Das wollen Personaler wirklich wissen

Barbara Kotzulla - 17.02.2016

Personaler Fragen

Souverän auf Personaler-Fragen antworten: eine Sache der Vorbereitung | Foto: Thinkstock/Deklofenak

1. Erzählen Sie von sich selbst!

Die Ur-Frage aller Personaler, welche direkt das Wichtigste klären soll: Passt du in das Unternehmen und ins Team überhaupt hinein? Auf diese offene Frage solltest du in jedem Fall vorbereitet sein. Und in jedem Fall solltest du erst von deiner beruflichen Entwicklung und später – und nur wenn es passt! – von deinem Privatleben erzählen.

2. Warum sollten wir gerade Sie einstellen?

Im Vorfeld eines Bewerbungsgesprächs solltest du die ausgeschriebene Stelle noch einmal eingehend mit deinem Profil vergleichen. Schließlich will das Unternehmen wissen, welche Verbindung du zwischen den Anforderungen und deinen Fähigkeiten knüpfen kannst.

Gut vorbereitet ist es leicht, auf offensive Fragen wie diese gelassen zu reagieren. Bei Anforderungen, die du nicht erfüllen kannst, solltest du deine Bereitschaft zur Weiterbildung betonen.

3. Was haben Sie bisher gemacht?

Als Antwort solltest du kurz und knapp deinen beruflichen Werdegang zusammenfassen und dabei vor allem auf den "roten Faden" hinweisen, der dich letztendlich zu der Bewerbung bei dem Unternehmen geführt hat.

Es ist vollkommen normal, dass der Personaler auf gewisse Akspekte und Stationen deines Lebenlaufs noch einmal näher zu sprechen kommt. Lücken und Unstimmigkeiten in deiner Laufbahn solltest du sachlich erklären können. Schlecht über eine alten Arbeitgeber zu reden ist tabu!

4. Wie schätzen Sie die aktuelle Marktsituation ein?

In einem Bewerbungsgespräch werden immer wieder deine Kompetenz und deine fachliche Eignung abgefragt. Hol dir im Vorfeld so viele Informationen wie möglich über das Unternehmen und die Branche ein. Weißt du auf eine Fachfrage dennoch partout keine Antwort, bleib ehrlich: Blender wirken unsympathisch und werden schnell durchschaut.

 

5. Was wir Ihr bislang größter beruflicher Erfolg?

Hier geht es nicht darum, mit Leistungen zu prahlen – vielmehr will dein potenzieller neuer Arbeitgeber wissen, was dir bei der Arbeit wichtig ist, was dir daran Spaß macht und was dich motiviert. Denk einfach an ein konkretes Erfolgserlebnis zurück, z.B. an den Abschluss eines schwierigen Projekts oder an ein Lob von deinem Vorgesetzten. 

6. Warum haben Sie sich ausgerechnet bei uns beworben?

"Ich habe ihre Stellenanzeige gesehen und mir gedacht, dass ich mich bewerben könnte" – Wer meint, mit einer solchen Antwort zu punkten, liegt komplett daneben. Es gilt vielmehr, den Personaler oder Chef von der eigenen Motivation zu überzeugen. Mach deutlich, dass du dich ausführlich mit dem Unternehmen beschäftigt hast und, dass deine beruflichen Qualifikationen genau dem geforderten Profil entsprechen. Zeig, dass du der/die Richtige für den Job bist! 

7. Was wissen Sie über unser Unternehmen?

Der Arbeitgeber stellt dich auf den Prüfstand: Wie gut hast du dich auf das Vorstellungsgespräch vorbereitet? Wie ernst ist es dir mit der Bewerbung? Tatsächlich fragen einige Personaler konkrete Fakten wie Jahresumsatz oder Mitarbeiterzahlen ab. Sei auf alles gefasst, bleib entspannt – und versuch vor allem nicht, irgendwelches Wissen vorzugaukeln.

8. Wo wollen Sie beruflich in 3 Jahren stehen?

Hier geht es um drei Dinge: Loyalität, Motivation und Lernbereitschaft. Mach deutlich, dass du dich mit dem Unternehmen identifizieren und dir dort deine berufliche Zukunft vorstellen kannst. Erkläre, warum die Anstellung eine wichtige Etappe in deiner Laufbahn darstellt und in welche Richtung du dich entwickeln willst.

Rede offen über deine Wünsche, aber frag zugleich auch nach deinen Möglichkeiten. 

9. Wie sieht Ihr typischer Arbeitstag in Ihrem jetzigen Job aus?

Auf den ersten Blick betrachtet, will der Personaler hier erfragen, ob du eher Teamplayer oder Einzelkämpfer bist, ob du eigeninitiativ und strukturiert arbeiten kannst. Auf der anderen Seite geht es um die Frage, warum du deinen Job wechseln willst. Lass dich an dieser Stelle nicht dazu verleiten, schlecht über deinen alten Job zu reden. Begründe deinen Stellenwechsel lieber mit der Suche nach neuen Herausforderungen.

10. In welcher Umgebung arbeiten Sie am liebsten?

Eigentlich gibt es auf diese Frage nur eine richtige Antwort: "Am liebsten arbeite ich im Team". Eigenbrötler werden in keinem Unternehmen gerne gesehen. Am besten führst du dazu noch einige Beispiele aus deinem Arbeitsleben auf, in denen es besonders auf Teamwork ankam.

11. Welche Hobbys und Interessen haben Sie?

Bei der Beantwortung dieser Frage gelten zwei einfach Regeln. Erstens: Bleib locker, offen und ehrlich. Zweitens: Der Personaler muss nicht alles wissen. Dein Liebesleben gehört ebenso wenig ins Bewerbungsgespräch wie spleenige Angewohnheiten. Dass du Katzenfiguren sammelst oder stundenlang Bongotrommel spielst, mag auf deine Freunde sympathisch wirken, einen potenziellen Arbeitgeber schreckt so etwas ab.

Mit einem kleinen Plausch über Sport oder das nächste Urlaubsziel kann man (fast) nichts falsch machen. Letztendlich wird hier nur ausgelotet, ob man sich "riechen" kann und ob du ins Team passt.

12. Was sind Ihre größten Stärken und Schwächen?

Die Frage nach den Stärken ist meist einfacher zu beantworten als die nach den Schwächen. Schließlich versucht man im Bewerbungsgespräch die ganze Zeit über, auf seine Vorzüge hinzuweisen. Du solltest dem Personaler nicht all deine schlechten Angewohnheiten preisgeben, nenne lieber ein paar harmlose negative Eigenschaften. Oder erzähl einfach, dass du schon immer eine bestimmte Fremdsprache lernen wolltest, du aber noch nie dazu gekommen bist. Beispiele, wie du deine Schwächen erfolgreich überwunden hast, kommen gut an. Wichtig ist, dass du auch bei persönlichen Fragen Gelassenheit und Selbstbewußtsein ausstrahlst.

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