Einstiegsgehalt: Das musst du wissen!

Jennifer Schreder - 15.06.2020

Einstiegsgehalt

Alles rund um das Einstiegsgehalt erfährst du hier. | Foto: Andrea Piacquadio/Pexels

Von diesen Faktoren hängt dein Einstiegsgehalt nach dem Studienabschluss ab

Wenn du nach dem Studienabschluss das Einstiegsgehalt für deinen ersten Job verhandelst, willst du dich dabei nicht blamieren. Gibst du in deiner Bewerbung eine unrealistische Gehaltsvorstellung an, schmälert das deine Aussichten auf eine Einladung zum Vorstellungsgespräch. Aber unter Wert verkaufen solltest du dich auch nicht. Darum ist es wichtig dich zu informieren, welches Einstiegsgehalt für deinen Job passt und wie du deine Gehaltsvorstellung formulieren solltest. 

Das Einstiegsgehalt von Akademiker /-innen orientiert sich hauptsächlich an vier Faktoren: Branche und Standort des Unternehmens sowie deinem Studiengang und Studienabschluss. Das durchschnittliche Einstiegsgehalt von Hochschulabsolventen /-innen lag im Jahr 2019 bei 44.836 Euro. 

Die Faktoren, die dein Einstiegsgehalt nach dem Studium beeinflussen, sind:

  • Branche
  • Unternehmensgröße
  • Standort
  • Studiengang
  • Studienabschluss
  • Geschlecht
  • Art des Einstiegs

In den folgenden Abschnitten erklären wir dir, wie die verschiedenen Faktoren dein Einstiegsgehalt beeinflussen können. 

Einstiegsgehalt nach Branchen

Ein wichtiger Faktor, der die Höhe des Einstiegsgehaltes beeinflusst, ist die Branche. Besonders gut bezahlt sind Einsteiger /-innen im Bankensektor. Dort sind im Durchschnitt 53.813 Euro brutto jährlich drin. Deutlich schlechter sieht es für Hochschulabsolventen /-innen aus, die einem Job im Tourismus oder der Werbung aufnehmen. Dort verdienen sie etwa 35.516 Euro brutto jährlich. Wie die Einstiegsgehälter in andere Branchen liegen, siehst du in der folgenden Tabelle.

Branche Durchschnittliches Brutto-Jahresgehalt
Banken 53.813 €
Automobilindustrie 51.660 €
Pharma 51.660 €
Consulting 51.660 €
Luft- und Raumfahrtindustrie 51.660 €
Finanzdienstleitungen 51.660 €
Chemie/Verfahrenstechnik 51.660 €
E-Technik 50.584 €
Versicherung 49.508 €
Anlagenbau 49.508 €
Maschinenbau 48.431 €
Energiewirtschaft 48.431 €
Branche Durchschnittliches Brutto-Jahresgehalt
Stahlindustrie 48.431 €
Konsumgüterindustrie  
Telekommunikation 47.355 €
Informationstechnik 46.279 €
Steuerberatung/Wirtschaftsprüfung 45.203 €
Forschung 44.126 €
Transport/Logistik/Verkehr 44.126 €
Handel 41.974 €
Bauindustrie 40.898 €
Medien 39.821 €
Tourismus 35.516 €
Marktforschung und Werbung 35.516 €
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Einstiegsgehalt nach Unternehmensgröße

Auch die Unternehmensgröße kann das Einstiegsgehalt beeinflussen. Generell gilt: je größer der Arbeitgeber, desto höher das Gehalt. Dies lässt sich auch auf das Einstiegsgehalt übertragen. Wie sich das Gehalt in Prozent in etwa vom durchschnittlichen Einstiegsgehalt unterscheidet, siehst du in der folgenden Tabelle.

Unternehmensgröße Höhe des Gehalts abhängig vom Durchschnittsgehalt
> 20 Mitarbeiter 30 Prozent weniger
> 51 Mitarbeiter 15 Prozent weniger
> 101 Mitarbeiter 10 Prozent weniger
> 501 Mitarbeiter 5 Prozent mehr
> 1.001 Mitarbeiter 15 Prozent mehr
> 5.001 Mitarbeiter 30 Prozent mehr
< 5.000 Mitarbeiter 40 Prozent mehr

Einstiegsgehalt nach Standort

Ein weiterer Faktor, der die Höhe des Einstiegsgehalts beeinflusst, ist der Standort des Unternehmens. Bei Unternehmen im Süden Deutschlands sind die Einstiegsgehälter am höchsten, Spitzenreiter ist Bayern mit durchschnittlich 47.236 Euro brutto im Jahr. Schlusslicht ist Sachsen mit 38.657 € Euro. Wie das durchschnittliche Einstiegsgehalt in den anderen Bundesländern liegt, siehst du in der folgenden Tabelle. 

Bundesland Jährliches Einstiegsgehalt brutto
Bayern 47.236 €
Baden-Württemberg 47.018 €
Hessen 46.813 €
Nordrhein-Westfalen 44.315 €
Schleswig-Holstein 43.999 €
Niedersachsen 43.069 €
Bremen 43.005 €
Saarland 42.936 €
Rheinland-Pfalz 42.787 €
Hamburg 42.857 €
Berlin 41.670 €
Mecklenburg-Vorpommern 40.639 €
Sachsen-Anhalt 39.974 €
Brandenburg 39.915 €
Thüringen 39.663 €
Sachsen 38.657 €

Einstiegsgehalt nach Studiengängen

Dein Studiengang beeinflusst dein Einstiegsgehalt ebenfalls ganz erheblich. Zu den Topverdienern /-innen zählst du, wenn du Medizin studiert hast. Dann sind bis zu 50.000 Euro brutto im Jahr drin. Auch ein MINT-Studienfach erhöht deine Chancen auf ein hohes Einstiegsgehalt.

Studienrichtung Durchschnittliches Jahresgehalt brutto
Medizin 51.703 €
Wirtschaftsingenieurwesen 49.806 €
Rechtswissenschaften 49.500 €
Informatik 49.500 €
Ingenieurwissenschaften 48.782 €
Wirtschaftswissenschaften 43.189 €
Pharmazie, Lebensmittelchemie 42.000 €
Sprach- und Kulturwissenschaften 35.181 €
Grafik/Design 35.925 €
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Einstiegsgehalt nach Studienabschluss

Mit welchem Einstiegsgehalt du in deinen ersten Job startest, hängt auch von deinem Studienabschluss ab. Ob du einen Bachelor oder auch noch einen Master gemacht hast, macht sich auf deinem Konto bemerkbar: Durchschnittlich mehrere Tausend Euro brutto mehr sind mit Masterabschluss pro Jahr drin. Je nach Berufsfeld unterscheidet sich die Differenz jedoch sehr, wie du in der nachfolgenden Tabelle erkennen kannst. Zur Erinnerung: MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Hast du Sprach- und Kulturwissenschaften oder Design studierst, musst du dich dagegen mit durchschnittlich rund 35.000 Euro brutto jährlich zufriedengeben. Wie hoch das durchschnittliche Einstiegsgehalt für verschiedene Studienrichtungen ist, siehst du in der folgenden Tabelle. 

Berufsfeld mit Bachelorabschluss mit Masterabschluss
Finanz- und Rechnungswesen 43.014 € 49.018 €
Einkauf, Materialwirtschaft und Logistik 39.993 € 46.795 €
Ingenieurwesen 47.013 € 50.611 €
Vertrieb und Verkauf 41.165 € 44.495 €
Naturwissenschaften und Forschung 42.864 € 45.336 €
Human Resources 38.846 € 44.225 €
Marketing und Kommunikation 39.234 € 42.669 €
Design und Architektur 34.823 € 44.292 €
Bildung und Soziales 32.490 € 41.414 €
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Einstiegsgehalt nach Geschlecht

Noch immer gibt es in Deutschland eine Gender Pay Gap – also einen Verdienstunterschied zwischen Männern und Frauen. Dieser beträgt in bereinigter Form aktuell etwa sechs Prozent. Frauen verdienen also bei vergleichbarer Qualifikation und Tätigkeit pro Stunde durchschnittlich sechs Prozent weniger als Männer. 

Einstiegsgehalt nach Art des Einstiegs

Dein Einstiegsgehalt richtet sich natürlich auch nach der Art des Einstiegs. Nach dem Studium hast du die Wahl zwischen verschiedenen Möglichkeiten, die sich auch auf dein Gehalt auswirken. Während ein Direkteinstieg etwa so gut bezahlt ist wie ein Trainee-Programm, erhältst du in einem Volontariat oft weniger Geld. In der folgenden Tabelle siehst du die verschiedenen Einstiegsgehälter im Überblick.

Berufseinstieg Durchschnittliches Gehalt pro Jahr (brutto)
Direkteinstieg 44.836 Euro
Trainee 45.000 Euro
Volontariat 34.200 Euro

Einstiegsgehalt: Hinweise zur Vergleichbarkeit

Neben dem Gehalt solltest du auch Sonderleistungen im Blick haben. Dazu gehören zum Beispiel ein Firmenwagen oder Firmenhandy, Gutscheine oder zusätzliche Urlaubstage. Unter Umständen können diese Sonderleistungen für dich steuerlich sogar vorteilhafter sein als ein höheres Einstiegsgehalt. 

Außerdem solltest du im Blick haben, wie krisensicher dein Job ist. Ein gut bezahlter Job in der Privatwirtschaft kann zwar attraktiv sein, in Krisenzeiten bietet dir eine Stelle im öffentlichen Dienst, die vielleicht etwas weniger gut bezahlt ist, aber mehr Sicherheit. Außerdem kannst du mit einer sicheren Stelle, etwa durch einen unbefristeten Arbeitsvertrag, dein Leben besser langfristig planen. 

Einstiegsgehalt: Beispiele

Damit du einen Eindruck davon bekommst, wie sich das Einstiegsgehalt in verschiedenen Berufen unterscheiden kann, findest du hier ein paar Beispiele über die bestbezahltesten Berufe und die, in denen du mit weniger Gehalt rechnen musst.

Bestverdiener

Pilot/-in: Als Pilot/-in kannst du dich auf ein hohes Einstiegsgehalt freuen. Zu Beginn deiner Karriere erhältst du zwischen 53.000 und 134.000 Euro brutto jährlich. Co-Piloten kommen auf deutlich niedrigere Gehälter. Sie verdienen zwischen 25.000 und 63.000 Euro brutto im Jahr.

Apotheker/-in: Als selbstständige/-r Apotheker/-in verdienst du durchschnittlich 5.000 bis 7.000 Euro brutto im Monat. Aufs Jahr gerechnet kannst du aber auch über 100.000 Euro brutto verdienen. 

Lehrer/-in: Als Lehrer/-in gehörtst du ebenfalls zu den besser Verdienenden. Als Lehrer/-in der Sekundarstufe II verdienst du im Schnitt 55.200 Euro brutto im Jahr

Niedrigverdiener

Architekt/-in: Mit Masterabschluss verdienst du als Architekt/-in etwa 44.000 Euro brutto im Jahr, mit Bachelor nur 31.000 Euro. Damit gehört der Beruf zu den schlechter bezahlten. 

Sozialarbeiter/-in: Das Einstiegsgehalt für Sozialarbeiter/-innen liegt bei nur 33.000 Euro brutto im Jahr

Redakteur/-in: Arbeitest du als Redakteur/-in kannst du mit einem Einstiegsgehalt von 32.506 Euro brutto im Jahr bei einem Bachelor und 37.751 Euro bei einem Masterabschluss rechnen. 

5 Tipps: Verhandlung des Einstiegsgehalts

Damit du dich bei der Verhandlung deines Einstiegsgehalts etwas sicherer fühlst, befolge diese fünf Tipps:

  1. Nenne deine Gehaltsvorstellung im Anschreiben, falls es die Stellenanzeige fordert. Ist dies nicht der Fall, wird das Gehalt im Rahmen der Vorstellungsgespräche verhandelt. 
  2. Lege dir dein Wunschgehalt und deine Untergrenze spätestens vor dem ersten Vorstellungsgespräch fest.
  3. Orientiere dich dabei an den Richtwerten für Branche und Standort des Unternehmens sowie deiner Qualifikation.
  4. Bereite eine Argumentation für die Gehaltsverhandlung vor.
  5. Berücksichtige dabei die Zusammensetzung des Gehalts und mögliche Zusatzleistungen.

Perspektiven nach dem Einstiegsgehalt

Ein hohes Einstiegsgehalt ist schön, aber für eine gute Zukunftsplanung ist es auch relevant zu wissen, wie sich das Gehalt mit der Zeit entwickelt.  

Zur ersten Gehaltsverhandlung kann in der Privatwirtschaft bereits im Rahmen des Einstellungsprozesses kommen. Anschließend richtet sich die nächste Gehaltserhöhung nach der individuellen Situation. Übernimmst du beispielsweise anspruchsvollere Aufgaben als vertraglich vereinbart, kannst du bereits nach Ablauf der Probezeit ein höheres Gehalt verhandeln. Ansonsten gilt: Nach zwei Jahren kannst du um die erste Gehaltserhöhung bitten. Dann hast du dich im Job bewährt und deine Fähigkeiten ausgebaut. Eine Erhöhung um drei bis zehn Prozent sind der übliche Rahmen. 

Arbeitest du in einem Unternehmen, das nach Tarif bezahlt, oder auch im öffentlichen Dienst kannst du dir die Entwicklung deines Gehaltes ganz einfach im entsprechenden Vertrag ansehen.

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Tipps für die Gehaltsverhandlung

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FAQ: Häufig gestellte Fragen

Wie viel bei Gehaltsvorstellung angeben?

Richte dich bei der Gehaltsvorstellung nach Durchschnittswerten für Branche und Standort des Unternehmens. Berücksichtige außerdem deine Qualifikationen. 

Welches Studium bringt das meiste Geld?

Das höchste Einstiegsgehalt hast du mit einem Medizinstudium. Durchschnittlich verdienst du damit im Jahr 51.703 Euro brutto.

Wie viel verdient man mehr als Master?

Mit einem abgeschlossenen Masterstudiengang verdienen Berufsanfänger /-innen im Durchschnitt mehrere Tausend Euro brutto mehr im Jahr. 

Einstiegsgehalt Überblick

  • Das Einstiegsgehalt richtet sich nach Branche und Größe des Unternehmens sowie deiner Qualifikation.
  • Das höchste Einstiegsgehalt hast du in der Bankingbranche oder mit einem Medizinstudium.
  • Im Süden Deutschlands sind die Einstiegsgehälter im Durchschnitt etwas höher als in anderen Bundesländern. 
  • Mit einem Masterabschluss ist dein Gehalt in der Regel etwas höher als mit einem Bachelorabschluss. 
  • Zu dem Einstiegsgehalt kommen manchmal noch Sonderleistungen wie ein Dienstwagen oder zusätzliche Urlaubstage. 

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