Spieleentwickler: Gehalt zwischen Mindestlohn und Reichtum

Patricia Schmidt - 26.03.2024

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Dein Weg zum Job und Gehalt als Spieleentwickler /-in

Spiele auf PC, Konsole oder auf dem Smartphone sind dein Hobby? Glückwunsch, das ist schon mal eine wichtige Voraussetzung, um Spieleentwickler/-in zu werden. Aber mit der Liebe zum Spiel allein ist es nicht getan. 

Spieleentwicklung ist ein Prozess, in dem viele verschiedene Spezialisten /-innen mitarbeiten. Du kannst zum Beispiel als 2D- oder 3D-Künstler /-in in die Entwicklung gehen, als Programmierer /-in oder als tatsächliche /-r Game-Designer/-in, also als die Person, die das Gameplay, das Szenario und alles drumherum ersinnt. Für alle Bereiche gibt es an privaten und mittlerweile auch an öffentlichen Hochschulen Studiengänge.

Was tun Spieleentwickler /-innen?

Computer- und Videospiele sind ein komplexes Medium, das unterschiedlichste Disziplinen und Kunstformen zusammenbringt. Schreiber /-innen und Designer /-innen schreiben Storys, Texte und Dialoge, Grafiker /-innen und Künstler /innen zeichnen und modellieren Figuren und Welten. Videos und Kamerafahrten müssen inszeniert werden und Ton und Musik müssen auch stimmen. Am Ende muss das Gameplay auch noch Spaß machen und fehlerfrei sowie flüssig auf verschiedenen Systemen sollte das Ganze auch noch laufen.

Die Bezeichnung "Spieleentwickler /-in" ist daher etwas ungenau. Während sich Musiker /-innen noch relativ klar abgrenzen lassen, ist es gerade in kleinen Teams nicht ungewöhnlich, dass sich die Aufgaben Game-Design, Programmierung und Projektmanagement alle in einer Person vereint finden. In größeren Studios gibt es für alles Spezialisten /-innen, aber es schadet sicherlich nicht, wenn der/die Spieledesigner /-in auch ein wenig programmieren kann.

Ausbildung, Studium oder Quereinstieg: So wirst du Spieleentwickler /-in

In kreativen Branchen zählt, was du kannst. Nach deinem Zeugnis wirst du selten gefragt. Das macht diese Branchen offen, vielfältig und interdisziplinär. Und somit auch für Quereinsteiger attraktiv. Das gilt auch für die Spiele-Industrie. Du kannst programmieren, zeichnen, 3D-Modelle erstellen oder dir Spielmechanismen, Geschichten und Szenarien ausdenken? Klasse! Nur: Wie willst du beweisen, was du drauf hast? Eine Möglichkeit ist "learning by doing”: Zeichne, male, entwickle, modelliere, programmiere etwas für dein Portfolio. Erstelle eine (virtuelle) Mappe, mit deinen Werken. Das können Bilder, Konzepte, Software oder anderes sein. Im besten Fall hast du sogar schon an einem ambitionierten Hobby- oder Low-Budget-Spieleprojekt, das du vorzeigen kannst, mitgearbeitet.

Die zweite Möglichkeit ist das Studium oder eine Ausbildung. Man muss nicht studiert haben, um illustrieren zu können, aber ein entsprechender Studiengang vermittelt dir, was eine /-n Art Designer /-in von einem /-r Grafiker /-in unterscheidet. Auch programmieren kannst du dir vielleicht selbst beibringen. Beim Tätigkeitsfeld Production oder Game Design wird es schon schwieriger mit der Autodidaktik. 

Gut zu wissen

Programmierer /-innen können ihr Handwerk im Informatikstudium oder in einer Ausbildung zum/zur Fachinformatiker /-in für Anwendungsentwicklung. Den kreativen Bereich decken Studiengänge in Design oder Gestaltung an Unis, Kunsthochschulen und Fachhochschulen ab. Noch in den 2000er Jahren waren Studiengänge zu "Game Design" fast nur an teuren privaten Hochschulen zu finden. Mittlerweile gibt es auch öffentliche Hochschulen, an denen man dieses Fach studieren kann.

Gehalt als Spieleentwickler: Alles was du wissen musst!

Die Spielebranche ist nicht gewerkschaftlich organisiert, daher gibt es auch keine Tarifverträge oder ähnliches. Das bedeutet, dass die Gehälter von Studio zu Studio oder auch innerhalb eines Unternehmens extrem unterschiedlich sein können. Insgesamt spricht man auch in dieser Branche nicht gerne übers Geld, darum gibt es ganz verschiedene und ungenaue Angaben. Um Transparenz und Vergleichbarkeit zu schaffen, legten Spieleentwickler /-innen aus der ganzen Welt im Netz ihre Gehälter offen. Auf den Hashtag #GameDevPaidMe gehen wir unten gleich noch näher ein. Doch zuerst wollen wir uns die verfügbaren Mittelwerte ansehen und im Anschluss, welchen Einfluss die oben genannten Faktoren haben.

Insgesamt reicht die Spanne von "gar kein festes Gehalt" bei hoffnungsvollen Start-ups und Indie-Studios über Mindestlohn und die genannten 41.000 Euro bis hin zu 220.000 britischen Pfund (rund 256.000 Euro). (Alle Gehaltsangaben in diesem Artikel verstehen sich als Bruttolohn, also vor Abzug der Steuern und sonstiger Abgaben.) Als Einstiegsgehalt in Deutschland kannst du im Schnitt mit ca. 28.700 Euro rechnen. Doch Vorsicht: Das ist lediglich ein Durchschnittswert!

Einstiegsgehalt

Die Angaben für ein Einstiegsgehalt schwanken zwischen monatlich 2.000 Euro (kleinere Spielestudios) und 4.500 Euro (große Konzerne), also 24.000 Euro und 54.000 Euro brutto im Jahr. Dabei befindet sich am unteren Ende der Skala, wer in der Qualitätssicherung arbeitet (also meist als Spieletester /-in). Wer mit einem Master-Abschluss in Informatik als Programmierer /-in, vielleicht sogar mit Spezialisierung in Künstlicher Intelligenz, einer bestimmten Programmiersprache oder Engine sowie mit Erfahrung in Projektarbeit, ins Berufsleben startet, kann mit den höheren Beträgen auf seinem Konto rechnen. Denn in der Spieleentwicklung werden Programmierer /-innen in der Regel besser entlohnt als die kreativen Köpfe. Zum einen folgt das der Logik "Ideen haben viele; umsetzen können sie nur wenige". Wer gut programmieren kann, ist also sehr gefragt. Zum anderen besteht die Konkurrenz zu anderen IT-Bereichen. Programmierer /-innen können ihre Fähigkeiten schließlich auch etwa in einer Bank oder in der Entwicklung seriöser Software einsetzen. Dort verdienen sie sogar 15 bis 40 Prozent mehr als in der Spieleindustrie! Mit etwas höheren Gehältern versuchen die Spielestudios, die Talente in der Branche zu behalten.

Durchschnittsgehalt

Manchmal liest man, dass das Durchschnittsgehalt für Spieleentwickler /-innen bei rund 41.000 Euro im Jahr liegt. Doch der Durchschnitt ist ein tückisches Maß, denn einzelne Ausreißer nach oben oder unten können den Wert stark verändern und so das Bild verzerren. Außerdem ist die Datenlage relativ dünn. Nicht alle Entwickler /-innen geben ihr Gehalt preis. So heißt es auf der Arbeitgeber-Bewertungsplattform Glassdoor.de, dass das höchste Monatsgehalt als Spieleentwickler /-in in Deutschland bei 3.795 Euro brutto liegt. Es ist klar, dass da wohl kein deutscher Lead-Designer sein Gehalt eingetragen hat.

Gehaltsaussichten

Die Computerspiel-Branche ist umsatzstärker als Hollywood – und wächst mit jedem Jahr. Nicht zuletzt Mobile-Games sind auf dem Vormarsch. Dies ist auch der Sektor, in dem sich in Deutschland viel tut. Darüber hinaus sind natürlich die USA und Japan, aber auch Kanada, Frankreich und Großbritannien Länder mit großen Industrien.

2020 gab es in Deutschland 622 Betriebe, die Computerspiele entwickeln und vermarkten. Diese beschäftigten 10.071 Menschen. Die Hälfte von ihnen stand bei den 35 größten Unternehmen in Lohn und Brot; die andere Hälfte verteilt sich auf die knapp 600 restlichen kleinen und mittelgroßen Betriebe. Die Umsätze in der Branche wachsen, auch die Zahl der Firmen nimmt jedes Jahr zu – die Zahl der Beschäftigten aber sinkt von Jahr zu Jahr. Keine rosigen Aussichten, weshalb es viele Spieleentwickler /-innen ins Ausland zieht.

Arbeitsbedingungen: Der gefürchtete Crunch

Viele sehen in der Spieleentwicklung ihren Traumjob: Endlich das erschaffen, was dich jahrelang fasziniert und begleitet hat. Nun sind Spielestudios und Publisher auch Unternehmen wie jedes andere auch und damit gewinnorientiert. Das kann dazu führen, dass sie die Passion ihrer Mitarbeitenden ausnutzen. Immer öfter hört man von den großen Studios, dass es vor Veröffentlichung eines Titels zum sogenannten Crunch kommt. Damit das Spiel rechtzeitig fertig wird, werden Sonderschichten geschoben. Wochenenden sind gestrichen, Arbeitstage können zwölf und mehr Stunden lang werden – die Mehrarbeit bleibt "natürlich" unbezahlt. Das kann wochen- oder sogar monatelang so gehen. Wer nicht mitmacht, kann gekündigt werden und taucht womöglich nicht im Abspann des Spiels auf – und hat somit keinen Nachweis, daran mitgearbeitet zu haben.

Auch in kleinen Indie-Studios geht es nicht immer rosig zu. Die künstlerische Freiheit und ökonomische Unabhängigkeit gehen oft mit finanzieller Unsicherheit einher. Ein Lichtblick: Hier ist der/die Chef /-in wahrscheinlich genauso ein Idealist wie du und schiebt dieselben unbezahlten Überstunden wie du.

Einflussfaktoren

In der Spieleentwicklung macht es also finanztechnisch große Unterschiede, wo und in welcher Position du arbeitest. Wie viel du als Spieleentwickler/-in verdienen kannst, lässt sich daher nicht mit einem Satz beantworten. Denn das Gehalt hängt von mindestens fünf Faktoren ab:

  • Die Größe des Unternehmens
  • Deine Berufserfahrung und Position
  • Deine konkrete Aufgabe
  • Das Land, in dem du arbeitest
  • Dein Geschlecht

1. Die Größe des Unternehmens – Willst du Geld oder Freiheit?

Die Spielebranche ist wahnsinnig divers. Einerseits gibt es große Konzerne, die Milliardenumsätze machen, und auf der anderen Seite des Spektrums entstehen im Indie-Bereich immer noch Spiele von Einzelpersonen ohne kommerzielle Interessen. An dem Spiel "Assassin’s Creed: Origins" von Ubisoft haben über vier Jahre hinweg rund 900 Menschen gearbeitet. Ubisoft selbst beschäftigt insgesamt 18.000 Mitarbeiter /-innen weltweit; allein im Studio Montreal, in dem die "Assassin’s Creed"-Spiele entstehen, arbeiten 3.200 Menschen.

Demgegenüber kann man ein Studio wie Backwoods Entertainment aus Bochum nennen, das aus drei jungen Männern besteht und sich in der Entwicklungsphase eines Spiels mithilfe von Wirtschaftsförderungen über Wasser hält. Ein solches Indie-Studio hat natürlich keine steile Hierarchie mit Lead- und Chief-Designern, die 100.000 Euro und mehr verdienen. Im Gegenteil sind viele Indiestudios sogar Hobbyprojekte, die eventuell irgendwann Geld abwerfen. Dafür sind sie in ihrer künstlerischen Entfaltung freier.

2. Deine konkrete Aufgabe

Programmierer /-innen verdienen mehr als Künstler /-innen: Die unterschiedlichen Gewerke in der Spieleentwicklung verdienen unterschiedlich viel. Das IT-Recruiting-Unternehmen SkillSearch hat 2021 eine Erhebung zu Lohn und Zufriedenheit in der Games-Branche weltweit veröffentlicht. Derzufolge verdienen in West- und Nordeuropa wie folgt: (alle Angaben sind Brutto-Löhne)

Branche Gehalt
Spieletester /-innen und QA-Mitarbeiter /-innen ca.  35.000 (Mittelbau) – 48.000 Euro (Lead- und Manager-Positionen)
Mitarbeiter /-innen im kreativen und künstlerischen Bereich (Illustration, Musik, Grafik) 39.000–52.000 Euro
Game-Designer /-innen  39.000–58.000 Euro
Programmierer /-innen  40.000–63.000 Euro
Mitarbeiter /-innen im Bereich Production  42.000–75.000 Euro

3. Deine Berufserfahrung 

Wer als Spieleentwickler /-in in einem mittleren bis großen Studio einsteigt, hat gute Aufstiegschancen, die auch mit steigendem Gehalt einhergehen. Die SkillSearch-Erhebung von SkillSearch liefert weltweite Zahlen für die Games- und Interactive-Branche

  • So liegt das Einstiegsgehalt in der Spieleentwicklung in Deutschland im Schnitt bei ca. 28.700 Euro.
  • Etablierte Spieleentwickler/-innen im Mid-Level verdienen durchschnittlich bereits 40.000 Euro im Jahr.
  • Senior-Entwickler/-innen bekommen knapp 55.000 Euro.
  • In der Lead/Manager-Position sind es dann noch einmal 5.000 Euro mehr.

4. Das Land, in dem du arbeitest: Traumziel USA?

Die Vereinigten Staaten sind das Land, in dem es die höchsten Aufstiegschancen, aber auch das höchste Einstiegsgehalt gibt. Aber auch hier sind die Zahlen wieder mit einer Prise Salz zu genießen, diesmal sogar in zweifacher Hinsicht. Gerade in den USA sind die Einkommensunterschiede sehr hoch. Viele Entwickler /-innen beginnen ihre Arbeit für einen Mindestlohn, können nach ein paar Karriereschritten aber wesentlich mehr verdienen als ihre Kollegen /-innen in Europa.

  1. So liegt das Durchschnittsgehalt für Lead Designer /-innen in Europa und Kanada zwischen 58.000 und 68.000 Euro, in den Staaten hingegen bei 116.000 Euro (jeweils brutto).
  2. Die Lebenshaltungskosten und Steuersysteme in den unterschiedlichen Ländern sind sehr unterschiedlich. Wer in Osteuropa 60.000 Euro verdient, kann sich wegen der geringeren Lebenshaltungskosten mehr erlauben als mit demselben Geld in Norwegen. In den USA hingegen muss man seine Krankenversicherung vollständig selbst finanzieren. 100.000 US-Dollar Verdienst im Jahr sind also ungefähr vergleichbar mit 70.000–80.000 Euro hierzulande.

5.Unterschiede zwischen Männern und Frauen

Es ist leider so: Die Spielebranche ist nicht nur von Männern dominiert, sondern sie verdienen im Durchschnitt auch etwas mehr. Die Gründe dafür können unterschiedlich sein. Die Arbeitsbedingungen in der Branche sind nicht sehr familienfreundlich (s. unten); außerdem arbeiten mehr Männer in Führungspositionen. Nichtsdestotrotz stellen sich die Zahlen wie folgt dar:

  • Mehr als 75 Prozent der Beschäftigten in der Spieleentwicklung sind männlich.
  • In Nord- und Westeuropa verdienen Männer in der Spieleentwicklung im Gesamtschnitt etwas mehr als 59.000 Euro vor Steuern; Frauen kriegen etwas mehr als 45.000 Euro.
  • Ungewöhnliche Nachrichten aus Großbritannien: Dort verdienen Frauen im Junior- und Mid-Level im Schnitt sogar etwas mehr als die Männer.

#GameDevPaidMe – Spieleentwickler /-innen legen ihr Gehalt offen

2020 trendete erstmals der Hashtag #gamedevpaidme auf Twitter. Unter diesem Schlagwort ("Spieleentwicklung zahlte mir") sorgten Beschäftigte aus der Spieleindustrie aus der ganzen Welt für mehr Transparenz in Sachen Gehalt. Im Sommer 2021 lebte der Hashtag wieder auf, denn vielen Programmierer /-innen und Game-Designer /-innen ist es ein Anliegen, für gerechte Bezahlung überall zu sorgen. Erstaunlicherweise sind die Reaktionen aus Deutschland recht verhalten und schwer zu finden. Die Tweets zeigen ganz unterschiedliche Entwickler /-innen-Karrieren, denn sie enthalten oft nicht nur Gehaltsangaben, sondern auch Positionen, Unternehmens- und Jahresangaben. Hier zwei zufällige Beispiele:

Roxie Vizcarra (@roxination) hat fast zwei Jahre bei Rockstar Games in New York als Illustratorin/Grafikerin und Senior-Illustratorin u. a. an den beiden "Red Dead Redemption"-Spielen mitgearbeitet. 2009 verdiente sie 75.000 Dollar. Seit 2011 erhielt sie jedes Jahr eine Gehaltserhöhung. Im "GTA V"-Jahr 2013 bekam sie 85.000 Dollar, bis es 2019 schließlich 135.000 Dollar waren. Boni sind nicht in den Angaben enthalten.

Andy Bond (@LegoCylon) zeigt enorme Unterschiede zwischen "einfachen" Mitarbeiter /-innen und Führungskräften auf: Er war im Jahr 2000 als Unterstützender Software-Ingenieur bei Blizzard ("Warcraft", "Diablo") beschäftigt. Dafür bekam er 45.000 Dollar im Jahr. Zwanzig Jahre später war er Leitender Software-Ingenieur, was ihm ein Jahresgehalt von 235.000 Dollar einbrachte. Zusätzlich erhielt er eine Gewinnbeteiligung sowie Aktienoptionen. Außerdem gibt er an, insgesamt über eine Million Dollar in unterschiedlichen Boni erhalten zu haben.

Nicht jede /-r Spieleentwickler/ -in traut sich, öffentlich über sein/ihr Gehalt zu sprechen. Darum wurden im Zuge dieser Transparenzoffensive unterschiedliche anonyme Datenbanken angelegt, in denen Beschäftigte ihre Angaben machen können, ohne Folgen vom Arbeitgeber zu fürchten.

  • GameDev Salaries / Gehälter in der Spieleentwicklung weltweit
  • GameDev Salaries UK / Gehälter in der Spieleentwicklung Großbritannien
  • GameDev Salaries SWE / Gehälter in der Spieleentwicklung Schweden

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FAQ: Häufige Fragen

Wie viel verdient man als Game Designer netto?

Alle in diesem Artikel genannten Beträge sind Brutto-Gehälter, das heißt, der Lohn vor Steuern und anderen Abzügen. Den größten Anteil daran hat die Einkommenssteuer. Je mehr du verdienst, umso höher ist der Prozentsatz. In Deutschland beträgt die EInkommenssteuer zwischen 14 Prozent und 45 Prozent der Bruttolohns. Hinzu kommen Abzüge wie Sozial-, Renten- und Arbeitslosenversicherung, außerdem die Krankenversicherung sowie eventuell Kirchensteuer. Eine Beispielrechnung: Du verdienst als Junior-Programmierer in Deutschland 2.400 Euro brutto im Monat. Da du nicht verheiratet bist, hast du die Steuerklasse I, und Kinder hast du auch nicht. Von diesen 2.400 Euro zahlst du 253,50 Euro Einkommenssteuer. Die Kirche zwackt zusätzlich 22,81 Euro ab. Die gesamten Pflegeversicherungen zahlen zur Hälfte du, zur Hälfte dein Arbeitgeber. Dein Anteil beläuft sich auf 477 Euro. Somit bleiben dir am Ende 1.646,69 Euro netto von deinem Gehalt übrig. In anderen Ländern kann die Situation allerdings ganz anders aussehen. In den USA etwa gibt es keine gesetzliche Krankenversicherung, die zudem zum Teil von deinem Arbeitgeber übernommen wird.

Wie kann ich Spieleentwickler /-in werden?

Neben der Lust am Computerspielen sind handfeste Fähigkeiten ein Muss, wenn du Spieleentwickler /-in werden willst. Wie in vielen kreativen Berufen zählt nicht dein Abschlusszeugnis, sondern das, was du in deinem Fach drauf hast. Daher stehen auch die Chancen für Quereinsteiger nicht schlecht, in die Spieleentwicklung einzusteigen. Zeichnen und programmieren kannst du dir selbst beibringen. Es schadet aber auch nicht, Grafikdesign oder Informatik zu studieren. Fähigkeiten in Sachen Production, Projektmanagement und Game- oder Level-Design sind da schon schwerer zu erlernen. Eine Möglichkeit wäre, bei einem nicht-kommerziellen oder low-budget Indie-Spieleprojekt Erfahrungen zu sammeln. Es gibt aber auch Game-Design-Studiengänge an privaten und mittlerweile auch einigen wenigen öffentlichen Hochschulen, in denen genau diese Fähigkeiten vermittelt werden.

Wie viel verdient man als Spieleentwickler /-in im Monat?

Wie viel ein /-e Spieleentwickler /-in verdient, hängt davon ab, was genau er/sie tut (Game Design, Programmierung, Production/Projektmanagement, Grafik und Art Design u. a.), und wie viel Berufserfahrung er/sie mitbringt. Programmierer /-innen verdienen z. B. etwas mehr als Grafiker /-innen. Je länger du dabei bist, umso mehr kannst du auch verdienen. Außerdem zahlen große Unternehmen in der Regel mehr als kleine Studios; in den USA mehr als in Deutschland. Damit reicht die Spanne des Gehalts für Spieleentwickler /-innen von weniger als Mindestlohn bis zu mehr als 150.000 Euro brutto im Jahr.

Das Spieleentwickler-Gehalt im Überblick

  • Die Computerspiel-Industrie in Deutschland ist sehr klein. Darum zieht es viele Spieleentwickler /-innen ins Ausland, etwa nach Großbritannien, USA oder Kanada.
  • Die Einkommensunterschiede sind sehr groß. Das durchschnittliche deutsche Einstiegsgehalt von ca. 41.000 Euro ist daher mit Vorsicht zu genießen.
  • Wer Erfahrung mitbringt und/oder sammelt, kann mit regelmäßigen, teils erheblichen Gehaltserhöhungen rechnen.
  • Besonders Programmierer /-innen sind in der Spiele-Branche einerseits gefragt, verdienen hier aber deutlich weniger als in anderen Branchen.
  • Wer sich auf Gehaltsverhandlungen vorbereiten will, sollte den Twitter-Hashtag #GameDevPaidMe und die GameDev-Salaries-Datenbanken im Auge behalten.

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