Der Lebenslauf - Kein Mut zur Lücke

Dein perfekter Lebenslauf

Karriere-Experten sind sich einig: Der Lebenslauf ist der Kern einer jeden Bewerbung. UNICUM BERUF EXTRA verrät, wie Sie hier punkten können.

Text: Denise Haberger

 

 

Die Zeiten ändern sich. Während noch vor einigen Jahren das Anschreiben als Nonplusultra galt, avanciert der Lebenslauf in jüngster Zeit immer mehr zum „Star“ einer Bewerbungsmappe. Personaler gehen zunehmend dazu über, sich primär den beruflichen Werdegang eines potenziellen Arbeitnehmers anzusehen. „Viele Profis lesen erst einmal den Lebenslauf und entscheiden danach, ob es überhaupt Sinn macht, sich mit den aufwändig zu lesenden Zeugnissen oder mit den häufig beim Leser zu Frustrationen führenden Anschreiben zu beschäftigen“, erklärt Personalberater Dr. Heiko Mell.

Wer mit seinem Lebenslauf nicht überzeugen kann, der hat es schwer im Bewerbungsverfahren einen Schritt weiter zu kommen. Daher ist ein enorm aussagekräftiger Lebenslauf das absoltute Muss. „Er soll die wesentlichen Fakten zu Person und zum Ausbildungsgang erhalten“, so der Personalberater. „Dabei dürfen keine Fragen aufkommen. Die klare Information des Lesers, die absolute Verständlichkeit aller Angaben, die vorsorgliche Beantwortung aller Fragen, die sich ergeben könnten – das ist eine ‚Bringschuld‘ des Kandidaten.“

Der Inhalt

Die klassischen Daten zur Person sind ein absolutes Muss: Name, Geburtstag und Geburtsort, Familienstand, Nationalität oder Kontakmöglichkeiten dürfen auf keinen Fall fehlen. Danach folgender schulische und der berufliche Werdegang. Wichtig dabei sind Daten zu Schulbesuchen, Wehr-/Zivildienst, Praktika, eventuelle Berufsausbildung, Studienbeginn, Hochschule, Fach- und Vertiefungsrichtung des Studiums, Ende des Studiums und frühester Eintrittstermin beim Arbeitgeber. Bei Praktika und ersten Berufserfahrungen sollten Sie nicht vergessen, Ihre dortigen Aufgabenbereiche zu ebenennen. Noten müssen nicht unbedingt gesondert erwähnt werden, unter den Tisch fallen lassen können Sie sie aber nicht. Die beigelegten Zeugnisse müssen nämlich alle Noten enhalten.

Besonders wichtig: Keinen Mut zur Lücke! „Ab dem Studienabschluss ist der lückenlose Nachweis im Lebenslauf unverzichtbar. Nicht vorhandene Zeitangaben ab diesem Datum werden mit „arbeitslos“ gleichgesetzt, damit erhöhen sich die Chancen keinesfalls“, warnt Mell.

Die Reihenfolge

In diesem Punkt herrscht Uneinigkeit. Die einen bevorzugen die in Deutschland übliche Form, die Berufserfahrung chronologisch dazustellen. Zunehmend setzen sich hierzulande aber die amerikanische Variante durch, die mit den aktuellen Daten anfängt, damit bereits beim groben Lesen die wichtigsten Daten ins Auge springen.

Grafische Gestaltung

Personalberater Mell rät zu keinen großen grafischen Spielereien: „Der Lebenslauf soll dem Charakter einer Anlage zu einem seriösen Geschäftsbrief entsprechen. Keine sinnlos gezogenen Striche, keine grau unterlegenen Felder – weniger ist mehr.“ In punkto Grafik ist allerdings deutlich zwischen den einzelnen Berufsgruppen zu differenzieren. „Unterschiedliche Berufsbilder können zu unterschiedlichen Gepflogenheiten auch in der Lebenslaufgestaltung führen“, so Mell weiter. Ein Ingenieur wird wahrscheinlich nicht so kreativ sein müssen, wie etwa ein Kommunikationswissenschaftler, der sich bei einer Werbeagentur bewirbt.

Das Foto

Das ist ein überaus wichtiger Faktor beim Lebenslauf, schließlich fällt der erste Blick oft auf das Foto. Ein professionell fotografiertes Portraitbild ist deshalb Pflicht – hier sollten Sie auch ein paar Euro mehr investieren. Finger weg von Automatenaufnahmen oder gar Urlaubsfotos. In  Sachen Kleidung gilt: Egal welche Branche, mit seriöser Kleidung kann man nicht falsch machen. Für Männer ist Hemd, Krawatte und Jackett, und für Frauen Bluse und Blazer angesagt. Grelle Farben sind tabu. Direkt in die Kamera blicken und dabei freundlich lächeln – damit strahlen Sie Sympathie aus. Am besten im Vorfeld zuhause vor dem Spiegel üben.
Nicht unpraktisch: Lassen Sie sich vom Fotografen auch die Bilddatei geben, dann sind Online-Bewerbungen kein Problem.

Der Abgang

Am Schluss eines jeden Lebenslaufes die Unterschrift nicht vergessen. Damit bürgen Sie für die Richtigkeit Ihrer Angaben. Im Zweifel können bewusst falsch gemachte Angaben nämlich strafrechtlich relevant sein.

 

Zurück zu den Ratgebern