Stressresistenz: So meisterst du im Job jede schwierige Situation!
Im Alltag gibt es oft stressige Situationen. Stressresistenz kann dabei helfen, sie zu meistern. | Foto: MilanMarkovic/Getty Images
Definition
Stressresistenz ist eine persönliche Kompetenz und bedeutet, dass du widerstandsfähig gegenüber Stress bist. Ein anderes Wort dafür ist zum Beispiel Belastbarkeit. Du bewahrst Ruhe in schwierigen Situationen und zeigst keinerlei Stresssymptome. Durch diesen Soft Skill nutzt du den Stress viel mehr als Ansporn und wandelst ihn so in Motivation um.
Distress vs. Eustress
Stress muss nicht zwingend etwas Negatives sein. In der Wissenschaft unterscheidet man zwischen Distress und Eustress. Distress beschreibt das, was die meisten wahrscheinlich unter Stress verstehen: Ein überfordertes Gefühl, dass dich an deiner Leistung hindert. Eustress hingegen treibt dich zu Höchstleistungen an. Denn: Stresshormone können auch leistungsfähiger machen.
Eustress zeichnet sich dadurch aus, dass er meist nur von kurzer Dauer ist und du das Gefühl hast, die Aufgabe bewältigen zu können. Beispiele dafür sind zum Beispiel die Anspannung eines/einer Profisportlers/-in vor einem Wettkampf oder auch die Aufregung eines Brautpaares vor ihrer Hochzeit. Ob eine Situation als Distress oder Eustress empfunden wird, hängt aber stark von dir selbst und deinen bisherigen Erfahrungen ab. Für einige beutet eine Prüfung zum Beispiel eher positiver Stress, andere können sich vor lauter Panik gar nicht richtig konzentrieren.
Ursachen für Stress
Es ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich, welche Situationen Stress auslösen. Eine große Rolle spielt aber meistens ein gewisser Druck, der entweder von außen auf dir lastet, oder den du dir selbst machen. Dieser Druck kann zum Beispiel von einem verbindlichen Termin kommen, bis zu dem du eine Aufgabe erledigt haben musst. Auch vor vielen Menschen reden zu müssen, löst bei vielen Leuten Stress aus.
Außerdem können auch Konfliktsituationen die Ursache für Stress sein. Gibt es viel Streit innerhalb der Familie oder zwischen Kollegen /-innen, wirkt sich das auf dein Stresslevel aus und belastet dich. Zudem kann auch Überbelastung eine Ursache für Stress sein. Wenn du dir selbst privat oder beruflich zu viel auferlegst und versuchst, viele Dinge auf einmal zu machen, artet das meist in Stress aus.
Stresssymptome
Wenn im Alltag von Stress gesprochen wird, ist damit meist ein negatives Gefühl gemeint. Es lastet großer Druck auf einem und das macht sich nicht nur psychisch, sondern oft auch körperlich bemerkbar. Besonders, wenn der Stress einen längeren Zeitraum anhält. Zu den typischen Symptomen von Stress gehören zum Beispiel Schlafstörungen, Kopfschmerzen oder auch Hautprobleme. Allerdings gilt auch hier: Jeder Mensch reagiert anders auf Stress.
INFO: Akutreaktion des Körpers auf Stress
Wenn du in eine stressige Situation kommst, schüttet dein Körper Stresshormone aus. Diese sorgen dafür, dass sich dein Herzschlag und dein Blutdruck erhöht und viel Energie im Körper freigesetzt wird. In lebensbedrohlichen Situationen hilft dir der Körper so, an deine Leistungsgrenze zu gehen. Übrigens kann es in akuten Stresssituationen tatsächlich hilfreich sein zu weinen, denn: Über die Tränenflüssigkeit kann dein Körper die Stresshormone wieder abstoßen.
So wichtig ist Stressresistenz für deine Gesundheit
Stress macht sich also in deinem Körper bemerkbar. Besonders langanhaltender, negativer Stress kann deshalb wirklich gefährlich für deine Gesundheit werden. Halten Stresssymptome länger an, können sich daraus Krankheiten wie Migräne oder Magen- und Darmgeschwüre entwickeln. Dauerhafter Stress kann außerdem auch zu psychischen Erkrankungen wie Depressionen führen und Alkohol- und Drogenmissbrauch begünstigen.
Für deine Gesundheit ist es also entscheidend, dass du lernst, mit Stress umzugehen.
Tipps: So verbesserst du deine Stressresistenz!
In stressigen Situationen ruhig zu bleiben, ist leichter gesagt als getan. Doch es gibt Möglichkeiten, negativen Stress auch in Motivation umzuwandeln. Mit unseren Tipps lernst du, mit Stress umzugehen und deine Stressresistenz zu steigern.
Stressbewältigung: Mehr Achtsamkeit und "Mindfulness" im Alltag
Jetzt lesen1. Ursache erkennen
Um gegen deinen Stress vorgehen zu können, musst du erst einmal erkennen, wo er herkommt. Oft lässt sich ein gewisses Ereignis dafür ausfindig machen. Manchmal ist es aber auch eine ständige Dauerbelastung, die irgendwann in Stress umschlägt. Der erste Schritt ist also, einmal ganz bewusst wahrzunehmen, wo die Ursache für deinen Stress liegt.
2. Zeitmanagement
Stress hat oft etwas damit zu tun, dass du unter Zeitdruck stehst und Aufgaben bis zu einer gewissen Deadline erledigen musst. Um bei solchen Abgaben Stress zu vermeiden, solltest du deshalb versuchen, direkt zu Beginn einen Zeitplan zu erstellen und so gar nicht erst in Zeitstress zu geraten.
3. Eins nach dem anderen
Multitasking kann zwar in vielen Situationen hilfreich sein, wenn du Stress reduzieren möchtest, ist es aber eher kontraproduktiv. Vielmehr solltest du dich auf eine Sache konzentrieren. Gute Organisation hilft dir immer dabei, den Überblick zu behalten und so auch die Ruhe zu bewahren.
4. Genügend Pausen
Je stressiger deine Arbeit ist, desto wichtiger ist es, regelmäßig Pausen zu machen. Plane deshalb in deinen Tagesablauf zum Beispiel einen Spaziergang oder ein kleines Nickerchen ein. In kleinen Pausen kannst du deinen Akku aufladen und so konzentrierter wieder an die Arbeit gehen.
5. Auch kleine Erfolge feiern
Stress macht sich vor allem dann breit, wenn du das Gefühl hast, einfach nicht voranzukommen. Deshalb solltest du auch kleine Erfolge feiern. Setze dir also auch Zwischenziele, die schnell zu erreichen sind und lobe dich selbst dafür, dass du es geschafft hast. So machst du dir selbst immer wieder bewusst, dass es vorangeht.
Stressresistenz gezielt trainieren
Die persönliche Kompetenz der Stressresistenz kannst du auch außerhalb akuter Stresssituationen trainieren. Versuche, insgesamt in deinem Alltag entspannter zu werden. Dabei hilft zum Beispiel Yoga oder Meditation. So lernst du, dich auf dich selbst zu konzentrieren und deine Sorgen und Probleme zur Seite zu schieben. Wenn du dich auch während der Arbeit in diesen Zustand der Entspannung versetzen kannst, kann dir Stress nichts mehr anhaben.
Magst du es gerne etwas actionreicher, ist auch jeder andere Sport geeignet. Denn auch dort bekommst du den Kopf frei und hörst auf, dir zu viele Gedanken zu machen. Wenn du dich körperlich auspowerst, hast du auch wieder die Ruhe, konzentriert zu arbeiten.
Ebenso wie Bewegung gehört auch genug Schlaf zu einem möglichst stressfreien Alltag. Nachts sollte dein Körper Zeit zur Regeneration haben. Achte also in jedem Fall darauf, dass du genügend schläfst. Auch das erhöht deine Stressresistenz.
Stressresistenz im Job
Besonders wichtig ist Stressresistenz im Arbeitsalltag. Dort begegnen dir immer wieder neue Situationen und Aufgaben, die du möglichst gut lösen musst. Du darfst dich davon nicht aus der Ruhe bringen lassen und solltest versuchen, strukturiert Aufgaben abzuarbeiten und dir einen Zeitplan erstellen, sodass der Stress dir nichts anhaben kann.
In diesen Berufen ist Stressresistenz besonders wichtig:
Es gibt Berufe, in denen Stress quasi vorprogrammiert ist. Wir stellen dir die stressigsten Branchen vor:
1. Berufe im Gesundheitswesen
Im Gesundheitswesen solltest du eine gute Stressresistenz mitbringen. Wenn du beispielsweise als Arzt / Ärztin oder auch im Hubschrauber-Rettungsdienst arbeitest, hängen von deinen Entscheidungen oft Leben ab. Das verursacht Stress in deinem Körper, mit dem du richtig umgehen können solltest. Auch als Psychotherapeut /-in können die Geschichten deiner Patienten /-innen belastend sein. Hier musst du lernen, auch abschalten zu können.
2. Kriminalberufe
Auch in Kriminalberufen ist eine hohe Stressresistenz von Vorteil. Als Richter /-in und Staatsanwalt /-anwältin beispielsweise, musst du auch in hitzigen und schwierigen Verhandlungen einen kühlen Kopf bewahren und darfst nicht unter dem Stress einbrechen.
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Jetzt lesenStressresistenz im Bewerbungsgespräch
Bereits im Bewerbungsgespräch kannst du deine Stressresistenz unter Beweis stellen. Du solltest versuchen, deine Aufregung vor dieser unbekannten Situation nicht in Distress ausarten zu lassen, sondern dich durch Eustress eher zu motivieren und gut zu konzentrieren.
Arbeitgeber /-innen testen mit "Stressfragen"
Oft wollen Arbeitgeber /-innen im Bewerbungsgespräch testen, wie du in stressigen Situationen reagierst. Deshalb stellen sie dir sogenannten Stressfragen. Diese Fragen haben den Zweck, deine Spontanität zu testen und herauszufinden, wie du auf unbekannte und vielleicht auch ein bisschen unangenehme Situationen reagierst. Hier ist es wichtig, ruhig zu bleiben und ganz offen zu antworten. Auch Fehler oder Unwissen einzugestehen, kann dazu gehören. Typische Stressfragen sind zum Beispiel:
- Wieso haben Sie so lange studiert?
- Warum gibt es hier eine Lücke in Ihrem Lebenslauf?
- Was hat Ihnen an Ihrem bisherigen Job nicht gefallen?
- Was ist Ihre schlechteste Eigenschaft?
Tipps gegen Stress im Bewerbungsgespräch:
Damit du dich von Stressfragen nicht aus der Ruhe bringen lässt, haben wir noch einige Tipps für dich, wie du das Bewerbungsgespräch ohne viel Stress meisterst:
- Bereite dich inhaltlich gut auf das Gespräch vor.
- Simuliere die Gesprächssituation vorher mit Freunden /-innen.
- Nimm dir Zeit für deine Antworten.
- Versuche dich nicht zu rechtfertigen.
- Nimm Kritik nicht persönlich.
Überblick
- Durch Stressresistenz bewahrst du in stressigen Situationen die Ruhe.
- Bis zu einem gewissen Grad kann Stress auch leistungssteigernd sein, das nennt man dann Eustress.
- Zeitmanagement, Pausen und Sport können im Umgang mit Stress hilfreich sein.
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