Zerspanungsmechaniker Gehalt: Das kannst du verdienen!

Lina Wiggeshoff - 12.03.2024

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Zerspanungsmechaniker-Gehalt: die Fakten

Wenn du als Zerspanungsmechaniker /-in arbeitest, bist du in der Metallbranche tätig. Diese ist bekannt für hohe Gehälter, wovon auch du profitierst. Besonders zu Beginn deiner Ausbildung wird dir als Zerspanungsmechaniker /-in auffallen, dass du verhältnismäßig gut bezahlt wirst. Auch im späteren Berufsleben gehört der Beruf zu den gut bezahlten Ausbildungsjobs. 

Berufsbild: Das macht ein /-e Zerspanungsmechaniker /-in

Als Zerspanungsmechaniker oder Zerspanungsmechanikerinnen fertigst du Bauteile für Maschinen, Motoren oder Turbinen mit Hilfe von CNC-gesteuerten Dreh-, Fräs- und Schleifmaschinen. Du überwachst die Bearbeitungsprozesse, entnimmst die fertigen Werkstücke aus den Maschinen und prüfst, ob Maße und Oberflächenqualität den Vorgaben entsprechen. Auch die regelmäßige Inspektion und Wartung der Maschinen gehört zu den Aufgaben von Zerspanungsmechaniker /-innen.

Ausbildungsvergütung

In den dreieinhalb Jahren deiner Zerspanungsmechaniker Ausbildung im Bereich der Zerspanungsmechanik kannst du dich über vergleichsweise hohe Gehälter freuen. Im Verhältnis zu anderen Ausbildungsberufen verdienst du einiges mehr. Im ersten Lehrjahr sind es bereits 830 bis 930 Euro Monatsbrutto. Rücklagen wirst du damit kaum aufbauen können, dafür wird dir aber ein größtenteils unabhängiges Leben ermöglicht. Wer sich beispielsweise für eine Ausbildung zum /-r Einzelhandelskaufmann /-frau entscheidet, muss teilweise mit 550 Euro brutto im Monat als Ausbildungsvergütung zurechtkommen. Im weiteren Verlauf deiner Ausbildung steigt das Gehalt weiter an. So kommst du im zweiten Lehrjahr schon auf eine Bezahlung von rund 910 bis 980 Euro brutto monatlich. Im letzten Lehrjahr erhältst du dann für gewöhnlich schon einen vierstelligen Betrag. Je nach Betrieb werden dir zwischen 1.000 und 1.120 Euro brutto im Monat gezahlt.

Lehrjahr Gehalt (brutto monatlich)
1. Lehrjahr 830 - 930 €
2. Lehrjahr 910 - 980 €
3. Lehrjahr 1.000 – 1.200 €

Einstiegsgehalt

Wenn du deine Ausbildung erfolgreich absolviert hast, steht dir der Weg in die Arbeitswelt und damit auch zu höheren Gehältern offen. Das Einstiegsgehalt für Zerspanungsmechaniker /-innen lässt sich nur schwer auf eine konkrete Summe festmachen. In einer Spanne von 1.500 bis 2.800 Euro brutto im Monat ist jedes Gehalt möglich. Die starken Schwankungen kommen durch verschiedene Einflussfaktoren zustande, die wir dir gleich vorstellen werden. Der durchschnittliche Stundenlohn in der Zerspanungsmechanik liegt bei 15 Euro brutto. 

In den meisten Fällen ist es aber möglich, dein Einstiegsgehalt zu verhandeln. Solange dein Betrieb nicht nach Tarif bezahlt, besteht für dich immer ein gewisser Spielraum, nach einer höheren Entlohnung zu fragen. Informiere dich daher zuvor, ob eine Gehaltsverhandlung in deinem Fall gerechtfertigt wäre und welche Argumente du geben möchtest, um schon für dein Einstiegsgehalt einen höheren Lohn festzulegen. Besonders gute Leistungen während der Ausbildung oder bereits zuvor gesammelte Berufserfahrungen können in solchen Verhandlungen beispielsweise wertvoll sein, um den/die Arbeitgeber /-in von deinen Gehaltsvorstellungen zu überzeugen. Auch ein überdurchschnittliches Arbeitszeugnis kann ein Grund für eine Gehaltserhöhung sein. Vielleicht hast du auch während deiner Ausbildung schon Aufgaben übernommen und ausgeführt, die für Lehrlinge sonst eher untypisch sind. Damit hättest du ein weiteres Argument, was dir in einer Gehaltsverhandlung nützlich sein kann. 

Einflussfaktoren

Nicht nur das Einstiegsgehalt, sondern auch dein späterer Verdienst ist von vielen Einflussfaktoren abhängig. Manche sind mehr oder weniger ausschlaggebend für den gezahlten Lohn. Ein Überblick darüber, welche Faktoren den größten Einfluss auf dein Gehalt nehmen, kann dir bei der Entscheidung für den richtigen Betrieb helfen. Daher stellen wir dir hier eine Auswahl an wichtigen Parametern vor, die du vor deiner Wahl eines Unternehmens berücksichtigen kannst.  

1. Standort

Die großen Unterschiede im Gehalt der Zerspanungsmechaniker /-innen entstehen zu einem großen Teil durch den Standort des Unternehmens, für das du dich entscheidest. Wie in vielen anderen Berufen unterscheiden sich die Gehälter der einzelnen Bundesländer teilweise deutlich. Allgemein sind die neuen Bundesländer alle am Ende der Gehaltstabelle aufgeführt und somit die fünf Bundesländer, in denen am wenigsten gezahlt wird. In Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Hamburg und Hessen werden die höchsten Gehälter gezahlt. Auch in Bayern bekommt man noch ein sehr gutes Gehalt als Zerspanungsmechaniker /-in. Im Bereich der mittleren Gehälter bewegen sich das Saarland und Berlin, wo im Jahr knapp über 40.000 Euro brutto gezahlt werden. 

Damit du dir einen genauen Überblick über die verschiedenen Bundesländer machen kannst, haben wir dir hier die Durchschnittsgehälter aufgelistet. Bitte beachte dabei aber, dass es sich nur um Durchschnittswerte handelt. Auch in Ländern, in denen durchschnittlich keine hohen Gehälter gezahlt werden, kann es Unternehmen geben, die sich dem entgegenstellen und ein gutes Gehalt an die Mitarbeiter /-innen zahlen.

Bundesland Jährliches Durchschnittsgehalt (brutto)
Schleswig-Holstein 39.862 €
Baden-Württemberg 44.182  €
Nordrhein-Westfalen 42.347  €
Bremen 41.278 €
Saarland 40.972 €
Bayern 43.116 €
Rheinland-Pfalz 41.777 €
Hessen 43.881 €
Hamburg 43.478 €
Niedersachsen 40.298 €
Berlin 40.685 €
Mecklenburg-Vorpommern 36.278 €
Thüringen 37.183 €
Sachsen-Anhalt 36.802 €
Sachsen 37.223 €
Brandenburg 37.098 €

2. Unternehmensgröße

Auch der Faktor der Unternehmensgröße spielt eine Rolle bei der Höhe des Gehalts. Große oder auch mittelständische Unternehmen zahlen höhere Gehälter als Familienbetriebe und kleinere Unternehmen. Zwischen einem Unternehmen mit weniger als 500 Mitarbeitern /-innen und einem mit 500 bis 1000 Mitarbeitern /-innen können monatlich 300 bis 400 Euro Unterschied im gezahlten Bruttolohn liegen. Bei Unternehmen, die mehr als 1000 Mitarbeiter /-innen anstellen, können es sogar 600 Euro brutto sein, die mehr gezahlt werden. 

3. Branche

Als Zerspanungsmechaniker /-in kannst du in verschiedenen Branchen arbeiten. Besonders häufig wird die Metall- und Elektroindustrie gewählt, aber auch der Kfz-Bereich sowie die Stahl- und Eisenindustrie sind beliebt. Zwischen diesen Branchen liegen ebenfalls Gehaltsunterschiede. Am meisten verdienst du in der Metall- und Elektroindustrie. Hier werden dir durchschnittlich 2.700 Euro bis 3.250 Euro brutto im Monat gezahlt, während es in der Eisen- und Stahlindustrie 2.100 bis 2.600 Euro brutto pro Monat sind. Im Kfz-Handwerk, -Handel oder auch -Gewerbe werden dir die geringsten Gehälter gezahlt. Hier sind es lediglich 2.000 bis 2.500 Euro brutto monatlich.

Lehrjahr Monatsgehalt (brutto)
Metall- und Elektroindustrie 2.700 – 3.250 €
Eisen- und Stahlindustrie 2.100 – 2.600 €
Kfz-Handwerk 2.000 – 2.500 €

4. Tarifvertrag

Zerspanungsmechaniker /-innen sind oft unter einem tariflichen Vertrag angestellt. Diese werden beispielsweise nach dem Tarifvertrag der IG Metall bezahlt, der auch online einsehbar ist. In der Regel ist es ein Vorteil, tariflich angestellt zu sein. Der Betrag, der dir im Tarif gezahlt wird, ist meist höher als das von Unternehmen individuell festgelegte Gehalt. So werden auch Unterschiede innerhalb des Unternehmens vermieden, beispielsweise bei der Bezahlung unterschiedlicher Geschlechter. 

Jedoch bietet ein tarifungebundenes Unternehmen auch Chancen. Nicht zwangsweise muss das Gehalt unter dem Tarif liegen. Es ist durchaus auch möglich, dass dir der gleiche Lohn gezahlt wird, wie er im Tarif steht. Vielleicht sind sogar höhere Gehälter als die tariflichen möglich. In jedem Fall hast du durch die Tarifbeträge eine gute Basis und Begründung für Gehaltsverhandlungen. 

5. Berufserfahrung

Nicht außer Acht zu lassen ist der Aspekt der Berufserfahrung. Mit der Anzahl der Jahre, die du den Beruf ausübst, steigt auch dein Gehalt. Das durchschnittliche Einstiegsgehalt von 2.067 Euro brutto pro Monat wächst nach drie bis vier Jahren um 21 Prozent an und liegt damit bei 2.495 Euro. Weitere zehn Jahre später sind es dann sogar 2.866 Euro brutto, die du verdienen kannst. Das bedeutet einen Anstieg von fast 39 Prozent im Vergleich zu deinem Einstiegsgehalt. 

Gehaltsunterschied zwischen Frauen und Männern

Auffallend bei den Gehältern der Zerspanungsmechaniker /-innen ist leider immer noch der große Gehaltsunterschied zwischen Männern und Frauen. Wird nicht nach Tarif gezahlt, sondern rein vom Unternehmen abhängig, sind Frauen die Verlierer bei den Gehaltszahlungen. Im Durchschnitt verdienen sie 16 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen. 

Aussichten in der Zukunft

Die Berufsaussichten im Bereich der Zerspanungsmechanik sehen positiv aus. Auf dem Arbeitsmarkt werden gut ausgebildete Fachkräfte oft händeringend gesucht. In einigen Fällen können Unternehmen keine Kundenanfragen mehr annehmen, weil ihnen dafür einfach die Fachkräfte fehlen. Sorgen um einen Arbeitsplatz oder deine berufliche Zukunft solltest du dir also keine machen. Die Arbeit im Bereich der Mechanik wird immer notwendig sein. Auch im Zuge der Digitalisierung werden sich die Arbeitsfelder höchstens verlagern, aber nicht wegfallen. Schließlich sind Zerspanungsmechaniker /-innen diejenigen, die sich am besten mit den Fräs-, Dreh- und Bohrmaschinen auskennen und sie selbst programmieren. 

Gehaltsaussichten

Wem die abgeschlossene Ausbildung nicht reicht, der hat viele Möglichkeiten, sich im Bereich der Zerspanungsmechanik weiterzuentwickeln. Auch generell gesehen ist es wichtig, sich regelmäßig fortzubilden. Ein großer Teil deines Jobs ist technisch basiert. Vor allem in diesem Bereich wird es ständig zu Neuerungen kommen. Du musst also immer auf dem neuesten Stand sein, um an den Maschinen die beste Arbeit leisten zu können. Möchtest du dich aber auf andere Positionen hocharbeiten, gibt es mehrere Möglichkeiten, die du wählen kannst. 

Meister

Wie in den meisten anderen Ausbildungsberufen gibt es auch im Bereich der Zerspanungsmechanik die Möglichkeit, eine Meisterprüfung zu absolvieren. Die Möglichkeit bietet sich oft nach einigen Jahren Berufserfahrung und guten Leistungen. Allerdings ist die Entscheidung für einen Meister auch immer eine Kostenfrage, da die Meisterkurse selbst bezahlt werden müssen. In einigen Fällen lassen sich auch gemeinsame Lösungen mit dem Betrieb finden, in dem du arbeitest. Wenn du besonders gute Leistungen während der Ausbildung erzielt hast oder andere Bedingungen erfüllst, kannst du dich auch über Stipendien informieren oder Aufstiegs-Bafög beantragen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung bietet beispielsweise ein Weiterbildungsstipendium an. Mit ein wenig Glück kannst du dir so einen Großteil des Meisters finanzieren. 

Hast du den zusätzlichen Abschluss einmal in der Tasche, kannst du selbst Auszubildende lehren oder dich sogar selbstständig machen. Außerdem steigt dein Gehalt, sodass du im Jahr auf rund 40.000 bis 50.000 Euro brutto kommst. 

Staatlich geprüfter Techniker

Bist du am Bereich der Entwicklung und Prozessoptimierung interessiert, kannst du die Weiterbildung zum /-r Techniker /-in beginnen. Am Ende der Weiterbildung wartet eine Prüfung, mit deren Bestehen du nicht nur Techniker /-in bist, sondern noch eine Fachhochschulreife erlangst. Somit hast du Zugang zu einem weiterführenden Studium. Mit ein wenig Berufserfahrung kannst du als Techniker /-in monatlich zwischen 3.000 Euro und 4.500 Euro brutto verdienen. 

Studium

Die akademische Variante der Fortbildung ist nur unter bestimmten Bedingungen möglich. Um ein Studium aufnehmen zu können, benötigst du eine Hochschulzulassung. Diese kannst du über verschiedene Weiterbildungen oder auch Berufserfahrung erlangen. Informiere dich individuell, ob und wie du dir ein Studium ermöglichen kannst. Ist der Weg einmal gemacht, steht dir eine Vielzahl an Studiengängen zur Auswahl. Im Bereich der Zerspanungsmechanik ist ein Ingenieurstudium wie z.B. des Fachs Maschinenbau naheliegend. Für alle möglichen Optionen solltest du dich aber auf der Internetseite deiner Universität informieren. Mit einem Bachelor- oder Masterabschluss steigerst du deine berufliche Verantwortung und dein Gehalt. Ein Maschinenbauingenieur verdient schon als Einstiegsgehalt durchschnittlich 46.000 Euro brutto im Jahr. 

Alternativen

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FAQ: Häufige Fragen

Wie viel verdient man als Zerspanungsmechaniker Meister?

Im Durchschnitt verdienst du mit einem Meister im Bereich der handwerklichen Arbeit rund 18 Prozent mehr. Du kannst dich also auf ein hohes Gehalt einstellen. Im Durchschnitt starten die Gehälter mit Meisterabschluss bei 40.000 Euro brutto im Jahr.

Wo verdient man mehr Industriemechaniker oder Zerspanungsmechaniker?

Die Gehälter, die in den beiden Bereichen gezahlt werden, unterscheiden sich kaum. Die Durchschnittsgehälter sind fast identisch. Daher solltest du die Wahl deines Berufes hier nicht vom Gehalt, sondern rein von deinem Interesse abhängig machen.

Wie viel verdient man als CNC-Fräser /-in?

Als CNC-Fräser /-in arbeitest du spezialisiert auf dem Gebiet der CNC-Maschinen. Du stellst ein Werkstück in der CNC-Maschine fest, programmierst die Maschine und überwachst anschließend den Fertigungsprozess. Auf dem Arbeitsmarkt sind CNC-Fräser /-innen aktuell sehr gefragt. Im Gehalt gibt es jedoch wenig Unterschied zu dem klassischen Job des /-r Zerspanungsmechaniker /-in. Auch die Ausbildung und damit das Ausbildungsgehalt sind identisch.

Im Überblick: das Zerspanungsmechaniker /-innen-Gehalt

  • Als Zerspanungsmechaniker /-in kannst du dich schon während deiner Ausbildung über ein gutes Gehalt freuen.
  • In dem Bereich der Metallindustrie werden allgemein gute Gehälter gezahlt, weswegen der Job als Zerspanungsmechaniker /-in zu den gut bezahlten Ausbildungsberufen gehört. 
  • Das Gehalt wird von vielen Faktoren wie dem Unternehmensstandort, der Größe des Betriebs oder der Bindung an einen Tarif beeinflusst. 
  • Je mehr Berufserfahrung du sammelst, desto höher wird auch dein Gehalt. 
  • Um dein Gehalt weiter zu erhöhen, lohnen sich Fort- und Weiterbildungen.

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