Einstiegsgehalt: Das verdienst du als Berufseinsteiger /-in
Bei der Verhandlung um das Einstiegsgehalt solltest du nicht bescheiden sein. | Foto: Pexels / SHVETS production
Überblick: So viel verdienen Berufseinsteiger
Für viele Menschen ist das Thema Gehalt immer noch tabu. Eine aktuelle Studie von Stepstone zeigt sogar, dass rund acht von zehn Personen nicht wissen, was ihre Kollegen /-innen verdienen. Wir bringen Licht ins Dunkel.
Laut des Gehaltsreports 2022 von Stepstone lag der Median beim Einstiegsgehalt für Uni-Absolventen im Jahr 2021 bei rund 43.900 Euro brutto im Jahr. Das sind monatlich etwa 3.700 Euro brutto.
Nach einer Ausbildung kannst du hingegen mit 31.100 Euro brutto im Jahr rechnen. Im Monat sind das also etwa 2.600 Euro brutto.
Je höher dein Abschluss ist, desto mehr kannst du verdienen. Aber es gibt noch andere Faktoren, die dein Einstiegsgehalt beeinflussen können. So kommt es zum Beispiel auch darauf an, in welcher Branche du arbeitest, in welcher Stadt du wohnst und wie groß das Unternehmen ist, in dem du angestellt bist. Deswegen ist es auch gar nicht so einfach, eine exakte Zahl für dein Einstiegsgehalt festzulegen.
Einstiegsgehalt: So viel kannst du verlangen
Manchmal wird in einer Stellenausschreibung schon eine Gehaltsangabe gemacht. Dann kannst du dich mit deiner Vorstellung daran orientieren. Wenn das aber nicht der Fall ist, bleibt dir nur eins: Informiere dich über deine Branche und die verschiedenen Faktoren, von denen ein Gehalt abhängt:
Gehalt nach Branche
Der wichtigste Faktor, von dem dein zukünftiges Gehalt abhängt, ist natürlich die Branche. So wirst du als angehende /-r Arzt / Ärztin mehr verdienen als ein /-e Architekt /-in. Du solltest bei deiner Recherche zuerst auf die Branche schauen, um dir einen groben Überblick zu verschaffen.
Gehalt nach Region
Auch die Region, in der du dich bewirbst, spielt eine entscheidende Rolle. So kannst du beispielsweise als Absolvent /-in in Bayern mit 48.048 Euro/Jahr (Median 2021) wesentlich mehr verdienen als in Sachsen-Anhalt mit 40.560 Euro/Jahr (Median 2021). Außerdem ist die Bezahlung im ländlichen Raum oft niedriger als in Ballungszentren.
Gehalt nach Bildungshintergrund
Natürlich spielt dein Bildungshintergrund eine ganz besondere Rolle. So zahlt sich gute Bildung aus – und du wirst mit einem abgeschlossenen Studium mehr verdienen können als mit einer abgeschlossenen Ausbildung. Aber auch hier gilt: informieren! Denn egal ob Studium oder Ausbildung – je nach Branche gibt es große Unterschiede beim Einstiegsgehalt.
Gehalt nach Unternehmensgröße
Grundsätzlich gilt: Je größer das Unternehmen, desto besser auch die Bezahlung. Wenn du dich also bei einem Start-Up oder einer kleineren Firma bewirbst, solltest du dir darüber bewusst sein, dass auch dein Gehalt etwas schmaler ausfallen könnte. Unter Umständen kannst du aber in einem kleinen Betrieb schneller aufsteigen als in einem Großkonzern. Du solltest dir also überlegen, was dir wichtiger ist.
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Jetzt lesenEinstiegsgehalt nach Branche
Da es zahlreiche Faktoren gibt, die dein Einstiegsgehalt beeinflussen können, wollen wir dir zumindest einen Überblick darüber verschaffen, wie hoch das durchschnittliche Einstiegsgehalt nach einem abgeschlossenen Studium sein kann. Beachte aber – wie bereits erwähnt – dass es auch auf die Region und die Unternehmensgröße ankommt.
- Medizin (und Zahnmedizin): 59.486 Euro
- Rechtswissenschaften: 52.329 Euro
- Wirtschaftsingenieurwesen: 52.832 Euro
- Ingenieurwissenschaften: 50.774 Euro
- Wirtschaftsinformatik: 50.905 Euro
- Mathematik und Informatik: 50.978 Euro
- Naturwissenschaften: 43.745 Euro
- BWL, VWL, Wirtschaftswissenschaften: 46.931 Euro
- Psychologie: 46.357 Euro
- Architektur: 39.580 Euro
- Geowissenschaften: 39.816 Euro
- Politik- und Sozialwissenschaften: 40.652 Euro
- Erziehungswissenschaften, Sozialpädagogik: 41.934 Euro
- Geschichts- und Kulturwissenschaften: 36.946 Euro
- Philosophie und Geisteswissenschaften: 36.531 Euro
- Design: 40.470 Euro
(Quelle: Stepstone Gehaltsreport 2021)
Tipps für die Verhandlung deines Einstiegsgehalts
Normalerweise wird die Gehaltsfrage bereits im Vorstellungsgespräch gestellt. Entweder greift dein /-e potentielle /-r neue /-r Arbeitgeber /-in dieses Thema im letzten Teil des Gesprächs auf. Oder du leitest das Thema am Ende selbst ein. Du kannst dann zum Beispiel nach den Rahmenbedingungen der offenen Stelle fragen. Aber auch wenn es erst kurz vor Vertragsabschluss um die Gehaltsfrage geht, solltest du diese Tipps beachten, um finanziell das Beste rauszuholen:
Informiere dich!
Wichtig ist, dass du dich vorher ausreichend informiert hast, wie viel jemand in dieser Position, in dieser Stadt und unter Umständen auch in einem Unternehmen mit dieser Größe verdient. Aber auch deine eigene Berufserfahrung spielt eine Rolle, wenn du zum Beispiel schon neben deinem Studium Erfahrungen sammeln konntest.
Wenn du dich zusätzlich über die wirtschaftliche Lage des Unternehmens informierst, kann das ebenfalls deinen Gehaltswunsch beeinflussen. Denn wenn das Unternehmen in den vergangenen Jahren gute Gewinne eingefahren hat, kannst du auch beim Gehalt höher ansetzen.
Trau dich!
Sei dir bewusst darüber, dass du dein Gehalt der nächsten Jahre verhandelst. Du solltest deshalb nicht bescheiden sein und dich vor allem nicht unter Wert verkaufen.
Da du bereits in deiner Bewerbung oder im Bewerbungsgespräch deine Qualifikationen erläutert hast und deutlich gemacht hast, dass du die beste Wahl für die Stelle bist, solltest du aus diesen Punkten auch deine Gehaltsvorstellung ableiten.
Eine Umfrage von Robert Half zeigte sogar, dass 70 Prozent der Personalchefs /-innen sogar davon ausgehen, dass sich Bewerber /-innen nicht mit dem ursprünglichen Angebot zufriedengeben.
Allerdings solltest du natürlich auch keine unrealistisch hohe Vorstellung angeben. Bleibe außerdem bei der Wahrheit! Erfinde keine Angebote von der Konkurrenz.
Nenne eine konkrete Zahl!
Auch wenn es einfacher ist, eine breite Gehaltsspanne zu nennen, solltest du darauf verzichten und stattdessen eine konkrete Zahl nennen. Wenn du eine Gehaltsvorstellung zwischen 45.000 und 60.000 Euro nennst, kannst du dir doch vorstellen, was in deinem Arbeitsvertrag stehen wird, oder?
Besser ist es, wenn du dir vorher eine Schmerzgrenze überlegst. Setze etwas höher an als dieses Mindestgehalt. Solltest du allerdings das Gefühl haben, dass du und dein Gegenüber überhaupt nicht auf einen gemeinsamen Nenner kommt, ziehe die Reißleine. So ersparst du dir viel Zeit und Nerven um die vergebliche Gehaltsverhandlung.
FAQ: Häufig gestellte Fragen
Was ist ein gutes Einstiegsgehalt?
Der Median beim Einstiegsgehalt für Absolventen liegt bei rund 43.900 Euro im Jahr. Das sind monatlich etwa 3.700 Euro brutto. Nach einer Ausbildung kannst du hingegen mit 31.100 Euro brutto im Jahr rechnen. Im Monat sind das also etwa 2.600 Euro brutto (Stepstone Gehaltsreport 2022).
Was ist mein Einstiegsgehalt?
Was dein Einstiegsgehalt ist, kann man nicht exakt bestimmen. Dein Einstiegsgehalt wird nämlich von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Wichtige Punkte, die du beachten solltest, sind: Branche, Bildungsabschluss, Region und Unternehmensgröße.
Was kann ich als Einstiegsgehalt verlangen?
Was du als Einstiegsgehalt verlangen kannst, wird von verschiedenen Faktoren bestimmt. Es gibt allerdings viele Tabellen und Reports im Internet, die du für deine Analyse zu Rate ziehen kannst. Eine gute Orientierungshilfe bietet auch der Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst, kurz TVöD.
Welcher Beruf hat das höchste Einstiegsgehalt?
Zu den Berufen mit den höchsten Einstiegsgehältern gehören Mediziner /-innen, Rechtswissenschaftler /-innen und Wirtschaftsingenieure /-innen. Aber auch generell sind Berufe aus dem MINT-Bereich oft besser bezahlt als kunst- oder kulturwissenschaftliche Jobs.
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