Schlüsselqualifikationen: Diese 5 Kompetenzen sind im Job am wichtigsten!
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Soziale Kompetenz und das richtige Präsentieren deiner Ideen sind zentrale Schlüsselkompetenzen im Berufsalltag. | Foto: scyther5/Getty Images
Definition
Schlüsselqualifikationen gelten für alle Berufsfelder, sie sind überfachliche Kompetenzen, die es dir ermöglichen, dich an unterschiedliche Situationen und Herausforderungen anzupassen. Dazu zählt nicht nur der Wechsel des Arbeitgebers, sondern vor allem auch technologische Fortschritte oder neue Kollegen / -innen, die deinen Arbeitsalltag verändern. Schlüsselqualifikationen helfen dir also dabei, dein Können in unterschiedlichen Situationen zu nutzen und auch neues Wissen schneller aufzunehmen. Diese Qualifikationen lassen sich in unterschiedliche Bereiche einteilen: Individualkompetenz, Soziale Kompetenz, Methodenkompetenz, Medienkompetenz und Handlungskompetenz. Heutzutage wird für diese Kompetenzen auch oft der Begriff Soft Skills verwendet. Der Begriff Soft Skills ist also die moderne Bezeichnung für Schlüsselqualifikationen.
Ursprung
Der Begriff "Schlüsselqualifikationen" wurde in den 70er Jahren durch den Volkswirt Dieter Mertens geprägt. In seinem Text "Schlüsselqualifikationen. Thesen zur Schulung für eine moderne Gesellschaft" plädiert er dafür, nicht nur Fachwissen in der Ausbildung zu vermitteln, sondern auch auf die Entwicklung des Arbeitsmarktes mit neuen Arbeitsanforderungen vorzubereiten. Im Text heißt es "Solche 'gemeinsamen Dritten', also übergeordnete Bildungsziele und Bildungselemente, nennen wir Schlüsselqualifikationen, weil sie den Schlüssel zur raschen und reibungslosen Erschließung von wechselndem Spezialwissen bilden"
Individualkompetenz / Selbstkompetenz
Individualkompetenz, auch als Selbstkompetenz oder Ich-Kompetenz bezeichnet, bezieht sich auf deinen Charakter und die Eigenschaften deiner Persönlichkeit. Es geht dabei also darum, wie du selbst der Welt gegenüberstehst: Welche Werte sind für dich entscheidend? Wie flexibel oder belastbar bist du, wie gut ist deine Stressresistenz? Und was ist deine Motivation für die Arbeit? Wichtig ist dabei zudem dein eigenes Verhalten reflektieren zu können, kritikfähig zu sein und dich verschiedenen Situationen anzupassen. Auch Eigeninitiative gehört dazu. Eng mit der Selbstkompetenz verknüpft ist auch die Emotionale Intelligenz, die dich deine eigenen und auch die Gefühle anderer verstehen lässt.
Um deine persönlichen Kompetenzen zu verbessern, musst du dich selbst erst einmal genau beobachten und auch in der Lage sein, dir deine eigenen Fehler einzugestehen. Du solltest dir ein genaues Ziel setzen, was du ändern möchtest und dich immer wieder selbst motivieren. Von diesem Prozess profitieren nicht nur einzelne Eigenschaften, sondern deine gesamte Selbstkompetenz.
Soziale Kompetenz
Dieser Bereich der Schlüsselqualifikationen umfasst alle Fähigkeiten, die sich auf zwischenmenschliche Interaktionen beziehen. Denn der Umgang mit deinen Kollegen / -innen oder Kunden / -innen ist für deine berufliche Karriere entscheidend. Zur sozialen Kompetenz gehört zum Beispiel Teamfähigkeit, aber auch Gesprächsführung und Konfliktfähigkeit. Wie du dich in schwierigen Situationen, wie zum Beispiel einem Streit verhältst, sagt viel über deine soziale Kompetenz aus. Es ist dabei wichtig, alle Parteien zu respektieren und sich ihre Standpunkte anzuhören. Außerdem gehört auch empathisches Handeln zur sozialen Kompetenz dazu. Auch die Interkulturelle Kompetenz gehört in diesen Bereich.
Besonders im Job ist es wichtig, die soziale Kompetenz immer weiter zu trainieren. Sei aufmerksam und nimm wahr, wenn Kollegen /-innen deine Hilfe brauchen. Dafür braucht es manchmal ein besonderes Gespür, gerade wenn sie nicht direkt fragen. Versuche stets hilfsbereit und zuverlässig zu sein, das verbessert deinen Eindruck bei deinen Kollegen /-innen und hilft, deine soziale Kompetenz weiterzuentwickeln.
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Soziale Kompetenz: So stellst du sie bei der Bewerbung unter Beweis!
Jetzt lesenMethodenkompetenz
Methodische Kompetenzen helfen dir dabei, Aufgaben und Probleme, die dir in deinem beruflichen Alltag begegnen, besser zu lösen. Du bist in der Lage, Probleme analytisch anzugehen und Zusammenhänge zu erkennen. So kannst du Lösungsstrategien entwickeln und das richtige Fachwissen für einzelne Probleme abrufen und nutzen. Auch Präsentationstechniken, zum Beispiel das gezielte Einsetzen von Sprache und Rhetorik, fallen in diesen Bereich der Schlüsselqualifikationen.
Methodenkompetenz kannst du nicht nur durch die tägliche Praxis, sondern auch durch Seminare und Schulungen erwerben. Wenn du bestimmte Fähigkeiten aus diesem Bereich, wie zum Beispiel das richtige Präsentieren, erlernen möchtest, solltest du dich nach Angeboten zu dem Thema umsehen. Vielleicht kennst du ja auch jemanden, der besonders gut darin ist und dir etwas beibringen könnte. Egal wie du die Grundlagen erlernst, am Ende ist es wichtig, sie auch anzuwenden. Nutze also jede Möglichkeit, deine Methodenkompetenz unter Beweis zu stellen.
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Methodische Kompetenzen: Diese Skills brauchst du für deinen Traumjob!
Jetzt lesenMedienkompetenz
Ein besonderer Bereich der Methodenkompetenz ist die Medienkompetenz. Diese spielt besonders dann eine Rolle, wenn du in deinem Beruf mit der Berichterstattung von verschiedenen Medien in Kontakt kommst. Medienkompetenz ist heutzutage entscheidender denn je, da das Angebot besonders in der digitalen Branche scheinbar unendlich groß ist. Medienkompetenz ermöglicht dir einen reflektierten Umgang mit Medien und auch eine Einordnung der Informationen.
Handlungskompetenz
Alle bisher genannten Kompetenzen zusammengefasst ergeben die Handlungskompetenz. Denn: Verfügst du über Soziale, Individual- und Methodenkompetenz, bist du in der Lage, eigenständig an deine äußeren und inneren Umstände angepasst zu arbeiten.
Art der Schlüsselqualifikation | Beispiele |
---|---|
Individualkompetenz |
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Soziale Kompetenz |
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Methodenkompetenz |
|
Einteilung nach Mertens
Auch Dieter Mertens unterscheidet verschiedene Gruppen von Schlüsselqualifikationen. Allerdings stimmen diese Gruppen nicht mehr mit der heutzutage üblichen Einteilung überein. Trotzdem stellen wir sie dir hier noch einmal vor.
1. Basisqualifikationen
Die Basisqualifikationen dienen dazu, einzelne Fähigkeiten miteinander zu verknüpfen. Das Erkennen von Zusammenhängen gehört dazu.
2. Horizontalqualifikationen
Hierzu zählt Mertens alle Fähigkeiten, die es einem Menschen ermöglichen, Informationen zu erfassen und effizient zu nutzen.
3. Breitenelemente
Unter Breitenelementen versteht Mertens allgemeine Kenntnisse, die du immer wieder im Beruf gebrauchen kannst. Das können bestimmte Arbeitstechniken sein, aber auch einfach das Lesen und Schreiben.
4. Vintagefaktoren
Diese Gruppe sticht heraus. Vintagefaktoren beziehen sich nicht nur auf die eigene Person, sondern auf viele Generationen. Sie ermöglichen, dass Wissen weitergetragen wird, zum Beispiel durch Unterricht in der Schule.
Schlüsselqualifikationen im Beruf
Je nach Beruf sind verschiedene Schlüsselkompetenzen von Bedeutung. Wir stellen dir hier einige Beispiele vor.
1. Lehrer / -in
Als Lehrer / -in ist vor allem die soziale Kompetenz von großer Bedeutung. Du arbeitest in diesem Beruf täglich mit vielen verschiedenen Kindern und Jugendlichen zusammen, die ganz unterschiedliche Stärken und Schwächen haben. Empathie ist in diesem Beruf ein wichtiges Stichwort. Deine soziale Kompetenz sollte so ausgeprägt sein, dass du verstehst, wie es deinen Schülern / -innen geht und wie sie handeln. Außerdem musst du dich auch in Meinungsverschiedenheiten als Respektsperson erweisen, aber darfst gleichzeitig auch den Respekt vor deinen Schülern / -innen nicht verlieren.
2. Informatiker / -in
Im Beruf des / -r Informatikers / -in sind Methoden entscheidend. Aus dem Bereich der Methodenkompetenz brauchst du in diesem Beruf vor allem das analytische Denken. Du musst technische Zusammenhänge erkennen und immer den Überblick über komplexe Systeme haben. Wenn du neue Software programmierst, gehört es zu deinen Aufgaben, alle Möglichkeiten der Auswirkungen und Nutzung vorher durchzugehen, um das beste Produkt zu entwickeln.
3. Bauingenieur / -in
Auch als Bauingenieur / -in brauchst du eine gewisse Methodenkompetenz. Hier ist allerdings nicht das analytische, sondern das räumliche Denken wichtig. Du planst, konstruierst und errichtest neue Bauwerke und musst deshalb ein räumliches Vorstellungsvermögen besitzen. Doch auch die soziale Kompetenz ist entscheidend, vor allem Teamfähigkeit. Als Bauingenieur / -in arbeitest du immer mit anderen zusammen, auch mit Menschen aus anderen Berufsfeldern, zum Beispiel Architekten / -innen. In der Zusammenarbeit ist es wichtig, dass alle Beteiligten ihre Stärken einbringen können und gleichzeitig auch die Meinung der anderen berücksichtigen.
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Jetzt lesenSchlüsselqualifikationen im Überblick
- Schlüsselqualifikationen sind überfachliche Kompetenzen, die in allen Berufsfeldern eine Rolle spielen.
- Es gibt vier Bereiche: Selbstkompetenz, Soziale Kompetenz, Methodenkompetenz und Medienkompetenz.
- Der Begriff wurde ursprünglich in den 70er Jahren durch den Volkswirt Dieter Mertens geprägt.
Du willst noch mehr wissen? dann findest du hier alle Informationen zum Thema Soft- und Hard Skills:
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Soft-Skills-Liste: Diese 10 Fähigkeiten solltest du beherrschen
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