Industriemechaniker /-in: alle Informationen zum Beruf!

Hannah Dautzenberg - 25.06.2020

Industriemechaniker Berufsbild

Neben der Fertigung von großen Maschinen bist du auch für deren Wartung und Programmierung zuständig. | Foto: Science in HD /Unsplash

Der Beruf Industriemechaniker /-in passt zu dir, wenn...

  • du schon in der Schulzeit Spaß am Technikunterricht hattest.
  • du Spaß und Interesse an großen und kleinen Maschinen hast.
  • du kein Problem mit handwerklichen Arbeiten hast. 
  • du gewissenhaft und verantwortungsbewusst arbeiten möchtest. 
  • Herausforderungen dich anspornen und nicht verunsichern.  
  • dir Mathematik keine großen Probleme bereitet.
  • du lieber praktisch handelst, als theoretische Überlegungen anzustellen. 
  • du über ein gutes Sehvermögen verfügst

Industriemechaniker /-in

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Industriemechaniker /-in: Die Definition

Geräte und Anlagen werden in nahezu jedem Bereich der Industrie benötigt, um den Arbeitsalltag am Laufen zu halten. Sei es bei der Produktion von Textilien oder dem Pressen von Papier. Maschinen werden in der Industrie überall eingesetzt. Mindestens so wichtig wie die Geräte ist aber auch das geschulte Fachpersonal, was sich um die Herstellung, Instandhaltung und Wartung der Maschinen kümmert. Diese Rolle übernimmt der /die Industriemechaniker /-in. Wenn du schon immer gerne Dinge repariert hast und ein absoluter Technikfreak bist, dann könnte diese Ausbildung für dich genau das richtige sein. 

Ausbildung: So wirst du Industriemechaniker /-in 

Dauer der Ausbildung 

Die dual aufgebaute Ausbildung dauert in der Regel dreieinhalb Jahre. Solltest du bereits vorher Berufserfahrung gesammelt oder eine andere fachähnliche Ausbildung begonnen haben, ist eine Verkürzung möglich. Auch gute Leistungen in der Zwischenprüfung, die meist zur Hälfte der Ausbildung stattfindet, können zu solchen Ausbildungsverkürzungen führen. 

Inhalte der Ausbildung

Besonderheiten bei der Ausbildung zum /-r Industriemechaniker /-in sind die verschiedenen Spezialisierungsmöglichkeiten:

  • Feingerätebau
  • Maschinen- und Anlagenbau
  • Produktionstechnik
  • Instandhaltung

Im Vergleich zu anderen Ausbildungsberufen handelt es sich bei dem /-r Industriemechaniker /-in um einen klassischen Monoberuf. Das heißt, dass es keine Fachrichtungen gibt, in denen du dich spezialisieren kannst. Alle Auszubildenden der Industriemechanik erlernen die gleichen Grundlagen und sind mit allen vier Spezialisierungen vertraut. Sollte dein zukünftiger Arbeitgeber aber eine Ausbildungsstelle zum /-r Industriemechaniker /-in - Produktionstechnik ausschreiben, dann wirst du diesen Fachbereich intensiver erlernen und wahrscheinlich auch nach der Ausbildung im Bereich der Produktionstechnik arbeiten. 

Ganz gleich für welche Fachrichtung du dich entscheidest, wird dir im Rahmen deiner Ausbildung theoretisches und praktisches Wissen vermittelt. Die Berufsschule stärkt deine bisherigen Kenntnisse zum Beispiel im Bereich der Betriebs- und Wirtschaftsprozesse. Außerdem lernst du in der Theorie vieles über Montage-, Fertigungs-, Automatisierungs- und Instandhaltungsprozesse. Dein Ausbildungsbetrieb hilft dir dann, das in der Theorie erlernte auch praktisch an Maschinen und Geräten umzusetzen. 

Spezialisierungen

Wenn du dich für den BEruf des /-r Industriemechanikers /-in entscheidest, hast du verschiedene Möglichkeiten, dich zu spezialisieren. 

Feingerätebau 

Wie der Name schon sagt, bist du im Bereich des Feingerätebaus zuständig für die Fertigung kleiner Bauteile aus Metall und Kunststoff. Nach Arbeitsplänen und technischen Zeichnungen montierst du deine selbst gefertigten Bauteile. Du arbeitest größtenteils in Werkstoff verarbeitenden Betrieben, die auf Einzelteile oder Kleinserien spezialisiert sind. Dort arbeitest du dann vor allem in der Werkstatt. Eine weitere Option ist die Arbeit in Forschungs- und Entwicklungsstätten. 

Maschinen- und Anlagenbau 

Der /die Industriemechaniker /-in für Maschinen- und Anlagenbau beschäftigt sich vor allem mit der Herstellung der verwendeten Geräte, die in einem Produktionsablauf notwendig sind. Du schraubst die Einzelteile zusammen und überwachst den reibungslosen Ablauf der von dir hergestellten Geräte. Auch die Pflege und Bedienung der Anlagen liegt in deinen Händen. Das Aufgabenfeld, was in deinen Händen liegt, ist also durchaus vielfältig. 

Produktionstechnik 

Als Industriemechaniker /-in der Produktionstechnik steuerst du die Produktionsanlagen in großen Industriehallen. Du begleitest den Weg des Produkts vom Rohstoff bis zur fertigen Endabnahme. Die Computeranlagen werden von deinen Befehlen gelenkt und gesteuert. Sollte mal etwas nicht so funktionieren wie geplant, kannst du die technischen Systeme neu montieren oder reparieren. 

Instandhaltung

Im Fachbereich der Instandhaltung behältst du den Überblick über den gesamten Produktionsablauf. Dafür kennst du dich mit allen verwendeten Materialien aus und weist bis ins kleinste Detail, wie das fertige Produkt auszusehen hat. Du sorgst dafür, alle Maschinen, die benötigt werden, ohne Aussetzer am Laufen zu halten. Dafür ist es notwendig, sich mit der technischen Zusammensetzung auszukennen und auch mal Einzelteile auszutauschen.  

Aufgaben

Mit dem erfolgreichen Abschluss der Ausbildung bist du der Profi für große Anlagen und Maschinen aller Art. Du stellst die nötigen Bauteile her und setzt diese an die richtigen Stellen in den Maschinen und Anlagen ein. Außerdem gehört die Wartung und Programmierung ab jetzt zu deinen beruflichen Alltagsaufgaben. Abgesehen davon wirst du als Industriemechaniker /-in aber auch zu Hilfe gerufen, wenn es mal Probleme im Ablauf der Maschinen geben sollte. Schließlich hast du die Anlage selbst in Betrieb gesetzt, weswegen du dich nun auch am besten mit der Reparatur auskennen solltest. Als Industriemechaniker /-in solltest du auch in der Lage sein, dein Wissen an Kollegen /-innen und Kunden /-innen weiterzuvermitteln.

Je nachdem für welche Branche du dich entscheidest, variieren natürlich auch deine Aufgabengebiete.

Einsatzorte von Industriemechaniker /-innen

Der klassische Arbeitsplatz eines /-r Industriemechanikers /-in befindet sich in einer Werkstatt. Auch in Lager- und Produktionshallen sind die Technikfachleute zu finden. Dein Beruf ist also alles andere als der klassische Bürojob. Du kannst dich auf ein flexibles Arbeitsumfeld einstellen, da du dort arbeiten wirst, wo deine fachliche Expertise gebraucht wird. Das kann direkt an der Maschine sein oder auch im Planungsprozess. 

Gehalt: So viel Verdienst du als Industriemechaniker /-in

Dein Ausbildungsgehalt als Industriemechaniker /-in ist verhältnismäßig hoch. Im ersten Ausbildungsjahr liegt es schon bei circa 980 Euro brutto im Monat. Bis zum dritten und letzten Lehrjahr steigt es nochmal auf 1.100 Euro Monatsbrutto an. Der Beruf gehört also zu den bestbezahlten Ausbildungsberufen. Dein späteres Einstiegsgehalt hängt von vielen Faktoren ab. Zum einen kommt es auf den Betrieb an. In der Regel zahlen große Industrieunternehmen mehr als kleine Familienbetriebe. Natürlich gibt es aber auch dort immer Ausnahmen.

Ein weiterer Aspekt, der dein Gehalt beeinflusst, ist ein Tarifvertrag. Je nachdem, ob sich deine Bezahlung an einen solchen hält, fällt dein Verdienst höher oder niedriger aus. Im Schnitt fällt dein Gehalt mit einem Tarifvertrag höher aus, als ohne. Grundsätzlich kannst du aber auch in einem Unternehmen, welches nicht nach Tarif zahlt, die tariflichen Gehälter als Grundlage in Gehaltsverhandlungen benutzen.

Einen Unterschied bei den Gehältern macht auch der jeweilige Fachbereich, in dem du arbeitest. Als Feinmechaniker /-in verdienst du beispielsweise durchschnittlich 3.427 Euro brutto im Monat. In der Automobilindustrie sind es als Automechaniker /-in aber nur 2.887 Euro Monatsbrutto.

Der letzte Einflusspunkt für dein Gehalt ist das jeweilige Bundesland, in dem du angestellt bist. Wie in vielen anderen Bereichen auch wirst du als Industriemechaniker /-in in den neuen Bundesländern im Schnitt schlechter bezahlt, als in den alten. In Nordrhein-Westfalen verdienst du beispielsweise im Durchschnitt 3799 Euro brutto im Monat, während es in Brandenburg nur 2.665 Euro sind. Der Lohnunterschied liegt teilweise bei bis zu 50 Prozent zwischen dem Osten und Westen. Am besten verdienst du als Industriemechaniker /-im Süden. 4.024 Euro brutto im Monat warten beispielsweise in Baden-Württemberg auf dich. 

Die Weiterbildungsmöglichkeiten

Mit dem Abschluss der Ausbildung ist dein Karriereweg als Industriemechaniker /-in noch lange nicht beendet. Die Möglichkeit auf Weiterbildung besteht in diesem Bereich durchgehend. Du kannst dich somit auf ein bestimmtes Fachgebiet spezialisieren und dein Wissen immer auf dem neuesten Stand halten. So treibst du nicht nur deine Karriere, sondern vor allem auch dein Gehalt in die Höhe. 

Der Industriemeister für die Fachrichtung Metall ist eine Möglichkeit, sich beruflich weiterzuentwickeln. Damit kannst du Fach- und Führungsaufgaben übernehmen und bist zum Beispiel verantwortlich dafür, dass die Produktionsziele erreicht werden. Mit der Weiterbildung zum technischen Fachwirt kannst du planende und organisierende Tätigkeiten übernehmen. Auch mit der Weiterbildung zum Techniker der Fachrichtung Maschinentechnik steigerst du deine Verantwortung und Gehalt. 

Wenn du auch den akademischen Weg nicht ausschließt, kommt ein Studium nach der Ausbildung infrage. Dadurch ermöglichst du dir neue berufliche Perspektiven und erhältst eine höhere Vergütung. In dem Bereich kommt beispielsweise der Studiengang des Ingenieurs infrage. Auch das Fach Maschinenbau würde sich anbieten, um einen passenden Studiengang zu deiner Ausbildung zu wählen. Einige andere Alternativstudiengänge gibt es noch. Daher solltest du dich vorher genau informieren, welchen Studiengang du belegen möchtest, um deine beruflichen Qualifikationen zu steigern. 

Überblick: die wichtigsten Infos zum Beruf des /-r Industriemechanikers /-in:

  • Der klassische Weg zum /-r Industriemechaniker /-in verläuft über eine Ausbildung, die in der Regel dreieinhalb Jahre dauert. 
  • Im Rahmen der Ausbildung unterscheidet man die vier Spezialisierungen des Feingerätebaus, Maschinen- und Anlagenbau, Produktionstechnik und Instandhaltung.
  • Dein Gehalt ist schon während der Ausbildung hoch. Auch im späteren Berufsleben sind die Gehaltsaussichten positiv. Je nach Bundesland kannst du bis zu 4.000 Euro brutto im Monat verdienen. 
  • Mit entsprechenden Weiterbildungen hast du während deiner Karriere die Möglichkeit, deine berufliche Verantwortung und deine Bezahlung zu erhöhen.  

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