Beruf Marktforscher: Kenne deine Zielgruppen
Marktforscher untersuchen und analysieren das Konsumentenverhalten | GettyImages/hirun
Was genau macht eigentlich die Marktforschung?
Marktforscher, auch Meinungs- oder Sozialforscher genannt, untersuchen die Erwartungen, Meinungen und Verhaltensweisen von Menschen. Die Marktforschung ist eine freie und zweckgerichtete Tätigkeit, die mit Hilfe von wissenschaftlich gesicherten und überprüfbaren Methoden und Verfahren die Absicht verfolgt, Informationen in einem bestimmten Bereich zu gewinnen. Besonders im Fokus liegen hier Märkte und Bevölkerungsgruppen, also wirtschafts- und sozialwissenschaftlichbezogene Tatbestände, Zusammenhänge sowie Entwicklungen.
Die Marktforschung ist nicht auf eine wissenschaftliche Disziplin beschränkt und auch nicht an bestimmte Regelungen gebunden. Beauftragt werden Marktforscher in der Regel von Wirtschaftsunternehmen, der Politik oder Verbänden, die beispielsweise die Bedürfnisse ihrer Kunden oder Wählern besser kennenlernen möchten. Auch in der Arbeits- und Organisationsforschung sind Marktforscher tätig und untersuchen z.B. die Zufriedenheit der Mitarbeiter. Dabei berücksichtigen sie immer die Anonymität der Menschen, diese wird hier großgeschrieben. Stichwort Datenschutz. In erster Linie geht es also nicht darum, Produkte zu verkaufen, sondern vielmehr ideale Produkte oder Dienstleistungen zu schaffen, die Menschen bereit wären zu kaufen. Oder bezogen auf die Politik, Inhalte der Parteien zu stärken, die Wähler bereit wären zu wählen.
Marktforscher /-in
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Fähigkeiten, die Marktforscher mitbringen sollten
- Ein offenes und kundenfreundliches Auftreten
- Analytische Fähigkeiten und strategisches Denken
- Kenntnisse in der IT und der EDV
- Lösungsorientiertes Arbeiten
- Freude an der Akquisition
- Neugierde an neuen Themen
- Interesse für Gesellschaft und Wirtschaft
- Gute Mathematikkenntnisse
So wirst du Marktforscher
Um selbst als Marktforscher durchstarten zu können, wird ein Studium der Wirtschaftswissenschaften oder in der Sozialwissenschaft mit dem Schwerpunkt Marketing empfohlen. Eine festgelegte Ausbildung für diesen Beruf gibt es nämlich nicht. An den ersten Hochschulen gibt es aber mittlerweile erste fachbezogene Studiengänge, die dich auf dein Arbeitsalltag als Marktforscher bestens vorbereiten. Dabei kannst du nach deinem Bachelorabschluss auch noch ein zusätzliches Masterstudium in Erwägung ziehen, da der Master deine Einstellungswahrscheinlichkeit erhöht. Neben deinem Studium solltest du bereits erste Praxiserfahrungen sammeln, beispielsweise in Form von Praktika oder durch studentische Nebenjobs. Ebenfalls kannst du während deines Studiums ein Praxissemester in Erwägung ziehen, um auch frühzeitig die praktische Seite des Berufs kennenzulernen. Viele Marktforscher beginnen den Beruf auch als Quereinsteiger und weisen einen fachähnlichen Studiengang vor. Was du auf jeden Fall aus deinem Studium mitbringen solltest, sind gute analytische Fähigkeiten sowie Kenntnisse in der Statistik, da du diese als Marktforscher dringend benötigst. Ebenso vorausgesetzt werden gute Englischkenntnisse und Soft Skills wie Kreativität, Teamfähigkeit und Aufgeschlossenheit. Nach deinem Studium lernst du “on the job” worauf es in der Marktforschung weiterhin ankommt. Dazu zählen z.B. welcher Methoden sich Marktforscher bedienen, um ein bestimmtes Meinungsbild von Menschen zu erlangen und daraus eine validierte Prognose ableiten zu können.
Verschiedene Forschungsbereiche
Entscheidest du dich für die Marktforschung, kannst du in verschiedenen Forschungsbereichen arbeiten. Die Konsumgütermarktforschung zielt auf die Befragung einer bestimmten Zielgruppe ab und untersucht die Einstellung, zu bereits etablierten oder auch neuen Produkten. Testprodukte werden in der Regel direkt bei Testveranstaltungen genauer unter die Lupe genommen. Dazu verhilft die qualitative Meinungserhebung durch Gruppendiskussionen. Diese hilft auch dabei, bestimmte Slogans, die Optik von Werbemitteln oder einer Werbestrategie zu untersuchen. Bei der Politikforschung geht es z.B. um Bevölkerungsumfragen, um somit das Abschneiden bestimmter Parteien bei Wahlen zu prognostizieren. Hier ist es besonders wichtig, Personen aus allen sozialen Schichten ab 18 Jahren zu befragen. Dies ermöglicht einen breit gefächerten Meinungsquerschnitt. Ebenso wichtig und besonders aktuell, ist der Bereich des Online-Researchs. Online-Umfragen boomen und lassen sich bequem und einfach von überall aus beantworten. Somit kann man in kurzer Zeit besonders viele Personen erreichen.
Die Aufgaben des Marktforschers
Marktforscher betrachten verschiedene Bereiche wie Märkte, Konsumgüter und Aktivitäten von Menschen aus einem speziellen Blickwinkel. Dabei unterscheidet man zwischen zwei Arten der Marktforschung, der qualitativen und der quantitativen Marktforschung. Bei der qualitativen Marktforschung werden die Erwartungen, Einstellungen und das Verhalten von Kunden genauer unter die Lupe genommen. Dafür werden detaillierte Fragebögen in Absprache mit den Auftraggebern konzipiert, Stichproben ausgewählt und Daten kodiert. Hier wird bezweckt, möglichst genaue Informationen über die Zielgruppe zu erlangen. Diese können in Einzelgesprächen oder auch in Gruppendiskussionen erhoben werden. Werden Daten eigens für eine Fragestellung erhoben, spricht man von der Primärforschung. Bei der Sekundärforschung wird bereits vorhandenes Material gesammelt und bezogen auf die Fragestellung ausgewertet. Die analysierten und interpretierten Ergebnisse werden dann dem Auftraggeber präsentiert. Bei der quantitativen Marktforschung werden große Datenmengen mit Hilfe von standardisierten Fragebögen erworben und ausgewertet. Das Ziel dabei besteht darin, durch die Auswahl einer gezielten Stichprobe repräsentative Rückschlüsse auf die Meinung und Einstellung in der Gesamtheit der ausgewählten Gruppe zu ziehen. Hier werden in der Regel eher die Verkaufszahlen betrachtet. Die erhalten Marktforscher direkt vom Handel oder von den Konsumenten. Für beide Arten der Marktforschung wird Teamarbeit, Kreativität und eine gewisse Neugier sowie Leidenschaft für die zu untersuchenden Märkte erwartet. Diese Fähigkeiten ermöglichen es dir, Zusammenhänge zwischen den Daten zu erkennen und dementsprechend die richtigen Handlungsempfehlungen zu formulieren. Dabei arbeitet man direkt sehr eng mit den Kunden zusammen und erfährt noch vor den Verbrauchern von neuen Produkteinführungen. Deine gesammelten Ergebnisse und Erkenntnisse fließen dann in Statistiken, Analysen und Prognosen ein, die als Grundlage für die Empfehlungen der Marktforschung dienen. Dieses Unterfangen ist sehr mathematisch, daher sind gute Mathematikkenntnisse vorausgesetzt. Zu den Aufgaben des Marktforschers gehören ebenfalls die Bereiche der allgemeinen Marktbeobachtung, der Trendforschung sowie die Durchführung von Konkurrenz- und Marktanalysen.
Abwechslungsreicher Arbeitsalltag garantiert
Der Arbeitsalltag des Marktforschers verspricht abwechslungsreich zu werden. Du stehst sowohl mit den Auftraggebern als auch mit den Konsumenten in Kontakt. Mit den Auftraggebern spricht man sich über neue Fragestellungen ab, die dann zusammen im Team diskutiert sowie das weitere Vorgehen besprochen werden. Bestätigt der Auftraggeber dieses Vorgehen, wird dieses dokumentiert und anschließend werden die Daten untersucht. Dabei behält man stets die Ziele des Kunden im Blick. An dieser Stelle sind besonders eine gute Organisation und Kommunikation innerhalb des Teams wichtig, da man üblicherweise mehrere Kunden gleichzeitig betreut. Über die Zeit baut man ein echtes Expertenwissen über Märkte und Marken auf, das dir bei deiner Zusammenarbeit mit Kunden hilft und die Grundlage für eine langfristige Kundenbeziehungen schafft.
In diesen Branchen arbeiten Marktforscher
Marktforscher werden in vielen Branchen gebraucht und gesucht. Sie arbeiten meistens bei Marktforschungsinstituten oder in Marktforschungs- oder Marketingabteilungen größerer Unternehmen. Zudem sind sie aber auch im Handel oder der Industrie zu finden und bilden dort eigene Marktforschungsteams. Hier liegt der Fokus nicht auf der Erhebung und Generierung von Daten, sondern vielmehr auf der Fragestellung des Unternehmens, um bestimmte Ziele zu erreichen. Dabei fungieren diese Teams als Schnittstelle zu externen Instituten und kümmern sich selbst um den Aufbau des eigenen, internen Expertisepools.
Das solide Gehalt des Marktforschers
Das Gehalt des Marktforschers wird von vielen verschiedenen Faktoren beeinflusst. Der Branche, der Region, dem Arbeitgeber sowie den eigenen Voraussetzungen. Besonders das jeweilige Studienfach, das absolviert wurde, wirkt sich stark auf das Einkommen aus. Das Einstiegsgehalt von Marktforschern soll in den ersten Jahren jährlich bei 42000 Euro brutto liegen. Mit mehr Berufserfahrungen und Weiterbildungsmaßnahmen liegt das Durchschnittsgehalt im Jahr bei ca. 53000 Euro brutto. Die Fortbildung zum geprüften betrieblichen Marktforscher bietet dir beispielsweise gute Möglichkeiten, dein Wissen und deine Expertise weiter auszubauen.
Karriere in der Marktforschung
Noch vor ein paar Jahren sahen die Jobchancen in der Marktforschung noch nicht so vielversprechend aus wie heute, mittlerweile befindet sich der Beruf des Marktforschers sowie die Branche im Aufschwung. Besonders boomt der Bereich des Online-Researchs. Viele Marktforschungsinstitute haben sich deswegen bereits auf diesen Bereich spezialisiert und suchen gezielt Absolventen für diesen Bereich. Marktforscher nehmen heutzutage einen immer wichtigeren Stellenwert ein, da nur die Unternehmen langfristig erfolgreich sind, die ihren Markt, die Konkurrenz sowie die eigenen Kunden kennen.
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