Begrüßung im Büro: So machst du es richtig!

17.02.2016

Begrüßung Büro

Ein ehrliches Lächeln öffnet Türen | Foto: Thinkstock/Monkey Business Images Ltd

Begrüssen oder vorstellen?

Nicht jedem Kollegen, der dir über den Weg läuft, musst du deinen Lebenslauf erläutern und eine Visitenkarte in die Handdrücken. "Ein kurzer Gruß ist aber selbstverständlich", erklärt Sabine Bleumortier, die seit Jahren Ausbildungsbetriebe zum Thema Umgangsformen berät. "Eigentlich grüßt der rangniedrigere Mitarbeiter zuerst. Da man aber selten durch Rangabzeichen gekennzeichnet ist, grüßt derjenige, der zuerst Blickkontakt hat." Dies gilt auf dem Flur genau wie im Aufzug.

"Wer immer grüßt, kann gar nichts falsch machen. Ignorieren oder wegzuschauen ist einfach unhöflich", so die Expertin. Ein Ladies first gibt es offiziell nicht mehr. "Wenn Frau aber auf einen Gentleman alter Schule trifft, darf sie die Geste ruhig annehmen", so die Expertin.

Kommunikation im Büro: Zuletzt gesagtes bleibt hängen

Beim ersten Arbeitstag in der neuen Abteilung übernimmt oft einer der Mitarbeiter das Bekanntmachen mit den neuen Kollegen, und zwar werden erst die Kollegen, dann der Neue vorgestellt.

Bleumortier: "Wer sich selbst vorstellt, sollte zuerst eine Begrüßungsformel wie 'Guten Tag' sagen, dann Vor- und Nachnamen und abschließend seine Aufgaben in der Firma. Man braucht einige Sekunden, um sich an eine neue Stimme zu gewöhnen. Nach Begrüßung und Vornamen kann ich mir also den Nachnamen besser merken."

In Deutschland gibt man sich zur Begrüßung die Hand, das Zeichen dazu gibt der Ranghöhere. "Der Handschlag darf nicht zu lasch sein, ich sollte die Hand meines Gegenübers aber auch nicht wie in einem Schraubstock einspannen", erklärt Ulrich Kanders, Hauptgeschäftsführerdes Essener Unternehmensverbandes. "Dazugehören ein offener Blick und ein Lächeln, schon ist der Grundstein für eine angenehme Atmosphäre gelegt." Die linke Hand hat dabei nichts in der Hosentasche verloren und man sollten sich zur Begrüßung erheben.

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Höflichkeit im Büro: Richtig das "Du" anbieten

"Hi, ich bin der Micha." Gerade in jüngeren Unternehmen und in kreativen Branchen wird häufiger geduzt als in Banken oder bei Versicherungen. Trotzdem sollte man nachfragen, was üblich ist. "Wird sich in der Firma generell gesiezt, kann es trotzdem sein, dass sich einzelne Kollegen untereinander duzen. Ich sollte als jüngerer beziehungsweise neuer Kollege nicht das Du anbieten, denn das ist das Vorrecht des Älteren oder Ranghöheren", rät die Trainerin.

Kanders warnt außerdem vor dem 'Du' nach feuchtröhlichen Firmenfeiern: "Nur wenn der Chef sich am nächsten Tag noch daran erinnert und selbst duzt, kann auch ich dabei bleiben."

Respekt bei der Kommunikation: Der Vorstand

Du schlenderst nichts ahnend über den Flur und plötzlich taucht der oberste Boss auf. Sollte man die Chance nutzen und sich in der Führungsriege bekannt machen? "Hier ist Fingerspitzengefühl gefragt", so Bleumortier. "Vorstände und Geschäftsführer haben viele Termine, sind vielleicht in Eile." Eine bessere Gelegenheit sind betriebliche Veranstaltungen. Hier kann eine kurze höfliche Vorstellung ein Einstieg ins Gespräch sein – trotzdem gilt: In der Kürze liegt die Würze.

Richtig verabschieden

Ist alles gesagt oder hat einer der Gesprächspartner einen Anschlusstermin, darf man sich höflich verabschieden. Oft hilft es, mit einer Zusammenfassung der wichtigsten Inhalte einen Ausstieg aus dem Gespräch zu finden. Kanders: "No-Gos sind ständiges Auf-die-Uhr-Schauen, drängendes Unterlagen-Zusammenpacken oder gar nervöses Fingertrommeln."

Andere Länder, andere Begrüßungssitten

Welche Unterschiede es bei den Gepflogenheiten im Ausland gibt, weiß Ulrich Kanders vom Essener Unternehmensverband.

  • Skandinavien: "Besonders die Schweden gehen locker mit dem Du um. Das darf aber nicht dazu verleiten, den Gesprächspartner weniger ernst zu nehmen oder gleich privat zu werden. Gleiches gilt übrigens auch in Spanien."
  • Englischsprachiger Raum: "Hier werden Geschäftspartner oft mit dem Vornamen angesprochen, was man aber nicht als falsches Signal der Vertrautheit werten darf."
  • Asien: "Obwohl sich zunehmend der Handschlag einbürgert, sind leichte Verbeugungen durchaus üblich. Direkter Blickkontakt wird oft als unhöflich empfunden. Außerdem werden hier bei der Begrüßung häufig mit beiden Händen Visitenkarten überreicht. Diese sollte man der Höflichkeit halber intensiv studieren."
  • Österreich: "Die Österreicher gelten als titelverliebt und sprechen den Herrn Oberstudienrat und auch den Herrn Magister an. Über die akademischen Grade, sollte man sich, wenn möglich, vorab informieren. Übrigens werden auch in Deutschland Ehrentitel oder Mandate wie Ministerin oder Bürgermeister genannt. Ist der Ehepartner anwesend, werden diese Titel aber nicht übertragen."
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