Lehrer-Gehalt in NRW: So sieht dein Verdienst aus
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Lehrer-Gehalt NRW: Es kommt auf die Schulform an
Der Berufs des Lehrers oder der Lehrerin ist wegen des Lehrermangels aktuell gefragter denn je. Gehalt und Karrierechancen von Lehrern und Lehrerinnen hängen aber davon ab, in welchem Bundesland und an welcher Schulform sie unterrichten. Die Unterschiede fallen zum Teil sehr deutlich aus. Als Berufsschullehrer /-in ist dein Gehalt zum Beispiel höher als als Grundschullehrer /-in und als Gymnasiallehrer /-in gehörst du zu den Topverdiener /-innen unter den Lehrkräften. Wie das Lehrer-Gehalt im bevölkerungsreichsten Bundesland NRW aussieht, haben wir dir hier zusammengestellt.
Referendariat: Gehalt in NRW
Wenn du Lehrer /-in werden möchtest, steigst du nach deinem Lehramtsstudium üblicherweise als Referendar /-in in den Lehrberuf ein. Lehrer /-innen erhalten kein normales Gehalt, sondern eine Besoldung. Die Höhe der Besoldung richtet sich vor allem nach der Schulform, an der eine Lehrkraft unterrichtet. Grundschullehrer /-innen und Lehrkräfte der Sekundarstufe I werden in die Besoldungsgruppe A12 eingeteilt, während Gymnasiallehrer /-innen nach der Besoldungsgruppe A13 bezahlt werden. Auch Referendare /-innen erhalten einen Grundbetrag, der sich an der Besoldungsgruppe des späteren Eintrittsamtes orientiert. Die Besoldungen von Referendaren /-innen werden Anwärterbezüge genannt. Als angehende /-r Grundschullehrer /-in oder Lehrer /-in an einer Real- oder Hauptschule verdienst du während deiner Ausbildung in Nordrhein-Westfalen 1.550,37 Euro brutto im Monat. Absolvierst du dein Referendariat an einem Gymnasium oder einer Berufsschule, verdienst du 1.583,28 Euro brutto im Monat.
Einstiegsgehalt als Lehrer /-in in NRW
Die Besoldung von Lehrer /-innen richtet sich innerhalb der Besoldungsgruppen zusätzlich nach verschiedenen Erfahrungsstufen. Deine Berufserfahrung spiegelt sich also auch in deiner Besoldung wider. In Nordrhein-Westfalen gibt es insgesamt zwölf Erfahrungsstufen. Wenn du nach deinem Referendariat als Grundschullehrer /-in oder Lehrer /-in der Sekundarstufe I in den Lehrberuf einsteigst, startest du in der vierten Erfahrungsstufe. Eingruppiert wirst du in die Besoldungsgruppe A12. Dein Einstiegsgehalt liegt hier bei 3.931,13 Euro brutto im Monat. An einem Gymnasium oder einer Berufsschule wirst du höher eingruppiert. Hier wirst du schon beim Einstieg nach der Besoldungsgruppe A13 und Erfahrungsstufe 5 bezahlt. Zu Beginn deiner beruflichen Laufbahn kannst du hier mit einer Bruttobesoldung von 4.588,38 Euro brutto im Monat rechnen – also mit circa 660 Euro mehr im Monat als an einer Grundschule. Der/die Gymnasiallehrer /-in gehört somit zu den bestbezahltesten Berufen.
Unter das Besoldungsgesetz fallen jedoch nur verbeamtete Lehrer /-innen. An deutschen Schulen gibt es allerdings auch Lehrer /-innen, die tariflich angestellt sind. Sie sind meist Quereinsteiger /-innen, die die Voraussetzungen für eine Verbeamtung nicht erfüllen. Voraussetzungen in Nordrhein-Westfalen sind zum Beispiel ein Lebensalter, das 41 Jahre nicht übersteigt, und das Bestehen einer gesundheitlichen Untersuchung. Tariflich angestellte Lehrer /-innen werden nach einem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst der Länder (TV-L) bezahlt. Dieser orientiert sich an den Besoldungsgruppen, nach denen verbeamtete Lehrer /-innen bezahlt werden. Als Grundschullehrer /-in oder Lehrer /-in an einer Schule der Sekundarstufe I wirst du nach der Entgeltgruppe 11 bezahlt. Wenn du aber an einem Gymnasium, Gesamtschule, Berufskolleg oder einer Schule für sonderpädagogische Förderung tätig bist, wirst du in die Entgeltgruppe 13 eingruppiert. Zum Einstieg verdienst du an einer Grundschule oder Schulen der Sekundarstufe I 3.852,64 Euro brutto im Monat. In der Entgeltgruppe 13 erhältst du 4.388,38 Euro brutto im Monat.
Besoldungsgruppe/ Entgeltgruppe |
Einstiegsgehalt brutto pro Monat |
---|---|
A12 | 3.931,13 € |
A13 | 4.588,38 € |
E11 | 3.852,64 € |
E13 | 4.388,38 € |
So viel verdienst du als Lehrer /-in in NRW an einer Grundschule
Als Grundschullehrer /-in wirst du in Nordrhein-Westfalen in die Besoldungsgruppe A12 eingruppiert. Damit gehörst du zu den Geringverdienern unter den Lehrkräften. Zum Berufseinstieg liegt das Grundschullehrer-Gehalt bei 3.931,13 Euro brutto im Monat. Mit steigender Berufserfahrung erhöht sich deine Besoldung auf bis zu 5.092,00 Euro brutto im Monat. Dafür müsstest du allerdings 27 Jahre als Grundschullehrer /-in tätig sein.
An einer Grundschule hast du außerdem nur die Aufstiegschance zum /-r Schulleiter /-in. Wirst du in dieses Amt berufen, wirst du automatisch in die Besoldungsgruppe A13 eingruppiert. Je nach Erfahrungsstufe verdienst du dann zwischen 4.588,38 Euro und 5.652,17 Euro brutto im Monat. Als tariflich angestellte /-r Lehrer /-in kannst du mit einem Gehalt von 3.852,642 Euro brutto im Monat rechnen. Auch hier wirst du mit steigender Berufserfahrung besser bezahlt. Dein Höchstgehalt liegt bei 5.579,28 Euro brutto im Monat.
So viel verdienst du als Lehrer /-in in NRW an Haupt- und Realschulen
An einer Haupt-, Real- und Sekundarschule in NRW verdienst du genau so viel wie ein /-e Grundschullehrer /-in. Du wirst in die Besoldungsgruppe A12 eingruppiert und bekommst je nach Erfahrungsstufe zwischen 3.852,64 Euro und 5.579,28 Euro brutto im Monat. Zumindest an einer Real- und Sekundarschule hast du allerdings mehr Möglichkeiten aufzusteigen als an Grund- und Hauptschulen. Dies liegt an der Verteilung der Aufstiegsstellen, die das Land Nordrhein-Westfalen pro Schulform ausschreibt. Aufstiegsstellen sind Stellen für Lehrer /-innen, die weitere Aufgaben und damit eine höhere Besoldungsgruppe bekommen als die anderen Lehrer /-innen.
Von der Landesregierung werden für die verschiedenen Schulformen unterschiedliche Prozentsätze ausgegeben, wie viele Aufstiegsstellen es pro Schule geben darf. An einer Real- und Sekundarschule liegt dieser Prozentsatz bei 40 Prozent, während er an Hauptschulen nur bei zehn Prozent liegt. Das bedeutet, dass an einer Realschule, an der 100 Lehrer /-innen beschäftigt sind, 40 von ihnen in die nächsthöhere Besoldungsgruppe eingruppiert werden können. Statt nach der Besoldungsgruppe A12 wirst du dann nach A13 bezahlt. Dadurch verdienst du teilweise bis zu 500 Euro brutto mehr im Monat.
So viel verdienst du als Lehrer /-in in NRW an einem Gymnasium
Als Gymnasiallehrer /-innen bekommst du die höchste Besoldung unter den Lehrkräften. Du wirst mit deinem Berufseinstieg in die Besoldungsgruppe A13 eingruppiert und verdienst somit mehr als Grund-, Haupt- und Realschullehrer /-innen. Du steigst außerdem schon auf der Erfahrungsstufe 5 ein und verdienst 4.588,38 Euro brutto im Monat zu Beginn deiner Karriere. Nach 25 Jahren erreichst du als Gymnasiallehrer /-in die höchste Erfahrungsstufe. Danach verdienst du 5.652,17 Euro brutto im Monat.
An einem Gymnasium hast du außerdem die besten Möglichkeiten, befördert zu werden und somit mehr zu verdienen. Einem Gymnasium in Nordrhein-Westfalen stehen 65 Prozent Beförderungsstellen zu. Durch diese Beförderungsstellen kannst du neue Aufgaben übernehmen und in eine höhere Besoldungsgruppe eingruppiert werden. Als Leiter /-in der Oberstufe beispielsweise kannst du in die Besoldungsgruppe A15 eingruppiert werden und verdienst somit mindestens 5.628,53 Euro brutto im Monat.
Besoldungsgruppe/Entgeltgruppe | Einstiegsgehalt | Höchste Erfahrungsstufe |
---|---|---|
A12 | 3.931,13 € | 5.092,00 € |
A13 | 4.588,38 € | 5.652,17 € |
E11 | 3.852,64 € | 5.579,28 € |
E13 | 4.388,38 € | 6.237,38 € |
Davon hängt dein Lehrer-Gehalt in NRW ab
Generell werden Lehrer /-innen in Deutschland in jedem Bundesland unterschiedlich bezahlt. Das liegt daran, dass die Bildungspolitik den Ländern obliegt und sie selbst entscheiden können, wie sie ihre Lehrkräfte bezahlen möchten. Neben den Bundesländern gibt es noch weitere Einflussfaktoren, die das Lehrer-Gehalt in NRW bestimmen:
1. Schulform und Besoldungsgruppe
Die Schulform, an der du unterrichtest, hat einen großen Einfluss auf deinen Verdienst. Am besten verdienst du als Lehrer /-in an einem Gymnasium. Als verbeamtete /-r Lehrer /-in wirst du hier nach der Besoldungsgruppe A13 bezahlt. Auch das Berufsschullehrer-Gehalt richtet sich nach der selben Besoldungsgruppe. Zum Berufseinstieg in Nordrhein-Westfalen bedeutet das bereits eine Besoldung von 4.588,38 Euro brutto im Monat.
Weniger verdienst du hingegen an Grund-, Haupt-, Real- und Sonderschulen. Hier wirst du in die niedrigere Besoldungsgruppe A12 eingruppiert und kannst zum Berufseinstieg mit einer Besoldung von 3.931,13 Euro Brutto im Monat rechnen. Durch den geringeren Koordinations- und Organisationsaufwand hast du an Grundschulen oder Schulen der Sekundarstufe I außerdem weniger Aufstiegschancen und damit auch weniger Möglichkeiten, dein Gehalt aufzubessern.
2. Erfahrungsstufe
Doch nicht nur die Schulform beeinflusst das Gehalt eines /-r Lehrers /-in, sondern auch die eigene Berufserfahrung. Innerhalb deiner Besoldungsgruppe wirst du nämlich nochmal in eine Erfahrungsstufe eingestuft. In Nordrhein-Westfalen gibt es zwölf Erfahrungsstufen, die du allerdings nicht alle während deiner Karriere durchlaufen musst. Als Lehrer /-in der Besoldungsgruppen A12 wirst du direkt zum Berufseinstieg in die Erfahrungsstufe 4 eingestuft, in der Besoldungsgruppe A13 sogar in die fünfte Erfahrungsstufe. Im Laufe der Zeit steigst du automatisch in den Erfahrungsstufen auf. Zwischen den Erfahrungsstufen vier bis fünf liegen zwei Jahre. Die nächsten vier Erfahrungsstufen steigst du allerdings nur jeweils alle drei Jahre auf. Ab der neunten Erfahrungsstufe gibt es einen Aufstieg in der Erfahrungsstufe nur noch alle vier Jahre. Insgesamt brauchst du also 27 Berufsjahre, um die höchste Erfahrungsstufe zu erreichen. Pro Erfahrungsstufe, die du aufsteigst, erhöht sich deine Besoldung´automatisch um circa vier Prozent. Zum Vergleich: Ein Gymnasiallehrer /-in verdient zum Berufseinstieg 4.588,38 Euro pro Monat, während er/sie in der zwölften Erfahrungsstufe 5.652,17 Euro brutto im Monat verdient. Im Laufe der Karriere steigert sich das Gehalt eines /-r Gymnasiallehrer /-in also alleine durch Berufserfahrung um 1.063,79 Euro brutto im Monat.
3. Beförderungsstellen
Als Lehrer /-in ist es nicht so einfach, durch hohes Engagement und Einsatz befördert zu werden und so das Gehalt aufzubessern. Eine Beförderung ist nämlich nur dann möglich, wenn du dich auf eine ausgeschriebene Beförderungsstelle bewirbst. Beförderungsstellen sind zum Beispiel Stellen als Schulleiter /-in, Oberstufenleiter /-in oder Koordinator /-in im Verwaltungsbereich. Da mit einer solchen Stelle auch zusätzliche Aufgaben hinzukommen, erhöht sich auch das Gehalt. Zum Beispiel wirst du als Schulleiter /-in eines Gymnasiums nach der höchsten Besoldungsgruppe A16 bezahlt. Mit neun Jahren Berufserfahrung würde das für dich eine Besoldung von 6.794,35 Euro brutto im Monat bedeuten. Als Lehrer /-in ohne leitende Funktion an einem Gymnasium verdienst du mit der gleichen Anzahl an Berufsjahren 5.120,25 Euro brutto im Monat. Eine Beförderungsstelle hat also Einfluss auf die Besoldungsgruppe und damit auch auf dein Lehrer-Gehalt in NRW.
4. Beamtenstatus
Nicht jede /-r Lehrer /-in in Nordrhein-Westfalen ist automatisch auch verbeamtet. Vor allem wer als Quereinsteiger Lehrer /-in werden möchte, erfüllt oft nicht die Anforderungen für eine Verbeamtung als Lehrer /-in und wird an Schulen in einem Tarifverhältnis angestellt. Zwar orientieren sich die Tarifgruppen an den Besoldungsgruppen des Beamtenbesoldungsgesetzes, jedoch müssen angestellte Lehrer /-innen deutlich höhere Steuerabgaben zahlen. Ein /-e Gymnasiallehrer /-in, der/die nicht verbeamtet ist, verdient zum Berufseinstieg in Nordrhein-Westfalen 4.388,38 Euro brutto im Monat. Verbeamtete Lehrer /-innen eines Gymnasiums verdienen in Nordrhein-Westfalen 4.588,38 brutto im Monat. Deutlicher wird der Gehaltsunterschied bei den Nettoverdiensten. Das liegt an den niedrigeren Sozialabgaben, die ein /-e Beamte /-r zahlen muss. Da er/sie durch seinen/ihren Dienstherren bereits mit einer Pension versorgt und unkündbar ist, fallen Arbeitslosen- und Rentenversicherungsbeiträge weg. So bleibt am Ende des Monats ein höherer Nettobetrag übrig als bei angestellten Lehrkräften.
Karrierechancen als Lehrer /-in in NRW
Als Lehrer /-in in Nordrhein-Westfalen hast du je nach Schulform unterschiedliche Karrieremöglichkeiten. An Grund- und Hauptschulen hast du die geringsten Karrierechancen. Das liegt daran, dass von der Landesregierung pro Schulform Anteile von sogenannten Beförderungsstellen vergeben werden. Für Grund- und Hauptschulen stehen pro Schule nur zehn Prozent an Beförderungsstellen zur Verfügung. Das bedeutet, dass nur zehn Prozent der Lehrer /-innen, die an der Schule tätig sind, befördert werden dürfen. Darunter fallen meist die Schulleitung und ihre Stellvertretung. Bessere Chancen hast du hingegen an Real- und Sekundarschulen. Hier stehen pro Schule 40 Prozent an Beförderungsstellen zur Verfügung.
Um dir allerdings alle Karrieremöglichkeiten offenzuhalten, musst du an einem Gymnasium unterrichten. Einem Gymnasium in Nordrhein-Westfalen stehen 65 Prozent an Beförderungsstellen zur Verfügung. Das liegt vor allem am höheren Organisations- und Koordinationsbedarf, den es an einem Gymnasium gibt. Diese Beförderungsstellen erhältst du allerdings nicht einfach durch Fleiß und Engagement, sondern musst darauf warten, dass diese ausgeschrieben werden und dich darauf bewerben. Erst wenn du das Bewerbungsverfahren, welches von der Schulleitung durchgeführt wird, überstehst, hast du die Chance auf eine Beförderung. Beispiele für Beförderungsstellen sind zum Beispiel Schulleiter /-in, Oberstufenleiter /-in, Koordinationsleiter /-in der Erprobungsstufe oder Fachleiter /-in am Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung.
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Jetzt lesenFAQ: Häufige Fragen
Überblick: Die wichtigsten Infos zum Lehrer-Gehalt in NRW
- Verbeamtete Lehrer /-innen haben weniger Steuerabzüge als angestellte Lehrer /-innen.
- Innerhalb deiner Besoldungsgruppe kannst du an Erfahrungsstufen aufsteigen.
- Die besten Karrierechancen hast du an einem Gymnasium.
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