Industriemechaniker Ausbildung: Alle Infos zur Ausbildung

Jennifer Schreder - 01.07.2020

Industriemechaniker Ausbildung Reparaturen

In deiner Ausbildung zum /-r Industriemechaniker /-in lernst du auch, funktionsunfähige Maschinen zu reparieren. | Foto: Industryview/Getty Images

Die Ausbildung des /-r Industriemechaniker passt zu dir, wenn...

  • du Spaß und Interesse an großen und kleinen Maschinen hast.
  • du kein Problem mit handwerklichen Arbeiten hast. 
  • Herausforderungen dich anspornen und nicht verunsichern.  
  • Mathematik dein Hobby ist.
  • du gewissenhaft und verantwortungsbewusst arbeiten möchtest. 
  • praktische Arbeit eher dein Ding ist, als theoretische Überlegungen anzustellen. 
  • du über ein gutes Sehvermögen verfügst. 
  • du schon immer Spaß am Technikunterricht hattest.

Ausbildung

Die dual aufgebaute Ausbildung zum /-r Industriemechaniker /-in dauert in der Regel dreieinhalb Jahre. Wenn du schon vorher Berufserfahrung in diesem Bereich gesammelt hast, ist eine Verkürzung möglich. Ein einfaches Praktikum wird wahrscheinlich nicht reichen, eine begonnene Ausbildung oder ein langjähriger Nebenjob hingegen schon. Auch gute Leistungen in der Zwischenprüfung, die meist zur Hälfte der Ausbildung stattfindet, können zu solchen Ausbildungsverkürzungen führen. Die Verkürzungen kannst du mit deinem Arbeitgeber schon vor Beginn der Ausbildung vertraglich festhalten. Sollte es zu einer Verkürzung während der Ausbildung kommen, ist ein Zwischengespräch nötig. 

Das Besondere bei der Ausbildung zum /-r Industriemechaniker /-in sind die verschiedenen Spezialisierungen. Während der Ausbildung wirst du in die vier Fachbereiche des 

  • Feingeräte-, 
  • Maschinen- und 
  • Anlagenbau
  • oder der Produktionstechnik und Instandhaltung 

eingearbeitet. Im Vergleich zu anderen Ausbildungsberufen handelt es sich bei dem /-r Industriemechaniker /-in um einen klassischen Monoberuf. Das heißt, dass es keine Fachrichtungen gibt, in denen du dich während der Ausbildung spezialisieren kannst. Alle Auszubildenden der Industriemechanik erlernen die gleichen Grundlagen und sind mit allen vier Spezialisierungen vertraut. Sollte dein zukünftiger Arbeitgeber aber eine Ausbildungsstelle zum /-r Industriemechaniker /-in in der Produktionstechnik ausschreiben, dann wirst du diesen Fachbereich intensiver erlernen und wahrscheinlich auch nach der Ausbildung im Bereich der Produktionstechnik arbeiten. 

Industriemechaniker /-in

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Spezialisierungen

Während der Ausbildung wirst du in alle vier verschiedenen Spezialisierungsbereiche eingearbeitet. Erst mit dem Einstieg in den Job kann es dazu kommen, dass du dich für einen Fachbereich entscheiden musst, da die meisten Betriebe Industriemechaniker /-innen für einen konkreten Bereich suchen. Was die einzelnen Fachrichtungen unterscheidet haben wir dir hier zusammengefasst: a

Feingerätebau

Wie der Name schon sagt, bist du im Bereich des Feingerätebaus zuständig für die Fertigung kleiner Bauteile aus Metall und Kunststoff. Nach Arbeitsplänen und technischen Zeichnungen montierst du deine selbst gefertigten Bauteile. Du arbeitest größtenteils in Werkstoff verarbeitenden Betrieben, die auf Einzelteile oder Kleinserien spezialisiert sind. Dort arbeitest du dann vor allem in der Werkstatt. Eine weitere Option ist die Arbeit in Forschungs- und Entwicklungsstätten. 

Maschinen- und Anlagenbau

Der /die Industriemechaniker /-in für Maschinen- und Anlagenbau beschäftigt sich vor allem mit der Herstellung der verwendeten Geräte, die in einem Produktionsablauf notwendig sind. Du schraubst die Einzelteile zusammen und überwachst den reibungslosen Ablauf der von dir hergestellten Geräte. Auch die Pflege und Bedienung der Anlagen liegt in deinen Händen. Das Aufgabenfeld, das du betreust, ist also durchaus vielfältig. 

Produktionstechnik

Als Industriemechaniker /-in der Produktionstechnik steuerst du die Produktionsanlagen in großen Industriehallen. Du begleitest den Weg des Produkts vom Rohstoff bis zur fertigen Endabnahme. Die Computeranlagen werden von deinen Befehlen gelenkt und gesteuert. Sollte mal etwas nicht so funktionieren wie geplant, kannst du die technischen Systeme neu montieren oder reparieren. 

Instandhaltung

Im Fachbereich der Instandhaltung behältst du den Überblick über den gesamten Produktionsablauf. Dafür kennst du dich mit allen verwendeten Materialien aus und weißt bis ins kleinste Detail, wie das fertige Produkt auszusehen hat. Du sorgst dafür, alle Maschinen, die benötigt werden, ohne Aussetzer am Laufen zu halten. Dafür ist es notwendig, sich mit der technischen Zusammensetzung auszukennen und auch mal Einzelteile auszutauschen.

Aufgaben

Im Rahmen deiner Ausbildung wird dir theoretisches und praktisches Wissen vermittelt. Die Berufsschule stärkt Kenntnisse zum Beispiel im Bereich der Betriebs- und Wirtschaftsprozesse. Außerdem lernst du in theoretischen Ansätzen vieles über Montage-, Fertigungs-, Automatisierungs- und Instandhaltungsprozesse. Dein Ausbildungsbetrieb hilft dir dann, das in der Theorie erlernte auch praktisch an Maschinen und Geräten umzusetzen. Deine Aufgaben während der Ausbildung und auch später als Industriemechaniker /-in bestehen aus dem Herstellen von Bauteilen oder ganzen Baugruppen für Maschinen und diverse Produktionsanlagen. Bei deinen Aufgabenbereichen ist eine sorgfältige Arbeitsweise enorm wichtig. Schließlich richtest du Produktionsanlagen ein, rüstest sie um oder nimmst sie in Betrieb. Dazu kommt die Erstellung und Auswertung der technischen Unterlagen, die du vor der handwerklichen Arbeit durchgehen musst. Zu diesen Unterlagen zählen zum Beispiel Montage- und Demontagepläne. Du wählst Werkstoffe, Maschinen, Prüfmittel und Werkzeuge aus. Dabei ist es wichtig, Sicherheits- und Terminaspekte zu berücksichtigen. Ein weiterer wichtiger Aspekt deines Aufgabenfeldes ist das ständige Kontrollieren der Maschinenkosten und des Materialverbrauchs. 

Einsatzgebiete

Der Arbeitsplatz eines /-r Industriemechanikers /-in befindet sich in der Regel in: 

  • Werkstätten 
  • Fabriken
  • Lagerhallen
  • Produktionshallen 

Dein Beruf ist also alles andere als der klassische Bürojob. Du kannst und solltest dich auf ein flexibles Arbeitsumfeld einstellen, da du dort arbeiten wirst, wo deine fachliche Expertise gebraucht wird. 

Ausbildungsvergütung und Einstiegsgehalt

Dein Ausbildungsgehalt als Industriemechaniker /-in ist verhältnismäßig hoch. Im ersten Ausbildungsjahr liegt es schon bei circa 980 Euro brutto im Monat. Bis zum dritten und letzten Lehrjahr steigt es nochmal auf 1.100 Euro Monatsbrutto an. Damit gehört der Beruf des Industriemechanikers zu den bestbezahlten Ausbildungsberufen

Das Einstiegsgehalt liegt in der Regel zwischen 2.300 und 2.600 Euro brutto im Monat, hängt aber von den unterschiedlichsten Faktoren ab. Ein wichtiger Faktor in Bezug auf ein Industriemechaniker Gehalt ist zum Beispiel die Größe des Betriebs. In der Regel zahlen große Industrieunternehmen mehr als kleine Familienbetriebe. Natürlich gibt es aber auch dort immer Ausnahmen.

Ein wichtiger Aspekt ist auch die Bezahlung nach Tarifvertrag. Im Durchschnitt ist es besser, über einen solchen bezahlt zu werden. Meistens fällt die Vergütung hier höher aus, als nach einem individuellen Gehalt des Unternehmens. Natürlich kannst du aber auch in einem Unternehmen, welches nicht nach Tarif zahlt, die tariflichen Gehälter als Grundlage in Gehaltsverhandlungen benutzen. In einigen Fällen lassen sich die Unternehmen auf eine solche Bezahlung ein. 

Einen Unterschied bei den Gehältern macht auch der jeweilige Fachbereich, in dem du arbeitest. Als Feinmechaniker /-in verdienst du beispielsweise durchschnittlich 3.427 Euro brutto im Monat während es in der Automobilindustrie auch nur 2.887 Euro Monatsbrutto sein können.

Den letzten Einflusspunkt für dein Gehalt bildet das Bundesland, in dem du angestellt bist. Wie in vielen anderen Bereichen auch wirst du als Industriemechaniker /-in in den neuen Bundesländern im Schnitt schlechter bezahlt als in den alten. In Nordrhein-Westfalen verdienst du beispielsweise im Durchschnitt 3799 Euro brutto im Monat, während es in Brandenburg nur 2.665 Euro sind. Der Lohnunterschied liegt teilweise bei bis zu 50 Prozent. Am besten verdienst du als Industriemechaniker /-in im Süden. 4.024 Euro brutto im Monat warten beispielsweise in Baden-Württemberg auf dich.

Unternehmensgröße Einstiegsbruttolohn
Kleine Unternehmen (bis 200 Mitarbeiter /-innen) 1.740
Mittlere Unternehmen (bis 1000 Mitarbeiter /-innen) 2.550
Große Unternehmen (über 1000 Mitarbeiter /-innen) 2.900

Weiterbildung

Auch im Bereich der Industriemechanik musst du immer auf dem neusten Stand bleiben, um Erfolg zu haben. Das kannst du in die eigene Hand nehmen, in dem du dich selber mit Fachliteratur oder auch Online-Angeboten weiterbildest. Eine andere Möglichkeit gibt dir die Weiterbildung in einem speziellen Bereich oder auf eine gezielte Position. Die Angebote hierzu findest du zum Beispiel bei der Industrie- und Handelskammer. Ein Blick in deinen eigenen Betrieb lohnt sich auch. Oft werden intern Weiterbildungsmöglichkeiten angeboten oder externe Angebote von deinem Unternehmen unterstützt. Mit diesen Weiterbildungen stärkst du nicht nur deine Position und Verantwortung. Auch ein Gehaltsanstieg kommt meistens mit einer Weiterbildung einher.

Eine Option zur Weiterbildung ist beispielsweise die Ausbildung zum / zur staatlich geprüfte /-n Techniker /-in. Dafür kannst du am Berufskolleg in Voll- oder Teilzeit Kurse besuchen. Mit Vollzeitunterricht kannst du dir den Titel des /der Techniker /-in nach zwei Jahren geben lassen, in Teilzeit sind es vier Jahre. Im Durchschnitt beginnst du dann mit einem Einstiegsgehalt von 2.500 Euro bis 3.500 Euro brutto im Monat. Mit ein wenig Berufserfahrung steigt es schnell auf 3.000 Euro bis 4.500 Euro an. 

Eine andere Möglichkeit bildet der Meister. Nach in der Regel zwei Jahren Berufserfahrung kannst du über diese Form der Weiterbildung nachdenken. Mit Abschluss des Meisters kannst du als Fach- und Führungskraft eingesetzt werden. Je nach Fachrichtung und Lehrform kann diese Weiterbildung allerdings ein bis dreieinhalb Jahre dauern. Du kannst den Meister entweder berufsbegleitend oder Vollzeit machen. Dein späteres Gehalt liegt bei durchschnittlich 3.100 bis 3.800 Euro brutto im Monat. 

Eine etwas schnellere Möglichkeit zur Weiterbildung ist der /die Technische Fachwirt /-in. Auch hier übernimmst du Führungsaufgaben in den Betrieben und Unternehmen. Im Vergleich zum Meister benötigst du hier aber nur sechs Monate bis zwei Jahre, je nachdem ob du die Lehrgänge in Teilzeit oder Vollzeit absolvieren möchtest. Dafür ist dein späterer Verdienst mit einem durchschnittlichen Gehalt von 3.100 Euro brutto im Monat auch etwas niedriger. 

Wenn du auch den akademischen Weg nicht ausschließt, kommt ein Studium nach der Ausbildung infrage. Dadurch ermöglichst du dir neue berufliche Perspektiven und erhältst eine höhere Vergütung. In dem Bereich kommt beispielsweise der Studiengang des Ingenieurs infrage. Auch das Fach Maschinenbau würde sich anbieten, um einen passenden Studiengang zu deiner Ausbildung zu wählen. Einige andere Alternativstudiengänge gibt es noch. Daher solltest du dich vorher genau informieren, welchen Studiengang du belegen möchtest, um deine beruflichen Qualifikationen zu steigern. 

Berufsaussichten

Der Beruf des /-r Industriemechaniker /-in zählt zu den sogenannten MINT-Berufen. Dazu zählen alle Berufe aus den Bereichen Mathematik, Ingenieurwesen, Naturwissenschaft und Technik. Arbeitskräfte aus diesen Bereichen gelten auf dem Arbeitsmarkt durchgehend als heiß begehrt. Dennoch solltest du dir immer vor Augen führen, dass es gerade für deinen Bereich essenziell ist, auf dem neuesten Stand zu bleiben. Nur so bleibst du für die Branche attraktiv und gefragt. Gerade die Branche der Industriemechanik ist konjunkturabhängig, manche Stellen werden mittlerweile auch von Zeitarbeitsfirmen übernommen. Große Sorge um Unsicherheiten musst du dir in diesem Bereich nicht machen, allerdings solltest du immer ein Auge darauf haben, attraktiv für deinen und auch andere Arbeitgeber zu bleiben und dich stetig weiterzuentwickeln. 

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Überblick

  • Die Ausbildung zum /-r Industriemechaniker /-in dauert in der Regel dreieinhalb Jahre, kann aber unter speziellen Bedingungen vor und während der Ausbildungszeit verkürzt werden. 
  • Während der Ausbildung lernst du alles von der Planung über die Umsetzung bis hin zur Wartung verschiedener Maschinen und Anlagen.  
  • Dein späterer Arbeitsalltag findet vor allem in Fabriken oder Werkstätten statt, weswegen du vor körperlicher Arbeit nicht zurückschrecken solltest. 
  • Dein Ausbildungsgehalt liegt bei 980 bis 1.100 Euro brutto monatlich, während es im späteren Berufsleben dann bei 2.300 bis 2.600 Euro Monatsbrutto zum Einstieg liegt. 

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