Gynäkologe: der Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
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Gynäkologe: Facharzt für Frauenheilkunde
Ein Gynäkologe bzw. eine Gynäkologin ist ein Facharzt oder eine Fachärztin, der/die sich auf die Diagnose, Behandlung und Prävention von Erkrankungen des weiblichen Fortpflanzungssystems spezialisiert hat. Dazu gehören unter anderem die Gebärmutter, die Eierstöcke, die Eileiter sowie die Vagina. Gynäkologen und Gynäkologinnen führen regelmäßig Vorsorgeuntersuchungen wie den Pap-Test durch, um Krankheiten wie Gebärmutterhalskrebs frühzeitig zu erkennen.
Sie begleiten Frauen in allen Lebensphasen: von der Pubertät über Schwangerschaften bis hin zur Menopause. Auch die Behandlung von Erkrankungen wie Endometriose, Myomen oder Infektionen gehört zu ihrem Fachgebiet. Gynäkologen bieten zudem Beratung zu Themen wie Verhütung, Schwangerschaft und Fruchtbarkeit an. Viele Gynäkologen sind auch in der Geburtshilfe tätig und betreuen Frauen während der Schwangerschaft und Geburt. Wenn du dir vorstellen kannst, in diesem wichtigen Beruf zu arbeiten, erfährst du hier alles über
- Aufgaben,
- Ausbildung und
- Berufsalltag
des Gynäkologen bzw. der Gynäkologin. Außerdem verraten wir dir, mit was für einem Gehalt du rechnen kannst und wie es um die Berufs- und Zukunftsaussichten dieses Berufes steht.
So wirst du Gynäkologe oder Gynäkologin
Um Gynäkologe oder Gynäkologin zu werden, musst du zunächst ein Medizinstudium abschließen. Dieses dauert in der Regel sechs Jahre. Schon während deines Studiums kannst du dir überlegen, in welchem Bereich du dich später spezialisieren möchtest. Hast du dein Grundstudium Medizin erfolgreich absolviert, kannst du dich nach deinem Studium für die fünfjährige Weiterbildung zum Facharzt oder zur Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe entscheiden.
Zusätzlich steht ebenfalls ein 80-stündiger Weiterbildungskurs in der psychosomatischen Grundversorgung auf dem Programm. Auf diesem Weg wirst du auf den Berufsalltag in der Gynäkologie vorbereitet. Die Weiterbildung dauert insgesamt 60 Monate, die du bei einem Weiterbildungsbefugten an einer Weiterbildungsstätte absolvierst. Die Ausbildung besteht aus mehreren Einheiten, im Idealfall verbringst du jedoch den Großteil deiner Zeit in dem Bereich, in dem du dich auch spezialisieren möchtest. Zudem kannst du die Ausbildung nutzen, um für einige Monate weitere Erfahrungen in anderen Fachbereichen zu sammeln. Du solltest deine Ausbildungszeit zum Facharzt außerdem nutzen, um bis zu 24 Monate im ambulanten Bereich zu arbeiten und zusätzliche (externe) Weiterbildungen zu besuchen.
Inhalte der Weiterbildung
Die Inhalte, die dich während der Weiterbildung zum Facharzt erwarten, sind ziemlich vielfältig: Neben z.B. der Tumorerkennung, der Gesundheitsberatung inkl. Ernährungsmedizin oder der Sexualberatung, wirst du auch im Bereich der Betreuung von Schwangerschaften und Mutterschaftsvorsorge fit gemacht. Das sind die Schwerpunkte in der Weiterbildung im Überblick:
- Operative Gynäkologie und Geburtshilfe (Erkennung, Vorbeugung, sowie Nachsorge von geschlechtsspezifischen Gesundheitsstörungen)
- Fetomaternale Medizin (Betreuung von Schwangeren mit einem hohen Geburtsrisiko oder bei gesundheitlichen Risiken des Ungeborenen)
- Reproduktionsmedizin (Kontrolle der menschlichen Zeugungsfähigkeit und Behandlung bei Störungen)
- Gynäkologische Onkologie (Behandlung von Brustkrebs sowie bösartigen Tumoren)
- Gynäkologische Endokrinologie (befasst sich z.B. mit der Hormonanalytik und wird eingesetzt beispielsweise für die Differenzialdiagnostik bei Störungen der Pubertätsentwicklung oder Zyklusstörungen)
- Urogynäkologie (Behandlungen bei Belastungen des weibliche Beckenboden durch z.B. eine Geburt)
Nach der Weiterbildung ist vor der Weiterbildung
Hast du die Weiterbildung erfolgreich absolviert, kannst du noch weitere Spezialisierung in Betracht ziehen. Um einen weiteren Schwerpunkt nach dem Facharzt zu erreichen, musst du noch einmal 36 Monate in diese Spezialisierung investieren. 12 Monate davon kannst du jedoch bereits während der Weiterbildung zum Facharzt ableisten. Du hast die Wahl zwischen:
- Gynäkologischer Onkologie
- Gynäkologischer Endokrinologie und Reproduktionsmedizin
- Spezielle Geburtshilfe und Perinatalmedizin
Die Aufgaben von Gynäkologen
Neben der Betreuung, der Therapie und Untersuchung von Frauen, bist du als Gynäkologe oder Gynäkologin auch besonders für die Beratung von Frauen in allen Lebenslagen verantwortlich. Speziell die Vorsorge für Geschlechtskrankheiten oder Krebsarten sowie die Prävention deiner Patientinnen nimmt einen großen Teil deiner Tätigkeit ein. Auch zu dem Thema der Verhütung, der Familienplanung oder bei Unfruchtbarkeit bist du der Ansprechpartner Nummer eins.
Wie jeder Arzt muss auch der Gynäkologe oder die Gynäkologin auf seine oder ihre Patientinnen eingehen können, verantwortungs- und vertrauensvoll mit den Anliegen dieser umgehen und die Persönlichkeit der Person bei der Behandlung berücksichtigen. Du hast jeden Tag mit Menschen zu tun und solltest daher Soft Skills wie beispielsweise Einfühlungsvermögen, Geduld und Kommunikationsgeschick vorweisen, um das Vertrauen deiner Patientinnen bezüglich der intimen Thematik zu gewinnen.
Die Tätigkeiten im Überblick
Tätigkeit | Beschreibung |
---|---|
Vorsorgeuntersuchungen | Durchführung von regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen (z. B. Pap-Test, Mammographie) zur Früherkennung von Erkrankungen wie Krebs oder Infektionen |
Behandlung von Erkrankungen | Diagnose und Behandlung von Erkrankungen des weiblichen Fortpflanzungssystems, wie z. B. Endometriose, Myome, Zysten, Infektionen oder Tumoren |
Beratung und Aufklärung | Beratung zu Themen wie Verhütung, Familienplanung, Schwangerschaft, Wechseljahre und sexuelle Gesundheit |
Schwangerschaftsbetreuung | Betreuung von Schwangeren, Durchführung von Ultraschalluntersuchungen, Überwachung der fetalen Entwicklung, sowie Beratung und Unterstützung während der Schwangerschaft |
Geburtshilfe | Unterstützung und Durchführung von Geburten, einschließlich Kaiserschnitten oder anderen medizinischen Interventionen |
Fruchtbarkeitsberatung | Beratung und Behandlung bei Unfruchtbarkeit, einschließlich der Durchführung von Fruchtbarkeitstests und Unterstützung bei In-vitro-Fertilisation (IVF) |
Chirurgische Eingriffe | Durchführung von Operationen, wie z. B. Entfernung von Myomen, Eierstockzysten oder Gebärmutterentfernung (Hysterektomie) |
Behandlung der Wechseljahre | Beratung und Behandlung von Frauen in den Wechseljahren, einschließlich Hormontherapie und Unterstützung bei Beschwerden wie Hitzewallungen oder Schlafstörungen |
Das Arbeitsumfeld: Hier kommen Gynäkologen zum Einsatz
Gynäkologen und Gynäkologinnen arbeiten entweder in Krankenhäusern oder Kliniken, oder haben sich mit einer eigenen Praxis selbstständig gemacht. Arbeitest du in einem Krankenhaus hast du in der Regel öfter mit operativen Eingriffen zu tun als in privaten Praxen. Zudem erwartet dich meistens ein größeres und breiteres Spektrum an unterschiedlichen Tätigkeiten. In einer Praxis dagegen lässt sich die Anzahl der Patienten besser kontrollieren und koordinieren. Der Fokus liegt hier eher auf der regelmäßigen Betreuung deiner Patientinnen sowie auf Schwangerschaften, die Vor- und Nachsorge sowie die Erkennung und Therapie von Geschlechtskrankheiten. Du lernst deine Patientinnen und ihre Krankheitsgeschichte über einen längeren Zeitraum kennen. Der Krankenhausalltag beschäftigt sich zudem mehr mit akuten Einzelfällen.
Möchtest du dich gerne als Arzt oder Ärztin selbstständig machen, ist das Fachgebiet der Gynäkologie besonders gut dafür geeignet. Möchtest du den Berufsalltag in einer Praxis nicht allein stemmen, kannst du dich mit anderen Gynäkologen /-innen oder Ärzten /-innen zusammenschließen und eine Gemeinschaftspraxis bilden. Frauenärzte und -ärztinnen werden besonders in Kliniken und Krankenhäusern gesucht, somit ergeben sich speziell in diesem Arbeitsumfeld gute Jobaussichten für dich.
Hohe Anforderungen und unregelmäßige Arbeitszeiten
Doch egal welches Arbeitsumfeld du dir aussuchst um als Gynäkologe oder Gynäkologin zu arbeiten – die hohen Anforderungen der Gynäkologie erwarten dich in jedem Fall. Komplexe und aufwendige Operationen, Entbindungen und die Behandlung von Krebspatientinnen erfordern einiges Durchhaltevermögen, starke Nerven und eine physische sowie psychische Belastbarkeit. Aber neben den Herausforderungen ist dein Arbeitsalltag auch von vielen schönen Momenten – wie z.B. Geburten – geprägt.
Auch die Arbeitszeiten von Gynäkologen /-innen können ganz schön viel Kraft erfordern. Denn arbeitest du als Gynäkologe oder Gynäkologin in einer Klinik oder in einem Krankenhaus, erwarten dich Nacht-, Schicht- und Bereitschaftsdienste. Steht deine Patientin kurz vor der Geburt, kannst du nicht davon ausgehen, dass dies während deiner regulären Sprechzeit passiert. Daher musst du zu jeder Tages- und Nachtzeit bereit sein. Trotzdem musst du natürlich zu jeder Zeit hellwach und konzentriert sein, da in deinen Händen eine sehr große Verantwortung liegt. In Praxen geht es da schon etwas ruhiger zu. Auch hier werden Bereitschaftsdienste angeboten, jedoch betreust du in der Regel keine Notfälle.
Diese Gehaltsaussichten erwarten dich
Das Einstiegsgehalt von Assistenzärzten und -ärztinnen liegt monatlich in der Regel zwischen 3.200 und 4.000 Euro brutto. Das Gehalt hängt von Faktoren wie der Anzahl deiner Wochenstunden, deinem Arbeitsort oder deinen Berufserfahrungen ab. Diese beeinflussen nach welchem Tarif du bezahlt wirst. Besonders bezüglich des Arbeitsortes unterscheiden sich die Gehaltsaussichten der Gynäkologen /-innen, also ob du in einem Krankenhaus arbeitest oder in einer Klinik. In öffentlichen Einrichtungen wie Kliniken und Krankenhäusern wird das Gehalt in der Regel nach dem Tarifvertrag für Ärzte geregelt. Das Gehalt für Gynäkologen /-innen liegt monatlich zwischen 5.700 und 8.300 Euro brutto. Alle Zulagen für Schichtdienste werden noch auf dein Monatsgehalt draufgerechnet.
Arbeitest du in deiner eigenen Praxis kommen monatlich höhere Ausgaben auf dich zu, jedoch verdienst du in der Regel auch mehr als in einem Krankenhaus. Im Monat kannst du als Gynäkologe oder Gynäkologin mit einer eigenen Praxis durchschnittlich 12.000 Euro brutto verdienen. Das Gehalt kann jedoch regional auch variieren.
Berufsbezeichnung | Durchschnittliches Bruttogehalt (jährlich) | Faktoren für Variation |
---|---|---|
Assistenzarzt (Gynäkologie) | 50.000 - 60.000 € | Berufseinsteiger, Klinik, je nach Region und Tarifvertrag |
Facharzt (Gynäkologie) | 70.000 - 90.000 € | 5-10 Jahre Berufserfahrung, Klinik oder niedergelassene Praxis |
Oberarzt (Gynäkologie) | 90.000 - 120.000 € | mehrere Jahre Erfahrung, leitende Position in einer Klinik |
Chefarzt (Gynäkologie) | 120.000 - 200.000 €+ | leitende Position in großen Krankenhäusern, private Praxis, regionale Unterschiede |
Niedergelassener Gynäkologe | 100.000 - 150.000 € (abhängig von Praxisgröße und Patientenzahl) | abbhängig vom Praxiserfolg, der Region und der Anzahl der Patientinnen |
Beachte, dass diese Tabelle das durchschnittliche Gehalt eines Gynäkologen bzw. einer Gynäkologin in Deutschland zeigt. Die Angaben können je nach Berufserfahrung, Arbeitsort (z. B. Klinik oder private Praxis) und Anstellungsverhältnis variieren. Auch die genannten Gehaltsspannen können sich ändern, abhängig von zusätzlichen Leistungen wie Boni, Sonderzahlungen oder der Arbeitszeit. Chefarztgehälter können insbesondere in großen Kliniken oder Universitätskliniken auch deutlich höher ausfallen.
Und wie sind die Zukunftsaussichten?
Die Zukunftsperspektiven für den Beruf des Gynäkologen oder der Gynäkologin sind aufgrund mehrerer Faktoren sehr positiv:
- Demografische Veränderungen: Die alternde Bevölkerung führt zu einer höheren Nachfrage nach gynäkologischen und geburtshilflichen Dienstleistungen, da immer mehr Frauen in den Wechseljahren oder darüber hinaus Unterstützung benötigen.
- Fortschritte in der Medizin: Technologische und medizinische Innovationen eröffnen neue Behandlungsmöglichkeiten, etwa in der Fruchtbarkeit und minimal-invasiven Chirurgie, was den Beruf des Gynäkologen bzw. der Gynäkologin zunehmend spannender und vielfältiger macht und das Aufgabengebiet erweitert.
- Fachkräftemangel: In vielen Regionen gibt es einen Mangel an Gynäkologen /-innen, was die Berufsaussichten besonders für angehende Fachärzte /-innen günstig macht. Besonders hoch ist die Nachfrage in ländlichen Gebieten.
- Veränderte Arbeitsmodelle: Niedergelassene Gynäkologen und Gynäkologinnen haben die Möglichkeit, eine eigene Praxis zu führen oder in Teams zu arbeiten, was mehr Flexibilität und eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie ermöglicht.
- Fokus auf Prävention und Aufklärung: Mit der zunehmenden Bedeutung von Prävention und Aufklärung in der Gesundheitsversorgung wird die Rolle des Gynäkologen / der Gynäkologin als Berater oder Beraterin und Präventivmediziner /-in weiter an Bedeutung gewinnen.
Wie du siehst, sind die Zukunftsperspektiven für Gynäkologen und Gynäkologinnen also sowohl in der klinischen Arbeit als auch in der Praxisführung und spezialisierten Bereichen sehr gut.
FAQ: Häufige Fragen
Gynäkologe: der Beruf im Überblick
- Gynäkologen /-innen sind auf die Diagnose, Behandlung und Prävention von Erkrankungen des weiblichen Fortpflanzungssystems spezialisiert, einschließlich der Gebärmutter, Eierstöcke, Eileiter und Vagina.
- Sie führen Vorsorgeuntersuchungen durch, beraten zu Themen wie Verhütung und Schwangerschaft und behandeln Erkrankungen wie Endometriose oder Myome.
- Gynäkologen /-innen betreuen Schwangere, überwachen die fetale Entwicklung und sind oft auch in der Geburtshilfe tätig, um Geburten zu begleiten und gegebenenfalls medizinische Eingriffe vorzunehmen.
- Sie helfen bei der Diagnose und Behandlung von Unfruchtbarkeit und bieten Unterstützung bei Fruchtbarkeitsbehandlungen wie In-vitro-Fertilisation (IVF).
- Gynäkologen müssen eine umfassende medizinische Ausbildung durchlaufen, einschließlich eines Medizinstudiums und einer Facharztausbildung, um in diesem anspruchsvollen Beruf erfolgreich zu sein und den vielfältigen Anforderungen gerecht werden zu können.
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