Verfahrensmechaniker /-in: alle Informationen zum Beruf!
Rohstoffe und damit auch das Fach Chemie spielen in der Verfahrenstechnik eine große Rolle. | Foto: ThisIsEngineering /Pexels
Der Beruf Verfahrensmechaniker /-in passt zu dir, wenn...
- du ein großes Interesse an Technik hast.
- du handwerklich geschickt bist.
- du räumlich denken kannst.
- sorgfältiges und genaues Arbeiten für dich selbstverständlich ist.
- du gerne mit und an Maschinen arbeitest.
- dir Mathematik und Chemie schon immer leicht gefallen sind.
- dir Teamarbeit liegt.
- du kein Problem mit Schichtarbeit hast.
- du in guter körperlicher Verfassung bist.
Verfahrensmechaniker /-in
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Verfahrensmechaniker /-in – die Definition
Du suchst eine Ausbildung, in der du für die verschiedensten Gegenstände und Objekte Bauteile herstellst und damit auch in unterschiedlichen Branchen tätig sein kannst? Dann ist die Verfahrensmechanik genau das Richtige für dich. Sei es die Herstellung von Metall aus Erz oder Kunststoffbauteilen für die Autoindustrie oder Glasverarbeitung für Trinkflaschen, als Verfahrensmechaniker /-in kann beides davon in deiner Hand liegen. Der Beruf zeichnet sich vor allem durch eines aus: Du verarbeitest diverse Rohmaterialien zu bestimmten Produkten.
Voraussetzungen
Um einen Ausbildungsplatz im Bereich der Verfahrensmechanik finden zu können, musst du einige formale Voraussetzungen erfüllen. Besonders wichtig ist ein Schulabschluss, idealerweise die mittlere Reife. Außerdem solltest du körperlich belastbar und fit sein, um die Tätigkeiten als Verfahrensmechaniker /-in ausüben zu können. Das Mindestalter, welches du zum Ausbildungsbeginn haben musst, beträgt fünfzehn Jahre.
Ausbildung: So wirst du Verfahrensmechaniker /-in
Zu Beginn deiner Karriere als Verfahrensmechaniker /-in steht eine Ausbildung. Hier werden dir die Grundlagen beigebracht, die du zur späteren Ausübung deines Berufs benötigen wirst.
Dauer der Ausbildung
Die durchschnittliche Dauer der Ausbildung zum /-r Verfahrensmechaniker /-in beträgt drei Jahre. Diese Zeit teilt sich in Unterricht an der Berufsschule und praktische Erfahrungen in deinem gewählten Betrieb ein. Es handelt sich also um eine duale Ausbildung.
Wie in den meisten anderen Ausbildungen gibt es auch in der Verfahrensmechanik die Möglichkeit einer Ausbildungsverkürzung. Dafür solltest du entweder vor Beginn der Ausbildung schon anderweitig Berufserfahrung gesammelt haben, oder während der Ausbildung besonders gute Leistungen abgelegen. Die Berufserfahrung, die du vor Beginn deiner Lehre gewonnen hast, sollte dabei natürlich fachlich in engem Bezug zu deiner Ausbildung stehen. Vielleicht hast du bereits eine Ausbildung im Bereich der Mechanik begonnen oder eine Nebentätigkeit in der Branche ausgeübt. Um während der Ausbildung mit guten Leistungen punkten zu können, solltest du vor allem bei dem ersten Teil der Abschlussprüfung zeigen, was du kannst. In diesem Beruf gibt es keine Zwischenprüfung, dafür die Abschlussprüfung in zwei Teilen, zeitlich voneinander getrennt.
Jegliche Form der Verkürzung wird mit deinem Betrieb und deiner Schule abgesprochen. Sollten beide Parteien der Verkürzung zustimmen, kann diese vertraglich festgehalten und dann auch durchgeführt werden.
Inhalte der Ausbildung
Die Ausbildung zum /-r Verfahrensmechaniker /-in stellt dich gleich zu Beginn vor eine Entscheidung, denn hierbei handelt es sich nicht um einen Monoberuf. Das bedeutet, dass dir verschiedene Vertiefungsmöglichkeiten zur Auswahl gestellt werden, von denen du dich für eine entscheiden musst. Bei den Spezialisierungen handelt es sich um:
- die Kunststoff- und Kautschuktechnik
- die Beschichtungstechnik
- sowie die Glastechnik.
Unabhängig davon, für welche Vertiefung du dich entscheidest, übernimmt die Berufsschule die Förderung deiner theoretischen Kenntnisse, die für deinen zukünftigen Beruf wichtig sind. Hier wird dein technisches Verständnis genauso gestärkt, wie deine mathematischen Fähigkeiten. Zusätzlich werden dir die chemischen Grundlagen vermittelt, die für den Abschluss der Ausbildung essenziell sind.
Der von dir ausgewählte Ausbildungsbetrieb vermittelt dir alle benötigten praktischen Grundlagen. Je nach Vertiefungsrichtung wirst du hier spezialisiert auf die späteren Aufgaben deines Wunschberufs vorbereitet. Allgemein lernst du vor allem den Umgang mit den Maschinen, die dir bei deiner täglichen Arbeit helfen. Außerdem werden dir die Grundlagen über die zu verarbeitenden Rohstoffe vermittelt. Ein weiterer wichtiger Teil der praktischen Inhalte deiner Ausbildung ist die Überwachung und Wartung der Maschinen sowie deren Steuerung.
Berufsschule | Ausbildungsbetrieb |
---|---|
technische Fähigkeiten | Steuerung der Maschinen |
mathematische Kenntnisse | Wartung und Überwachung der Maschinen |
chemische Kenntnisse | Grundlagen zu Rohstoffen |
Aufgaben
Im Berufsleben der Verfahrensmechaniker /-innen geht es vor allem um die Überwachung, Wartung, Steuerung und Bedienung der benötigten Maschinen oder sogar ganzer Maschinengruppen. Angepasst an die Wünsche der Kunden /-innen werden Rohstoffe verarbeitet, sodass man sie in anderen Produkten nutzen kann. Bevor die Maschinen zur gezielten Verarbeitung der Rohstoffe genutzt werden können, muss der /die Verfahrensmechaniker /-in erst einmal mit der Programmierung der Geräte beginnen. Ist dies erledigt, kann die Bearbeitung der Rohstoffe beginnen. Dabei kommt dann sowohl die Maschine zum Einsatz, als auch einige handwerkliche Arbeit, die die Maschine nicht übernehmen kann. Während der Herstellung wird der Prozess durchgehend überwacht. Je nach Herstellungsart werden durch die Verfahrensmechaniker /-innen immer wieder Prüfmuster entnommen. Neben der Instandsetzung und Wartung der Geräte ist der letzte Schritt die Reinigung. Dazu gehören Aufgaben wie das Reinigen der Werkzeuge und der Wechsel von Kühlflüssigkeiten oder Ölen.
Spezialisierungen
Um dir einen genaueren Einblick in die Inhalte und Aufgaben der einzelnen Spezialisierungen zu geben, haben wir dir hier eine Übersicht zusammengestellt.
Kunststoff- und Kautschuktechnik
In diesem Fachbereich geht es hauptsächlich um die Herstellung von Produkten aus Kunststoff und Kautschuk. Von der einfachen Verpackung bis hin zum Legostein sind dort alle Objekte denkbar, die aus Kunststoff hergestellt werden. Als Verfahrensmechaniker /-in der Kunststoff- und Kautschuktechnik bereitest du die Produktion vor und bringst im Anschluss daran den Kunststoff in die gewünschte Form. Dies geschieht mit der Hilfe von den von dir eingestellten Maschinen. Ist dieser Schritt erledigt, geht es um die Bearbeitung der hergestellten Teile und auch darum, am Ende alles zusammenzubauen. Anschließend kommt es zu der Prüfung der von dir hergestellten Produkte.
Beschichtungstechnik
Hier bist du weniger für die Herstellung von Produkten zuständig, sondern für die Bearbeitung von bereits hergestellten Produkten. Wie der Name bereits vermuten lässt, geht es in diesem Arbeitsfeld darum, die richtige Beschichtung für verschiedene Oberflächen auszusuchen. Darunter fallen zum Beispiel Beschichtungen von Fahrzeugen. Diese sollten möglichst robust sein und nicht direkt Kratzer aufweisen. Daher liegt es in deinem Aufgabenbereich, eine Lackierung vorzunehmen, die dem Wetter standhält.
Dafür arbeitest du an Maschinen, die zur Beschichtung verschiedenster Objekte dienen. Du trägst verschiedene Farben, Lacke oder Kunststoffe auf die zu beschichtenden Produkte auf.
Glastechnik
Die Vertiefung der Glastechnik dreht sich rund um diesen Rohstoff. Du rührst aus diversen Stoffen wie Sand, Kalk, Soda oder auch Altglas Glasmassen an und verbindest diese wieder zu neuen Formen. Das geschieht durch Maschinen wie Glaspressen oder Blasmaschinen. Als Verfahrensmechaniker /-in überwachst du die Prozesse und programmierst die notwendigen Maschinen. Mit der Endabnahme des Produktes geht die Überprüfung und auch Nachpolierung einher. Sollte dein /-e Kunde /-in eine Gravur oder ähnliches wünschen, bist du auch dafür zuständig. Neben klassischen Glasflaschen lassen sich auch Autoscheiben oder Sicherheitsglas herstellen.
Kunststoff- und Kautschuktechnik | Beschichtungstechnik | Glastechnik |
---|---|---|
Herstellung von Produkten aus Kunststoff oder Kautschuk | Beschichtung verschiedener Oberflächen | Herstellung neuer Glasmassen |
Vorbereitung der Produktion | Auftragung von Farben, Lacken, Kunststoffen | Formung der Glasmassen zum gewünschten Produkt |
Zusammenbauen der einzelnen hergestellten Produkte | Prüfung der hergestellten Produkte | Überprüfung und Nachpolierung, möglicherweise Gravur |
Prüfung der hergestellten Produkte | Prüfung der hergestellten Produkte |
Skillset
Auch wenn du während der Ausbildung die benötigten Fähigkeiten erlernst, sind gewissen Voraussetzungen für den Beruf notwendig. Empfohlen wird beispielsweise ein mittlerer Bildungsabschluss. Natürlich kannst du den Weg ins Berufsleben auch mit einem Hauptschulabschluss starten, mit der mittleren Reife sind die Chancen auf einen Ausbildungsplatz jedoch besser. Dazu sollte dir Mathematik keine Probleme bereiten, genauso wenig wie Chemie und Biologie. Ein grundsätzliches handwerkliches Geschick ist ebenfalls hilfreich. Da der Beruf des /der Verfahrenstechnikers /-in körperlich häufig anstrengend sein kann, ist eine gute Fitness ebenfalls Grundvoraussetzung.
Einsatzorte
Dein Arbeitsplatz in der Verfahrensmechanik liegt in der Regel in Werkstätten und Fertigungshallen. Je nach Arbeitsauftrag kannst du auch in einer Lackierkabine tätig sein. Da du dich grundsätzlich täglich mit der Herstellung ähnlicher Produkte beschäftigen wirst, ist dein Arbeitsplatz zumeist auf einen Ort festgelegt. Der Großteil arbeitet in der Metallindustrie oder der Kunststoffindustrie.
Wusstest du, dass...
...es in den letzten Jahren einen starken Anstieg an Verfahrenstechnikerinnen gibt? Immer mehr Frauen interessieren sich für den Beruf und starten eine Ausbildung in diesem Bereich.
...der Name Nylon, der für einen speziellen Kunststoff steht, von dem Satz “Now, you lousy old Nipponies” stammt?
...die Vertiefung der Glastechnik die Vertiefungsrichtung ist, die die wenigstens Auszubildenden wählen? Die meisten Berufseinsteiger /-innen entscheiden sich für den Bereich der Kunststoff- und Kautschuktechnik oder der Beschichtungstechnik.
Gehalt: So viel verdienst du als Verfahrensmechaniker /-in
Gehalt während der Ausbildung
Das Gehalt, welches dir während deiner Ausbildung gezahlt wird, ist von einigen Faktoren abhängig. Dazu zählt vor allem, in welchem Bereich du tätig bist. Zusätzlich kommt es darauf an, ob du in einem Unternehmen angestellt bist, welches nach Tarif zahlt oder nicht. Um dir einen Eindruck von den gezahlten Ausbildungsgehältern zu verschaffen, kannst du aber von folgenden Durchschnittswerten ausgehen: Im ersten Lehrjahr verdienst du in der Regel zwischen 620 und 850 Euro brutto pro Monat. Dieses Gehalt steigert sich im zweiten Jahr deiner Ausbildung und liegt dann bei 670 bis 880 Euro Monatsbrutto. Mit dem Ende deiner Ausbildung kannst du dich über eine weitere Gehaltserhöhung freuen, womit dein Gehalt bei 720 bis 940 Euro brutto monatlich liegen wird.
Da die Gehälter je nach Vertiefung schwanken können, haben wir dir hier eine Übersichtstabelle mit den monatlichen Brutto-Ausbildungsgehältern der drei Spezialisierungen aufgeführt.
Kunststoff- und Kautschuktechnik | Beschichtungstechnik | Glastechnik |
---|---|---|
1. Lehrjahr: 830-930 € | 1. Lehrjahr: 620-850 € | 1. Lehrjahr: 650-870 € |
2. Lehrjahr: 910-980 € | 2. Lehrjahr: 670-880 € | 2. Lehrjahr: 700-920 € |
3. Lehrjahr: 970-1.060 € | 3. Lehrjahr: 720-940 € | 3. Lehrjahr: 800-1000 € |
Gehalt nach der Ausbildung
Mit abgeschlossener Ausbildung wird sich dein Gehalt erhöhen. Auch die Einstiegsgehälter können je nach Branche stark variieren. Als Durchschnittswert kannst du aber mit einer Bezahlung von mindestens 1.800 bis 2.100 Euro brutto pro Monat rechnen.
Spezialisierung | |
---|---|
Kunststoff- und Kautschuktechnik | 1.800-2.400 € |
Beschichtungstechnik | 1.600-2.000 € |
Glastechnik | 2.000-2.800 € |
Wenn du deine Berufserfahrung um einige Jahre erweitert hast, wird sich auch dein Gehalt dementsprechend anpassen. Mehr Erfahrung bedeutet schließlich, dass du immer verantwortungsvollere Aufgaben übernehmen kannst, was sich auch auf deinem Konto bemerkbar machen soll. Im Durchschnitt kannst du von 2.500 bis 2.900 Euro brutto im Monat ausgehen.
Die Weiterbildungsmöglichkeiten
Für viele besteht nach der Ausbildung bereits der Wunsch der Weiterbildung, andere entwickeln ihn erst nach einigen Jahren im Beruf. Ganz gleich, wann du eine Weiterbildung anstrebst, die Verfahrenstechnik bietet dir dazu verschiedene Möglichkeiten.
Techniker /-in
Wenn du dein technisches Wissen weiter ausbauen möchtest, kannst du die Weiterbildung zum /-r Techniker /-in beginnen. Der Abschluss ermöglicht dir zusätzlich ein Studium und somit deine akademische Weiterbildung.
Meister
In sechs bis vierundzwanzig Monaten kannst du den Zusatztitel des Meisters erwerben. Abhängig davon, ob du die Weiterbildung in Vollzeit oder berufsbegleitend absolvieren möchtest, verkürzt oder verlängert sich deine Ausbildungszeit. Im Bereich der Verfahrensmechanik bist du nach dem Ende des Meisters Industriemeister der Fachrichtung, für die du dich zu Beginn deiner Ausbildung entschieden hast.
Studium
Sobald du die Hochschulzugangsberechtigung erlangt hast, kannst du darüber nachdenken, dich akademisch weiterzubilden. Ein Studium gibt dir die Möglichkeit, beruflich und fachlich weiterzukommen. Beispielhafte Studiengänge im Bereich der Verfahrensmechanik wären der Ingenieur für Kunststofftechnik oder angewandte Mechanik.
FAQ: Häufig gestellte Fragen
Überblick: die wichtigsten Infos zum Beruf des /-r Verfahrensmechanikers /-in:
- Die dual aufgebaute Ausbildung zum /-r Verfahrensmechaniker /-in dauert im Durchschnitt drei Jahre.
- Je nachdem welche Vertiefung du wählen möchtest, kannst du zwischen Kunststoff- und Kautschuktechnik, Beschichtungstechnik oder der Glastechnik wählen.
- Mit ein wenig Berufserfahrung kannst du als Verfahrensmechaniker /-in im Durchschnitt 2.500 bis 2.900 brutto monatlich verdienen.
- Als Verfahrensmechaniker /-in hat man die Möglichkeiten der Weiterbildung, die dir mehr Verantwortung und ein höheres Gehalt generiert.
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