Forensiker: alle wichtigen Berufinfos im Überblick!

Celina Kumpernatz - 31.10.2019

Kriminalberuf Forensiker

GettyImages/Vladimir Borovic

Der Beruf des Forensikers (m/w) passt zu dir, wenn...

  • du über eine hohe Belastbarkeit verfügst. 
  • analytische Fähigkeiten zu deinem Repertoire gehören.
  • abstraktes Denken zu deinen Stärken zählt. 
  • du bereits über ein naturwissenschaftliches Verständnis verfügst. 
  • du alle mit deinem Organisationstalent überzeugst. 
  • du abwechslungsreich Aufgaben erwartest.
  • die Arbeit mit Leichen dich nicht abschreckt.
  • du dich mit starken Nerven und hoher Konzentration deinen Aufgaben widmest. 
  • du dich mit juristischen Sachverhalten auseinandersetzen möchtest. 

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Definition: Forensik

Die Forensik umfasst Arbeitsbereiche, die sich mit der Identifizierung, Analyse, Rekonstruktion und Aufklärung von kriminellen Handlungen beschäftigt. Sie besteht aus mehreren Teilgebieten, wie z.B. der Rechtsmedizin oder der Computer-Forensik. Aufgrund der verschiedenen Teilgebiete existieren verschiedene Ausbildungswege, um in der Forensik arbeiten zu können.

Ausbildung zum Forensiker – Ablauf und Voraussetzungen 

Entscheidest du dich für den Beruf des Forensikers, absolvierst du zunächst ein Studium an einer Hochschule. Dafür stehen dir verschiedene Optionen und Schwerpunkte zur Auswahl. Alle Optionen setzen jedoch ein Abitur bzw. eine Fachhochschulreife voraus. Forensik zu studieren ist an verschiedenen Universitäten möglich – auch als Fernstudium. Abgeschlossen kann das Studium entweder mit einem Bachelor- oder einem Masterabschluss, je nachdem dauert dein Studium dann zwischen drei und fünf Jahren. Auch weitere akademische Qualifikationen, wie z.B. eine anschließende Promotion, sind in dem Beruf keine Seltenheit und bei bestimmten Schwerpunkten besonders gern gesehen. 

Das Forensik-Studium umfasst inhaltlich sowohl juristische Aspekte als auch Grundlagen der Biologie, Physik, Chemie und Psychologie. Gute Voraussetzungen, um in den Beruf durchstarten zu können, bieten Studiengänge der Naturwissenschaft oder der Informatik. Die Ausbildung zum Forensiker / zur Forensikerin ist sehr beliebt, jedoch ist der Beruf auch sehr anspruchsvoll. Neben einem hohen Lernpensum, das dich erwartet, wirst du täglich mit Bereichen konfrontiert, die manche als abstoßend bewerten würden. Leichen, Blut und Co. sollten dich also nicht aus dem Konzept bringen.

Spezialisierungen für den Ausbildungsweg zum Forensiker:

  • Rechtspsychologie: Medizinstudium + fünfjährige Facharztausbildung 
  • Rechtsmedizin / Rechtspsychiatrie: Bachelor-Abschluss + Spezialisierung Rechtspsychologie im Master
  • Computer-Forensik: Studium in Informatik
  • Chemie, Physik, Biologie: Naturwissenschaftliches Studium + ggf. Promotion

Die Aufgaben von Forensikern 

In dem Beruf des Forensikers erwarten dich viele abwechslungsreiche Aufgaben, die eine hohe Konzentrationsfähigkeit, Geduld und den Blick fürs Detail erfordern. Zudem benötigst du auch ein sicheres Verständnis für Naturwissenschaften sowie Mathematik, um deine alltäglichen Aufgaben als Forensiker bearbeiten zu können. Da du nach jedem Fall ein Gutachten über deine Arbeit und deine Erkenntnisse erstellen musst, solltest du dich zudem gut ausdrücken können. Englisch wird hier ebenfalls vorausgesetzt.  

Die meiste Zeit deiner Arbeit verbringst du in einem Labor, in dem du verschiedene biologische Stoffe – wie z.B. Haare, Knochen oder Fasern – genau unter die Lupe nimmst und untersuchst. Mithilfe der Analyse dieser biologischen Spuren triffst du Aussagen über den möglichen Tathergang bzw. Täter am Tatort. Blut- oder Speichelproben geben dir Aufschluss über die DNA des Täters / der Täterin. Liegen dir Fasern von dem Tatort vor, kannst du herausfinden, welche Kleidung die Täter getragen haben und ob gegebenenfalls ein Kampf stattgefunden hat. Auch Substanzen wie beispielsweise Tabletten oder Drogen können dazu beitragen, um bestimmte Abläufe besser nachvollziehen zu können. Du folgst also den vielen kleinen Spuren, um das große Ganze besser nachvollziehen zu können und zur Klärung des Falls beitragen zu können. Naturwissenschaftliche Forensiker arbeiten dabei hauptsächlich im Labor und haben wenig bis gar keinen Kontakt zum tatsächlichen Tatort. 

Dabei arbeitest du vor allem mit Bundes- und Landeskriminalämtern, Polizeibehörden oder Staatsanwaltschaften zusammen, die du bei ihrer Arbeit unterstützt. In bestimmten Fällen musst du deine Erkenntnisse sogar vor Gericht als Sachverständiger vorstellen.

Aufgaben in den unterschiedlichen Spezialisierungen:

  • Rechtsmedizin: In der Rechtsmedizin führst du Untersuchungen an lebenden sowie toten Körpern vor. Zu deinen Aufgaben gehört ein einfacher Blutalkoholtest ebenso wie eine Autopsie. 
  • Forensische Psychologie/ Psychiatrie: In diesen Bereichen steht die Betreuung und die Begutachtung psychisch kranker Straftäter auf deinem Programm. 
  • Forensische Genetik: In der forensischen Genetik untersuchst du z.B. DNA-Spuren von einem Tatort, um den Täter / die Täterin zu überführen. 
  • Forensische Ballistik: Spezialisierst du dich auf die forensische Ballistik, untersuchst du den Schusswaffengebrauch bei einem Verbrechen, das dir wiederum Anhaltspunkte für den möglichen Tathergang liefert. 
  • Forensische Entomologie: In diesem Bereich bist du für die Ermittlung des tatsächlichen Todeszeitpunktes einer Leiche zuständig. Dabei kann dir beispielsweise bestimmte Insektenfunde bei der gefundenen Leiche helfen. 

Spezialisierung IT-Forensik

Spezialisierst du dich in der Informatik auf die IT-Forensiker, bekämpfst du die wachsende Cyber-Kriminalität. Denn Mord, Betrug oder auch Wirtschaftskriminalität hinterlassen digitale Spuren. Mithilfe der IT-Forensiker können auch diese Verbrechen verfolgt und aufgeklärt werden. Hier solltest du fit in der Technik sein, um Hacking, Phishing und Co. auf die Spur zu kommen.

Die Gehaltsaussichten von Forensikern 

Bist du beim Kriminalamt tätig, erhältst du als Forensiker eine Vergütung nach der Besoldungsordnung für den öffentlichen Dienst. Das Einstiegsgehalt liegt im Monat somit bei ca. 2300 Euro brutto. Mit mehr Berufsjahren und -erfahrung steigt auch dein Gehalt aufgrund einer Stufenregelung an, dies kann dann monatlich bei ca. 5000 Euro brutto liegen. 

Die Berufsaussichten

Um am Landes- oder Bundeskriminalamt als Forensiker tätig werden zu können, solltest du eine Promotion in Chemie oder Biologie vorweisen können, denn Anstellungen sind hier hart umkämpft. Besonders gute Bewerbungsunterlagen sind hier ein Muss. Zudem werden Stellen von öffentlichen Institutionen gern intern besetzt. Andere mögliche Arbeitgeber für Forensiker sind daher beispielsweise auch Staatsanwaltschaften, Zollbehörden oder die Polizei. Besonders Unternehmen, die sich auf IT-Sicherheit spezialisiert haben, suchen händeringend nach Forensikern. 

Überblick: Alle Infos zum Forensiker (m/w): 

  • Der Beruf verspricht spannende und abwechslungsreiche Aufgaben, ist aber nichts für schwache Nerven.
  • Du absolvierst ein Studium und hast die Wahl zwischen verschiedenen Spezialisierungen. 
  • Du trägst zu der Klärung von Straftaten und Mordfällen bei. 
  • Die meiste Zeit deines Alltags verbringst du in Laboren und untersuchst Beweise von Tatorten.  
  • Der Beruf ist sehr umkämpft, aber neben mehreren möglichen Spezialisierungen hast du auch die Wahl zwischen verschiedenen Einsatzgebieten.

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