Berufe im öffentlichen Dienst: Der Offizier

So klappt's mit der Laufbahn als Offizier | Foto: Thinkstock/ChrisSuperseal
Berufliche Zukunft bei der Bundeswehr
Der Kriegsdienst ist mit Sicherheit nicht jedermanns Sache, wer aber keine Angst vor dem Umgang mit einer Waffe hat, dem deutschen Land dienen und körperlich wie geistig gefordert sein möchte, kann über eine berufliche Zukunft bei der Bundeswehr nachdenken. Nicht nur eine Festeinstellung und ein sicheres Gehalt winken durch eine Verpflichtung beim Bund, sondern auch ein relativ hohes Gehalt und ein solides Studium.
Die Bundeswehr bietet viele verschiedene Ausbildungsmöglichkeiten. Je nachdem welchen Schulabschluss und welche berufliche Vorausbildung besteht, können unterschiedliche Laufbahnen angestrebt werden. Mit einem Hauptschulabschluss ist eine Ausbildung zum Unteroffizier des allgemeinen Fachdienstes möglich. Für den Laufbahneinstieg als Feldwebel des Truppendienstes ist mindestens die mittlere Reife nötig. Mit dem Abitur, einem Fachabitur oder der mittleren Reife und einer Berufsausbildung ist es möglich, eine Ausbildung beziehungsweise ein Studium als Offizier des Truppendienstes oder als Sanitätsoffizier bei der Bundeswehr zu starten.
Berufe im öffentlichen Dienst

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Genaue Informationen gibt es beim Wehrdienstberater
Wer sich dazu entschlossen hat, eine Karriere als Offiziersanwärter bei der Bundeswehr zu beginnen, muss sich zunächst einige Unterlagen zusammen suchen. Neben dem ausgefüllten Bewerbungsbogen und dem Zusatzbogen, die ihr beide im Internet findet, müsst ihr euren Lebenslauf, ein Passbild, eine Geburtsurkunde und eine beglaubigte Kopie des Abiturzeugnisses oder eines höherwertigeres Abschlusses abgeben. Da einige Fragen und Punkte im Bewerberbogen nicht selbst erklärend und etwas kompliziert sind, ist es empfehlenswert, sich bei der Bewerbung von einem Wehrdienstberater helfen zu lassen. Diese sind in jeder größeren Stadt vertreten, wo genau, könnt ihr auf der Karriere-Webseite der Bundeswehr erfahren.
Zu den Voraussetzungen für die Laufbahn eines Offiziers gehören eine Mindestgröße von 155 cm, die deutsche Staatsbürgerschaft, das Abitur, Fachabitur oder ein Realschulabschluss mit abgeschlossener Berufsausbildung sowie ein Mindestalter von 17 Jahren und ein Höchstalter von 29 Jahren. In bestimmten Bereichen wie dem Sanitätsdienst, gibt es noch weitere gesundheitliche und körperliche Anforderungen. Welche Voraussetzungen für welche Spezialisierung gegeben sind, könnt ihr auch beim Wehrdienstberater erfahren.
Vier Prüfungen warten auf euch
Wenn ihr alles korrekt ausgefüllt und abgeschickt habt, könnt ihr auf eine Einladung zu verschiedenen Tests und Gesprächen hoffen. Hierzu erklärt Expertin Hauptmann Buchwald "Die Einstellungstests für die Offizierlaufbahn finden in Form eines Assessment-Centers praktisch ganzjährig in einem zweitägigen Auswahlverfahren an der Offizierbewerberprüfzentrale in Köln statt." Als Erstes durchlauft ihr die Eignungsuntersuchung. Danach folgen ein Vorstellungsgespräch, ein Sporttest und eine Studienberatung.
Der computerunterstützte Eignungstest ist standardisiert und soll eure sprachlichen und mathematischen Fähigkeiten sowie euer logisches Denkvermögen, Konzentrationsfähigkeit und technisches Verständnis überprüfen. Bestandteil des Testes sind beispielsweise ein Matrizentest, ein Mechaniktest, ein Wortbeziehungstest und ein Rechentest. Auf der Karriere-Webseite der Bundeswehr könnt ihr Beispielaufgaben lösen. Am besten lernt ihr für diesen Test aber mit Büchern oder PC-Programmen, die auf Einstellungstests spezialisiert sind. Diese könnt ihr euch entweder kaufen oder oft auch in einer Bibliothek ausleihen.
Die Mindestanforderung erbringen reicht nicht
Wenn ihr den Eignungstest hinter euch gebracht habt, geht es weiter zu einem Vorstellungsgespräch mit einem Offizier und einem Psychologen an. Hierzu erklärt Hautpmann Buchwald "Das Interview wird oft als Knackpunkt gesehen, da am Ende dieser Station das Ergebnis eröffnet wird, ob man für die Offizierlaufbahn geeignet ist oder nicht. Bei dem Interview handelt es sich um ein normales Vorstellungsgespräch, in dem die Bewerberin oder der Bewerber die Möglichkeit bekommt, sich individuell zu präsentieren. Natürlich werden hier die Beweggründe für die angestrebte Berufswahl thematisiert; aber auch persönliche Interessen, Fähigkeiten und Kenntnisse spielen eine Rolle. Als Vorbereitung empfiehlt sich daher eine intensive Auseinandersetzung mit dem vielfältigen Berufsbild des Offiziers sowie den Herausforderungen des Soldatenberufs."
Beim anschließenden Sporttest muss in jeder Übung mindestens ein Punkt erreicht werden. Bei den Disziplinen Pendellauf, den Sit Up's, Standweitsprung, Liegestütz und Dauerlauf müsst ihr aber insgesamt mindestens sieben Punkte erreichen. Bessere Leistungen ergeben mehr Punkte und höhere Chancen genommen zu werden. In jeder Übung können sechs Punkte erreicht werden. Wer in allen Disziplinen nur die Mindestanforderung schafft, erfüllt die Gesamtanforderung nicht. Solltet ihr den Sporttest nicht geschafft, aber alle anderen Bewerberanforderungen erbracht haben, könnt ihr ihn nach sechs Monaten wiederholen.
Die Studienberatung nicht unterschätzen
Die letzte Hürde ist die Studienberatung. Das Wort "Studienberatung" hört sich in diesem Zusammenhang harmloser an als es ist. Denn dort werdet ihr nicht einfach beraten, sondern es soll eure fachspezifische Eignung für ein Studium im Rahmen der Bundeswehr festgestellt werden. Deshalb müsst ihr euch auf diesen Teil des Einstellungsverfahrens auch gewissenhaft vorbereiten. Beschäftigt euch mit den Anforderungen, Inhalten und der Gliederung des Studienganges, für den ihr genommen werden wollt. "Alle Offizierbewerberinnen und Offizierbewerber, die während des Auswahlverfahrens eine positive Offiziereignung erhalten und studieren wollen oder dies zumindest könnten, werden der standardisierten Studieneignungsfeststellung unterzogen.", schildert Hauptmann Buchwald, "Dabei werden die Schulnoten beginnend ab Klasse 11, die schulischen Schwerpunkte und Kurskombinationen, das Ergebnis des Intelligenztests sowie der Mathematiktest in die Berechnung einbezogen. Das Ergebnis der Berechnung prognostiziert die Studienerfolgswahrscheinlichkeit für das gewünschte Studium."
Wer den Einstellungstest erfolgreich besteht und bei der Bundeswehr arbeiten möchte, verpflichtet sich für einen Zeitraum von 13 Jahren. Im fliegerischen Dienst sind 16 Jahre und im Sanitätsdienst sogar 17 Jahre. Jeder durchläuft eine sechs- bis siebenjährige Ausbildung mit militärischen und zivilen Anteilen. Nach den ersten zwölf bis 15 Monaten militärischer Grundlagen- und Führungsausbildung, die von den Teilstreitkräften individuell gestaltet wird, absolviert ihr ein vierjähriges Studium an einer der beiden Universitäten der Bundeswehr in München und Hamburg.
Ein Soldat wird unentgeltlich krankenversichert
Ziel des Studiums ist ein Masterabschluss. Während der Ausbildung verdient ihr als Offiziersanwärter etwa 1.500 Euro netto im Monat. Je nach Arbeitsplatz und Einsatzort könnt ihr noch mit verschiedenen Zulagen rechnen. Zusätzlich könnt ihr euch als Soldat einige Kosten sparen. Beispielsweise braucht ihr keine Krankenversicherung mehr, da ihr eine unentgeltliche truppenärztliche Versorgung erhaltet. Nach dem Studium wird die militärische Ausbildung an den Offizier- und Truppenschulen fortgesetzt.
Bewerben könnt ihr euch das ganze Jahr über. Für die Laufbahn der Offiziere ist am 1.März eines Jahres Bewerbungsschluss. In der Regel werden Offiziere zum 1.Juli eingestellt.
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