Pilot werden – der Karriereweg im Überblick!

Celina Kumpernatz - 29.03.2020

Die Piloten Ausbildung

Um Pilot werden zu können, erwartet dich eine anspruchsvolle Ausbildung | GettyImages/cyano66

Der Beruf des Piloten (m/w/d) passt zu dir, wenn:

  • Konzentrationsfähigkeit und Verantwortungsbewusstsein zu deinen größten Stärken gehören.
  • du gute Kenntnisse in Mathematik, Physik und Englisch hast.
  • du ein echter Teamplayer bist. 
  • du keine Höhen- oder Flugangst hast. 
  • du technisch begabt und interessiert bist. 
  • dich nichts so schnell aus der Ruhe bringt. 
  • du dich gut orientieren und schnell reagieren kannst. 
  • du dich stressresistent neuen Aufgaben widmest. 
  • unregelmäßige Arbeitszeiten dich nicht aus dem Gleichgewicht bringen. 
  • du gerne Verantwortung übernimmst.
  • du einen Job mit sehr guten Gehaltsaussichten suchst.

Pilot /-in

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Pilot /-in werden: die Voraussetzungen

Für die Ausbildung zum /-r Pilot /-in gibt es keine rechtlich vorgeschriebene Schulbildung, jedoch wird in der Regel die (Fach-) Hochschulreife vorausgesetzt. Eine umfassende Allgemeinbildung sowie gute Noten in z.B. Mathematik und Physik sind zu empfehlen, um Pilot /-in werden zu können. Bevor du deine Karriere starten kannst, absolvierst du zunächst einen umfassenden Eignungstest, der dich für den Beruf zulässt. Dazu zählen beispielsweise Aufnahmekriterien wie eine bestimmte Körpergröße zwischen 1,60 m und 1,98 m sowie ein ausreichendes Sehvermögen. Ebenfalls wird deine Belastbarkeit geprüft, denn als Pilot /-in sind Arbeitszeiten von mehreren Stunden am Tag und auch bei Nacht keine Seltenheit. 

Die Hard- und Soft Skills 

In dem Beruf des Piloten oder der Pilotin werden bestimmte persönliche Soft Skills vorausgesetzt. Denn neben nachweislichen Hard Skills, wie z.B. deine körperliche sowie psychische Belastbarkeit, solltest du über Fähigkeiten, wie gute Raumorientierung, Reaktionsgeschwindigkeit, besonderes Verantwortungs- und Gefahrenbewusstsein sowie eine sehr gute Selbstorganisation verfügen.

Die Piloten Ausbildung

Die Ausbildung zum /-r Pilot /-in kann zwischen zehn Monaten und zwei Jahren dauern. Entscheidest du dich für den Beruf, gibt es verschiedene Wege, um Pilot zu werden:

Ausbildung bei einer Airline

Möchtest du Pilot /-in werden, kannst du die Ausbildung direkt bei einer Airline antreten – entweder zum Verkehrsflugzeugführer oder zum Berufsflugzeugführer. Dafür vorausgesetzt werden die allgemeine Hochschulreife und sehr gute Noten in den Fächern Mathematik, Englisch und Physik. Bevor die Ausbildung zum /-r Pilot /-in beginnt, musst du dich erst einem Eignungstest stellen, in dem deine Kenntnisse aus verschiedenen Bereichen abgefragt werden, z.B. in Technik, Englisch, Teamfähigkeit und Belastbarkeit. Neben dem Eignungstest wird auch deine medizinische Flugtauglichkeit genau geprüft. Die Ausbildung bei einer Airline ist in einen Theorie- und einen Praxisteil aufgeteilt. Während dieser Zeit beschäftigt du dich mit Fächern wie Luftrecht, Flugplanung, Funknavigation und Aerodynamik. Die Piloten /-innen-Ausbildung dauert zwischen 29 und 33 Monaten. In dieser Zeit absolvierst du als angehende /-r Pilot /-in 1200 theoretische Unterrichtseinheiten mit abschließender Prüfung sowie in der Praxis um die 320 Stunden Flugtraining. Neben Airlines bietet auch die Bundeswehr die Ausbildung zum /-r Pilot /-in an. 

Ausbildung bei privaten Flugschulen 

Neben der gängigen Ausbildung bei einer Airline kannst du jedoch auch an privaten Flugschulen Pilot /-in werden. Diese orientieren sich an den großen Airlines, denn die Inhalte der Ausbildung sind weitestgehend identisch. Die genaue Ausbildungsdauer sowie der Ablauf hängen von dem jeweiligen Ausbildungsanbieter ab. 

Studium

Eine andere Möglichkeit, Pilot /-in zu werden, bieten einige Flugschulen in Kooperation mit einer Hochschule im Studiengang Luftfahrtsystemtechnik und -management an. Das Studium umfasst acht Semester, in denen du zum /-r Pilot/ -in ausgebildet wirst. Während der Studienzeit werden dir zunächst die grundlegenden Kenntnisse im Bereich Maschinenbau nähergebracht. Weitere Vertiefungsmodule, z.B. in den Bereichen Flugbetriebstechnik oder Flugzeugbau, folgen. Aber auch Fächer wie beispielsweise Psychologie oder Betriebswirtschaftslehre stehen auf deinem Stundenplan. Den praktischen Teil deines Studiums absolvierst du im sechsten und siebten Semester. Nach dem Studium darfst du dich dann offiziell Verkehrsflugzeugführer /-in nennen.

Spezialisierungen

Neben unterschiedlichen Ausbildungsarten kannst du dich auch für eine bestimmte Spezialisierung entscheiden. Möchtest du beispielsweise Jet- bzw. Kampfjetpilot /-in werden, wirst du bei der Luftwaffe der Bundeswehr ausgebildet. Jedoch erhalten nur sehr wenige Anwärter /-innen die Chance, ein solches Flugzeug zu fliegen, denn die Ausbildung eines einzelnen Piloten oder einer einzelnen Pilotin geht in die Millionenhöhe. Als Jetpilot /-in kannst du riskante Flugmanöver und bestimmte Formationen mit anderen Piloten fliegen, um feindliche Radarsysteme zu täuschen. In Kampfeinsätzen bist du für die Identifizierung von gegnerischen Luftfahrzeugen zuständig, um diese gegebenenfalls abzufangen. 

Möchtest du dagegen als Rettungshubschrauberpilot /-in tätig sein, bist du gefragt, wenn dringend ein Notarzt benötigt wird. Du bist dafür verantwortlich, den Notarzt schnellstmöglich zum Einsatzort zu fliegen. Durch den Rettungshubschrauber kann der Patient oder die Patientin viel schneller zum Krankenhaus befördert werden als durch einen Krankenwagen. Frachtpiloten /-innen wiederum unterstützen den Welthandel, denn sie transportieren Waren in die unterschiedlichsten Länder. Als Frachtpilot /-in bist du meistens nachts unterwegs, legst weite Strecken zurück und bist schon mal eine ganze Woche unterwegs, um die Waren in die verschiedenen Wirtschafts- und Industriemetropolen zu transportieren.

Die Aufgaben

Piloten /-innen haben in erster Linie die verantwortungsvolle Aufgabe, Menschen von A nach Z zu fliegen. Dabei steuern sie Flugzeuge auch in kritischen Situationen sicher durch die Lüfte, denn sie haben stets die Wetterlage im Blick und die beste Flug-Route parat. Über Funk bist du die ganze Zeit des Fluges mit der Flugsicherung in Kontakt, die dir zur Seite steht. Während des Fliegens berücksichtigst du immer alle nationalen und internationalen Regelungen und Bestimmungen. 

Während Langstreckenflügen unterstützt dich der Autopilot im Cockpit. Dennoch bist du die ganze Zeit über wachsam und kontrollierst kontinuierlich alle Abläufe, um gegebenenfalls rechtzeitig eingreifen zu können. Der Start und die Landung des Flugzeuges werden immer per Hand durch den Piloten oder die Pilotin vorgenommen. Piloten /-innen legen zudem auch die optimalen Flugrouten fest, indem sie diese mithilfe von Flugkarten und in Absprache mit Flugdienstberatern ermitteln. Auch die voraussichtliche Flugzeit und die erforderliche Kalkulation des Kraftstoffverbrauchs werden vor jedem Flug festgelegt.  Nach deinem Flug erstellst du als Pilot / Pilotin Bericht, wie der Flug verlaufen ist, ob Mängel während des Fluges festgestellt wurden oder besondere Vorfälle festzuhalten sind. Flugmaschine und Flugunterlagen werden nach dem Flug an die übernehmende Besatzung übergeben. 

Work-Life-Balance

Im alltäglichen Arbeitsleben sollte man auch auf seine Work-Life-Balance achten, besonders in einem so anspruchsvollen Beruf wie des /-r Piloten /-in. Hier erfährst du, wie es um die Work-Life-Balance des /-r Piloten /-in steht:

  • Arbeitszeit: unregelmäßige Arbeitszeiten, wie Tages- und Nachtflüge sind üblich 
  • Familie: Wochenendarbeit, Arbeiten an Feiertagen sowie Langstreckenflüge erschweren die Work-Life-Balance und können das Familienleben belasten
  • Gesundheit: bei unregelmäßigen Arbeitszeiten und der täglichen Verantwortung, die Piloten tragen, sollte auf die eigene Gesundheit geachtet werden
  • Freizeit: durch das Reisen in verschiedene Länder kann die Freizeit auch vor Ort genutzt werden

Die Einsatzgebiete

Du hast nach deiner Ausbildung mehrere Möglichkeiten, als Pilot oder Pilotin eingesetzt zu werden. Denn du kannst nicht nur bei einer Fluggesellschaft im Linienflugverkehr oder bei einer Charterfluggesellschaft arbeiten, sondern beispielsweise auch als Firmenpilot /-in für ein Unternehmen oder als Krankentransport tätig sein. Besitzt du die entsprechende Ausbildungsberechtigung, findest du auch eine Anstellung bei Flugschulen oder der Bundeswehr. 

Die Gehaltsaussichten von Piloten/-innen

Ausbildungsgehalt

Da es sich um eine schulische Ausbildung handelt, um Pilot /-in zu werden, erhältst du während dieser Zeit keine Vergütung – vielmehr erwarten dich in dieser Zeit Gebühren, die du allein aufbringen musst. Wie hoch die Gebühren sind, die dich erwarten, hängt vom jeweiligen Ausbildungsunternehmen ab, liegen aber in der Regel zwischen 60.000 und 100.000 Euro. Einige Ausbildungsunternehmen bieten jedoch an, die Gebühren vorzufinanzieren. Diese können dann nach Abschluss der Ausbildung in Raten zurückgezahlt werden. 

Einstiegsgehalt

Die Geduld zahlt sich aus, während der Ausbildung auf das erste Gehalt warten zu müssen, denn als ausgebildeter Pilot erwarten dich sehr gute Gehaltsaussichten. Wie viel Gehalt du genau erhältst, hängt immer von deiner Position sowie der Airline ab, bei der du beschäftigt bist. In der Regel beginnst du mit einem Einstiegsgehalt zwischen 3000 und 4000 Euro brutto im Monat. 

Spitzengehälter

Über die Jahre sammelst du als Pilot /-in mehr Berufserfahrung und mit zunehmender Qualifikation steigt auch dein Gehalt an. Eine Vergütung um die 10.000 Euro brutto im Monat ist dann üblich. Gehörst du zu den Spitzenverdienern, sind sogar Gehälter von monatlich über 10.000 Euro brutto möglich. Somit gehört der Pilot / die Pilotin zu den bestbezahlten Berufen.

Weiterbildung für Piloten

Möchtest du dich als Pilot nach deiner Ausbildung weiterbilden, kannst du eine Weiterbildung zum /-r Checkkapitän /-in in Betracht ziehen, um andere Piloten und Besatzungsmitglieder auszubilden. Entscheidest du dich für die Weiterbildung zum Trainings-First Officer, trainierst du angehende Piloten /-innen am Flugsimulator. 

Möchtest du studieren, kannst du dich für ein Studium in Luftverkehrsmanagement entscheiden, um die Überwachung und Steuerung des Verkehrsbetriebs zu übernehmen.  Nach deiner Ausbildung bist du zunächst als Co-Pilot /-in im Einsatz. Möchtest du jedoch auch als Kapitän oder Kapitänin durchstarten, musst du die entsprechende Weiterbildung in Angriff nehmen und dich weiteren Tests stellen. 

Die Berufsaussichten

Hast du es geschafft, Pilot /-in zu werden, erwartet dich eine finanziell abgesicherte Zukunft, denn die Berufsaussichten für Piloten sind sehr gut. Der Traumberuf Pilot /-in bietet dir auch eine sehr gute langfristige Perspektive, denn die Reisefreudigkeit von Pendlern /-innen und Touristen /-innen wird auch in Zukunft bestehen bleiben und der Flugverkehr nimmt weltweit ständig zu. Zudem hast du bei großen Airlines eine Übernahmegarantie nach erfolgreichem Abschluss deiner Piloten /-innen-Ausbildung. 

Überblick: die wichtigsten Infos, um Pilot (m/w/d) zu werden

  • Um Pilot werden zu können, musst du zunächst einen Eignungstest bestehen.
  • Für die Ausbildung zum / zur Pilot / Pilotin gibt es verschiedene Ausbildungswege. 
  • In dem Beruf erwarten dich unregelmäßige Arbeitszeiten, die deine Work-Life-Balance beeinträchtigen können.
  • Piloten haben sehr gute Gehalts- und Berufsaussichten. 

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