Arbeitgeber-Rankings – eine gute Orientierungshilfe?

Almut Steinecke  -  17.02.2016  |  Lesedauer: 6 Minuten

Arbeitgeberrankings

Rankings: Ein Wettrennen der Top-Arbeitgeber um die besten Bewerber? | Foto: Thinkstock/erhui1979

Die Suche nach dem idealen Arbeitgeber

UNICUM: Herr Lake, seit wann erstellt Universum Arbeitgeber-Rankings?
Stefan Lake: Universum wurde 1988 von Lars Henrik Friis Molin gegründet, als er noch ein MBA-Student in Stockholm war. Er bemerkte damals, dass Arbeitgeber und Studierende in verschiedenen Welten leben, die kaum ein Verständnis füreinander haben. Für ein Studentenmagazin führte er deshalb erste Umfragen durch, in denen Studierende zu Arbeitgebern befragt wurden. Heute ist Universum der globale Spezialist im Employer Branding. Wir befragen weltweit pro Jahr mehr als 700.000 Studierende und junge Berufstätige zu ihren Arbeitgeberpräferenzen, Karrierevorstellungen und Kommunikationsvorlieben. Diese Ergebnisse sind die Grundlage für das Universum Arbeitgeber-Ranking.

Können Sie die Vorgehensweise für ein Ranking noch exakter auf den Punkt bringen?
Je nach Studienrichtung legen wir den Teilnehmern unserer Umfragen Listen mit bis zu 130 Unternehmen und Organisationen vor und bitten sie zunächst, die Arbeitgeber auszuwählen, die sie grundsätzlich in Betracht ziehen. Daraus wählen die Befragten anschließend bis zu fünf Arbeitgeber aus, für die sie am liebsten arbeiten würden – ihre idealen Arbeitgeber.

Welchen Nutzen ziehen Absolventen aus den Rankings?
Der Nutzen wird deutlich, wenn man sich klarmacht, wie die Rankings zustande kommen: Die Teilnehmer unserer Umfragen werden nicht nur nach ihren fünf idealen Arbeitgebern gefragt, sondern auch, wie sie diese wahrnehmen, was ihnen an einem Arbeitgeber grundsätzlich wichtig ist und welche Karriereziele sie verfolgen.

Autobauer liegen in den Rankings weit vorne

Inwieweit ist es wichtig für Arbeitgeber, in Rankings gut abzuschneiden?
Die Unternehmen erfahren sehr detailliert, wie sie von Studierenden und jungen Berufstätigen wahrgenommen werden und an welchen Stellen sie noch nachbessern müssen: Entspricht zum Beispiel das, was sie in Sachen "Work-Life-Balance" bieten, dem, was sich die Studierenden oder jungen Berufstätigen tatsächlich wünschen? Im "War forTalents" sind Spitzenplatzierungen in den Rankings ein Pluspunkt!

Gibt es Arbeitgeber, denen es wichtiger ist, in Rankings gut abzuschneiden, als anderen?
Unternehmen aus unbeliebteren Branchen, die in Krisen geraten sind oder denen Eigenschaften zugeschrieben werden, die die Bewerber eher ablehnen, haben es natürlich schwerer als Unternehmen, die in einer Boom-Branche tätig sind und als "cool" wahrgenommen werden. Die Banken tun sich beispielsweise nach wie vor schwer, ebenso die Energieversorger oder Unternehmensberater. Sie alle bemühen sich deshalb ganz besonders, zu zeigen, was sie als Arbeitgeber zu bieten haben.

Welche Arbeitgeber werden denn immer beliebter?
In unseren Rankings liegen seit Jahren die Autobauer ganz vorn – und zwar sowohl bei den Studierenden als auch bei den jungen Berufstätigen. Das Führungstrio bilden Audi, BMW und Porsche. Warum? Sie bieten den jungen Talenten genau das, was für diese besonders wichtig ist: ein attraktives Grundgehalt, vielfältige Arbeitsaufgaben und eine sichere Anstellung.

Wie wichtig ist das eigene Bauchgefühl?

Ist es besser, ein Ranking als Orientierungshilfe für seine Arbeitgeber-Wahl zu nutzen, als auf das eigene Bauchgefühl zu hören?
Das Bauchgefühl ist ein ganz wichtiger Indikator! Aber natürlich sollte man hinterfragen, wodurch das Bauchgefühl denn zustande gekommen ist. Und schon ist man auf dem richtigen Weg. Man sollte sich immer fragen, was einem an einem Unternehmen wichtig ist, und den Arbeitgeber dann so wählen, dass dieser den eigenen Erwartungen möglichst nahekommt. Klingt vielleicht banal. Ist es aber nicht!

Arbeitgeber-Rankings kurz & kompakt

  • In Deutschland gehört neben Universum Trendence zu den populärsten Anbietern von Top-100-Arbeitgeber-Rankings. Beide fokussieren sich auf Wirtschaftswissenschaftler, Ingenieure und ITler. Gerade bei den vordersten Plätzen unterscheiden sie sich wenig.
  • Weltweit kommt die Mehrheit der attraktiven Arbeitgeber aus den USA, aber Deutschland liegt auf Platz 2. BMW ist weltweit der beliebteste deutsche Arbeitgeber.

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