Tipps für die Gehaltsverhandlung: So bekommst du mehr Gehalt
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Gehtalsverhandlung: Wir müssen über Geld sprechen!
Nirgendwo sonst wird so wenig über Geld gesprochen, wie in Deutschland – zu dem Ergebnis kommt eine Studie der Postbank. Für über die Hälfte aller Deutschen ist Geld ein Tabuthema. Dabei wäre es besonders für Berufseinsteiger wichtig, offener mit dem Thema umzugehen: Die Haushaltseinkommen der 25- bis 29-Jährigen in Europa liegen weit hinter denen der restlichen Gesellschaft zurück. Die Löhne steigen kaum und es wird immer schwieriger, ein Vermögen aufzubauen. Es ist also höchste Zeit, mal über Geld zu reden – auch mit eurem Arbeitgeber oder eurer Arbeitgeberin! Mit diesen Tipps vom Verhandlungsexperten Remigiusz Smolinski und Karriereberaterin Cornelia Topf klappt’s bestimmt.
Inhaltsverzeichnis
Der richtige Zeitpunkt für die Gehaltverhandlung
Einfach mit der Tür ins Haus Fallen ist schon mal nicht die richtig Taktik. Doch wann ist eigentlich der richtige Zeitpunkt für eine Gehaltsvehandlung? Den richtigen Zeitpunkt gibt es laut Expertin Damiela Topf nicht. "Es gibt keinen wirklich optimalen Zeitpunkt", betont die Karriereberaterin. "Manche Menschen überlegen so lange, wann der richtige Zeitpunkt ist, dass sie Jahre ins Land streichen lassen." Wie aber kannst du verhindern, dass dir genau das passiert? Nach guten oder herausragenden eigenen Leistungen und, ganz wichtig, bevor das Jahresbudget komplett verplant ist, ist der beste Zeitpunkt, um das Gespräch zu suchen. "Und wenn der Chef an dem Tag schlechte Laune hat, dann kann man das auch nicht ändern". sagt Topf. !Das sollte einen nicht von seinem Vorhaben abhalten."
Laut Cornelia Topf müsse man außerdem versuchen, die Spannung in einer Gehaltsverhandlung in etwas Positives umzumünzen. "Das Pokern und das Taktieren kann auch Spaß machen. Aber da gehört natürlich etwas Übung dazu. Deshalb ist in diesem Zusammenhang jede Erfahrung Gold wert", so Topf. Grundsätzlich verdiene derjenige mehr, der sich in gewisser Regelmäßigkeit initiativ um mehr Geld bemühe. " Du darfst also nicht erwarten, dass sich der Chef darum sorgt, dass seine Angestellten alle genug verdienen. Er ist ja schließlich dazu da, die Kosten im Auge zu behalten und zu optimieren.
Tipps für die Gehaltsverhandlung
Wenn du also denkst, du hast eine Gehaltserhöhung verdient, scheue dich nicht, das anzusprechen. Grundsätzlich ist es eh von Vorteil, jedes Jahr das Gespräch zu suchen oder schon im jährlichen Personalgespräch das Thema anzuschneiden. Wie du das am besten machst? Hier kommen ein fünf hilfreiche Tipps.
1. Sei offen und sachlich
"Wenn der Chef und der Mitarbeiter ein vertrauensvolles Verhältnis haben, sollte es kein Problem sein, Themen anzusprechen, die einem am Herzen liegen", sagt Verhandlungsexperte Remigiusz Smolinski. "Der Vorgesetzte wird dann in der Regel fragen: 'Wo kommt dieses Gefühl, dieser Wunsch nach mehr Gehalt her? Woran machen Sie das fest?' Um eine inhaltliche Ebene zu schaffen, muss der Mitarbeiter gute Argumente mitbringen. Was da am besten funktioniert, sind sachliche Argumente."
2. Mach deine Hausaufgaben
Ein weiterer Tipp: "Man sollte möglichst viele Daten sammeln. Was verdienen andere Absolventen aus meinem Jahrgang, von meiner Hochschule? Was verdient man in ähnlichen Positionen bei anderen Arbeitgebern? Was verdient man in der Region? Anhand dieser Daten kann man seine eigenen Wünsche kalibrieren." Smolinski empfiehlt, in so einem Gespräch eine Zahl nie unbegründet stehen zu lassen. Forderungen, die sachlich begründet sind, werden am besten angenommen – das bestätigt auch die Forschung. Forderungen, die einfach ohne Begründung in den Raum geworfen werden, haben eine deutlich niedrigere Erfolgsquote.
Damit man sich nicht durch völlig überzogene Forderungen ins Abseits befördert, sist auch für Cornelia Topf eine Recherche unumgänglich: "Schauen Sie ins Internet, sprechen Sie mit Leuten in vergleichbaren Positionen. Wie ist die Situation in der Branche? Wie steht das Unternehmen da? Das sollte man beachten und dann mit Fingerspitzengefühl zu Werke gehen." Obligatorisch dabei: einen gewissen Verhandlungsspielraum einpreisen. "Setzen Sie ein wenig über Ihrem Wunschgehalt an, damit man Sie etwas herunterhandeln kann. Andersherum funktioniert das eher weniger."
3. Sei ehrgeizig
Forschungsergebnisse zeigen, dass Ehrgeiz sehr positiv mit Verhandlungsergebnissen korreliert. "Je ehrgeiziger ich mit meiner Aspiration bin, desto wahrscheinlicher, dass ich am Ende ein gutes Ergebnis erziele. Daher sollte man immer das Ziel anpeilen, das am höchsten ist und das man logisch und sinnvoll begründen kann", erklärt Smolinski.
4. Bleib flexibel
Gleichzeitig solltest du aber auch Flexibilität zeigen: "Es gibt nichts Schlimmeres, als wenn der Kandidat oder die Kandidatin schon zu Beginn einer Arbeitsbeziehung seiner Reputation schadet", weiß Remigiusz Smolinski. "Schadet im Sinne von 'der ist stur, hartnäckig, ein schwieriger Diskussionspartner, sehr fordernd, etc.' Stattdessen: ehrgeizig sein, sachlich bleiben und dem Arbeitgeber immer seine Flexibilität andeuten. Das heißt: Ich bin gerne dazu bereit, zu verhandeln, falls es gute Gründe dafür gibt."
5. Keine Angst vor Konsequenzen
"Nicht jede Verhandlung endet mit einem Erfolg", sagt Remigiusz Smolinski. Nichtsdestotrotz sollte man keine Angst davor haben, Verhandlungen zu starten. "Jeder, der eine Verhandlung eingeht, muss sich bewusst sein, dass sie auch scheitern kann. Daher sollte man im Voraus eruieren, was man macht, wenn der Chef keine Gehaltserhöhung geben möchte. Habe ich Alternativen? Gibt’s eine Möglichkeit, mich beruflich zu verändern, oder nicht?
Wenn die Antwort lautet 'Ja, es gibt Alternativen', steigt automatisch meine Verhandlungsmacht. Die Arbeitslosenquote ist sehr gering und sinkt ständig. Es wird also immer schwieriger, einen Verlust mit einem anderen qualifizierten Mitarbeiter zu ersetzen. Darüber sind sich Arbeitgeber auch im Klaren."
Drei Verhandlungs-Tipps von der Expertin
Mit welchen raffinierten Strategien die Vorgesetzten versuchen, die Gehaltforderungen zu drücken oder ganz abzuwimmeln, erläutert die Karriereberaterin Cornelia Topf anhand von drei Beispielen:
- Chef: "Mit einer Gehaltserhöhung würden wir das Gehaltsniveau der ganzen Abteilung sprengen."
Cornelia Topf dazu: "Dafür kann aber der Angestellte nichts. Er sollte daher weiter über sich und seine guten Leistungen sprechen und deutlich machen, dass diese besser honoriert werden müssen. Neben der Gehaltserhöhung gibt es noch alternative Optionen wie Prämien oder Einmalzahlungen. Außerdem ist das gefährdete Gehaltsgefüge oft ein Schein-Argument."
- Chef: "Jetzt enttäuschen Sie mich aber persönlich."
Cornelia Topf dazu: "Achtung, Emotionsfalle! Da muss man schnellstmöglich wieder auf die Sachebene zurück. Alternativ dreht man den Spieß um und äußert seine Enttäuschung darüber, dass dieses Sachthema persönlich genommen wird."
- Chef "Bei dieser schlechten Konjunktur- und Auftragslage haben wir einfach keinen Spielraum für diesen Gehaltswunsch."
Cornelia Topf dazu: "Sie sollten Verständnis für die Situation äußern, aber auf Ihrem Standpunkt verharren. Manchmal muss man auch ein bisschen aushalten und am Ball bleiben und dann rührt sich die Gegenseite.
Gut zu wissen
Ein Arbeitnehmer mit souveränen Verhandlungskünsten kann bis zu 40 Prozent mehr verdienen als ein gleichermaßen qualifizierter Kollege, der immer das erste Gehaltsangebot annimmt, schätzt Karriereberaterin Cornelia Topf. Insbesondere Berufseinsteiger sollten diesen beachtlichen Unterschied im Hinterkopf haben. Denn wer sich gleich zu Beginn weit unter Wert verkauft, der hechelt meist jahrelang einem angemessenen Gehaltsniveau hinterher. Topf dazu: "Und dann geht es nicht mehr um ein paar Hundert Euro, die einem entgehen, sondern um deutlich höhere Summen."
FAQ: Häufige Fragen
Im Überblick: Tipps für die Gehaltsverhandlung
- Recherchieren: Ermittle den branchenüblichen Gehaltsrahmen für deine Position und Erfahrung. Nutze Gehaltsvergleichsportale und Branchenberichte, um eine realistische Vorstellung von deinem Marktwert zu erhalten.
- Leistungen dokumentieren: Erstelle eine Übersicht deiner bisherigen Erfolge, abgeschlossenen Projekte und erworbenen Qualifikationen. Diese Leistungsmappe dient als solides Fundament für deine Argumentation.
- Realistische Ziele setzen: Definiere vorab ein konkretes und anspruchsvolles Gehaltsziel, das deinen Leistungen und dem Marktwert entspricht. Eine klare Zielsetzung erhöht die Erfolgschancen in der Verhandlung.
- Ersten Schritt machen: Nenne zu Beginn der Verhandlung deine Gehaltsvorstellung. Dies setzt einen Anker und kann den Verhandlungsrahmen zu deinen Gunsten beeinflussen.
- Flexibilität zeigen: Sei bereit, neben dem Gehalt auch andere Leistungen wie flexible Arbeitszeiten, zusätzliche Urlaubstage oder Weiterbildungsangebote zu verhandeln. Dies kann den Gesamtwert des Angebots erhöhen.
- Selbstbewusstsein: Ein selbstbewusstest Auftreten ist ebenfalls entscheidend, um deine Gehaltsvorstellungen erfolgreich umzusetzen.
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