Karriere als Wirtschaftsprüfer

Marie-Charlotte Maas - 08.10.2013

Wirtschaftsrüfer - spannend und stressig!

Wirtschaftsprüfer - ein Job ohne Routine | Foto: Thinkstock/shironosov

Alles andere als ein nine-to-five-Job

Der Job des Wirtschafsprüfers gilt als spannend und krisensicher. Das Examen als eines der schwersten überhaupt. Drei Mitarbeiter von Wirtschaftsprüfungsgesellschaften erzählen von ihrem Joballtag.

Franziska Grabenkamp, Warth & Klein Grant Thornton

Franziska Grabenkamp, 26, arbeitet bei Warth & Klein Grant Thornton in Düsseldorf und ist Nordrhein-Westfalens jüngste Wirtschaftsprüferin.

"Bevor ich zu meinem heutigen Arbeitgeber kam, habe ich ein duales Studium bei der Commerzbank und an der Hochschule in Hameln absolviert. Fest stand, dass ich zu einer mittelständischen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft gehen wollte, denn ich schätze eine persönliche Atmosphäre. Im Sommer 2008 begann ich bei Warth & Klein Grant Thornton als Wirtschaftsprüfungsassistentin. Nach eineinhalb Jahren startete ich meinen Master an der Hochschule Osnabrück/ Münster. Für das Studium wurde ich zwei Mal sieben Monate freigestellt – im Gegenzug verzichtete ich auf einen Teil meines Gehalts. In dieser Zeit musste ich nicht arbeiten und konnte mich voll auf das Studium konzentrieren.

Nach Abschluss des Masterstudiums, als ich bereits wieder gearbeitet habe, habe ich mich zusätzlich abends und am Wochenende mit Fernkursen und Angeboten des Instituts für Wirtschaftsprüfer auf das Examen vorbereitet. Das klingt anstrengend und das war es auch. Die schriftliche und die mündliche Prüfung habe ich aber im ersten Anlauf geschafft. Seit dem bestandenen Examen und der anschließenden Vereidigung darf ich mich offiziell Wirtschaftsprüferin nennen. Früher habe ich dem Wirtschaftsprüfer zugearbeitet, nach und nach werde ich selbst diejenige, die den Auftrag plant und organisiert, Ansprechpartnerin für die Mandanten ist und somit auch die Verantwortung für die Arbeit der anderen Kollegen trägt."

Hauke Diers, KPMG

Hauke Diers, 21, studiert im 4. Semester an der Hamburg School of Business Administration und arbeitet als Associate bei KPMG.

"Seit vier Semestern studiere ich nun in Hamburg das Fach Business Administration mit dem Schwerpunkt Wirtschaftsprüfung und arbeite außerdem als Associate bei KPMG. Für das duale Studium habe ich mich bewusst entschieden, da ich schon als Student durch fachliche Arbeit Geld verdienen wollte. Die Kosten für das Studium an der privaten Hochschule übernimmt mein Arbeitgeber. Bei meinen Kollegen wurde ich von Anfang nicht wie ein Azubi, sondern wie ein vollwertiges Team-Mitglied behandelt. Dass man so ins kalte Wasser geworfen wird und sofort Verantwortung übernimmt, finde ich gut.

In den vergangenen zwei Jahren habe ich in verschiedenen Teams einige Unternehmen geprüft: darunter eine Bank, ein Schifffahrtunternehmen und einen Lebensmittelproduzenten. Natürlich können wir nicht jedes unbedeutende Detail überprüfen, darum arbeiten wir mit Wesentlichkeitsgrenzen und nehmen Stichproben. Wo man genau ansetzen muss, lernt man mit der Zeit. Da ist fast schon ein bisschen detektivischer Spürsinn gefragt und man sollte in der Lage sein, analytisch zu denken. Wichtig ist auch das richtige Auftreten: Man muss damit zurechtkommen, dass man in den Firmen manchmal nicht gerne gesehen ist, denn wir brauchen viele Unterlagen, die eigens für uns herausgesucht werden müssen und das macht den Mitarbeitern zusätzliche Arbeit. Davon darf man sich nicht einschüchtern lassen."

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Anna-Lena Thomsen, PwC

Anna-Lena Thomsen, 24, arbeitet bei PwC in Düsseldorf und studiert dort zur Vorbereitung auf das Wirtschaftsprüfer-Examen den dualen Masterstudiengang Audit Xcellence.

"Bevor ich im Oktober 2011 zu PwC kam, habe ich in Bochum Management and Economics studiert. Schon in der Schule habe ich mich für Zahlen interessiert, hatte aber auch immer eine Affinität zu Sprachen – in meinem Job kann ich beides kombinieren. Ich arbeite in der "Inbound-Abteilung", in der wir uns um Tochterunternehmen von internationalen Firmen kümmern, die eine Niederlassung in Deutschland haben. Diese Abteilung habe ich mir ganz bewusst ausgesucht, denn ich interessiere mich sehr für interkulturelle Zusammenhänge. Im elften Schuljahr war ich in Australien und kann mir gut vorstellen, auch für PwC eines Tages ins Ausland zu gehen.

Parallel zu meiner Arbeit bereite ich mich auf mein Examen zur Wirtschaftsprüferin vor. Von Mai bis Oktober studiere ich in Düsseldorf und beschäftige mich unter anderem mit den Prüfungsfächern BWL, Recht und Steuern. Der Masterstudiengang wurde vom Institut für Wirtschaftsprüfer in Zusammenarbeit mit den vier größten deutschen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften eingerichtet. Da ich parallel arbeite und studiere, wird es 3,5 Jahre dauern statt der vier Semester, die man üblicherweise bis zu einem Masterabschluss benötigt. Am wichtigsten ist es aber, Spaß an der Arbeit zu haben, denn sie ist sehr fordernd und kein klassischer "Nine-to-five-Job". Dass das so ist, wusste ich von Anfang an – bereut habe ich meine Entscheidung noch keine Sekunde."

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