Waldorflehrer /-in werden: Alle Informationen zum Beruf

Marvin Kesper - 19.02.2020

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Als Waldorflehrer /-in förderst du auch die Kreativität der Schüler /-innen. | Foto: DGLimages/Getty Images

Der Beruf als Waldorflehrer /-in passt zu dir, wenn...

  • du kreativ bist.
  • Lust auf neue Lernstrategien hast.
  • neue Unterrichtsmethoden entwickeln möchtest. 
  • du motiviert bist. 
  • du belastbar bist. 
  • du einen zeitintensiven Job nicht scheust. 

Waldorflehrer /-in

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So wirst du Waldorflehrer /-in - Studium und Ausbildung 

Wenn du Lehrer /-in werden und speziell an einer Waldorfschule unterrichten möchtest, gibt es unterschiedliche Wege in den Beruf. Zum einen kannst du über ein normales Lehramtsstudium in den Beruf einsteigen. Zum anderen gibt es spezielle Ausbildungen für Waldorflehrer /-innen.

Walddorflehrer /-in werden durch Waldorfpädagogik-Studium

Mit der Ausbildung zum /-r Waldorflehrer /-in geht kein staatliches Lehramtsstudium einher, sondern du studierst Waldorfpädagogik an Instituten für Waldorfpädagogik oder freien Hochschulen. Hier kannst du dich auf verschiedene Weise spezialisieren. Wenn du Klassenlehrer /-in an einer Waldorfschule werden möchtest, absolvierst du ein duales Pädagogikstudium für die Ausbildung zum /-r Klassenlehrer /-in an einer Waldorfschule. Siehst du deine Stärken allerdings eher im kreativeren Bereichen, kannst du auch ein Studium zum Hand- und Werkslehrer oder ein Eurythmie-Studium absolvieren. Das Studium dauert je nach Spezialisierung zwischen einem und bis zu fünf Jahren. Du solltest jedoch beachten, dass das Studium an einem Institut für Waldorfpädagogik oder einer freien Hochschule oft nicht umsonst ist. Du zahlst je nach Institut ungefähr 1.700 Euro Studiengebühren im Jahr. 

Walddorflehrer /-in werden durch waldorfpädagogische Zusatzausbildung

Wenn du schon eine staatliche Lehrerausbildung hast, kannst du auch durch eine waldorfpädagogische Zusatzausbildung Waldorflehrer /-in werden. Hierzu musst du eine Zusatzausbildung absolvieren, die von verschiedenen Instituten und Freien Hochschulen angeboten wird. Da du durch dein Lehramtsstudium auf den Unterricht an einer öffentlichen Schule vorbereitet bist, wird dir in diesen Seminaren die Unterrichtsphilosophie an einer Waldorfschule vermittelt. Schwerpunkte sind Beispielsweise Kunst, Sprachgestaltung und Eurythmie. Eurythmie ist eine Tanz- und Bühnenkunst mit der Emotionen, Beziehungen und auch Texte durch Gesten, Farben und Raumformen dargestellt werden können. Eine allgemeine Aussage über die Dauer und die Kosten der Ausbildung kann nicht getroffen werden, da die Zusatzausbildungen von vielen verschiedenen Anbietern angeboten werden und es viele verschiedene Spezialisierungsmöglichkeiten gibt, die unterschiedlich lange dauern. 

Als Quereinsteiger /-in Waldorflehrer /-in werden

Neben dem Waldorfpädagogik-Studium und der Zusatzausbildung gibt es noch die Möglichkeit, als Quereinsteiger /-in Lehrer /-in  an einer Waldorfschule zu werden. Voraussetzung dafür ist, dass du ein pädagogisches Hochschulstudium mit dem ersten Staatsexamen abgeschlossen hast oder eine abgeschlossene Berufsausbildung in einem unterrichtsrelevanten Fach vorweisen kannst. Die Ausbildung erfolgt berufsbegleitend, sodass du ganz einfach deinen aktuellen Job weiter ausführen kannst. Die Ausbildung gibt es aktuell in 16 verschiedenen Städten in Deutschland. Darunter sind Großstädte wie Nürnberg und Berlin, aber auch kleinere Städte, wie zum Beispiel Witten in Nordrhein-Westfalen. 

Ausbildungsschwerpunkte

Die Ausbildung zum /-r Waldorflehrer /-in unterscheidet sich deutlich von der klassischen Lehrerausbildung. An Waldorfschulen wird deutlich mehr Wert auf die persönliche Entwicklung eines Schulkindes und auf die Förderung von Kreativität gesetzt. Dadurch verschieben sich auch die Schwerpunkte einer waldorfpädagogischen Ausbildung. Die Schwerpunkte sind: 

  • methodische und didaktische Grundlagen
  • Evolution des Menschen 
  • Entwicklungsförderung 
  • persönliche Förderung 
  • Eurythmie 
  • Entwicklung von kreativen Unterrichtskonzepten

Die Aufgaben des /-r Waldorflehrers /-in 

Zunächst ist die Aufgabe eines /-r Waldorflehrers /-in die Schüler /-innen auf das Berufsleben vorzubereiten. Waldorfschulen machen dies allerdings nach einem anderen Konzept wie öffentliche Schulen. Als Waldorflehrer /-in setzt du viel auf die persönliche Entwicklung jedes /-r einzelnen Schülers /-in und gehst individuell auf die Bedürfnisse ein. Dadurch, dass du nicht so strikt an den Lehrplan der Bundesländer gebunden bist wie öffentliche Schulen, kannst du deinen Unterricht frei und kreativ gestalten. Genau das wird auch von dir erwartet. Die Entwicklung innovativer Unterrichtskonzepte und die Förderung vom kreativen Bewusstsein gehört nämlich genau so zu deinen Aufgaben wie die Vermittlung von Lehrinhalten.

Auf einen Blick

Deine Aufgaben

  • Innovative Unterrichtsmethoden: Du entwickelst neue Unterrichtsmethoden und wendest sie im Schulalltag an.
  • Individuelle Entwicklung fördern: Du legst besonderen Wert auf die individuelle Entwicklung deiner Schüler /-innen. 
  • Kreativität fördern: In deinem Unterricht förderst du die Kreativität deiner Schüler /-innen.

Gehalt: So viel verdienst du als Waldorflehrer /-in

Das Gehalt von Waldorflehrer /-innen ist nicht einheitlich geregelt, da die privaten Hochschulen ihre Lehrer /-innen alle unterschiedlich bezahlen. Im Durchschnitt verdienst du als Waldorflehrer / -in zwischen 2500 und 3000 Euro brutto im Monat. Damit verdienen sie deutlich weniger als ihre Kolleginnen und Kollegen an den öffentlichen Schulen und gehören im Gegensatz zu Gymnasiallehrer /-innen nicht zu den bestbezahlten Berufen. Außerdem kannst du als Waldorflehrer /-in nicht auf eine Verbeamtung und somit nicht auf ein einheitliches Lehrer-Gehalt hoffen. Grund dafür ist, dass du nicht an einer staatlichen Schule lehrst, sondern alle Waldorfschulen privat organisiert sind. 

Die Weiterbildungsmöglichkeiten

Als Waldorflehrer /-in musst du dich ständig weiterbilden, um deiner Aufgabe des kreativen Arbeitens und der Entwicklung von innovativen Unterrichtskonzepten gerecht zu werden. Da immer neue Ideen und Konzepte entwickelt werden, gibt es in jedem Bereich der waldorfpädagogischen Ausbildung eine Vielzahl an Weiterbildungsmöglichkeiten. Beispielsweise kannst du dich in der pädagogischen Psychologie weiterbilden, um noch spezieller auf deine Schüler /-innen eingehen zu können und sie in ihrer Persönlichkeit zu fördern. Aber auch Seminare für Mobbingprävention, Eurythmie, Inklusion oder auch im musikalischen Bereich sind Möglichkeiten, um dich als Waldorflehrer /-in zu entwickeln und deinem Unterricht und dem Schulleben neue Impulse zu geben. 

Überblick: die wichtigsten Infos zum Beruf des /-r Waldorflehrer /-in 

  • Als Waldorflehrer /-in bist du nicht an einen strikten Lehrplan gebunden.
  • Von dir werden Kreativität und innovative Unterrichtsmethoden erwartet.
  • Als Waldorflehrer /-in gibt es regelmäßige Weiterbildungsangebote.
  • Du verdienst zwischen 2.500 und 3.000 Euro brutto im Monat.

Alternative Berufe

Sollte der Beruf als Waldorflehrer /-in doch nichts für dich sein, du möchtest aber trotzdem im Lehrberuf aktiv sein, könnten diese alternativen Berufe etwas für dich sein: 

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