Office hast, kann dein Arbeitgeber dir anordnen, im Home-Office zu arbeiten. Eine Home-Office-Regelung muss immer im beidseitigen Einverständnis erfolgen. Der Versicherungsschutz im Home-Office bleibt im Home-Office so lange bestehen, wie du deine berufliche Tätigkeit ausübst. Unterbrechungen der Tätigkeit, wie zum Beispiel kurz etwas einkaufen gehen oder sich etwas zu Essen aus der Küche zu holen, sind nicht mit der gesetzlichen Unfallversicherung abgedeckt.
Gegenüber deinem Chef hast du einen Anspruch darauf, Geräte bereitgestellt zu bekommen, um im Home-Office zu arbeiten. Darunter fällt zum Beispiel ein Laptop, Diensttelefon oder ein zweiter Bildschirm. In den meisten Fällen schließt dein Chef dann jedoch aus, dass du diese Sachen auch privat nutzen darfst. In bestimmten Fällen kannst du dir auch Kosten, die für dich bei der Ausführung deiner beruflichen Tätigkeit entstehen, zurückerstatten lassen. Dies ist in Paragraf 670 im Bürgerlichen Gesetzbuch geregelt. Das klassische Beispiel sind Reisekosten.
Home-Office richtig einrichten
Um produktiv und effektiv arbeiten zu können, ist es wichtig, dass du dir dein Home-Office richtig einrichtest. Mit diesen Tipps kannst du dir dein Home-Office einrichten:
Einen festen Arbeitsplatz schaffen
Im Home-Office ist es wichtig, dass du dir einen festen Arbeitsplatz schaffst, an dem du ohne Einschränkungen arbeiten kannst. Mit dem Laptop auf der Couch zählt nicht dazu! Am besten wäre es, wenn du dir ein eigenes Arbeitszimmer einrichtest. Viele Kosten hierfür kannst du übrigens von der Steuer absetzen und so dein Geld zurückbekommen. Anschaffungen wie ein geeigneter Computer können als Werbungskosten bis zu 1250 Euro im Jahr abgesetzt werden. Solltest du keinen eigenen Raum für dein Home-Office zur Verfügung haben, genügt auch ein Schreibtisch in deinem Schlaf-, Ess- oder Wohnzimmer. Durch Raumtrenner kannst du dir hier Abhilfe schaffen und deinen eigenen Arbeitsbereich gestalten. Zur Not kannst du dir deinen Arbeitsplatz auch am Esstisch aufbauen. Wichtig ist nur, dass du genügend Platz für deine Arbeitsmaterialien hast, bequem sitzt und nicht zu leicht durch Fernsehen oder Mitbewohner /-innen abgelenkt wirst.
Ablenkungsquellen vermeiden
Damit sind wir schon beim zweiten wichtigen Punkt, wie du dir dein Home-Office einrichten solltest. Du solltest deinen Arbeitsplatz fernab von TV, Spielekonsole oder dem belebtesten Raum in deiner Wohnung aufbauen. Es ist zwar verlockend, nebenbei etwas fernzusehen oder das ein oder andere im Haushalt zu erledigen, du darfst jedoch nicht vergessen, dass du dich in deiner Arbeitszeit befindest und dich so zu verhalten hast, wie du es im Büro auch machst. Von daher solltest du jede Art von Ablenkung vermeiden. Gegen ruhige Hintergrundmusik ist jedoch nichts einzuwenden.
Bequemes Sitzen ermöglichen
Anfangs wirst du dir denken, dass es gar nicht so wichtig ist, einen ergonomischen Bürostuhl oder einen Tisch, der auf der richtigen Höhe ist, zu haben. Dein Rücken und dein Nacken werden dir es aber nach einigen Tagen danken! Wie im Büro auch ist es wichtig, auf die richtige Sitzhaltung zu achten. Dafür solltest du dir einen bequemen Bürostuhl besorgen, der sich richtig einstellen lässt, einen Tisch in der für dich richtigen Höhe anschaffen und dafür sorgen, dass sich deine Bildschirme auf Augenhöhe befinden. Dadurch verhinderst du eine ungesunde Haltung und beugst Rückenschmerzen und Verspannungen vor.
Für ausreichend Licht sorgen
Das richtige Licht hat einen größeren Effekt auf deinen Körper und dein Wohlbefinden, als du denkst. Am besten für deine Produktivität ist Sonnenlicht. Ein Arbeitsplatz in der Nähe vom Fenster oder vielleicht sogar in einem Wintergarten wären die Ideallösung. Sollte das nicht möglich sein oder es im Winter draußen dunkel und ungemütlich sein, sind eine Schreibtischlampe und Zimmerbeleuchtung mit warmem Licht die besten Alternativen. Unzureichende Beleuchtung kann nicht nur die Produktivität einschränken, sondern auch für Kopfschmerzen, Konzentrationsschwächen und schlechte Stimmung sorgen.
Hard- und Software checken
Dein Arbeitsplatz ist perfekt eingerichtet und du bist motiviert, mit der Arbeit anzufangen? Dann gibt es nichts Schlimmeres als festzustellen, dass dir die nötige Soft- oder Hardware fehlt. Checke also zunächst, dass du eine stabile Internetverbindung an deinem Arbeitsplatz hast. Sollte das WLAN-Signal zu schwach sein, kannst du dir einen WLAN-Repeater besorgen, um das Signal zu verstärken oder ein LAN-Kabel verlegen. Außerdem solltest du überprüfen, dass du alle Programme, die du zum Arbeiten brauchst, auf deinem PC installiert hast und diese auch ausführen kannst.
Vorteile von Home-Office
Kein Pendeln
Für Berufspendler /-innen ist Home-Office die beste Lösung. Dadurch, dass der Weg zur Arbeit entfällt und du so weder in Staus geraten kannst noch auf deine verspätete Bahn warten musst, sparst du dir eine Menge Zeit. Dadurch kannst du pünktlicher Feierabend machen und musst deine Freizeit nicht im Auto oder in überfüllten Zügen verbringen.
Bessere Work-Life-Balance
Damit einher geht auch der zweite Vorteil vom Home-Office. Durch die Zeitersparnis und das eigene Einteilen der Arbeitszeit kannst du dich als Arbeitnehmer /-in über eine gesündere Work-Life-Balance freuen. Du hast mehr Zeit für Hobbys und Freizeitaktivitäten. Vor allem für Eltern ist das Home-Office oft ein Segen. Sie arbeiten, wenn die Kinder in der Schule oder im Kindergarten sind, und stehen zur weiteren Betreuung bereit, wenn die Kinder wieder nach Hause kommen. Eine bessere Vereinbarkeit von Arbeit und Familie ist durch Home-Office also gegeben. Dabei sollte jedoch darauf geachtet werden, dass das Private nicht Überhand nimmt und die Arbeit im Vordergrund steht.
Flexibilität
Wenn du von zu Hause aus arbeitest, bist du viel flexibler als im Büro. Der Klassiker ist es, wenn ein Techniker sich mal wieder zwischen acht und 13 Uhr ankündigt. In so einem Fall ist es doch deutlich angenehmer, bereits zu Hause zu sein, als auf der Arbeit auf einen Anruf zu warten, um dich danach ins Auto zu setzen und so noch mehr deiner Freizeit zu opfern. Außerdem musst du dann nicht mehr deinen Eltern oder Freunden auf die Nerven gehen, ob die sich in deiner Wohnung aufhalten können, um den Techniker hereinzulassen.
Weniger Stress
Wenn du im Büro sitzt, kommt es oft vor, dass ständig jemand an deinem Schreibtisch steht und dich mit Aufgaben bombardiert. Dadurch bist du einem hohen Stresslevel ausgesetzt, weil du alle Aufgaben möglichst schnell erledigen möchtest. Auch die Stimmung im Großraumbüro kann ab und an mal aufs Gemüt schlagen. Im Home-Office geht alles etwas stressfreier zu. Dadurch, dass deine Arbeitskollegen /-innen nicht mal eben zu dir ins Nachbarbüro kommen müssen, ist die Schwelle oft höher, Aufgaben auf dich abzuwälzen. Außerdem gehst du Ablenkungen durch Gespräche mit Kollegen /-innen aus dem Weg und kannst dich besser auf deine Aufgaben konzentrieren.
Kosten sparen
Wenn du dich im Home-Office befindest, wirst du erstmal merken, wie viel Geld du auf der Arbeit für Essen, Getränke und Snacks ausgibst. Zu Hause kaufst du dir die Sachen günstig im Supermarkt und kannst dazu auch noch frisch kochen, anstatt Kantinenessen zu essen. Außerdem entfallen Spritkosten oder Ticketkosten für den Arbeitsweg.
Schutz vor Ansteckung
Großraumbüros sind vor allem während einer Grippewelle eine Gefahr für die eigene Gesundheit. Im Home-Office arbeitest du isoliert von anderen Arbeitskollegen /-innen und vermeidest so eine Ansteckung. In Extremzeiten sind Arbeitgeber sogar dazu angehalten, ihre Mitarbeiter, wann immer möglich, im Home-Office arbeiten zu lassen. Da der Arbeitgeber eine Fürsorgepflicht dir gegenüber hat, solltest du in solchen Zeiten eine Home-Office-Regelung definitv ansprechen.
Nachteile von Home-Office
Hohes Ablenkungsrisiko
Auf der Arbeit gibt es nur dich, deinen PC, die Kunden /-innen und deine Kollegen /-innen. Dein zu Hause ist hingegen voll mit Ablenkungsquellen. Angefangen beim Fernseher über den Haushalt bis zum Lebenspartner. Im Home-Office kannst du an vielen Stellen in deiner Arbeit gestört werden. Deshalb musst du selbst sehr diszipliniert sein und klaren Grenzen zwischen privaten Angelegenheiten und deiner Arbeiten ziehen.
Erschwerte Kommunikation
Anstatt mal eben zum /-r Kollegen /-in ins Nachbarbüro zu gehen und um Hilfe zu bitten, musst du im Home-Office die gesamte Kommunikation über Telefon, E-Mail oder Chat abwickeln. Das kann zu einer erschwerten Kommunikation und damit zu einer Verlangsamung des Arbeitsprozesses führen. Du musst somit eine ständige Erreichbarkeit sicherstellen, um auch für deine Kollegen /-innen als Ansprechpartner bereitzustehen.
Vorurteile von Kollegen /-innen
Sollte Home-Office in deiner Firma noch nicht etabliert sein, sondern du einen Ausnahmefall darstellen, kann es unter den Kollegen /-innen schnell zu Vorurteilen kommen. Selbst, wenn du zu Hause viel produktiver sein solltest, wirst du dort Aussagen wie "bezahlter Urlaub" oder "Die macht zu Hause doch sowieso nichts!" hören. Hier liegt es an dir, deinen Kollegen /-innen zu beweisen, wie hart du auch im Home-Office arbeitest.
Das Teambuilding leidet
Der soziale Austausch unter Kollegen /-innen ist wichtig und trägt in den meisten Fällen zur Arbeitszufriedenheit bei. Auch Teambuildingmaßnahmen sollen Spaß machen und das Team enger zusammenbringen. Im Home-Office ist das nicht möglich. Vielmehr arbeitest du abseits von direkten sozialen Kontakten und konzentrierst dich nur auf deine Arbeit. Der soziale Aspekt und das Teambuilding können unter regelmäßigem Home-Office leiden.
Fehlende Präsenz beim Chef
Da du im Home-Office keine Präsenz im Unternehmen zeigst, kann es vorkommen, dass du nicht so sehr im Gedächtnis deines /-r Chefs /-in verankert bist, wie jemand, den er/sie jeden Morgen auf dem Flur trifft. So kann es sein, dass deine Arbeit weniger Anerkennung findet und dir jemand, der Präsenz zeigt, bei Gehaltserhöhungen und Beförderungen vorgezogen wird.
Was du als Arbeitnehmer /-in noch beachten musst
Im Home-Office musst du als Arbeitnehmer /-in einige Dinge beachten. Die wichtigsten haben wir dir zusammengefasst.
Versicherungsschutz und Gesetze beachten
Im Home-Office gilt es vor allem den Versicherungsschutz zu beachten. Denn als Arbeitsunfall gelten nur Unfälle, die bei der Verrichtung einer für die Arbeit notwendigen Tätigkeit vorfallen. Dazu zählt zum Beispiel, wenn du beim Herausziehen eines Ordners aus dem Regal verletzt wirst. Dazu zählt jedoch nicht, wenn du auf dem Weg aus der Küche in dein Arbeitszimmer stürzt, nur weil du dir ein Glas Wasser holen wolltest. Du solltest dich also genau über deinen Versicherungsschutz informieren, um am Ende nicht selbst die Kosten tragen zu müssen.
Arbeitsschutz beachten
Außerdem muss dein Arbeitsplatz im Home-Office alle Arbeitsschutzregelungen erfüllen wie im Büro. Sollte dies nicht der Fall sein, ist dein Arbeitgeber dazu verpflichtet, dir eine Arbeit im Home-Office nicht zu erlauben.
Arbeitszeiten dokumentieren und einhalten
Für deine Arbeit ist es außerdem wichtig, dass du dir feste Zeiten setzt und diese auch deinem Arbeitgeber und deinen Kollegen /-innen kommunizierst. So stellst du für dich sicher, nicht zu viel oder zu wenig zu arbeiten und deine Kollegen /-innen und dein /-e Chef /-in weiß, wann er / sie dich erreichen kann. Auch für die Aufzeichnung und Dokumentation deiner Arbeitszeit bist du selbst verantwortlich. Dein Arbeitgeber gibt dir hier einen großen Vertrauensvorschuss, den du auf keinen Fall ausnutzen solltest.
Verbreitung von Home-Office
Laut einer Umfrage des Digitalverbands Bitcom bietet mittlerweile jedes dritte Unternehmen in Deutschland an, komplett oder teilweise aus dem Home-Office zu arbeiten. Das ist ein Anstieg von zehn Prozent gegenüber 2014. Außerdem gehen knapp 50 Prozent der Unternehmen davon aus, dass der Anteil an Angestellten, die im Home-Office arbeiten, weiter steigen wird. Auch bei Arbeitnehmern / -innen wird Home-Office immer beliebter. Rund 35 Prozent geben an, dass sie das Unternehmen für mehr Flexibilität und Home-Office wechseln würden.
Vertriebsberufe
Für das Arbeiten im Home-Office eignen sich Vertriebsberufe besonders gut. Die Hard- und Software, die du als Vertriebler zu Hause benötigst, sind nicht sehr umfangreich. Eine stabile Internet- und Telefonverbindung und deine Rechnungs- beziehungsweise Vertriebsprogramme und schon kannst du ganz bequem von zu Hause aus loslegen.
Informatiker /-in
Auch als Informatiker /-in kannst du in vielen Fällen von zu Hause aus arbeiten. Über eine Remoteverbindung mit deinem Arbeitsplatz im Unternehmen hast du Zugriff auf das komplette System deines Arbeitgebers. Achte hier nur darauf, dass du einen verschlüsselten Zugang benutzt, um die Datenschutzrichtlinien einzuhalten.
Redakteur /-in
Redaktionen organisieren sich heutzutage immer mehr über das Internet, egal, ob mit Projektmanagement-Tools oder Online-Schreibprogrammen. Mit einer stabilen Internetverbindung hast du als Redakteur /-in vor allem in Onlineredaktionen die Möglichkeit uneingeschränkt von zu Hause aus zu arbeiten. Du musst nur sicherstellen, dass du immer erreichbar bist und auch die Software besitzt, die nur offline verfügbar ist, um uneingeschränkt arbeiten zu können.
Finanzwirt /-in
Auch Finanzwirte /-innen, die in der Finanz- und Steuerverwaltung arbeiten, können immer mehr Aufgaben von zu Hause aus erledigen. Dadurch, dass zum Beispiel Steuererklärungen immer häufiger elektronisch übermittelt werden, können sie mit der entsprechenden Software und einem verschlüsselten Zugang ganz einfach von zu Hause bearbeitet werden.
Mediengestalter /-innen
Bildbearbeitungsprogramme und Zugriff auf die Unternehmens-Cloud und schon steht dem Home-Office für Mediengestalter /-innen nichts mehr im Wege. So klappt es schließlich bei Freelancern /-innen in dieser Branche schon länger. Die Dateien können zu Hause bearbeitet werden und dann auf dem Unternehmensserver abgelegt werden. Ein digitales Arbeiten ist hier unter der Voraussetzung geeigneter Soft- und Hardware uneingeschränkt möglich.
Abgrenzung von Home-Office zu Heimarbeit und Telearbeit
Die Begriffe Home-Office, Telearbeit und Heimarbeit sind nicht das Gleiche. Vielmehr müssen sie klar voneinander abgegrenzt werden.
Heimarbeit
Bei der Heimarbeit arbeitest du nicht für einen festen Arbeitgeber, sondern bist selbstständig. Die Heimarbeit ist eine gewerbliche Tätigkeit und muss in der Steuererklärung angegeben werden. Beispiele dafür sind freiberufliche Mediengestalter /-innen oder Texter /-innen.
Telearbeit
Telearbeit beschreibt das regelmäßige Arbeiten von zu Hause aus. Hierfür müssen zwischen dem Arbeitgeber und dem Arbeitnehmer feste Rahmenbedingungen gesetzt werden. Im Gegensatz zum Home-Office wird hier dein Arbeitsplatz vom Arbeitgeber eingerichtet und ist ausschließlich zum Verrichten der beruflichen Tätigkeiten zu benutzen.
Checkliste: Darauf musst du beim Home-Office achten
- Keinen gesetzlichen Anspruch auf Home-Office
- Einrichten eines geeigneten Arbeitsplatzes
- Arbeitsmittel als Werbekosten von der Steuer absetzen
- Geregelte Arbeitszeiten festlegen
- Arbeitszeiten dokumentieren
- Abwesenheit kommunizieren
- Versicherungsschutz beachten
- Erreichbarkeit sicherstellen
- Ablenkungsquellen vermeiden
- Hard- und Software checken
- Arbeitsschutz beachten
- Datenschutz beachten
- Privates und berufliches klar trennen
- Den Chef nach Übernahme von Kosten fragen
- Regelmäßige Präsenz im Unternehmen zeigen
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